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Doggererze sind Eisenerze des Suddeutschen Schichtstufenlandes und des nordostlichen Schweizer Juras die im braunen Jura durch Ablagerung entstanden Ahnlich wie die etwa gleich alte lothringische Minette oder Teile des kreidezeitlichen Eisenerzes im norddeutschen Raum lagerte es sich vor der Kuste im Meer submarin in Form sogenannter Ooide Eisenoolith ab Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Vorkommen 2 1 Deutschland 2 1 1 Baden Wurttemberg 2 1 2 Bayern 2 2 Schweiz 3 Gewinnung 4 Einzelnachweise 5 LiteraturEntstehung BearbeitenDas Suddeutsche Jurabecken war zu Anfang des Jura nach Sudwesten und Westen mit dem Pariser Becken und nach Norden uber die Hessische Strasse mit dem Norddeutschen Jurameer verbunden Im Nordwesten des Suddeutschen Jurabeckens bestanden lange Kustenlinien um die Ardennisch Rheinische Insel Bildungsort der lothringischen Minette und im Osten und Suden lagen die Ufer der Vindelizischen Schwelle und der Bohmischen Masse vor denen sich die Doggererze bildeten Uber dem Opalinuston wurden von den Kusten der Vindelizischen Schwelle und der Bohmischen Masse her braune und braunrote feinkornige Sandsteine abgelagert in denen mehrfach Eisenoolith Floze ausgebildet sind Die Ooide wurden nach ihrer Bildung im Flachwasser von Stromungen in das Meer verfrachtet und bildeten dort Ansammlungen von teilweise betrachtlicher Ausdehnung Wirtschaftliche Bedeutung fur den suddeutschen Raum besassen vor allem die Erze der Murchisonaeoolith Formation Oberrheingraben und der Eisensandstein Formation Frankischer und Schwabischer Jura Im weiteren Verlauf des Mitteljura kommen noch andere Eisenoolith Einschaltungen vor die fur die Eisenerzgewinnung jedoch nur lokale Bedeutung besassen Vorkommen Bearbeiten nbsp Bruchstucke aus dem eisenhaltigen Unteren Floz des EisensandsteinsDeutschland Bearbeiten Baden Wurttemberg Bearbeiten Die Lagerstatte bei Blumberg im Urdonautal nahe der Schweizer Grenze ist als Eisenfloz mit etwa 4 Meter Machtigkeit ausgebildet der Eisengehalt liegt bei rund 20 Das Erz hat einen Kieselsaureanteil von 23 1 Die Erzvorkommen wurden seit 1931 von der Gutehoffnungshutte in Gutmadingen und von der Doggererz Bergbau GmbH bzw ihrem Rechtsnachfolger Doggererz AG in Blumberg seit 1934 gewonnen Der Abbau erwies sich jedoch als unwirtschaftlich Bei Wasseralfingen in der Nahe von Aalen am Nordrand der Schwabischen Alb sind zwei Floze ausgebildet deren Gesamtmachtigkeit ebenfalls rund 4 Meter betragt Der Eisengehalt liegt zwischen 21 und 42 2 Eine weitere Lagerstatte befindet sich am Rand der Oberrheinischen Tiefebene in den Vorbergen des Schwarzwaldes zwischen Lorrach im Suden und Lahr im Norden 3 In Rietheim Weilheim bei der Maria Hilf Kapelle wurde bis 1861 fur die Hochofen in Ludwigsthal Doggererz abgebaut Frauen und Kindern war der Zutritt zu dem 3 5 km langen Stollen verboten 4 Auch aus dem Zollernalbkreis wurden Erze in die Huttenwerke nach Tuttlingen gefahren Das naher gelegene Schmelzwerk in Harras wurde 1832 stillgelegt 5 Nach dem Bau leistungsfahiger Bahnstrecken wurde in Suddeutschland Eisenerz abgebaut um uber den im Hochofen eh erforderlichen Kalkstein einen eisenhaltigen Zuschlag zu verwenden Bei der Goldhohle handelt es sich um einen etwa 180 Jahre alten eingesturzten Stollen im Geislingen Zollernalbkreis Beim Neubau der Bahnstrecke Stuttgart Ulm in Geislingen an der Steige wurde ein Eisenerzfloz freigelegt welches bis 1963 mit einem Stollen erschlossen war Bayern Bearbeiten Bei Pegnitz in Franken gab es zwei Abbaugebiete eines am Zipser Berg Tiefbau und Langenreuth Tagebau Der Eisengehalt liegt bei 28 bis 37 Schweiz Bearbeiten Bei Wolflinswil Herznach Ueken in der Region Fricktal wurden Doggererze seit dem Mittelalter in einer Machtigkeit zwischen 3 und 7 Meter und einem Eisengehalt von circa 50 abgebaut 6 Gewinnung BearbeitenVersuche das Doggererz zur Eisengewinnung zu verwenden datieren bis ins 16 Jahrhundert 7 zuruck doch erst mit dem Paschke Peetz Verfahren 1934 konnte es wirtschaftlich zu Eisen verhuttet werden Im Rahmen der Autarkiebestrebungen in der NS Zeit wurde der Abbau des Doggererzes forciert und zu diesem Zweck die Doggererz AG gegrundet Untersuchungen der Schlacke historischer Eisenschmelzen im Bereich der Schwabischen Alb zeigen einen neuen Kleinschmelzofentyp der seit dem 13 Jahrhundert auch Doggererze verhutten konnte 8 9 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte Blumberg Abgerufen am 25 Mai 2010 mineralienatlas de Wasseralfingen Abgerufen am 26 Juni 2014 Wilfried Huber Eisenerz im Schwarzwald Rochling und der Doggererzabbau in Blumberg Schriftenreihe der Initiative Volklinger Hutte e V Band 2 Volklingen 2004 S 2 Volker Amann Festschrift 800 Jahre Geislingen emminger Jahrbuch 1839 S 352 Eisenweg Geologie und Erzabbau Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 25 Mai 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verein eisen und bergwerke ch Wilfried Huber Eisenerz im Schwarzwald Rochling und der Doggererzabbau in Blumberg Schriftenreihe der Initiative Volklinger Hutte e V Band 2 Volklingen 2004 S 4 Rennofen In Reutlinger Generalanzeiger 22 Mai 2007 Martin Kemp Mittelalterliche Eisenhutten Schwabisch Gmund Literatur BearbeitenGunter M Walcz Doggererz in Blumberg das ungewohnliche Schicksal einer Stadt ein Kapitel deutscher Bergbaugeschichte Sudkurier Konstanz 1983 ISBN 3 87799 036 3 Rolf Buhler Bergwerk Herznach Erinnerungen an den Fricktaler Erzbergbau AT Verlag Aarau Stuttgart 1986 ISBN 3 85502 266 6 H Fehlmann Die schweizerische Eisenerzeugung ihre Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung Bern 1932 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doggererz amp oldid 237639965