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Daniel de Superville auch Daniel von Superville 2 Dezember 1696 in Rotterdam 16 November 1773 ebenda war ein niederlandischer Mediziner in preussischen bayreuth brandenburgischen und braunschweigischen Diensten Er war der erste Kanzler der Universitat Erlangen Daniel de Superville Kupferstich von Christian Fritzsch 1744 Wappen Exlibris aus seiner Stettiner Berliner ZeitSchabkunst Portrat von 1754 mit dem Bijou der Bayreuther Loge Zur Sonne Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDaniel de Superville stammte aus einer ursprunglich franzosischen Hugenotten Familie die als Glaubensfluchtlinge in die Niederlande gekommen waren Er war der dritte Sohn des Kaufmanns Jacob de Superville sein Onkel Daniel de Superville der Altere 1728 war ein bekannter reformierter Theologe Er studierte Arzneiwissenschaften und wurde am 1 November 1718 an der Universitat Utrecht zum Dr med promoviert Er ging nach Leiden und immatrikulierte sich an der Universitat Leiden Seit Weihnachten 1719 war er Mitglied der Wallonischen Kirche in Leiden und wurde 1721 in ihr zum Diacon Vorsteher erwahlt Hier heiratete er am 26 April 1722 Katharine Elisabeth le Cointe Im Juni 1722 verliess er Leiden Er ging nach Stettin wohin ihn der preussische Konig Friedrich Wilhelm I Preussen als Hof und franzosischen Coloniemedicus berufen hatte Am Gymnasium Stettin sollte er eine Professur der Anatomie und Chirurgie erhalten die aber schon anderweitig vergeben war Er begann 1724 unentgeltlich medizinische Demonstrationen zu halten am 9 Mai 1726 erhielt er auf Drangen des Konigs eine ausserordentliche Professur fur Anatomie und Chirurgie 1725 wurde Mitglied des neuerrichteten Collegium medicum er erhielt den Titel eines Landphysicus fur Preussisch Pommern und war fur die Visitation der pommerschen Apotheken verantwortlich Die Kaiserliche Akademie der Naturforscher ernannte ihn am 10 Dezember 1739 unter dem Namen Apollophanes III zu ihrem Mitglied 1 ebenso die Societat der Wissenschaften in Berlin In Berlin wurde er zum Leibarzt von Konig Friedrich Wilhelm I den er von der Wassersucht heilte 1738 empfahl ihn der Kronprinz Friedrich seiner Schwester Wilhelmine der Markgrafin von Brandenburg Bayreuth Superville behandelte sie 1738 und trat bald darauf ganz in ihre Dienste In Bayreuth wurde de Superville zum Leibarzt wirklichen Geheimrat und Director der Bergwerke ernannt Nachdem er schon in Berlin in die Freimaurer Loge Zu den drei Weltkugeln aufgenommen worden war gehorte er 1741 zu den Grundungsmitgliedern der Bayreuther Loge Zur Sonne und wurde ihr Sekretar 2 Bei der Grundung der neuen Friedrichs Universitat die zuerst am 21 Marz 1742 in Bayreuth eroffnet dann nach Erlangen verlegt und hier am 4 November 1743 neueroffnet wurde ernannte der Markgraf Friedrich III Daniel de Superville zum Director der Universitat Als mit der markgraflichen Declaration vom 16 November 1746 das Directorium in ein Curatorium verwandelt war wurde de Superville Kanzler cancellarius perpetuus der Universitat Er schenkte der Universitat seine Bucherei und eine Sammlung physikalischer chirurgischer und anatomischer Instrumente Neben der Universitatsverwaltung wurde er mehrfach als Gesandter fur den Markgrafen tatig so 1745 in Den Haag Aus nicht ganz geklarten Grunden legte er am 2 Marz 1748 aus Gesundheitsrucksichten sein Amt nieder De Superville zog zunachst nach Bremen Mitte 1749 kam er nach Braunschweig und wurde Arzt bei Herzog Karl I dem Schwager der Bayreuther Markgrafin 1751 war er als herzoglicher Gesandter in Holland 1754 regte er den Herzog zur Grundung des Kunst und Naturaliencabinets an aus dem spater das Herzogliche Museum und damit die beiden heutigen Museen Herzog Anton Ulrich Museum und das Naturhistorische Museum hervorgingen 1755 unternahm er eine langere Reise nach Holland und Frankreich wo er verschiedene Sammlungen von antiken Munzen geschnittenen Steinen Statuen Inschriften und Curiositaten fur den Herzog erwarb Selbst anatomische Praparate wurden auf Supervilles Anweisung fur das Museum hergestellt Die Folgen des Siebenjahrigen Kriegs brachten diese Sammlertatigkeit zum Erliegen und fuhrten dazu dass Daniel de Superville in seine Heimat zuruckkehrte Der Herzog bewilligte ihm 1761 eine grosszugige Pension Superville zog nach Voorburg bei Den Haag Nach dem Tod seiner Frau 1769 heiratete im Mai 1770 er Marie Marthe Tochter von Pierre le