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Dieser Artikel beschreibt den 1927 gegrundeten Dachverband Zur 1814 gegrundeten gleichnamigen Verbindung siehe Urburschenschaft Die Deutsche Wehrschaft DW war ein Dachverband pflichtschlagender volkischer Studentenverbindungen so genannter Wehrschaften Der Verband wurde 1919 als Teutoburger Vertretertag TVT gegrundet und benannte sich 1927 in Deutsche Wehrschaft um Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Mitglieder in Wehrschaften 3 Mitgliedsverbindungen 3 1 Bestehende und fusionierte Verbindungen 3 2 Erloschene Verbindungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenZiel des Verbandes war die Verbreitung militarischen Wissens unter der akademischen Jugend in Deutschland Dies geschah vor dem Hintergrund der Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles der dem Deutschen Reich starke Beschrankungen insbesondere bezuglich seiner Truppenstarke auferlegte Die Grundung der Wehrschaften als paramilitarische Organisationen stellte eine Umgehung der Bedingungen des Versailler Vertrages dar Die DW gab ab 1921 das Verbandsorgan Der Wehrschafter heraus Der Wahlspruch der DW lautete Deutsch und treu furchtlos und frei Ihren jahrlichen Vertretertag hielt die DW in Detmold beziehungsweise am Hermannsdenkmal ab In ihrer Blutezeit hatte sie 38 Mitgliedswehrschaften Der Verband verpflichtete sich auf das Waidhofener Prinzip Juden sind bar jeder Ehre ihnen ist daher auf keine Waffe Satisfaktion zu geben und setzte ab 1919 eine arische Abstammung seiner Mitglieder voraus Bereits im Februar 1930 schloss die betont antisemitische und antifreimaurerische DW ein formelles Bundnis mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund dem sie als korporiertes Mitglied beitrat 1 Die Deutsche Wehrschaft war ab 1921 Mitgliedsverband des Allgemeinen Deutschen Waffenrings ADW der nach der Machtubernahme durch die Regierung Hitler in eine Diskussion eintrat ob die Arierbestimmungen des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums oder die weitergehenden Grundsatze der NSDAP fur die Aufnahme von Parteimitgliedern gelten sollten vgl Ariernachweis Da die Verfechter der harten Linie zu denen neben der Deutschen Wehrschaft die Deutsche Burschenschaft die Deutsche Sangerschaft und einige andere gehorten sich nicht durchsetzen konnten traten sie 1934 aus dem ADW aus und grundeten den Volkischen Waffenring VWR Ihm sollten laut Grundungserklarung nur solche Verbande angehoren die in ihren Gliederungen weder Judenstammlinge judisch Versippte noch Angehorige von Logen Orden oder ihren Nachfolgeorganisationen dulden 2 Die DW loste sich als erster waffenstudentischer Verband anlasslich des NSDAP Parteitages am 14 September 1935 auf nachdem dort die Wiedereinfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht beschlossen und die Verbandsziele als erreicht galten Die DW wurde nicht wiederbegrundet Die ehemaligen Mitglieder zahlreicher Wehrschaften gingen in andere waffenstudentische Verbindungen wie Landsmannschaften Turnerschaften Burschenschaften oder Corps uber Aber auch schon seit den 20er Jahren wandelten sich Wehrschaften die aus der DW ausgetreten waren in diese Verbindungsformen