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Disubstituierte BenzoleName ortho meta para IsomerengemischgleicheSubstituentenverschiedeneSubstituentenDie disubstituierten Benzole bilden eine grosse Stoffgruppe aromatischer Verbindungen Die Struktur besteht aus einem Benzolring mit zwei angefugten Substituenten die sowohl gleich als auch verschieden sein konnen Durch deren unterschiedliche Anordnung ergeben sich drei Konstitutionsisomere mit gleicher Summenformel Je nach relativer Anordnung unterscheidet man ortho meta und para Isomer Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 1 1 Stammverbindungen 1 2 Historische Namensgebung 1 3 Systematische Namensgebung 1 4 Weitere Verbindungen 2 Darstellung 3 Eigenschaften 3 1 Schmelz und Siedepunkte 3 2 Aciditat und Basizitat 3 3 Intramolekulare Wasserstoffbrucken 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseNamensgebung BearbeitenStammverbindungen Bearbeiten In den meisten Fallen bilden die einfach substituierten Benzole neue Stammverbindungsnamen mit OH das Phenol mit NH2 das Anilin mit OCH3 das Anisol mit CH3 das Toluol Mit der Nitrogruppe bzw Halogensubstituenten entstehen dagegen keine neuen Stammverbindungsnamen nbsp Phenol nbsp Anilin nbsp Anisol nbsp Toluol nbsp Nitrobenzol nbsp Chlorbenzol nbsp Benzylalkohol nbsp Benzaldehyd nbsp BenzoesaureHistorische Namensgebung Bearbeiten Betrachtet man die Substituentenkombinationen an Aromaten am Beispiel der Methylgruppe CH3 und der Hydroxygruppe OH so kann man schon sehr unterschiedliche Namenskombinationen und Entstehungsformen feststellen In allen Fallen tragen die Verbindungen Trivialnamen Die drei Dimethylbenzole besitzen einen gemeinsamen Stammnamen namlich Xylol Die Unterscheidung erfolgt lediglich durch die Angabe der Substituentenstellung z B durch Kennzeichnung mit ortho meta oder para Die drei Dihydroxybenzole besitzen hingegen keinen gemeinsamen Stammnamen Die drei Isomere besitzen drei vollig eigenstandige und unterschiedliche Namen Brenzcatechin Resorcin und Hydrochinon die sich auf deren Herkunft und Entdeckung beziehen Im dritten Fall der Kombination beider Substituenten kann man die Verbindungen als Methylphenole oder Hydroxytoluole ansehen In diesem Fall besitzen diese Verbindungen einen neuen Trivialnamen Kresol der wiederum auf deren Herkunft und Entdeckung zuruckgeht Die Unterscheidung erfolgt z B wieder durch Kennzeichnung mit ortho meta oder para Benzol H Toluol CH3 Phenol OH Toluol CH3 DimethylbenzoleXylole nbsp nbsp nbsp Methylphenole HydroxytoluoleKresole nbsp nbsp nbsp Phenol OH Dihydroxybenzole nbsp nbsp nbsp o Brenzcatechin m Resorcin p HydrochinonSystematische Namensgebung Bearbeiten Bei einer mehr systematischen Namensgebung ist folgende Rangfolge der Stammverbindungen festzustellen Benzoesaure Benzaldehyd Benzylalkohol Phenol Anilin Anisol Toluol Nitrobenzol Halogenbenzole Beim Zusammentreffen zweier Stammverbindungen mit eigenem Namen entsteht z B aus Benzaldehyd und Anisol die Stoffgruppe der Methoxybenzaldehyde das para Isomer besitzt zusatzlich den Trivialnamen Anisaldehyd Sind jedoch Nitrogruppen bzw Halogensubstituenten beteiligt andert sich der Name der Stammverbindungen nicht Aus Toluol werden dann z B die Nitrotoluole aus Benzaldehyd die Brombenzaldehyde Die Tabelle beinhaltet eine Zusammenstellung aller Kombinationen sehr gangiger Substituenten Benzol H Toluol CH3 Phenol OH Anisol OCH3 Anilin NH2 Nitrobenzol NO2 Halogenbenzol F Cl Br I Toluol CH3 DimethylbenzoleXylole HydroxytoluoleMethylphenoleKresole MethoxytoluoleMethylanisoleKresylmethylether AminotoluoleMethylanilineToluidine Nitrotoluole FluortoluoleChlortoluoleBromtoluoleIodtoluolePhenol OH Dihydroxybenzoleo Brenzcatechin m Resorcin p Hydrochinon MethoxyphenoleHydroxyanisoleo Guajacol AminophenoleHydroxyaniline kein Trivialname Nitrophenole FluorphenoleChlorphenoleBromphenoleIodphenoleAnisol OCH3 Dimethoxybenzoleo Veratrol AminoanisoleMethoxyanilineAnisidine Nitroanisole FluoranisoleChloranisoleBromanisoleIodanisoleAnilin NH2 DiaminobenzolePhenylendiamine Nitroaniline FluoranilineChloranilineBromanilineIodanilineNitrobenzol NO2 Dinitrobenzole FluornitrobenzoleChlornitrobenzoleBromnitrobenzoleIodnitrobenzoleHalogenbenzol F Cl Br I DifluorbenzoleDichlorbenzoleDibrombenzoleDiiodbenzoleBenzylalkohol