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Die evangelische Dorfkirche Schlatkow auch Maria Magdalena Kirche genannt 1 2 ist eine denkmalgeschutzte Saalkirche aus dem 13 Jahrhundert in der Gemeinde Schmatzin im Landkreis Vorpommern Greifswald in Mecklenburg Vorpommern Sie gehort zur Evangelischen Kirchengemeinde Ziethen Gross Bunzow und Schlatkow der Propstei Demmin des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises 3 Dorfkirche Schlatkow in Schmatzin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Bauwerk wurde in der Zeit zwischen 1280 und 1350 aus Feldsteinen errichtet Im Dreissigjahrigen Krieg wurde auch dieses Bauwerk wie viele andere in der Region zerstort aber von den Einwohnern wieder aufgebaut 1699 brannte sie nach einem Blitzeinschlag ab und wurde in den Jahren 1700 bis 1708 und mit einem verkleinerten Westportal ohne Westturm restauriert Ende des 19 Jahrhunderts fassten die Baumeister die Fenster mit Backsteinen ein Am 11 Dezember 1985 sturzte der Dachstuhl ein Zwei Jahre spater begannen die Sicherung und der Wiederaufbau der Kirche der bis 1988 dauerte An Stelle des ursprunglich vorhandenen Holztonnengewolbes aus dem 18 oder 19 Jahrhundert zog die Gemeinde eine flache Decke ein Ausserdem errichtete sie den Westgiebel neu Bei den Sanierungsarbeiten legten Arbeiter eine mittelalterliche Malerei an der Ostwand der Kirche frei Gleichzeitig reparierten Experten die Orgel Architektur Bearbeiten nbsp AltaraufsatzDie Kirche weist einen rechteckigen Grundriss auf Die Wande wurden aus ungleichmassig behauenen unterschiedlich grossen und kaum sorgfaltig geschichteten Feldsteinen errichtet An den Ecken verwendeten die Baumeister behauene Granitquader An der Nord und Sudseite sind je vier gekuppelte Rundbogenfenster eingelassen deren Gewande mit rotlichen Backsteinen eingefasst sind In Hohe des Kampfers ist eine zierliche Wulst vorhanden Die beiden Bogen der Fenster werden von einem schmalen Gesims uberspannt Oberhalb der Fenster wurden nach dem Einsturz im 20 Jahrhundert ebenfalls rotliche Backsteine fur den Wiederaufbau verwendet An der Sudseite sind unterhalb des dritten Fensters von Osten aus gesehen die Reste eines rundbogenformigen Portals zu erkennen das spatestens beim Umbau der Fenster im 19 Jahrhundert vermauert wurde Das Gegenstuck an der Nordseite ist noch vorhanden Der ostliche Chorgiebel stammt aus der Bauzeit der Kirche Er ist mit drei grossen weiss gestrichenen und gekuppelten Blenden verziert die an eine Dreifenstergruppe erinnern Darunter befindet sich eine korbbogenformige Offnung die im 21 Jahrhundert jedoch verschlossen und verputzt ist Der westliche Chorgiebel ist aus rotlichem Mauerstein errichtet und nimmt die Form der Dreifenstergruppe in seinen schlicht gestalteten Blenden auf Der Zugang zur Kirche erfolgt uber ein darunter befindliches schlichtes und mit rotlichen Mauersteinen eingefasstes Portal das mit einer doppelflugeligen blau angestrichenen Holztur verschlossen werden kann Das schlichte Satteldach ist mit rotlichen Ziegeln gedeckt Ernst von Haselberg gibt in seiner Dokumentation uber das Bauwerk eine Gesamtlange von 19 70 Meter und eine Breite von 12 Metern an Ausstattung Bearbeiten nbsp Orgel von Barnim GrunebergIm Innenraum befindet sich am nordlichen Teil der Ostwand des Kirchenschiffs eine Wandmalerei aus dem 15 Jahrhundert Sie zeigt unter anderem das Jungste Gericht sowie den gekreuzigten Apostel Andreas und den heiligen Christophorus An der sudlichen Ostwand des Kirchenschiffs befindet