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Das Doppelbildnis der Prinzen Friedrich von Preussen und Wilhelm zu Solms Braunfels in Kurassieruniformen ist ein Doppelportrat des Malers Wilhelm von Schadow Es zeigt die Halbbruder Friedrich von Preussen und Wilhelm zu Solms Braunfels vor einer Rheinlandschaft In dem monumentalen Tondo das 1830 im Auftrag des Prinzen Friedrich in Dusseldorf entstand verbindet sich die Tradition des Herrscherportrats in Uniform mit dem neuen Typ des romantischen Freundschaftsbildnisses Da es die Prinzen als neue Ritter am Rhein stilisierte steht es auch fur die romantische Mittelalterrezeption und den aufkommenden Borussianismus des 19 Jahrhunderts Doppelbildnis der Prinzen Friedrich von Preussen und Wilhelm zu Solms Braunfels in KurassieruniformenWilhelm von Schadow 1830Ol auf Leinwand134 134 cmMuseum Kunstpalast DusseldorfVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Bedeutung 2 Entstehung und Provenienz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung und Bedeutung BearbeitenDas Kniebild zeigt die Verbruderung der Prinzen die uber ihre gemeinsame Mutter Friederike zu Mecklenburg Halbbruder waren Zum Zeichen der bruderlichen Freundschaft legt der Altere Friedrich von Preussen dem Jungeren Wilhelm zu Solms Braunfels welcher den Bildbetrachter uber die Schulter fixiert seine Hand auf die Schulter Beide sind in Kurassieruniformen gekleidet und halten ihre Degen einsatzbereit im Griff der Hand Ihre Posen entsprechen aristokratischer Statur Nach zeitgenossischen Vorstellungen drucken Auftritt und Ausstattung der Prinzen mannliche militarische Kompetenz ebenso aus wie hofische Eleganz Friedrich war seit 1820 Kommandeur der in Dusseldorf stationierten 14 Division der Preussischen Armee und als Neffe des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm III hochster Reprasentant der Hohenzollern in den erst seit 1815 zu Preussen gehorenden Rheinlanden Wie ein Ersatz Konig residierte er auf Schloss Jagerhof Als Person des offentlichen Lebens ubernahm er in Dusseldorf und in der Rheinprovinz zahlreiche reprasentative Aufgaben In diesem Zusammenhang war es auch an ihm durch Verkorperung preussischer Tugenden skeptische Musspreussen von der neuen Rolle Preussens als Schutzmacht Deutschlands am Rhein zu uberzeugen nbsp BildausschnittIm Gemalde tragt Friedrich die Uniform des Schlesischen Kurassier Regiments Nr 1 dessen Regimentschef er war sein Halbbruder Wilhelm die des Regiments der Gardes du Corps das der preussische Konig als Leibregiment kommandierte Als militarisches Ehrenzeichen dekoriert Friedrichs Brust das Eiserne Kreuz das sein Onkel zum Gedenken an die Befreiungskriege gestiftet hatte am Bande schmuckt ihn ausserdem das blaue Malteserkreuz des koniglichen preussischen Hausordens vom Schwarzen Adler Das Eiserne Kreuz II Klasse hatte Friedrich fur Tapferkeit beim Rheinubergang bei Kaub erhalten Symbolisch die Freundschaft erwidernd spiegelt sich die Hand Wilhelms auf dem blanken Brustpanzer Friedrichs Die Verbruderungsszene setzte der Maler in das Mittelrheintal bei Burg Rheinstein Diese Burg die Friedrich auf Anregung von Karl Friedrich Schinkel 1823 als Ruine gekauft und nach Planen von Johann Claudius von Lassaulx und anderen in den Folgejahren zu seinem Sommersitz ausgebaut hatte erscheint am linken Bildrand Als Zeichen der Inbesitznahme weht die Flagge Preussens auf dem Bergfried Die im Geprage der Rheinromantik dargestellte heroische Landschaft die mit der Burg an das mittelalterliche Rittertum erinnert lasst die Prinzen wie neue Ritter am Rhein erscheinen und idealisiert sie im Kontext der Nationalromantik und Burgenrenaissance des 19 Jahrhunderts In Verbindung mit den im Bild dargestellten preussischen Symbolen verdichtet sich das Motiv des Verbruderung im Sinne politischer Ikonographie zu einer Demonstration staatstragender preussischer Macht und militarischer Amter sowie deutscher Nationalkultur am Rhein Bettina Baumgartel Entstehung und Provenienz BearbeitenFriedrich von Preussen gab das Bild bei Wilhelm Schadow dem nazarenisch gepragten Direktor der Kunstakademie Dusseldorf und Begrunder