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Die Dormitio Basilika ist eine romisch katholische Kirche auf dem Berg Zion sudlich der ummauerten Jerusalemer Altstadt Die Basilica minor ist Abteikirche der deutschsprachigen benediktinischen Dormitio Abtei und liegt im Jurisdiktionsbereich des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem Dormitio KircheBlick auf die Dormitio Kirche den Weg vom Zionstor kommendAn diesem Ort in der Nachbarschaft des Abendmahlssaales soll nach alter Uberlieferung die Gottesmutter Maria im Kreis der Junger Jesu gestorben sein daher der Name Dormitio Mariae Maria Entschlafen was auch eine alte Bezeichnung des Festes Maria Aufnahme in den Himmel ist Inhaltsverzeichnis 1 Vorgangerbauten 2 Geschichte 3 Gelaut 4 Orgeln 5 Bildergalerie 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksVorgangerbauten BearbeitenAuf dem Gelande entstand bereits im 5 Jahrhundert die byzantinische Basilika Hagia Sion die durch den persischen Konig Chosrau II 614 zerstort wurde Im 12 Jahrhundert errichteten die Kreuzfahrer auf den Ruinen eine Kirche unter dem Namen Sancta Maria in Monte Sion die nach der Niederlage der Kreuzfahrer 1219 von den muslimischen Herrschern zerstort wurde 1 Geschichte BearbeitenAnlasslich seines Besuchs im Heiligen Land 1898 erwarb Kaiser Wilhelm II das Grundstuck und ubergab es dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande zur Nutzung fur die deutschen Katholiken Historie und Bestimmung der Dormition beschreibt Wilhelm II in seinem Werk Ereignisse und Gestalten 2 Am 9 Oktober 1900 legte Pasquale Appodia Weihbischof in Jerusalem den Grundstein 3 In den folgenden Jahren entstanden nach Planen des Kolner Diozesanbaumeisters Heinrich Renard die Dormitio Kirche und die Dormitio Abtei ein deutsches Benediktinerkloster Die Kirche wurde am 10 April 1910 geweiht und tragt das Patrozinium Maria Aufnahme in den Himmel Am 19 Juli 1957 wurde die Abteikirche zur Basilica minor erhoben Gelaut BearbeitenIm Turm hangt ein vierstimmiges Gelaut in den Schlagtonen cis1 e1 fis1 und gis1 das auf die Kirchenglocken der Erloserkirche abgestimmt ist 4 Die Glocken wurden 1909 von der Glockengiesserei Otto in Hemelingen Bremen gegossen und nach Jerusalem verschifft Die Glocken tragen folgende Namen Glocke I Salvator Mundi 2327 kg Glocke II Immaculata 1373 kg Glocke III Bonifacius 993 kg und Glocke IV Elisabeth 683 kg Im Rahmen des Unabhangigkeitskrieges 1948 1949 wurde die Glocke II durch Beschuss so schwer beschadigt dass sie nicht mehr gelautet werden konnte Sie wurde im Jahre 1972 durch eine neue Glocke von E Gebhard in Kempten ersetzt 5 6 Orgeln Bearbeiten nbsp Blick auf die Hauptorgel der Dormitio Abtei1980 erteilte die Dormitio Benediktinergemeinschaft dem Orgelbauunternehmen Oberlinger den Auftrag zum Bau zweier neuer Orgeln Eine Chororgel fertiggestellt 1981 sollte die Begleitung der liturgischen Gesange fuhren wahrend auf der neuen Hauptorgel fertiggestellt 1982 Vor und Nachspiele Interludien Meditationen Konzerte usw gespielt werden sollten Die Werkstatt Oberlinger baute die Orgel in der von ihr gepflegten mittelrheinischen Orgelbautradition die norddeutsche kontrapunktische Klarheit und suddeutsche Weichheit und Fulle zu verbinden versucht Die zum Fest Maria Himmelfahrt 1982 geweihte Hauptorgel hat folgende Disposition entworfen von Josef Zimmermann und Ernst Oberlinger III 36 2654 Pfeifen 7 8 I Ruckpositiv C g31 Holzgedackt 8 2 Principal 4 3 Blockflote 4 4 Octave 2 5 Sifflote 1 1 3 6 Cymbel IV 1 7 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g38 Gedacktpommer 16 9 Principal 8 10 Rohrflote 8 11 Octave 4 12 Kleingedackt 4 13 Quinte 2 2 3 14 Superoctave 2 15 Mixtur V 1 1 3 16 Cymbel III 1 2 17 Trompete 8 III Schwellwerk C g318 Hohlpfeife 8 19 Salicional 8 20 Vox coelestis 8 21 Principal 4 22 Koppelflote 4 23 Waldflote 2 24 Sesquialter II 2 2 3 25 Octavlein 1 26 Fourniture V 2 27 Dulcian 16 28 Hautbois 8 29 Clairon 4 Glockenspiel c1 c3 4 TremulantCymbelstern Pedal C f130 Principalbass 16 31 Subbass 16 32 Octavbass 8 33 Pommer 8 34 Choralbass 4 35 Hintersatz III 2 2 3 36 Posaune 16 Koppeln mechanisch I II elektrisch III II III I I P II P III P Spielhilfen ursprungl 10 Setzerkombinationen seit 1996 650 Setzerkombinationen