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Dorfen Bahnhof ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke Munchen Simbach in der oberbayerischen Stadt Dorfen Die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen nahmen den Bahnhof Dorfen 1871 in Betrieb Mit der Inbetriebnahme der abzweigenden Lokalbahn nach Velden wurde er 1898 zum Trennungsbahnhof und erhielt 1903 den Namen Dorfen Bahnhof zur Unterscheidung vom Haltepunkt Dorfen Markt an der Lokalbahn Seit der Stilllegung der Nebenbahn 1993 ist er nur noch Zwischenbahnhof Dorfen BahnhofBahnsteige und Empfangsgebaude 2018 Bahnsteige und Empfangsgebaude 2018 DatenBetriebsstellenart BahnhofLage im Netz Zwischenbahnhof ehem TrennungsbahnhofBauform DurchgangsbahnhofBahnsteiggleise 2Abkurzung MDFNIBNR 8001499Preisklasse 5Eroffnung 1 Mai 1871Webadresse Stationssteckbrief der BEGbahnhof de dorfen bahnhofLageStadt Gemeinde DorfenLand BayernStaat DeutschlandKoordinaten 48 16 1 N 12 9 35 O 48 267082 12 159782 Koordinaten 48 16 1 N 12 9 35 OHohe SO 448 36 m u NHNEisenbahnstreckenMunchen Simbach km 47 080 Dorfen Velden km 0 000 Bahnhofe in Bayerni16 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Errichtung und erste Betriebsjahre 2 2 Ausbau zum Trennungsbahnhof 2 3 Ruckbauten 3 Anlagen 3 1 Empfangsgebaude 3 2 Gleisanlagen und Bahnsteige 3 3 Stellwerke und Sicherungstechnik 3 4 Weitere Hochbauten 4 Verkehr 4 1 Personenverkehr 4 2 Guterverkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Bahnhof Dorfen liegt an Streckenkilometer 47 08 der eingleisigen und nicht elektrifizierten Hauptbahn von Munchen Ost uber Muhldorf nach Simbach Streckennummer 5600 Im Osten des Bahnhofs zweigte die eingleisige und nicht elektrifizierte Nebenbahn nach Velden Streckennummer 5721 ab die in Dorfen bei Kilometer 0 0 begann Der Bahnhof befindet sich am sudlichen Ortsrand von Dorfen etwa einen Kilometer sudostlich der Altstadt Auf der Nordseite werden die Bahnanlagen durch die Bahnhofstrasse begrenzt Im Westen der Station quert die Bundesstrasse 15 von Dorfen nach Haag mit einem Bahnubergang die Gleise ein weiterer Bahnubergang im Osten des Bahnhofs diente bis 8 April 2022 der Anbindung der ehemaligen Ziegelei Meindl 1 Sudlich des Bahnhofs liegen die Dorfener Stadtteile Oberhausmehring Unterhausmehring und Orlfing Geschichte BearbeitenErrichtung und erste Betriebsjahre Bearbeiten Im Zuge der Projektierung der Hauptbahn Munchen Simbach plante die Generaldirektion der koniglich bayerischen Verkehrsanstalten fur die Marktgemeinde Dorfen mit 1440 Einwohnern einen Zwischenbahnhof zur Wasseraufnahme und fur Zugkreuzungen ein Da der Bahnhof als mogliche Abzweigstation fur eine zukunftige Strecke nach Haag vorgesehen war sollte er ebenso wie der nahegelegene Bahnhof Schwaben gross ausgelegte Hochbauten nach dem Vorbild des Bahnhofs Dachau erhalten 2 Als Kosten fur die Errichtung der Stationsanlagen veranschlagte die Generaldirektion im September 1869 insgesamt 57 240 Gulden 3 Am 1 Mai 1871 nahmen die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen den Bahnhof Dorfen mit dem Streckenabschnitt von Munchen nach Neuotting in Betrieb Trasse und Bahnhof entstanden dabei deutlich ausserhalb des Orts der Bahnhof lag bis zur Eingemeindung 1972 auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Hausmehring Aufgrund des hohen erwarteten Verkehrsaufkommens war der Bahnhof als Expedition I Classe mit Postdienst eingestuft und Sitz einer Bahnmeisterei Die Gleisanlagen bestanden zunachst aus drei Hauptgleisen mit zwei Bahnsteigen und einer Ortsguteranlage im Westen des Bahnhofs