der Dusseldorfer Malerschule in Auftrag wohl um damit seine Mutter die in dritter Ehe mit dem Herzog Ernst August von Cumberland verheiratet war zu beschenken nbsp Bildnis der Prinzessin Luise von Preussen um 1830 Georgium DessauMit Schadow verbanden Friedrich anfangs bloss die traditionellen Beziehungen des preussischen Konigshauses zur Kunstlerfamilie Schadow Zwischen beiden entwickelten sich im Laufe der Zeit engere Beziehungen Entgegen der Hofetikette wohnten Friedrich und seine Ehefrau Luise die sich von Schadow als Malerin unterrichten liess sogar der Auffuhrung von Tableaux vivants und anderen Vergnugungen im Privathause Schadows bei Etwa zur gleichen Zeit wie das Doppelbildnis der Prinzen schuf Schadow das Bildnis der Gemahlin Friedrichs 1 das er ebenfalls als Tondo konzipierte 1829 begannen die Modellsitzungen zu dem Doppelbildnis der Prinzen das zu den Meisterwerken des Kunstlers und der Portratmalerei des 19 Jahrhunderts gezahlt wird Im Œuvre Schadows nimmt es eine Sonderstellung ein auch weil er das Tondo das fur gewohnlich in kleinerem fur private Zwecke gedachten eher intimen Format anfertigt wird mit einem Durchmesser von 134 cm vergleichsweise monumental anlegte Mit diesem Format versuchte er die Prinzen die in ihrem romantischen Freundschaftsbund durch das Motiv der rheinischen Burg als neue Ritter in den erhabenen Kontext einer historischen Tradition und nationalen politischen Aufgabe gestellt sind noch heroischer wirken zu lassen Dass und wie sich in dem Doppelbildnis die privaten und familiaren Aspekte der Dargestellten mit ihnen allegorisch zugeordneten historischen und politischen Idealen uberschneiden ist eine Neuerung in Schadows Werk In dem wohl von Schadow selbst entworfenen vergoldeten Stuckrahmen wurde das Bild im September 1830 auf der Akademieausstellung im Galerieflugel des Dusseldorfer Schlosses der Offentlichkeit prasentiert bald darauf in einer Kunstausstellung in Berlin Von dort gelangte es nach London wo die Herzogin lebte Nachdem Herzog Ernst August 1837 Konig von Hannover geworden war zog das Bild im Gefolge der Monarchen in das Konigliche Palais nach Hannover 2 Dort hing es ab etwa 1837 uber einer blauen Seidentapete im Prunkappartement der Konigin 1848 sieben Jahre nach dem Tod der Konigin tauchte das Bild im Inventarium des Schlosses Marienburg auf Es verblieb in der Sammlung des Hauses Hannover bis ein Nachfahre Konig Ernst Augusts der 1983 geborene Prinz Ernst August von Hannover das Gemalde 2005 durch Sotheby s fur 90 750 Euro versteigern liess 3 2006 erwarb es das Museum Kunstpalast im Kunsthandel Literatur BearbeitenBettina Baumgartel Das Doppelbildnis der Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig von Preussen 1794 1863 und Wilhelm zu Solms Braunfels 1801 1868 in Kurassieruniform 1830 In Bettina Baumgartel Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 1918 Michael Imhof Verlag Petersberg 2011 ISBN 978 3 86568 702 9 Band 2 S 48 f Kat Nr 25 Cordula Grewe Secrets of a Mystery Man Wilhelm Schadow and the Art of Portraiture in Germany circa 1830 In Nonsite org Heft 26 11 November 2018 PDF Weblinks BearbeitenDas Doppelbildnis der Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig von Preussen 1794 1863 und Wilhelm zu Solms Braunfels 1801 1868 in Kurassieruniform Datenblatt im Portal deutsche digitale bibliothek de Wilhelm von Schadow Doppelbildnis der Prinzen 1830 Video des Museums Kunstpalast uber das Kunstwerk des Monats Juni 2015 2 15 min Einzelnachweise Bearbeiten Johann Josef Scotti Die Dusseldorfer Maler Schule oder auch Kunst Akademie in den Jahren 1834 1835 und 1836 und auch vorher und nachher Schreiner Dusseldorf 1837 S 143 Digitalisat Friedrich von Boetticher Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Band 2 II Dresden 1901 S 526 Schadow Friedrich Wilhem von Olgemalde Nr 35 und Nr 36 Property from the Royal House of Hanover 5 15 Oktober 2005 Lot 1723 Webseite im Portal sothebys com abgerufen am 10 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doppelbildnis der Prinzen Friedrich von Preussen und Wilhelm zu Solms Braunfels in Kurassieruniformen amp oldid 227793191