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Cornelius Muller Hofstede 2 Februar 1898 in Geisa 29 Juli 1974 in Berlin war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumsleiter Er war von 1957 bis 1963 Direktor der Gemaldegalerie in West Berlin Cornelius Muller Hofstede Foto 1963 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCornelius Muller Hofstede wurde als Sohn des Pfarrers Muller geboren Seine Mutter war eine Schwester des niederlandischen Gelehrten Cornelis Hofstede de Groot 1863 1930 Einer seiner Sohne war der Kunsthistoriker Justus Muller Hofstede 1929 2015 Er legte 1918 in Weimar die Reifeprufung ab Anschliessend studierte er in Munchen bei Heinrich Wolfflin sowie in Wien und Berlin und wurde 1924 in Berlin bei dem Kunsthistoriker Adolph Goldschmidt mit einer Dissertation unter dem Titel Beitrage zur Geschichte des biblischen historischen Bildes im 16 und 17 Jahrhundert in Holland promoviert Schon damals arbeitete er zeitweise bei seinem Onkel Hofstede de Groot in Den Haag In den Folgejahren veroffentlichte er mehrere Studien zur hollandischen Barockmalerei die ihn als vorzuglichen Kenner dieser Periode ausweisen Nach einer Volontarzeit am Bayerischen Nationalmuseum in Munchen und an den Staatlichen Museen in Berlin bei Wilhelm von Bode ubernahm er in den Jahren 1927 bis 1934 eine Tatigkeit als Assistent und Oberassistent am Kunsthistorischen Seminar der Berliner Universitat bei Adolph Goldschmidt und Albert Erich Brinckmann Er wahlte nachfolgend den Namen Muller Hofstede um Verwechslungen mit Kollegen auszuschliessen 1934 entschied er sich fur den Museumsdienst und ubernahm eine kommissarische Anstellung am Schlesischen Museum der Bildenden Kunste in Breslau zwei Jahre spater erfolgte seine Ernennung zum Leitenden Direktor In seiner Amtszeit sind einige interessante Ausstellungen hervorzuheben die neben der schlesischen Malerei des 16 Jahrhunderts besonders der deutschen Malerei des 19 Jahrhunderts gewidmet waren unter anderem Caspar David Friedrich Carl Blechen und Adolph Menzel Das Breslauer Museum war als staatliches zentrales Kulturinstitut auch mit der Betreuung und Erfassung privater Kunstsammlungen in Schlesien beschaftigt und erwarb Kenntnisse welche die nationalsozialistische Diktatur im Hinblick auf Devisengewinne und Kriegsvorbereitungen zu nutzen gedachte Hier ging es in erster Linie um judischen Kunstbesitz fur dessen wertrelevante und materielle Sicherung Muller Hofstede als Direktor verantwortlich war Insofern hat er soweit die einschlagigen Akten ein Urteil erlauben massgeblich und aktiv die Verwertung ehemals judischen Kunstbesitzes 1 unterstutzt Muller Hofstedes Tatigkeit in Breslau endete 1944 mit seiner Einberufung zum Kriegsdienst Mit dem Kriegsende musste Muller Hofstede Breslau verlassen und fand 1945 nach einer Zwischenstation in Weimar am Goethe und Schiller Archiv einen neuen Wirkungskreis in Braunschweig wo er 1947 als Leiter der Gemaldegalerie und seit 1955 als Direktor des Herzog Anton Ulrich Museums berufen wurde Die Braunschweiger Sammlungen verdanken seiner wissenschaftlichen Aktivitat zahlreiche Untersuchungen die vor allem den Bildern Rembrandts und seines Kreises galten Desgleichen publizierte er wichtige Ergebnisse zur Bestimmung des beruhmten Selbstportrats Giorgiones Die Kronung seiner beruflichen Laufbahn begann mit der 1957 erfolgten Berufung zum Direktor der Gemaldegalerie der Ehemals Staatlichen Museen in West Berlin die sich damals infolge der Teilung der Stadt in Dahlem befand Die Ruckkehr nach Berlin und zu den Anfangen seiner Ausbildung bedeutete auch eine Herausforderung fur die Ziele seiner Forschungen welche nun vornehmlich auf Rembrandt gerichtet waren Die Genese und Rekonstruktion von Rembrandts Gemalde Die Verschworung der Bataver unter Claudius Civilis im Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm bildete dabei einen besonderen Schwerpunkt Muller Hofstede war Mitglied der Historischen Kommission fur Schlesien 2 