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Doberburg niedersorbisch Dobrobuz 1 bis 1937 deutsch Dobberbus ist ein Ortsteil der amtsangehorigen Stadt Lieberose im Landkreis Dahme Spreewald Brandenburg 2 Der Ort gehorte vom spaten Mittelalter bis ins 19 Jahrhundert zur Herrschaft Lieberose ab dem 17 Jahrhundert Standesherrschaft Lieberose genannt Doberburg war bis zur Eingliederung in die Stadt Lieberose 2003 eine eigenstandige Gemeinde Die Stadt Lieberose wird vom Amt Lieberose Oberspreewald verwaltet DoberburgStadt LieberoseKoordinaten 52 0 N 14 15 O 52 004722222222 14 243333333333 48 Koordinaten 52 0 17 N 14 14 36 OHohe 48 m u NNFlache 10 68 km Einwohner 117 1 Jan 2011 Bevolkerungsdichte 11 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15868Vorwahl 033671Durchgangsstrasse Blickrichtung nach Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Politische Verhaltnisse 4 Kirchliche Verhaltnisse 5 Naturschutz 6 Denkmale 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDoberburg liegt im westlichen Teil des Stadtgebietes von Lieberose bzw 4 5 km westnordwestlich der Kernstadt Lieberose Doberburg grenzt im Norden an Speichrow Ortsteil der Gemeinde Schwielochsee im Nordosten an Goschen im Osten und Sudosten an die Kernstadt Lieberose im Suden an Lamsfeld Gross Liebitz und im Westen an Jessern beide Orte sind Ortsteile der Gemeinde Schwielochsee Der Ort ist uber die K6105 mit der Kernstadt Lieberose verbunden Auf der Gemarkung Doberburg liegen die Wohnplatze Friedrichshohe und Baroldmuhle Der im 19 Jahrhundert genannte Sieheshof im aussersten nordlichen Zipfel der Gemarkung Doberburg existiert nicht mehr Im Osten grenzt die Gemarkung uber eine kurze Strecke an den Dammer Teich Im Norden der Gemarkung liegt das mittlerweile wieder geflutene Somonkluch Durch den Ort fliesst das Lieberoser Muhlenfliess Von Suden fliesst das Barolder Fliess oder Barolder Muhlenfliess zu Im Osten grenzt die Gemarkung an den Dammer Teich Bevolkerungs entwicklung von 1799 bis 2011 3 4 5 Jahr Einwohner1799 1581818 1571846 2161871 3441875 3221890 2891900 2591910 2271925 2141933 2001939 1871946 2471950 2621964 2381971 2191981 1581991 1362001 1212011 117Geschichte Bearbeiten nbsp Doberburg auf dem Urmesstischblatt 3951 Trebatsch von 1846 Die Muhle im Ort ist als Hammermuhle bezeichnetDer Ort wurde am 25 November 1937 im Rahmen der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen von Dobberbus in Doberburg umbenannt Dobberbus wurde verhaltnismassig spat erst 1517 als Doberbusch erstmals urkundlich genannt Es gehorte damals sehr wahrscheinlich bereits zur Herrschaft Lieberose Der Name Doberbus ist als Ort eines Mannes namens Dobrobud zu interpretieren 6 Von der Dorfstruktur her ist es ein Strassendorf 1519 beim Verkauf der Herrschaft Lieberose wird lediglich Dobberbusch und die Mole daselbst genannt 1708 waren in Dobberbus zehn Bauern und funf Hausler ansassig 1715 verweigerten die Anspanner von Dobberbus dem neuen Herrn Georg Anton Friedrich von der Schulenburg vor schriftlicher Zusicherung ihrer alten Verpflichtungen den Huldigungseid Fur 1718 werden nur noch neun Bauern und drei Hausler erwahnt Das Dorf wurde in diesem Jahr in der Landesschatzung mit 1250 Gulden taxiert 1723 sind es wieder 15 mannliche Untertanen Das Schmettausche Kartenwerk von 1767 bis 1787 verzeichnet einen Eisenhammer im Dorf 7 Bei der Inspektion der Sternbergschen Lehen durch den Sternbergschen Beamten Chr W Reinisch im Jahr 1774 wird erwahnt dass es fruher im Dorf einen nutzlichen Eisenhammer gab der aber beinah ganz unter dem damaligen Besitzer Hans Georg von der Schulenburg eingegangen sei 8 1799 hatte der Ort 158 Einwohner 3 Fur 1815 ist ein grosserer Dorfbrand dokumentiert 9 1819 lebten in 18 Hausern 157 Einwohner 3 1822 gab es 2 Muhlen 11 Bauernguter 5 Budner und 