Traktur mechanische Spiel und Registertraktur vollmechanisch aufgehangte Traktur an einarmigen Tastenhebeln fur HW und SW ausgewogene Traktur an doppelarmigen Tastenhebeln fur das Ruckpositiv Die 1981 eingeweihte Chororgel hat folgende Disposition ursprungl II 8 444 Pfeifen jetzt II 7 9 I Manual C g31 Gedackt 8 2 Principal 4 3 Oktave 2 ursprungl Schweizerpfeife 2 4 Cymbel I II stillgelegt 1 2 II Manual C g35 Salicional 8 6 Rohrflote 4 7 Quinte 1 1 3 Tremulant Pedal C d18 Subbass 16 Koppeln mechanisch II I I P II P Traktur Schleifladen vollmechanischEs stellte sich heraus dass beide Oberlinger Orgeln die Hauptorgel und die Chororgel den klimatischen Gegebenheiten in Jerusalem nicht genugten Der Wechsel kalt feuchter Winter und heisser Sommer sowie die Ostwinde die feinsten Wustensand mit sich fuhrten bewirkten dass die Instrumente immer ofter gestimmt werden mussten und dass die Trakturen litten Ganze Register waren zuletzt unspielbar 10 Eine teure Generaluberholung und Reinigung Anfang der 2010er Jahre brachte nur kurzfristig Abhilfe Sachverstandige rieten ab einen neuen Versuch zu machen Daraufhin beschloss der Konvent die beiden Orgeln abzubauen Das Abschiedskonzert erklang am 30 Juni 2021 11 Die Hauptorgel wird in einer aufgelassenen Kirche in Russland aufgebaut werden Die Hauptorgel war eine der grossten in Israel Die Israelische Orgelvereinigung nutzte sie haufig fur die Konzerte ihres Internationalen Orgel Festivals Bildergalerie Bearbeiten nbsp Vom Olberg aus gesehen nbsp Vom Eingang des Abendmahlsaals aus gesehen nbsp Apsis der Kirche nbsp Marienfigur in der Krypta der KircheEinzelnachweise Bearbeiten Leo Rudloff Hrsg Die Basilica der Abtei Mariae Heimgang Dormitio Berg Sion Abtei Dormitio Jerusalem 1965 S 4 Wilhelm II Ereignisse und Gestalten 1878 1918 Verlag K F Koehler Leipzig Berlin 1922 S 181 Ernst Schmitz Das kathol Deutschtum in Palastina Caritasverband fur das katholische Deutschland Freiburg im Breisgau 1913 S 22 Aufnahme des Vollgelauts Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere S 285 297 517 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 40 255 258 481 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen I Jacobs W Oberlinger P M Scholl Die neue Oberlinger Orgel in der Basilika der Dormition Abbey auf dem Berge Sion in Jerusalem Windesheim organophon Verlag 1982 hier bes S 6f Kurzbeschreibung der Orgeln S 40f Dispositionen Hauptorgel auf der Seite der Dormitio Abtei Chororgel auf der Seite der Dormitio Abtei Andrea Krogmann Jerusalemer Benediktiner verabschieden ihre Orgeln Katholische Nachrichten Agentur 29 Juni 2021 Abschiedskonzert unserer Orgel 18 Juni 2021 abgerufen am 30 Juni 2021 Literatur BearbeitenTheodor Zahn Die Dormitio Sanctae Virginis und das Haus des Johannes Markus Deichert Leipzig 1899 Anneliese Goergen Anton Goergen Basilika der Benediktinerabtei Dormitio Berg Zion Jerusalem Schnell amp Steiner Munchen 1990 Oliver Kohler Zwischen christlicher Zionssehnsucht und kaiserlicher Politik Die Entstehung von Kirche und Kloster Dormitio Beatae Mariae Virginis in Jerusalem EOS St Ottilien 2005 Max Kuchler Jerusalem ein Handbuch und Studienfuhrer zur Heiligen Stadt Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dormitio Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dormitio Basilika auf der Website der Dormitio Abtei Eintrag zu Dormitio Basilika auf gcatholic org englisch Kirchen in Jerusalem Alexander Newski Kirche Konkathedrale Allerheiligster Name Jesu Andreaskirche Annenkirche Christuskirche Dominus flevit Dormitio Dreifaltigkeitskathedrale Ecce Homo Basilika Erloserkirche Gartengrab Geisselungskapelle Georgskathedrale Grabeskirche Himmelfahrtskapelle Himmelfahrtskirche Jakobuskathedrale Johanneskirche Kidane Mihiret Kirche Kirche aller Nationen Kreuzkloster Maria Magdalena Kirche Mariengrab Markuskirche Nazarenerkirche Nea Kirche Kapelle Ohnmacht Unserer Lieben Frau Paternosterkirche St Maria der Deutschen St Peter in Gallicantu Salvatorkirche Kirche Schmerzen Maria Stephanskirche Verurteilungskapelle Viri Galilaei Kirche Visitatio Kirche 31 772191666667 35 228844444444 Koordinaten 31 46 19 9 N 35 13 43 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dormitio Basilika amp oldid 239540537