um Bekannte Mitglieder in Wehrschaften BearbeitenErwin Brauer 1896 1946 Theologe Philosoph Oberlandeskirchenrat Burgundia Jena Axel Bruhn 1904 1983 Rechtsanwalt und Hamburger Politiker CDU Cheruskia Hamburg Friedrich Karl Florian 1894 1975 Gauleiter der NSDAP des Gaus Dusseldorf Falkenburg Rheno Borussia Koln 3 Hermann Gebbers 1879 1952 Landrat von Buckeburg und Stadthagen Cimbria Leipzig Cheruskia Hamburg Karl Laforce 1904 1923 Teilnehmer des Hitler Putsches 1923 Bajuvaria Munchen Karl Prahl 1882 1948 norddeutscher Kunstmaler Cheruskia Hamburg August Pschorr 1862 1935 Geheimer Kommerzienrat Generaldirektor der Pschorrbrau AG Bavaria Weihenstephan Antonius Raab 1897 1985 Pilot Flugzeugbauer und Unternehmer Neo Suevia Berlin Horst Rechenbach 1895 1968 SS Oberfuhrer nationalsozialistischer Politiker Forscher und Schriftsteller Markaria Gottingen Max Wartemann 1905 1993 schleswig holsteinischer Politiker und Lubecker Burgermeister Cheruskia Hamburg Rudolf Weyermann 1880 1946 Fabrikant Kommerzienrat und Ehrenburger der Stadt Bamberg Bavaria Weihenstephan Georg Zink 1879 1962 Bibliothekar Germania Heidelberg Mitgliedsverbindungen BearbeitenIn Klammern ist die Mitgliedschaft im TVT bzw DW angegeben 4 Bestehende und fusionierte Verbindungen Bearbeiten bestehende oder fusionierte Aktivitas Alemannia Berlin 1933 1935 A 1 Borussia Berlin 1923 1929 A 2 Burgundia Berlin 1923 1929 A 3 Saxo Borussia Berlin 1920 1929 A 4 Rheinfranken Bonn 1921 1927 A 5 Nibelungia Breslau Munchen 1924 1930 1931 1933 A 6 Frisia Frankfurt 1920 1921 A 7 Cheruskia Hamburg 1919 1929 Hohenheimia Hohenheim 1919 1929 A 8 Burgundia Jena 1924 1929 Nordmark Kiel 1922 1929 A 9 Hercynia Leipzig 1921 1925 A 10 Bajuvaria Munchen 1919 1929 1931 1935 A 11 Franco Bavaria Munchen 1922 1925 A 12 Phaeakia Austro Bavaria Munchen 1922 1929 A 13 Bavaria Weihenstephan 1925 1929 1933 1935 A 14 Aldanen Wien 1925 1933 A 15 Friesen Wien 1923 1927 A 16 Erloschene Verbindungen Bearbeiten Vertagte oder aufgeloste Verbindung bzw ubernommene Altherrenschaft nbsp Frisia MunchenBurgundia Berlin 1934 1935 A 17 Gedania Berlin 1933 1935 Ghibellinia Berlin 1929 1935 Guestphalia Berlin 1922 1929 A 18 Markomannia Berlin 1925 1935 Neo Suevia Berlin 1922 1933 Die Lutzower Breslau 1924 1930 Rodenstein Darmstadt 1921 1925 Rheinhessen Darmstadt 1924 1929 1933 1934 Niedersachsen Detmold 1920 1924 Falkenburg Detmold Koln zeitw Rheno Borussia 1921 1924 1926 1935 Elbmark Dresden 1921 1925 Franko Bavaria Erlangen 1921 1934 5 Markaria Gottingen 1922 1929 Normannia Halle 1921 1927 Askania Hamburg 1920 1928 Die Herminonen Hannover 1924 1927 Germania Heidelberg 1922 1929 1932 1934 Hohenstaufen Hohenheim 1921 1930 A 19 Franco Suevia Hohenheim 1922 1928 Cheruscia Jena 1934 1935 Die Marker Jena 1925 1929 Die Sudwestdeutschen Koln 1923 1925 Sugambria Konigsberg 1928 1935 Borussia Kothen 1934 1935 Cimbria Leipzig 1919 1930 1932 1935 Saxo Thuringia Leipzig I 1919 1921 Saxo Thuringia Leipzig II 1923 1935 Arminia Mannheim 1920 1930 A 20 Frisia Munchen 1921 1929 Franconia Nurnberg 1925 1929 Nibelungen Nurnberg 1934 1935 Vandalia Stuttgart 1922 1929 Hohenstaufen Wien 1922 1929 Literatur BearbeitenErnst Hans Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 