5 Hauslerstellen insgesamt lebten in 23 Hausern 195 Einwohner darunter 60 Kinder 3 Im Urmesstischblatt von 1846 wird die Muhle im Dorf als Hammermuhle bezeichnet 1854 gab es eine Landschule in Dobberbus 10 1858 wurden 28 Hauser und 240 Einwohner gezahlt 9 1870 wird ein Muhlenbesitzer Richter in Doberbus genannt 11 nbsp Ehemalige Wassermuhle im 19 Jahrhundert auch als Hammermuhle bezeichnet 1934 wurde das kleine Feuerwehrhaus zwischen Doberburg 11 und 13 errichtet 2013 wurde die Strasse von Lieberose nach Doberburg verbreitert und mit einer neuen Asphaltdecke versehen 12 Doberburg ist heute eine fast ausschliessliche Wohngemeinde Bis auf einen Landwirt einen Gartner Baumschule einen Landschaftsbauer und einen Elektromeister sind keine weiteren Handwerks oder Gewerbegebiete im Dorf vorhanden Auch der Tourismus spielt keine Rolle es wird lediglich eine Ferienwohnung im Ort angeboten 2011 hatte der Ort 117 Einwohner 13 Hans Dieter Krausch berichtet dass in Doberburg wahrend der fruhen Neuzeit auch Weinbau betrieben wurde 14 Es ist allerdings unklar wo dieser Weinberg auf Doberburger Gemarkung gelegen hat Moglicherweise bezieht sich diese Nennung auf Eules Weinberg ca 1 km westlich des Ortskern Er liegt nur knapp ausserhalb der Gemarkung Doberburg auf der Gemarkung Jessern Gemeinde Schwielochsee jedoch deutlich naher an Doberburg als an Jessern Politische Verhaltnisse Bearbeiten1519 verkaufte Hans von Lidlau der Vormund der unmundigen Sohne des 1519 verstorbenen Caspar von Kockritz die Herrschaft Lieberose fur 16 000 Gulden an Jacob und Richard von der Schulenburg darunter auch Dobberbusch und die Mole daselbst Aufgrund der Lage von Doberburg nahe bei Lieberose darf angenommen werden dass Doberburg schon wesentlich fruher zur Herrschaft Lieberose gehorte als urkundlich belegt ist Die von der Schulenburg waren auch im Besitz der Herrschaften Lubbenau und Neu Zauche die von Jacob von der Schulenburg ubernommen wurden die Herrschaft Lieberose ging an Richard von der Schulenburg Nach dem Tod des Richard erbte dessen Sohn Joachim die Herrschaft Lieberose und 1560 von seinem Vetter Georg dem Sohn des Jacob auch die Herrschaften Lubbenau und Neu Zauche Er stieg damit zu einem der reichsten Manner in der Niederlausitz auf Das Dorf verblieb bei der Standesherrschaft Lieberose bis Mitte des 19 Jahrhunderts als die Gerichtsbarkeit auf den Kreis Lubben uberging Die Herrschaft Lieberose lag in dem sich im 15 und 16 Jahrhundert allmahlich herausbildenden Krummspreeischen Kreis der 1815 mit dem Ubergang an Preussen in Kreis Lubben umbenannt wurde spater Landkreis Lubben Spreewald In der Kreisreform von 1952 in der der Kreis Lubben neu zugeschnitten und verkleinert wurde kam Doberburg zum neu geschaffenen Kreis Beeskow In der Kreisreform von 1993 im Land Brandenburg wurden die Kreise Konigs Wusterhausen Lubben und Luckau zum Landkreis Dahme Spreewald vereinigt Dagegen ging der Kreis Beeskow im Landkreis Oder Spree auf Doberburg wurde jedoch dem neuen Landkreis Dahme Spreewald zugewiesen Die Gemeinde Dobberbus wurde am 25 November 1937 in Doberburg umbenannt 15 1992 schloss sich Doberburg gemeinsam mit 13 anderen Gemeinden und der Stadt Lieberose zum Amt Lieberose zusammen das die Verwaltungsaufgaben dieser meist sehr kleinen Gemeinden wahrnahm Am 26 Oktober 2003 wurde Doberburg per Gesetz in die Stadt Lieberose eingegliedert Seither ist Doberburg ein Ortsteil der Stadt Lieberose Das Amt Lieberose wurde zum gleichen Zeitpunkt mit dem Amt Oberspreewald zum neuen Amt Lieberose Oberspreewald fusioniert 16 das seither fur die Verwaltung der Stadt Lieberose zustandig ist Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern 2014 war Marita Lehmann Ortsvorsteherin 17 Kirchliche Verhaltnisse BearbeitenDobberbus war in die Wendische Kirche in Lieberose