sich eine Sakramentsnische mit zwei aufgemalten Engeln Der Altaraufsatz sowie die Kanzel werden bei Dehio als qualitatsvoll bezeichnet Beide reich verzierten Werke stammen laut einer Inschrift aus dem Jahr 1692 Der Aufsatz zeigt in seiner Predella das Abendmahl Jesu zur Linken und Rechten stehen die Apostel Simon Petrus und Paulus von Tarsus Zwischen dem Hauptfeld und der Predella befindet sich ein ebenfalls reich verzierter Spruch aus der Elevation Siehe das ist Gottes Lamm das hinwegnimmt die Sunden der Welt Daruber befindet sich im Hauptfeld eine Szene mit der Kreuzigung Christi Oberhalb des Aufsatzes ist ein gesprengter Giebel angebracht auf dem der auferstandene Christus mit einer Siegesfahne steht Der Kanzelkorb befindet sich an der Sudwand der Kirche und wird vom Erzengel Michael getragen Am Aufgang zur Kanzel befinden sich Bilder der Evangelisten Aaron Salomo David sowie Abbildungen von Martin Luther und Philipp Melanchton Der stehende Taufengel unter einem Baldachin mit Voluten an der Nordseite der Kirche stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Weiterhin finden sich eine 1 06 Meter breite Grabplatte aus Kalkstein fur derer von Horn mit einer Ritzzeichnung eines Ritters aus dem 16 Jahrhundert sowie zwei weitere Grabplatten aus der Zeit um 1800 in der Kirche Eine Dose fur Oblaten aus vergoldetem Silber tragt das Wappen derer von Wolfradt und die Inschrift A D V W 1670 Orgel Bearbeiten Die Orgel mit einem neuromanischen Prospekt baute 1863 Barnim Gruneberg aus Stettin Das Opus 63 ist mit Turmchen einer Zinnenbekronung sowie mehreren Friesen verziert Der Prospekt ist mit einem Psalm Alles was Odem hat lobe den Herrn Ps 150 6 verziert Die Orgel besitzt ein Manual mit sechs Registern und zwei Pedalregister sowie die folgende Disposition 4 I Hauptwerk1 Principal 8 2 Gedackt 8 3 Salicional 8 4 Octave 4 5 Flauto amabile 4 6 Octav 2 Pedal7 Subbass 16 8 Violonbass 8 Glocken Bearbeiten Nordwestlich des Gebaudes befindet sich ein freistehender holzerner Glockenstuhl aus dem 18 Jahrhundert mit einem achtseitigen Zeltdach und drei Glocken Eine stammt aus dem Mittelalter eine weitere datierten Fachleute auf 1446 Das dritte Exemplar aus Bronze stellte die Glockengiesserei Zach aus Stralsund im Jahr 1817 her Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Ernst von Haselberg Baudenkmaler des Regierungsbezirkes Stralsund Band 2 Kreis Greifswald Eckhard Oberdorfer Ostvorpommern Edition Temmen Bremen 2006 ISBN 3 86108 917 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Schlatkow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Dorfkirche Schlatkow in der Landesbibliographie MV Bericht uber die Erstellung der Denkmallisten sowie uber die Verwaltungspraxis bei der Benachrichtigung der Eigentumer und Gemeinden sowie uber die Handhabung von Anderungswunschen Stand Juni 1997 PDF 934 kB Einzelnachweise Bearbeiten Kirche Maria Magdalena Webseite der kirchentour abgerufen am 3 September 2015 Schlatkow ev Kirche Maria Magdalena Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Webseite des Amtes Zussow abgerufen am 30 August 2015 Pfarramt Ziethen Webseite der Evangelischen Kirche in Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 27 August 2014 Orgel in Schlatkow In Internetprasenz Evangelisch Lutherische Kirche in Norddeutschland Nordkirche archiviert vom Original am 3 Juni 2017 abgerufen am 25 Marz 2023 53 92187 13 58477 Koordinaten 53 55 18 7 N 13 35 5 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Schlatkow amp oldid 236710871