Nordlich der Gleise standen das dreigeschossige Empfangsgebaude zwei Abortgebaude ein Guterschuppen und zwei Wechselwarterhauser sudlich der Gleise das Wasserhaus und eine Torfhutte An den Stationsenden war bei jedem der Wechselwarterhauser ein beschrankter Bahnubergang vorhanden Sowohl 300 Meter westlich des Empfangsgebaudes an der Kreuzung der Bahnhofstrasse mit der Districtstrasse von Dorfen nach Haag als auch nordlich des Empfangsgebaudes befanden sich Bahnhofsrestaurationen 4 Mit der Eroffnung des Bahnhofs wurde die seit 1853 bestehende Postexpedition von Dorfen mit der Bahnexpedition zusammengelegt und im Empfangsgebaude untergebracht 5 Der Bahnhof Dorfen erreichte im Personen Guter und Viehverkehr schon bald erhebliche Bedeutung und hatte das hochste Verkehrsaufkommen aller Stationen zwischen Munchen Ost und Muhldorf 1884 wurden 23 262 Fahrkarten verkauft und der Bahnhof erzielte Einnahmen von 38 046 Mark im Personenverkehr womit er den Bahnhof Schwaben um mehr als 15 000 Mark ubertraf 6 Aufgrund des stark gestiegenen Wagenladungsverkehrs richteten die Bayerischen Staatseisenbahnen 1893 sudlich der Hauptgleise ein Freiladegleis ein 7 8 Ab 1897 war der Bahnhof Dorfen als Station II Klasse mit Postdienst eingestuft 9 Ausbau zum Trennungsbahnhof Bearbeiten 1892 begannen die Planungen fur eine Lokalbahn nach Velden die im Bahnhof Dorfen abzweigen sollte 1896 wurde der Bau der Strecke genehmigt und mit den Bauarbeiten begonnen Der Bahnhof Dorfen erhielt ein weiteres Hauptgleis zwischen dem Empfangsgebaude und den bisherigen Gleisen sowie im Osten ein Umfahrgleis Am 24 Dezember 1898 nahmen die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen die Lokalbahn Dorfen Velden in Betrieb 10 Die Eroffnung der Lokalbahn trug zu einem weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens am Bahnhof Dorfen bei Die Zahl der verkauften Fahrkarten stieg von 32 195 im Betriebsjahr 1897 auf 46 741 im Betriebsjahr 1899 11 nbsp Empfangsgebaude nach Errichtung des Westflugels vor 1910 1901 statteten die Bayerischen Staatseisenbahnen den Bahnhof Dorfen im Zuge der Zentralisierung der Weichen und Signalbedienung mit mechanischen Stellwerken aus Dabei verlangerten sie die drei Hauptgleise der Hauptbahn und das Freiladegleis zudem banden sie die bisher nur einseitig angeschlossene Ortsguteranlage und das Freiladegleis beidseitig an 12 7 Zur Unterscheidung vom Haltepunkt Dorfen Markt an der Lokalbahn benannten die Bayerischen Staatseisenbahnen den Bahnhof Dorfen zum 22 September 1903 in Dorfen Bahnhof um 13 Um 1910 richteten die Bayerischen Staatseisenbahnen am Bahnhof Dorfen eine zweite Bahnmeisterei ein die fur die Hauptbahn zwischen Horlkofen und Dorfen sowie fur die Lokalbahn Thann Matzbach Haag zustandig war 14 Im Suden des Bahnhofs wurde um 1918 ein Gleisanschluss zur Ziegelei Meindl errichtet Die Deutsche Reichsbahn baute die Bahnhofsanlagen von Mitte bis Ende der 1930er Jahre um Sudlich der Gleise entstand ein neues Freiladegleis wahrend das bisherige Freiladegleis fortan als Zugbildungsgleis diente Im Osten des Bahnhofs errichtete die Deutsche Reichsbahn am bisherigen Umfahrgleis der Lokalbahn neue Gebaude fur die beiden Bahnmeistereien Das Umfahrgleis wurde teilweise zuruckgebaut und endete fortan in einem neu errichteten Kleinlokschuppen das anschliessende Ausziehgleis diente nun als Anschluss fur die Bahnmeistereien 12 7 Um im Zweiten Weltkrieg den Einsatz langerer Guterzuge zu ermoglichen verlangerte die Deutsche Reichsbahn 1941 die drei Hauptgleise der Hauptbahn nach Westen und Osten uber die Bahnubergange