Von 1961 bis 1970 war er Vorsitzender der Kunstgeschichtlichen Gesellschaft zu Berlin Cornelius Muller Hofstede wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf Feld 043 beigesetzt Die Grabstatte ist verwaist Publikationen Auswahl BearbeitenAbraham Bloemaert als Landschaftsmaler In Oud Holland 44 1927 S 193 208 mit Iohan Quirijn van Regteren Altena Der Maler Jacob van Geel In Jahrbuch der preussischen Kunstsammlungen 52 1931 S 187 188 Bemerkungen zu Michael Willmanns Landschaftskunst In Der Oberschlesier 19 1937 S 245 247 Monumentale Glasgemalde von Ludwig Peter Kowalski in Schlesien 1940 Ausstellung von funf Glasmalereien mit verschiedenen Entwurfen fur Gobelins und Mosaiken einer Applikationsarbeit und ausgewahlter Gemalde von Ludwig Peter Kowalski anlasslich seines funfzigsten Geburtstages 1941 Hinter Drahtzaun und Bahnschranke zur Ausstellung von Professor Alexander Olbricht im Schlesischen Museum der bildenden Kunste in Breslau 1941 Rembrandts Familienbild und seine Restaurierung Kunsthefte des Herzog Anton Ulrich Museums 7 Braunschweig 1952 HdG 409 Eine Nachlese zu den Munchener Civilis Zeichnungen In Kunsthistorisk Tidskrift 25 1956 S 42 55 Untersuchungen uber Giorgiones Selbstbildnis in Braunschweig In Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz 8 1957 S 13 34 Zwei schlesische Madonnen von Lucas Cranach eine Erinnerung Kulturwerk Schlesien Wurzburg 1958 Das Selbstbildnis des Lucas van Leyden im Herzog Anton Ulrich Museum in Braunschweig In Festschrift Friedrich Winkler Berlin 1959 S 221 238 Das Stuttgarter Selbstbildnis von Rembrandt In Pantheon 1963 S 65 100 Michael Willmann Die Jakobsleiter In Schlesien 1965 S 193 201 Zur Genesis des Claudius Civilis Bildes In Otto von Simson Jan Kelch Hrsg Neue Beitrage zur Rembrandt Forschung Berlin 1973 S 12 30 41 43 Literatur BearbeitenFedja Anzelewski Nachruf auf Cornelius Muller Hofstede In Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin Sitzungsberichte NF 23 1974 S 59 60 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Cornelius Muller Hofstede im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Muller Hofstede 1961 mit dem wiedergefundenen Christuskopf von RembrandtEinzelnachweise Bearbeiten Marius Winzeler Judische Sammler und Mazene in Breslau von der Donation zur Verwertung ihres Kunstbesitzes In Andrea Baresel Brand Peter Muller Sammeln Stiften Fordern Judische Mazene in der deutschen Gesellschaft Veroffentlichungen der Koordinierungsstelle fur Kulturgutverluste Bd 6 Koordinierungsstelle fur Kulturgutverluste Magdeburg 2008 ISBN 978 3 9811367 3 9 S 131 150 hier S 145 S Piotr Lukaszewicz Muzea Sztuki w Dawnym Wroclawiu Kunstmuseen im alten Breslau Breslau 1998 S 229 Ramona Brau Arisierung in Breslau Die Entjudung einer deutschen Grossstadt und deren Entdeckung im polnischen Erinnerungsdiskurs VDM Verlag Dr Muller Saarbrucken 2008 ISBN 978 3 8364 5958 7 S 77 ff Funfzig Jahre Historische Kommission fur Schlesien In Jahrbuch der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau Band 17 1972 Mitgliederverzeichnis S 415 Normdaten Person GND 126750637 lobid OGND AKS LCCN no2010113859 VIAF 283881686 Wikipedia Personensuche Direktoren des Herzog Anton Ulrich Museums Daniel de Superville 1754 1761 Johann Ludwig Oeder 1761 1776 Johann Gottfried Hoefer 1776 1780 Johann Heinrich Haeberlin 1780 1806 Johann Ferdinand Friedrich Emperius 1806 1822 August Christian Ludwig Mahn 1822 1830 Gebhard Friedrich Eigner 1830 1866 Johann Heinrich Blasius 1866 1870 Herman Riegel 1870 1900 Paul Jonas Meier 1901 1924 Eduard Flechsig 1924 1931 August Fink 1931 1955 Cornelius Muller Hofstede 1955 1957 Gert Adriani 1957 1970 Rudiger Klessmann 1970 1990 Jochen Luckhardt 1990 2019 Thomas Richter seit 2019 PersonendatenNAME Muller Hofstede CorneliusKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 2 Februar 1898GEBURTSORT GeisaSTERBEDATUM 29 Juli 1974STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornelius Muller Hofstede amp oldid 237542716