Cointe und Elisabeth de Gounyle und Witwe von Corneille de Normandie Baillif der Stadt Vlissingen Er starb in Rotterdam am 16 November 1773 und wurde in der franzosischen Kirche Vrouwe Kerk in Leiden beigesetzt Werke BearbeitenDe sanguine et sanguificatione Utrecht 1718 Dissertation L Henning in suo pro compositione theriacae et mithridiatii labore bonum successum et optimum eventum opto Stettin 1725 Progr de anatome a multis calumniis et falsis imputationibus vindicanda Stettin 1728 Vom wahren Nutzen des menschl Urinbesehens Stettin 1728 Gedancken Von Quack Salbern Medicis und Patienten Woraus sich einjeder belehren kan wie er sich zu Sein selbst Erhaltung Vor Quack Salbern und After Aertzten huten Hergegen Rechtschaffen und gewissenhafften Medicis anvertrauen und Dieselben ehren solle Stettin 1733 11618868 im VD 18 Some Reflections on Generation and on Monsters With a Description of Some Particular Monsters By Daniel de Superville Privy Counsellor and Chief Physician to His Most Serene Highness the Margrave of Brandenburg Bareith President of the College of Physicians Director of the Mines and of All Medicinal Affairs in the Margravite Member of the Imperial Academy Naturae Curiosorum and of the Royal Society of Berlin Translated from the French by Phil Hen Zollman F R S Philosophical Transactions of the Royal Society of London 41 1739 S 294 307 doi 10 1098 rstl 1739 0044 Digitalisat Literatur BearbeitenSuperville Daniel De In Dictionaire des sciences medicales biographie medicale Band VII C L F Panckoucke 1825 S 284 285 Ernst Sehling Daniel von Superville Das Kanzleramt an der Universitat Erlangen Veit Leipzig 1893 OCLC 163085434 Paul Zimmermann Superville Daniel von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 634 637 L Knappert Superville Daniel de In Petrus Johannes Blok Philipp Christiaan Molhuysen Hrsg Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek Teil 5 N Israel Amsterdam 1974 Sp 842 niederlandisch knaw nl Erstausgabe A W Sijthoff Leiden 1921 unveranderter Nachdruck Superville Daiel de In Biographisches Lexikon der hervorragenden Arzte aller Zeiten und Volker Band 5 Urban amp Schwarzenberg 1962 S 477 Gerhard Pfeiffer Daniel de Superville In Frankische Lebensbilder Neue Folge der Lebenslaufe aus Franken Band 8 Degener Neustadt an der Aisch 1978 ISBN 3 7686 9046 6 S 147 167 Renate Wittern Wilhelmine von Bayreuth und Daniel de Superville Vorgeschichte und Fruhzeit der Erlanger Universitat Festvortrag anlasslich der 36 Jahrestagung der Kanzler und leitenden Verwaltungsbeamten der wissenschaftlichen Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg vom 29 09 bis 01 10 1993 Erlangen Nurnberg Rektor der Friedrich Alexander Universitat 1993 Erlanger Universitats Reden Folge 3 Nr 46 OCLC 165101189 Superville Daniel de In Encyklopedia Szczecina Band II Uniwersytet Szczecinski Szczecin 2000 ISBN 83 7241 089 5 Alfred Walz Superville Daniel de In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 689 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Daniel de Superville Mediziner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Daniel de Superville im VD 18 Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Daniel von Superville bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 20 Juni 2016 Die Freimaurerei und die Welt Erlangen 1843 S 4 Digitalisat Direktoren des Herzog Anton Ulrich Museums Daniel de Superville 1754 1761 Johann Ludwig Oeder 1761 1776 Johann Gottfried Hoefer 1776 1780 Johann Heinrich Haeberlin 1780 1806 Johann Ferdinand Friedrich Emperius 1806 1822 August Christian Ludwig Mahn 1822 1830 Gebhard Friedrich Eigner 1830 1866 Johann Heinrich Blasius 1866 1870 Herman Riegel 1870 1900 Paul Jonas Meier 1901 1924 Eduard Flechsig 1924 1931 August Fink 1931 1955 Cornelius Muller Hofstede 1955 1957 Gert Adriani 1957 1970 Rudiger Klessmann 1970 1990 Jochen Luckhardt 1990 2019 Thomas Richter seit 2019 Normdaten Person GND 120079437 lobid OGND AKS VIAF 84805949 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Superville Daniel deALTERNATIVNAMEN Superville Daniel vonKURZBESCHREIBUNG niederlandischer Mediziner in preussischen bayreuth brandenburgischen und braunschweigischen DienstenGEBURTSDATUM 2 Dezember 1696GEBURTSORT RotterdamSTERBEDATUM 16 November 1773STERBEORT Rotterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel de Superville Mediziner amp oldid 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