hinaus Zudem erneuerte und verlangerte sie die Bahnsteige an Gleis 2 und 3 15 Am 17 April 1945 war der Bahnhof Ziel eines Tieffliegerangriffs der Alliierten bei dem ein abgestellter Lazarettzug schwer beschadigt und vier Personen verletzt wurden Bei zwei Luftangriffen am 24 und 29 April 1945 entstanden weitere Schaden am Lazarettzug am Empfangsgebaude und an den Gleisanlagen zudem wurde ein Treibstofflager sudlich des Bahnhofs vollstandig zerstort 16 Ruckbauten Bearbeiten Die Deutsche Bundesbahn stellte den Personenverkehr auf der Strecke Dorfen Velden am 26 Mai 1968 ein Damit verlor der Bahnhof Dorfen seine Funktion als Umsteigepunkt die Gleisanlagen blieben jedoch zunachst unverandert erhalten Im April 1985 begann die Deutsche Bundesbahn mit der Demontage nicht mehr benotigter Nebengleise und baute das Freiladegleis Gleis 6 den Gleisanschluss zur Ziegelei und die Gleise an der Bahnmeisterei zuruck Das Zugbildungsgleis Gleis 5 wurde zum Stumpfgleis und diente fortan wieder als Freiladegleis 17 Am 27 September 1993 legte die Deutsche Bundesbahn die seit 1968 nur noch im Guterverkehr befahrene Nebenbahn nach Velden still womit der Bahnhof Dorfen nur noch Zwischenbahnhof der Hauptbahn war Bis Mai 1994 baute die Deutsche Bahn das Hauptgleis der Nebenbahn im Bahnhofsbereich zuruck Auf dem ehemaligen Gleisbett vor dem Empfangsgebaude pflanzte sie eine Baumreihe im Bereich des abzweigenden Gleisbogens im Osten des Bahnhofs entstand ein Parkplatz Zugleich wurden die beiden verbliebenen Bahnsteige erhoht und teilweise verlegt 7 Das Ladegleis der Ortsguteranlage war ab 1998 nicht mehr befahrbar und wurde in der Folge abgebaut 2003 nahm die Deutsche Bahn schliesslich das Freiladegleis Gleis 5 als letztes verbliebenes Nebengleis des Bahnhofs durch Ruckbau der Weiche ausser Betrieb 18 2004 ersetzte die Deutsche Bahn die mechanischen Stellwerke des Bahnhofs durch ein neues elektronisches Stellwerk 19 Anlagen BearbeitenEmpfangsgebaude Bearbeiten nbsp Bauplan des EmpfangsgebaudesDas 1871 fertiggestellte Empfangsgebaude auf der Nordseite der Gleise ist ein dreigeschossiger Bau mit flachem Walmdach der ursprunglich in Sichtziegelbauweise ausgefuhrt war Zunachst in gleicher Grosse wie das Gebaude des Bahnhofs Schwaben vorgesehen wurde es schliesslich auf einer grosseren Grundflache von 21 20 m 12 00 m errichtet In seinem Erdgeschoss waren eine Vorhalle mit Fahrkartenschalter ein Wartesaal erster und zweiter Klasse ein Wartesaal dritter Klasse ein Buro fur den Stationsvorstand Expedition und ein Zimmer fur den Stationsdiener untergebracht Im zweiten Obergeschoss befand sich die Dienstwohnung des Stationsvorstandes im niedriger ausgefuhrten ersten Obergeschoss kleinere Wohnungen fur Bahnbedienstete 4 Auf der Gleis und Strassenseite weist das Gebaude funf Fensterachsen auf die Fassaden waren durch Fensterrahmungen ein umlaufendes Gesims und zur Strassenseite einen Mittelrisalit gegliedert Auf der Gleisseite war ein als Walmdach ausgefuhrtes Bahnsteigvordach angebracht 5 1901 erganzten die Bayerischen Staatseisenbahnen das Empfangsgebaude um einen eingeschossigen Seitenflugel mit Walmdach auf der Westseite in dem sie das neue Befehlsstellwerk und die Dienstraume fur den Stationsvorstand und den Schalterbeamten unterbrachten Zudem erhielt das Gebaude ein neues Vordach in Pultdachform 20 In den 1930er Jahren errichtete die Deutsche Reichsbahn auf der Ostseite ebenfalls einen Seitenflugel und stellte damit die Symmetrie des Gebaudes wieder her Der Warteraum wurde in den neuen Ostflugel verlegt und an seiner Stelle die Gepackabfertigung