eingepfarrt Naturschutz BearbeitenDas Doberburger Muhlenfliess ist seit 2005 als FFH Gebiet ausgewiesen Im Osten der Gemarkung reicht das Naturschutzgebiet Stockshof Behlower Wiesen bis an den ostlichen Ortsrand heran Das Naturschutzgebiet Dammer Moor nordostlich Doberburg liegt zum grosseren Teil auf der Gemarkung von Doberburg Denkmale BearbeitenDie Denkmalliste des Landes Brandenburg Stand 2012 verzeichnet fur Doberburg folgende Bodendenkmale 18 Nr 10068 Flur 2 Siedlung Bronzezeit Nr 10069 Flur 1 Rast und Werkplatz Mesolithikum Siedlung Bronzezeit Siedlung Eisenzeit Nr 10070 Flur 1 Dorfkern deutsches Mittelalter Dorfkern NeuzeitLiteratur BearbeitenGotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1984 ISBN 3 7686 4109 0 im Folgenden Houwald Rittergutter und Seitenzahl Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Einleitung und Ubersichten Die Kreise Luckau Lubben und Calau Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 im Folgenden Lehmann Ortslexikon und entsprechende Seitenzahl Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag Dobrobuz in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski de Hauptsatzung der Stadt Lieberose vom 9 Marz 2009 PDF Memento vom 16 Januar 2014 im Internet Archive a b c d August Schumann Albert Schiffner Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Band 15 Budersee bis Gefell Gebruder Schumann Zwickau 1828 S 184 Online bei Google Books Lehmann Ortslexikon S 168 169 Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 3 Landkreis Dahme Spreewald PDF Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 Schriftenreihe Brandenburgische historische Studien Band 13 ISBN 3 937233 30 X S 165 Snippet Ansicht Schmettausche Karte im Brandenburg Viewer Memento des Originals vom 7 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot isk geobasis bb de langere Ladezeit Houwald Ritterguter S 165 a b Wilhelm Riehl J Scheu Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Scheu Berlin 1861 S 635 Online bei Google Books Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 Druck und Verlag von Adolph Muller Brandenburg 1856 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung in Frankfurt a Oder Jahrgang 1870 Frankfurt a d Oder Trowitzsch amp Sohn 1870 Online bei Google Books S 19 Lieberose Doberburg voll gesperrt In Markische Oderzeitung 21 Juni 2013 archiviert vom Original abgerufen am 29 August 2022 Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Vollstandiges Ortslexikon 33 uberarb und erw Ausg Walter De Gruyter Berlin und Boston 2012 S 270 Online bei Google Books Heinz Dieter Krausch Der fruhere Weinbau in der Niederlausitz Jahrbuch fur Brandenburgische Landesgeschichte 18 12 55 Berlin 1967 PDF Gesamter Band 18 Michael Rademacher Landkreis Lubben Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Sechstes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Dahme Spreewald Elbe Elster Oberspreewald Lausitz Oder Spree und Spree Neisse 6 GemGebRefGBbg vom 24 Marz 2003 Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Brandenburg I Gesetze 2003 Nr 05 S 93 Amt Lieberose Oberspreewald Die Stadt Lieberose Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Dahme Spreewald PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches LandesmuseumWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Doberburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Amt Lieberose Oberspreewald Stadt Lieberose Ortsteil DoberburgDoberburg in der RBB Sendung Landschleicher vom 31 Marz 2018Ortsteile und Gemeindeteile von Lieberose Ortsteile Blasdorf Brjazka Doberburg Dobrobuz Goschen Chozysca Trebitz Trjebice Gemeindeteile Behlow Below Hollbrunn Holberna Munchhofe Michow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doberburg amp 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