219 220 Erich Geissler Die Deutsche Wehrschaft DW im Teutoburger Vertretertag TVT 1919 1935 Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Bd 9 1964 S 166 178 Paulgerhard Gladen Kurt U Bertrams Die deutsch volkischen Korporationsverbande Deutsche Wehrschaft Waidhofener Verband u a WJK Verlag Hilden 2009 ISBN 3 933892 11 2 S 135 304 Bernhard Grun Christoph Vogel Die Fuxenstunde Handbuch des Korporationsstudententums Bad Buchau 2014 S 196 197 ISBN 978 3 925171 92 5 Einzelnachweise Bearbeiten Michael H Kater Studentenschaft und Rechtsradikalismus in Deutschland 1918 1933 Eine sozialgeschichtliche Studie zur Bildungskrise in der Weimarer Republik Hamburg 1975 S 140 Harald Lonnecker Die Versammlung der besseren Nationalsozialisten Der Volkische Waffenring VWR zwischen Antisemitismus und korporativem Elitarismus Frankfurt am Main 2003 S 7 18 ff als PDF Paulgerhard Gladen Kurt U Bertrams Die deutsch volkischen Korporationsverbande Deutsche Wehrschaft Waidhofener Verband u a WJK Verlag Hilden 2009 ISBN 3 933892 11 2 S 173 und 211 Paulgerhard Gladen Kurt U Bertrams Die deutsch volkischen Korporationsverbande Deutsche Wehrschaft Waidhofener Verband u a WJK Verlag Hilden 2009 ISBN 3 933892 11 2 S 195 ff Hans Peter Hummer Franko Bavaria Erlangen Wehrschaft In Christoph Friederich Bertold Frhr von Haller Andreas Jakob Hrsg Erlanger Stadtlexikon W Tummels Verlag Nurnberg 2002 ISBN 3 921590 89 2 online Anmerkungen Bearbeiten uber Landsmannschaft Alemanno Bavaria Nurnberg im CC heute Turnerschaft Alemanno Palatia Erlangen Nurnberg im CC uber Turnerschaft Hohenzollern Clausthal und Saxo Borussia Berlin heute Corps Alemannia Kiel im WSC uber Berliner Burschenschaft Normannia in der DB heute Berliner Burschenschaft der Marker in der DB uber Corps Saxo Borussia im RSC WSC heute Corps Alemannia Kiel im WSC uber Sangerschaft Teuto Rhenania Koln und Sangerschaft Nibelungen Bonn heute Sangerschaft Bardia Bonn in der DS uber Bajuvaria Munchen und Burschenschaft Babenbergia Munchen heute Burschenschaft Franco Bavaria Munchen heute Corps Frisia im WSC zu Braunschweig heute Burschenschaft Hohenheimia heute Landsmannschaft im CC Slesvico Holsatia vereinigt mit der Landsmannschaft Cheruscia zu Kiel uber Turnerschaft Mundenia Hercynia Gottingen im CC heute Landsmannschaft Gottinga Gottingen im CC uber Burschenschaft Babenbergia Munchen heute Burschenschaft Franco Bavaria Munchen heute Strassburger Turnerschaft Cheruscia im CC zu Munchen uber Corps Agronomia heute Corps Alemannia Munchen im WSC heute Landsmannschaft im CC Bavaria zu Weihenstephan heute Akademische Burschenschaft Aldania Wien in der DB uber Landsmannschaft Hercynia Wien heute Akademische Grenzlandsmannschaft Cimbria Wien im CC gegrundet 1887 nicht zu verwechseln mit Burgundia gegr 1903 heute Burschenschaft der Marker uber Burschenschaft Saravia in der DB zur Burschenschaft Saravia Semnonia 1975 aufgelost uber Arminia Mannheim zur Burschenschaft Rheno Arminia in der DB aufgelost 1994 als Burschenschaft Rheno Arminia in der DB 1994 aufgelostNormdaten Korperschaft GND 84088 9 lobid OGND AKS VIAF 135466438 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Wehrschaft amp oldid 238047702