eingerichtet Im Zuge dieser Baumassnahme wurde der Sichtziegelbau verputzt 21 Ende 2004 verkaufte die Deutsche Bahn das Empfangsgebaude an die Unternehmen Procom und Patron Capital die es im Oktober 2013 an zwei Erdinger Kaufleute weiterverkauften Anstelle des bisherigen Fahrkartenschalters nahm im Gebaude im Oktober 2013 ein neues DB Reisezentrum den Betrieb auf 22 23 2018 zog das Reisezentrum in ein auf der Flache des fruheren Guterschuppens neu errichtetes Geschaftsgebaude Gleisanlagen und Bahnsteige Bearbeiten Bei seiner Eroffnung war der Bahnhof Dorfen mit drei Hauptgleisen ausgestattet Das durchgehende Hauptgleis lag an einem Zwischenbahnsteig nordlich davon befand sich ein 484 Meter langes Ausweichgleis am Hausbahnsteig sudlich ein 418 Meter langes Ausweichgleis ohne Bahnsteig Im Westen des Bahnhofs lag nordlich der Hauptgleise die Ortsguteranlage mit Stumpfgleisen zum Guterschuppen sowie zur Kopf und Seitenrampe Sie war einseitig nach Westen an das nordliche Ausweichgleis angebunden Das Stumpfgleis zur Laderampe war mit einer Wagendrehscheibe von der zwei kurze Ladestutzen abzweigten und einer Gleiswaage ausgestattet 24 Ab 1893 war im Suden ein Freiladegleis mit Ladestrasse vorhanden das am Westkopf des Bahnhofs vom sudlichen Ausweichgleis abzweigte und vor dem Wasserhaus endete Nach den Ausbaumassnahmen 1898 und 1901 gab es in Dorfen vier Hauptgleise von denen drei mit Bahnsteigen ausgestattet waren Das Streckengleis der Lokalbahn zweigte im Osten des Bahnhofs in einem engen Gleisbogen von Gleis 1 ab das nach Osten weiterfuhrende Stumpfgleis war mit einem Umfahrgleis ausgestattet Ortsguteranlage und Freiladegleis waren nun beidseitig angebunden Mit den Erweiterungen der 1930er Jahre erreichten die Gleisanlagen des Bahnhofs Dorfen ihre grosste Ausdehnung Zwischen dem Empfangsgebaude und dem Wasserhaus lagen nun sechs beidseitig angebundene Gleise Gleis 1 diente den Zugen der Lokalbahn nach Velden die Gleise 2 bis 4 dem Zugverkehr der Hauptbahn Gleis 5 der Bildung und Auflosung von Nahguterzugen und das neue Gleis 6 als Freiladegleis 12 Ab 1985 wurden die Gleisanlagen des Bahnhofs schrittweise zuruckgebaut 25 Seit 2003 sind nur noch die Hauptgleise 2 3 und 4 vorhanden die neu als Gleis 1 bis 3 nummeriert wurden Das nordliche Ausweichgleis und das durchgehende Hauptgleis liegen an 38 Zentimeter hohen Bahnsteigen wahrend das sudliche Ausweichgleis bahnsteiglos ist 26 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Gleisplan des Bahnhofs Dorfen 1942 Stellwerke und Sicherungstechnik Bearbeiten nbsp Ostliches Warterstellwerk 2018 In den ersten Betriebsjahren wurden die Weichen des Bahnhofs vor Ort durch Wechselwarter gestellt Diese bedienten zudem die beiden beschrankten Bahnubergange und spater auch die Einfahrsignale 27 1901 nahmen die Bayerischen Staatseisenbahnen ein Befehlsstellwerk und zwei Warterstellwerke der Bauart Krauss mit Kurbelwerken in Betrieb Fur die Warterstellwerke entstanden zwei zweigeschossige Stellwerksturme in Sichtziegelbauweise mit Walmdach die an den Stationsenden sudlich der Gleise neben den Bahnubergangen errichtet wurden Sie ubernahmen zugleich die Bedienung der Bahnschranken Das Befehlsstellwerk wurde im Empfangsgebaude untergebracht 20 Zudem ersetzten die Bayerischen Staatseisenbahnen die bisherigen Einfahr und Perronsignale durch neue Ein und Ausfahrsignale der bayerischen Bauart Am 27 Juni 2004 legte die Deutsche Bahn die mechanischen Stellwerke still und nahm ein elektronisches Stellwerk ESTW von Siemens in Betrieb 28 Fur das ESTW errichtete sie zwischen dem Empfangsgebaude