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Das Dichroskop auch Haidingerlupe genannt nach ihrem Erfinder Wilhelm Ritter von Haidinger ist eine spezielle Lupe zur Bestimmung und Prufung von Mineralen und Schmucksteinen Sie nutzt die dichroistischen bzw pleochroistischen Eigenschaften der Untersuchungsobjekte Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Eigenschaften 2 Bedeutung 3 Geschichte 4 Literatur 5 WeblinksAufbau und Eigenschaften Bearbeiten nbsp Schnittzeichnung eines DichroskopsDas Dichroskop ist prinzipiell wie ein kleines Fernrohr gestaltet Eine Seite des Rohrchens ist mit einer Linse verschlossen welche gleichzeitig als Lupe fungiert Innerhalb des Rohrchens ist ein Kalzit Kristall befestigt der den vom Untersuchungsobjekt kommenden Lichtstrahl in zwei einzelne nebeneinander liegende polarisierte Lichtstrahlen teilt ordentlicher und ausserordentlicher Strahl Je nachdem wie sich diese Lichtstrahlen farblich unterscheiden kann man dem Objekt bestimmte Eigenschaften hinsichtlich seiner Kristallstruktur zuweisen Dabei kann es vorkommen dass bei bestimmten Kristallen bis zu drei verschiedene Farben sichtbar werden wenn man sie wahrend der Prufung dreht Farben optische Eigenschaft Kristallstruktureine FarbeIsotrop amorph Glas mikrokristallin Kubischzwei FarbenAnisotrop doppelbrechend optisch einachsig Trigonal Tetragonal Hexagonaldrei Farben bei zwei verschiedenen RichtungenAnisotrop doppelbrechend optisch zweiachsig Triklin Monoklin RhombischVerschiedene Minerale zeigen derart starken Pleochroismus dass man die verschiedenen Farben auch ohne Dichroskop sehen kann Zu nennen sind hier vor allem Andalusit Buergerit Cordierit Dravit Epidot Schorl Tansanit Titanit und Uvit Bedeutung BearbeitenWichtig ist die Prufung mithilfe eines Dichroskops vor allem in der Edelstein Industrie da sich ahnliche Minerale nicht allein durch Harte oder Strichfarbe unterscheiden lassen So sind beispielsweise Smaragd und grunfarbige Minerale der Turmalingruppe in den oben genannten Eigenschaften gleich Der Smaragd zeigt jedoch im Dichroskop ein blaugrunes und ein gelbgrunes Feld grune Turmaline dagegen ein lilagrunes und ein schwarzgrunes Glas zeigt in alle Richtungen immer nur eine Farbe selbst bei raffiniert eingefugten Bleikristallflussen und Edelsteinschliff um deren Feuer nachzuahmen Geschichte BearbeitenDas Dichroskop wurde von Wilhelm Ritter von Haidinger erstmals 1845 in Prag offentlich prasentiert Als Vorlaufer des Dichroskops gilt das von William Nicol 1768 1851 erfundene Nicolsche Prisma Literatur BearbeitenH W Dove Das Dichrooskop In Annalen der Physik und Chemie Band 110 Barth Leipzig 1860 S 265 Digitalisat auf Gallica Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 49 Karl Kruger Das Reich der Mineralien und Gesteine Safari Verlag Berlin 1974 S 293 Weblinks BearbeitenHubert Heldner Das Dichroskop Free Form Artists 15 April 2011 abgerufen am 31 Januar 2022 Schmucklexikon von Prof Leopold Rossler Haidingerlupe Memento vom 20 Januar 2019 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dichroskop amp oldid 234347394