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Dieser Artikel beschreibt eine Dorfkirche in Brandenburg Die Dorfkirche der Gemeinde Ahlsdorf in Sachsen Anhalt steht unter St Martin Kirche Ahlsdorf Die evangelische Dorfkirche Ahlsdorf ist eine Feldsteinkirche aus dem 14 Jahrhundert in Ahlsdorf einem Ortsteil der Stadt Schonewalde im Landkreis Elbe Elster im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Pfarrbereich Schonewalde im Kirchenkreis Bad Liebenwerda der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Dorfkirche Ahlsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Wurdigung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kreisstrasse 6251 fuhrt als Thomas Muntzer Strasse in Nord Sud Richtung durch den Ort Im historischen Zentrum zweigt die Parkstrasse nach Osten hin zum Schloss Ahlsdorf ab Die Kirche steht nordostlich dieser Kreuzung auf einem Grundstuck mit einem Kirchfriedhof der mit einem Zaun eingefriedet ist Geschichte BearbeitenDas Bauwerk entstand im 14 Jahrhundert und wurde 1710 durch die Ministerialenfamilie von Seyffertitz umgebaut In diesem Jahr wurden die beiden Sud das Nord sowie die beiden Ostfenster rechteckig vergrossert Zu einer fruheren Zeit gab es an der Nordwand eine Patronatsloge die jedoch nicht mehr vorhanden ist Im Jahr 1717 kam ein Westturm hinzu Von 1907 bis 1908 wurde die Kirche auf Initiative der aus Mainz stammenden Elise 1 von Gorz Ehefrau von Georg von Siemens unter der Leitung des Berliner Architekten Heinrich Schmieden restauriert Dabei entstand im Westen des Bauwerks unter Verwendung alterer Teile eine Empore Neu errichtet wurde die Nordempore unter der ein Patronatsstuhl platziert wurde Das Bauwerk erhielt neue Fenster und eine Muldendecke In den 1970er Jahren wurden einige Wasserschaden nur provisorisch repariert und das Bauwerk nahm nach und nach Schaden 2011 sturzten Teile der Decke ein so dass die Kirche fur Besucher gesperrt werden musste In den Jahren 2012 bis 2014 fand eine grundlegende Sanierung statt die mit einem Festgottesdienst am 31 August 2014 abgeschlossen wurde Baubeschreibung Bearbeiten nbsp WestportalDas Bauwerk entstand aus Feldsteinen die anschliessend verputzt wurden Der Chor ist gerade und nicht eingezogen Am Chorschluss sind zwei grosse hochrechteckige Fenster deren Form durch verputzte Faschen nochmals betont werden Gleiches gilt fur den Sockel sowie die Ecken die ebenfalls mit einem dunn aufgetragenen Putz hervorstehen Am Ubergang zum Dach ist eine umlaufende Voute Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss An seiner Nordwand ist ein weiteres hochrechteckiges Fenster an der Sudwand zwei Dort ist mittig eine doppelflugelige Pforte mit einem betonten Schlussstein Der gegenuber dem Schiff eingezogene Kirchturm hat einen quadratischen Grundriss Er kann durch ein grosses Portal von Westen her betreten werden Daruber ist eine von einer Verdachung bekronte Inschrifttafel in einer rechteckigen Blende angebracht Die Ecken sind im unteren Geschoss mit einem Quaderputz verziert An der Nord und Sudseite sind je zwei ubereinander angeordnete kleine und querrechteckige Fenster von denen das tiefere an der Nordseite zugesetzt ist Oberhalb folgt ein Gesims das die Voute des Kirchenschiffs aufnimmt Das daruberliegende Geschoss ist reichhaltig verziert Die Ecken sind mit Pilastern betont die eine grosse halbkreisformige Blende mit einer mittig angebrachten rechteckigen Klangarkade einfassen daruber befindet sich ein Ochsenauge Der Turm schliesst mit einer geschweiften Turmhaube mit Turmkugel Wetterfahne und Stern ab Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarDas holzerne Altarretabel stammt aus dem Jahr 1710 2 bezieht aber Bildtafeln aus einem Flugelaltar aus dem Jahr 1624 ein In der Predella ist das Abendmahl Jesu abgebildet Daruber sind zwei gedrehte und mit Weinlaub verzierte Saulen zwischen denen im Altarblatt die Kreuzigungsgruppe abgebildet ist Die seitlich angebrachten und verzierten Wangen zeigen die Verkundigung des Herrn Der Altarauszug zeigt Auferstehung