und dem Guterschuppen einen eingeschossigen Satteldachbau Die Formsignale des Bahnhofs wurden durch Lichtsignale nach dem Ks Signalsystem ersetzt Die beiden Stellwerksturme blieben erhalten der ostliche Turm diente bis 8 April 2022 weiterhin als Schrankenposten zur Bedienung der Bahnubergange am Ostende des Bahnhofs und bei Kloster Moosen 1 29 Weitere Hochbauten Bearbeiten nbsp Guterschuppen 2014 Der Guterschuppen westlich des Empfangsgebaudes war ein Sichtziegelbau mit Satteldach dessen Fassade durch Pilaster und Ecklisenen gegliedert war In den 1970er Jahren erweiterte die Deutsche Bundesbahn ihn um einen Anbau auf der Ostseite 17 2016 wurde der Guterschuppen abgebrochen 30 Gegenuber dem Empfangsgebaude stand auf der Sudseite der Gleise das Wasserhaus zur Wasserversorgung der Dampflokomotiven Es war ein dreigeschossiger Sichtziegelbau mit Walmdach Uber eine dampfbetriebene Pumpenanlage und Rohrleitungen versorgte es zwei Wasserkrane am West und Ostende der Station Der Brennstoff zum Antrieb der Pumpenanlage wurde in einer kleinen Torfhutte ostlich des Wasserhauses gelagert 24 1978 brach die Deutsche Bundesbahn das Wasserhaus ab 31 An der westlichen und ostlichen Einfahrweiche befanden sich nordlich der Gleise neben den Bahnubergangen die beiden Wechselwarterhauser Sie waren nach einem einheitlichen Baumuster als eingeschossige Sichtziegelbauten mit Satteldach auf einer Grundflache von 10 m 6 20 m ausgefuhrt 32 Wahrend das ostliche Warterhaus abgebrochen wurde ist das westliche Warterhaus erhalten 33 Verkehr BearbeitenPersonenverkehr Bearbeiten nbsp D XI mit Zug nach Velden vor dem Empfangsgebaude 1902 Im ersten regularen Fahrplan 1872 hielten am Bahnhof Dorfen taglich zwei Postzugpaare und ein Guterzugpaar mit Personenbeforderung von Munchen nach Simbach sowie ein Schnellzugpaar von Ulm nach Simbach Der Schnellzughalt wurde bereits 1873 wieder aufgegeben 34 dafur erhohte sich die Zahl der Personenzuge bis 1895 auf funf Zugpaare zwischen Munchen und Simbach Auf der Lokalbahn zwischen Dorfen und Velden verkehrten ab 1898 taglich drei gemischte Personen und Guterzugpaare von denen im Bahnhof Dorfen auf die Zuge der Hauptbahn umgestiegen werden konnte 35 Von 1899 bis 1902 war Dorfen erneut Halt eines Schnellzugpaares von Munchen nach Simbach 36 1909 fuhrten die Bayerischen Staatseisenbahnen ein Schnellzugpaar von Munchen uber Muhldorf nach Salzburg mit Halt in Dorfen ein das bis 1914 Bestand hatte 37 Der Zugverkehr auf der Lokalbahn nach Velden erhohte sich bis 1914 auf vier Zugpaare an Werktagen wahrend die Zahl der Personenzuge zwischen Munchen und Simbach konstant blieb 38 Ab den 1920er Jahren hielten in Dorfen zwei Eilzugpaare zwischen Munchen und Muhldorf Zudem war der Bahnhof weiterhin Halt von funf Personenzugpaaren auf der Hauptbahn und drei Zugpaaren auf der Lokalbahn 39 Von 1927 bis 1928 endete fur ein Fahrplanjahr erstmals ein Personenzug der Hauptbahn aus Munchen Ost kommend in Dorfen 40 Im Winterfahrplan 1951 bediente die Deutsche Bundesbahn den Bahnhof Dorfen mit drei Eilzugpaaren von Munchen nach Simbach und Passau funf Personenzugpaaren von Munchen nach Muhldorf und Simbach sowie an Werktagen je einem in Dorfen endenden Zugpaar aus Munchen Ost und aus Muhldorf Auf der Nebenbahn verkehrten vier Zugpaare nach Velden und eines nach Taufkirchen Vils 41 Bis 1966 stieg das Zugangebot in Dorfen auf werktaglich sieben bis acht Personenzugpaare und drei Eilzugpaare zwischen Munchen und Muhldorf 42 Auf der Nebenbahn nach Velden fuhren bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1968 noch vier