CH2OH Methylbenzylalkohole Hydroxybenzylalkoholeo Salicylalkohol Methoxybenzylalkoholep Anisalkohol Aminobenzylalkohole Nitrobenzylalkohole FluorbenzylalkoholeChlorbenzylalkoholeBrombenzylalkoholeIodbenzylalkoholeBenzaldehyd CHO MethylbenzaldeydeTolualdehyde Hydroxybenzaldehydeo Salicylaldehyd Methoxybenzaldehydep Anisaldehyd Aminobenzaldehydeo Anthranilaldehyd Nitrobenzaldehyde FluorbenzaldehydeChlorbenzaldehydeBrombenzaldehydeIodbenzaldehydeBenzoesaure COOH MethylbenzoesaurenToluylsauren Hydroxybenzoesaureno Salicylsaure Methoxybenzoesaurenp Anissaure Aminobenzoesaureno Anthranilsaure Nitrobenzoesauren FluorbenzoesaurenChlorbenzoesaurenBrombenzoesaurenIodbenzoesaurenBenzolsulfonsaure SO3H Toluolsulfonsauren Phenolsulfonsaureno Sozolsaure Anisolsulfonsauren Aminobenzolsulfonsaureno Orthanilsaure m Metanilsaure p Sulfanilsaure Nitrobenzolsulfonsauren FluorbenzolsulfonsaurenChlorbenzolsulfonsaurenBrombenzolsulfonsaurenIodbenzolsulfonsaurenWeitere Verbindungen Bearbeiten Ethylmethylbenzole Diethylbenzole Divinylbenzole Xylylbromide Methylstyrole Phenetidine Ethylphenole n Propylphenole Isopropylbenzaldehyde Sulfobenzoesauren Benzoldicarbonsauren o Phthalsaure m Isophthalsaure p Terephthalsaure Benzoldicarbaldehyde o Phthalaldehyd m Isophthalaldehyd p Terephthalaldehyd Benzoldicarbonitrile o Phthalodinitril m Isophthalodinitril p Terephthalodinitril Nitrobenzoylchloride Nitrobenzonitrile Nitrobenzylchloride Chlorbenzotrifluoride ChlorbenzotrichlorideDarstellung Bearbeiten Hauptartikel Zweitsubstitution am Aromaten Die Darstellung gelingt durch Einfuhrung z B einer Nitrogruppe oder Halogengruppe oder durch Umwandlung eines schon bestehenden Zweitsubstituenten z B durch Methylierung einer Phenolgruppe zur Methoxygruppe Eigenschaften BearbeitenSchmelz und Siedepunkte Bearbeiten Die Siedepunkte der drei Isomere liegen haufig nah beieinander wahrend ihre Schmelzpunkte sich deutlich unterscheiden Das para Isomer das die hochste Symmetrie aufweist besitzt zumeist den hochsten Schmelzpunkt Aciditat und Basizitat Bearbeiten Die Aciditat und Basizitat der Stammverbindungen wie Phenol Anilin und Benzoesaure werden von ihren Zweitsubstituenten und ihrer Stellung beeinflusst 2 und 4 Nitrophenol besitzen gegenuber dem 3 Nitrophenol einen niedrigeren pKs Wert damit sind deren Aciditaten grosser Bei der ortho und para Form kann das Phenolat Ion eine Doppelbindung auf die elektronenziehende Nitrogruppe M Effekt verschieben Das zweite O kann dort einen negativen Ladungsschwerpunkt ausbilden Bei der meta Form ist das nicht moglich Die Nitroaniline besitzen gegenuber dem Anilin 4 603 1 deutlich niedrigere pKs Werte die elektronenziehende Nitrogruppe M Effekt setzt die Basizitat herab Ein Proton kann daher deutlich schlechter aufgenommen werden Intramolekulare Wasserstoffbrucken Bearbeiten Konnen sich intramolekulare Wasserstoffbrucken ausbilden so hat dies u a Auswirkungen auf die Schmelzpunkte und die Loslichkeit in Wasser intramolekulare Wasserstoffbrucke nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 2 Nitrophenol 2 Nitroanilin 2 Nitrobenzaldehyd 2 Aminobenzaldehyd Anthranilsaure Salicylaldehyd Salicylsaure2 Nitrophenol bzw 2 Nitroanilin besitzen den niedrigsten Schmelzpunkt da sie eine intramolekulare Wasserstoffbrucke ausbilden konnen Die beiden anderen Isomere bilden im Gegensatz dazu intermolekulare Wasserstoffbrucken aus Bei 2 Nitrophenol bzw 2 Nitroanilin ist Energie zum Aufbrechen dieser Brucken nicht erforderlich Die Nitrophenole sind in Wasser schwerloslich die Werte unterscheiden sich aber innerhalb dieser Gruppe Die deutlich schlechtere Loslichkeit des 2 Nitrophenols in Wasser lasst sich ebenfalls mit der intramolekularen Wasserstoffbrucke gut erklaren Das Molekul ist dadurch nach aussen hin deutlich unpolarer Dagegen sind die Loslichkeiten des 3 und 4 Nitrophenols etwa gleich und im Vergleich deutlich besser Hier bilden sich nun zwischen der phenolischen Hydroxygruppe und Wasser eher intermolekulare Wasserstoffbrucken Siehe auch BearbeitenTrisubstituierte BenzoleEinzelnachweise Bearbeiten CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification Third Edition 1984 ISBN 0 8493 0303 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Disubstituierte Benzole amp oldid 239019850