Jesu Christi gefolgt von der Himmelfahrt in einem aufgesetzten kronenden Medaillon Der polygonale Kanzelkorb steht auf einer schlanken mit Putten verzierten Saule An den Brustungsfeldern sind der Erloser sowie die vier Evangelisten abgebildet am Aufgang die Apostel Paulus Thomas und Simon An der Ruckwand ist ein Bild Moses zu sehen Die Kanzel ist nach Osten hin mit einer Patronatsloge aus den Jahren 1907 1908 verbunden Zur weiteren Kirchenausstattung gehort ein schlichter pokalformiger Taufstein ebenfalls aus den Jahren 1907 1908 Daruber schwebt ein holzerner Taufengel aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts nbsp Epitaph fur Anton Friedrich von SeyffertitzZwei barocke Epitaphe aus den Jahren 1732 und 1736 erinnern an einstige Kirchenpatrone An der Sudwand hangt ein Bildnismedaillon das den 1736 verstorbenen Joachim Hennig von Seyffertitz erinnert Unterhalb seines Bildnisses ist eine Vitentafel angebracht die von Putten und Engeln begleitet wird Sie wird von Kriegstrophaen geschmuckt darunter ein weiterer Engel der die Wappen des Verstorbenen sowie seiner beiden Ehefrauen tragt Ostlich davon erinnert ein weiteres Epitaph an den 1732 verstorbenen Anton Friedrich von Seyffertitz Es besteht aus einer Buste darunter ebenfalls eine Vitentafel die von den allegorischen Figuren Glaube und Hoffnung begleitet wird Darunter sind ebenfalls Kriegstrophaen ein Engel und die Wappen des Verstorbenen und seiner beiden Ehefrauen Ein ovales Epitaph an der Nordwand unterhalb der Empore erinnert an den 1857 verstorbenen Anton Sigismund von Seyffertitz Weiter westlich hangt ein Grabstein mit vier Wappenreliefs an seinen Ecken an einen 1683 Verstorbenen Ein holzernes Totenschild erinnert an den 1699 verstorbenen Wolff Heinrich Die Fenster sind mit sechs Wappenscheiben geschmuckt die die Familienwappen der Patronatsfamilien zeigen Ein geschmiedeter Kronleuchter mit 18 Armen stammt aus den Jahren 1907 1908 Die Orgel ist eine Stiftung von Marie Wiegang geborene von Siemens Im Turm hangen drei Eisenglocken die im Jahr 1921 in der Kunst und Glockengiesserei Lauchhammer entstanden An der Ostwand stehen mehrere teilweise stark verwitterte Epitaphe Einer erinnert an H v Loser der im spaten 15 Jahrhundert starb ein weiterer an einen Toten aus dem 18 Jahrhundert An der Sudwand des Langhauses steht ein weiteres Epitaph aus dem Jahr 1769 sowie ein Inschriftengrabstein aus dem 18 Jahrhundert Nordlich des Bauwerks erinnert ein Denkmal an die Gefallenen der Weltkriege Wurdigung BearbeitenDas Brandenburgische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologische Landesmuseum BLDAM wurdigt die reiche barocke Ausstattung darunter insbesondere die Wandepitaphien die zu den qualitatsvollsten in brandenburgischen Dorfkirchen gehoren Sie spiegeln die Bedeutung der im Schloss ansassigen Adelsfamilie von Seyffertitz wider Das BLDAM lobt weiterhin die einfuhlsame Ausstattung die unter dem Patronat der Familie von Siemens Anfang des 20 Jahrhunderts vorgenommen wurde Sie verbinde barocke Ausstattungsstucke mit der damals modernen Raumfassung zu einer gestalterisch und kunstlerisch uberzeugenden Geschlossenheit Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Christiane Rossner Taufengel am seidenen Faden In Monumente 2 2020 S 22ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Ahlsdorf Schonewalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09135288 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1908 In Der Gotha 2 Auflage Siemens B Justus Perthes Gotha November 1907 S 858 859 uni duesseldorf de abgerufen am 10 Juli 2022 Gustav Schonermark Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstwerke des Kreises Schweinitz 1891 Hrsg Historische Commission der Provinz Sachsen Kreis Schweinitz Haus Ahlsdorf jetzt auch Wendisch Ahlsdorf genannt Druck und Verlag Otto Hendel Halle a d S 1891 S 3 google de abgerufen am 10 Juli 2022 51 839888 13 219607 Koordinaten 51 50 23 6 N 13 13 10 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Ahlsdorf amp oldid 236530011