Zugpaare 43 Mit Einfuhrung des S Bahn Anschlussverkehrs zum Sommerfahrplan 1972 verkehrten an Werktagen sechs Nahverkehrszugpaare nur noch zwischen Markt Schwaben und Muhldorf daneben hielten in Dorfen drei Nahverkehrs und sechs Eilzugpaare zwischen Munchen und Muhldorf 44 In den folgenden Jahren wurde das Fahrplanangebot ausgebaut so hielten im Sommerfahrplan 1982 an Wochentagen zwolf von 14 Zugpaaren Munchen Muhldorf Simbach Burghausen und sieben in Markt Schwaben wendende Zugpaare in Dorfen 45 Ab Anfang der 1990er Jahre bediente die Deutsche Bundesbahn den Bahnhof mit Eilzugen in einem angenaherten Stundentakt 46 Seit 2002 halten in Dorfen im Stundentakt Regionalbahn Zuge der Sudostbayernbahn von Munchen nach Muhldorf 47 Zudem halten in der Hauptverkehrszeit zwei Regional Express Zugpaare von Munchen nach Simbach und weitere Verstarkerzuge von Munchen nach Muhldorf 48 Guterverkehr Bearbeiten nbsp Guterwagen an der Laderampe und westliches Wechselwarterhaus um 1910 In den ersten Betriebsjahren fuhrten die Bayerischen Staatseisenbahnen den Guterverkehr in Dorfen mit durchgehenden Eil und Sammelguterzugen zwischen Munchen und Simbach durch Der Bahnhof hatte von Beginn an ein hohes Guterverkehrsaufkommen insbesondere im Stuckgut und Wagenladungsverkehr sowie im Viehversand 1884 versandten die Bayerischen Staatseisenbahnen am Bahnhof Dorfen 5 351 Tonnen und empfingen 5 272 Tonnen Guter Zudem wurden 10 160 Tiere vor allem Rinder und Schweine verladen 49 Bis 1896 stieg der Guterverkehr auf 17 508 Tonnen versandte und 8 547 Tonnen empfangene Guter an 50 Ab 1898 war der Bahnhof Dorfen Ubergangsstation zur Lokalbahn nach Velden an der die Rangierarbeiten fur den Guterverkehr zwischen der Hauptbahn und der Lokalbahn stattfanden 51 Die ortliche Guterverladung ging hingegen zuruck da Guter fur die Orte nordlich von Dorfen nun uber die Lokalbahn weiter transportiert wurden Im Betriebsjahr 1901 wurden nur noch 12 411 Tonnen Guter versandt und 6 331 Tonnen empfangen 52 Ab den 1970er Jahren ging der Guterverkehr am Bahnhof und auf der Nebenbahn zunehmend zuruck Bis zur Einstellung des Guterverkehrs 1993 fuhren von Dorfen noch unregelmassig Ubergabeguterzuge nach Velden 53 Den ortlichen Guterverkehren fuhrte die Deutsche Bundesbahn mit Nahguterzugen und zuletzt mit Ubergabeguterzugen vom Bahnhof Muhldorf aus durch 54 1998 endete der Verkehr auf dem Ortsgutergleis mit der Stilllegung des Freiladegleises ist am Bahnhof Dorfen seit 2003 keine Guterverladung mehr moglich 18 Literatur BearbeitenReinhard Wanka Wolfgang Wiesner Die Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen Bufe Fachbuch Verlag Egglham 1996 ISBN 3 922138 59 4 S 50 52 Karl Burger Munchen Muhldorf Simbach Glanz Niedergang und Renaissance einer koniglich bayerischen Eisenbahn Bewegte Verkehrsgeschichte mit umwalzender Zukunft Selbstverlag Walpertskirchen 2017 ISBN 978 3 00 056474 1 Karl Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn Eisenbahngeschichte am Beispiel des Landkreises Erding Bilder Hintergrunde Seitenblicke Selbstverlag Walpertskirchen 2013 ISBN 978 3 00 044232 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfen Bahnhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gleise in Serviceeinrichtungen MDFN DB Netz PDF Gleisplan Dorfen Bahnhof Georg Sattler Dorfen Bf Fotodokumentation 1988 2010 In doku des alltags de Einzelnachweise Bearbeiten a b DB Netz AG sperrt Bahnubergang Kloster Moosen und Meindl In dorfen de Stadt Dorfen 17 Marz 2022 abgerufen am 1 Mai 2022 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 19 23 