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Otto Georg von Simson 17 Juli 1912 in Berlin 23 Mai 1993 ebenda war ein deutscher Kunsthistoriker Das Grab von Otto von Simson und seiner ersten Ehefrau Louise Alexandra auf dem Friedhof Dahlem in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto von Simson entstammte einer der angesehensten Familien im Deutschen Reich Sein Urgrossvater Eduard von Simson 1810 1899 war 1848 Prasident der Frankfurter Nationalversammlung und ab 1871 Prasident des Reichstags in der von Alfred Messel erbauten und mit einer umfangreichen Kunstsammlung franzosischer Impressionisten ausgestatteten Villa des Grossvaters Franz Oppenheim 1852 1929 in Berlin Wannsee wuchs von Simson wie seine Schwester Vita 1915 2011 als Kind des Diplomaten Ernst von Simson 1876 1941 und seiner Frau Martha Oppenheim 1882 1971 auf Nach dem Abitur am Arndtgymnasium in Berlin Dahlem studierte Simson ab 1932 Kunstgeschichte bei Wilhelm Pinder in Munchen wo er 1936 mit der Arbeit Zur weltlichen Apotheose im Barock besonders zur Medici Galerie des P P Rubens promoviert wurde Da der evangelisch getaufte und zum Katholizismus konvertierte Simson judische Vorfahren hatte floh er nach zwischenzeitlicher Redakteurstatigkeit fur die Zeitschrift Hochland 1939 vor der nationalsozialistischen Verfolgung und emigrierte in die Vereinigten Staaten Dort war er zuerst Professor fur Geschichte und Kunstgeschichte am Marymount College in Tarrytown New York 1943 wechselte er ans St Mary s College nach Notre Dame Indiana Seit 1945 war er Mitglied des Art Department und des Committee on Social Thought der University of Chicago zuerst als Assistant Professor ab 1947 als Associate Professor 1951 wurde er dort zum Full Professor ernannt Nach seiner Remigration in die Bundesrepublik 1957 war Simson fur das Auswartige Amt als Delegierter bei der UNESCO tatig und dort bis 1964 Mitglied des Executive Board Von 1959 bis 1965 wirkte er daneben als Gastprofessor in Bonn Als ordentlicher Professor fur moderne Kunstgeschichte wurde er 1964 an die Freie Universitat Berlin berufen wo er bis zur Emeritierung 1979 auch Direktor des Kunstgeschichtlichen Instituts war 1968 war er unter dem Eindruck des ideologischen Terrors linksradikaler Gruppen in der FU massgeblich am Aufbau der Notgemeinschaft fur eine freie Universitat beteiligt Betroffen davon waren mehrere zuruckgekehrte Emigranten wie Richard Lowenthal Ernst Fraenkel und Ernst E Hirsch die 1933 als Juden ihre Universitat hatten verlassen und fliehen mussen Sie fuhlten sich an die Erlebnisse nach 1933 erinnert 1969 war von Simson Mitglied des Montagsklub Zwischen 1971 und 1973 hatte er Gastprofessuren an der Brown University und in Harvard inne Fur die UNESCO blieb er daneben in verschiedenen Zusammenhangen tatig und setzte sich fur die Bewahrung von Kulturdenkmalern ein Er wurde 1973 zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewahlt Von Simson verfolgte breit gefacherte kunsthistorische Interessen Er befasste sich sowohl mit der Ikonologie mittelalterlicher Architektur mit dem Zusammenhang von Kunst und Liturgie mit Peter Paul Rubens und mit der deutschen Malerei des 19 Jahrhunderts Als sein Hauptwerk gilt The Gothic Cathedral von 1956 In erster Ehe war er mit Aloysia Louise Alexandra Prinzessin von Schonburg Hartenstein 1906 1976 verheiratet Seit 1978 war er mit der verwitweten Marie Anne Campbell Geddes geb Altgrafin zu Salm Reifferscheidt Krautheim und Dyck 1933 2015 verheiratet 1 Ehrungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz 1981 Verdienstorden des Landes Berlin 1987 In Berlin Dahlem wurde der ehemalige Kiebitzweg am 8 November 1999 in Otto von Simson Strasse umbenannt 2 3 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenZur Genealogie der weltlichen Apotheose im Barock besonders der Medicigalerie des P P Rubens Heitz Leipzig 1936 Sacred fortress Byzantine art and statecraft in Ravenna Chicago University Press Chicago 1948 The Gothic Cathedral Origins of Gothic Architecture and the Medieval Concept of Order Bollingen Foundation Inc New York N Y First edition 1956 Second edition 1962 revisited with Additions deutsch Die gotische Kathedrale Beitrage zu ihrer Entstehung und Bedeutung Aus dem Englischen ubersetzt von Elfriede R Knauer Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1968 Das Hohe Mittelalter Propylaen Kunstgeschichte Bd 6 Propylaen Berlin 1972 Der Blick nach innen Vier Beitrage zur deutschen Malerei des 19 Jahrhunderts C D Friedrich Spitzweg L Richter Leibl Hentrich Berlin 1986 ISBN 3 926175 02 8 Von der Macht des Bildes im Mittelalter Gesammelte Aufsatze zur Kunst des Mittelalters Mann Berlin 1993 ISBN 3 7861 1681 4 Peter Paul Rubens 1577 1640 Humanist Maler und Diplomat Von Zabern Mainz 1996 Literatur BearbeitenLucius Grisebach Konrad Renger Hrsg Festschrift fur Otto von Simson zum 65 Geburtstag Propylaen Verlag Frankfurt am Main u a 1977 darin S 579 582 eine Bibliographie von Simsons Schriften Simson Otto von In Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Teil 2 L Z K G Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 643 649 Simson Otto Georg von in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1088 Otto von Simson 1912 1993 In Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Zeitschrift fur vergleichende und preussische Landesgeschichte Bd 42 1994 S 529f Otto von Simson In Der Spiegel Nr 22 1993 S 260 online Nachruf Ingeborg Becker Ingo Herklotz Hrsg Otto von Simson Zwischen Kunstwissenschaft und Kulturpolitik Bohlau Wien u a 2019 ISBN 978 3 412 51597 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto von Simson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Otto von Simson in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag im Dictionary of Art HistoriansEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige Marie Anne von Simson FAZ 2 Januar 2016 userpage fu berlin de Otto von Simson Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 118614592 lobid OGND AKS LCCN n50026392 NDL 00456675 VIAF 108227430 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simson Otto vonALTERNATIVNAMEN Simson Otto Georg von Simson Otto George vonKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 17 Juli 1912GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 23 Mai 1993STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Simson amp oldid 225605210