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 26 a b Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 43 45 a b Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 34 35 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 59 a b c d Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 51 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 57 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 70 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 82 83 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 58 a b c Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 78 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 255 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 49 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 129 131 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 136 137 a b Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 191 a b Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 204 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 258 a b Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 81 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 125 126 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 82 Anton Renner Reisezentrum Aufwertung fur die ganze Stadt In merkur de Munchner Merkur 23 Oktober 2013 abgerufen am 19 April 2023 a b Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 44 45 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 50 51 Stationsausstattung Dorfen Bahnhof In deutschebahn com DB Station amp Service 17 Februar 2020 abgerufen am 22 Februar 2020 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 34 Holger Kotting Liste Deutscher Stellwerke In stellwerke de 24 November 2019 abgerufen am 10 Februar 2020 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 76 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 252 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 50 52 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 40 Burger Von koniglich bayerischen Zeiten zur S Bahn und Flughafenbahn 2013 S 82 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 56 57 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 191 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 126 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 128 129 Hendschels Telegraph Eisenbahn Kursbuch Deutschland Oesterreich Schweiz Kleine Ausgabe Nr 3 Mai 1914 Tab 1941 1942 deutsches kursbuch de Reichspostministerium Hrsg Reichs Kursbuch Ausgabe Nr 3 Juli 1925 Tab 302 302b Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 131 Deutsche Bundesbahn Hrsg Amtlicher Taschenfahrplan Suddeutschland Winterfahrplan 1951 52 Tab 427 427d Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 164 165 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 142 Bundesbahndirektion Munchen Hrsg Kursbuch Sudbayern Sommer 1972 Tab 940 Deutsche Bundesbahn Hrsg Kursbuch Gesamtausgabe Sommer 1982 Tab 940 Deutsche Reichsbahn Deutsche Bundesbahn Hrsg Kursbuch 1991 92 Tab 940 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 230 231 Abfrage der Kursbuchstrecke 940 bei der Deutschen Bahn Abgerufen am 19 April 2023 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 59 61 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 68 69 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 145 Burger Munchen Muhldorf Simbach 2017 S 87 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 195 Wanka Wiesner Hauptbahn Munchen Simbach und ihre Zweigbahnen 1996 S 148 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfen 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