www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst von Simson 7 April 1876 in Berlin 7 November 1 1941 in Oxford war Ministerialdirektor und Leiter der Rechtsabteilung spater Staatssekretar und Diplomat im Auswartigen Amt Im Ruhestand war er Aufsichtsrat bei Agfa und I G Farben Er war Mitglied im Prasidium des Reichsverbandes der Deutschen Industrie In der Zeit des Nationalsozialismus wurden er und seine Familie zur Emigration gezwungen Ernst von Simson zweiter von links im Verwaltungsrat der I G Farben 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Emigration 2 Literatur 3 Weitere Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenErnst von Simson war ein Sohn des Juristen August von Simson 1837 1927 und der Beate geb Jonas sowie ein Enkel Eduard von Simsons 1901 heiratete er Martha Oppenheim 1882 1971 eine Tochter Franz Oppenheims und Urenkelin Martin Wilhelm Oppenheims Der Jurist Ernst von Simson durchlief zunachst eine Karriere im Justizdienst bis zum Landrichter und wechselte 1908 ins Reichsjustizamt wo er bis zum Vortragenden Rat aufstieg 1911 wurde er zum ersten Generalsekretar der im selben Jahr gegrundeten Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften bestellt Ab 1918 war er im neu gegrundeten Reichswirtschaftsministerium ab 1919 im Auswartigen Amt tatig zunachst als Ministerialdirektor und Leiter der Rechtsabteilung In dieser Funktion unterschrieb Ernst von Simson am 10 Januar 1920 das Protokoll der Ratifikation des Versailler Vertrages 1921 1922 war er Staatssekretar im Auswartigen Amt Er nahm an der Londoner Konferenz 1921 an der Konferenz von Genua 1922 und an den Verhandlungen teil die zum Vertrag von Rapallo fuhrten 1922 liess sich Ernst von Simson in den vorlaufigen Ruhestand versetzen und wechselte in den Aufsichtsrat bei Agfa und I G Farben Zu den Mandaten die er in diesem Zusammenhang wahrnahm zahlte unter anderem die Mitgliedschaft im Prasidium des Reichsverbandes der Deutschen Industrie Im November 1929 leitete Ernst von Simson die deutsche Delegation die mit der franzosischen Regierung letztlich ergebnislos uber eine vorzeitige Ruckgliederung des Saargebietes an Deutschland verhandelte 2 Im selben Jahr trat er der Gesellschaft der Freunde bei Von 1928 bis 1933 war er Mitglied des Senats der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Emigration Bearbeiten 1937 wurde Ernst von Simson zur Niederlegung seiner Amter gezwungen Im folgenden Jahr emigrierte er nach Grossbritannien wo er seine unvollendet gebliebenen Lebenserinnerungen verfasste Von Simson besass eine Bibliothek von ca 4000 Banden die er in Deutschland zurucklassen musste Ein Band aus dieser Bibliothek tauchte spater in der Privatbibliothek von Martin Bormann auf 3 Das Paar von Simson hatte sechs Kinder darunter Else 1907 2007 4 von 1931 bis 1940 mit Friedrich Achim von Arnim Blankensee verheiratet Scheidung wg ihrer judischen Herkunft 5 Martin Eduard 1909 1928 Dorothea 1910 1998 heiratete den Juristen Erckhinger von Schwerin nach 1945 Landrat des Landkreises Starnberg Otto von Simson 1912 1993 Kunsthistoriker Vita Petersen 1915 2011 Malerin nbsp Gedenkstein fur Ernst von Simson auf dem Friedhof Dahlem in Berlin links vom Grabdenkmal des Sohnes Martin EduardErnst von Simson verstarb im November 1941 im Alter von 65 Jahren in Oxford Ein Gedenkstein in Form einer Grabstele erinnert an ihn auf dem Friedhof Dahlem in Berlin Als Inschrift wurden Verse von Achim von Arnim aus dessen unvollendetem Werk Die Kronenwachter gewahlt Gib Flugel dann und einen Hugel Sand Den Hugel Sand im lieben Vaterland Die Flugel schenk dem abschiedschweren Geist Dass er sich leicht der schonen Welt entreisst Der Gedenkstein steht links vom Grabdenkmal fur den fruh verstorbenen Sohn Martin Eduard Das von Theodor Georgii geschaffene Kalksteinrelief an der Vorderseite zeigt ein Elternpaar das Abschied von seinem Sohn nimmt 6 Literatur BearbeitenGeorg Simson Singuna von Simson Hrsg Ernst von Simson 1876 1941 Erinnerungen Jonas sche Familienstiftung Berlin 2009 Dieter Neitzert Das Amt zwischen Versailles und Rapallo Ruckschau des Staatssekretars Ernst von Simson In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 60 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2012 S 443 490 ISSN 0042 5702 Norbert Gross Ernst von Simson Im Dienste Deutschlands Von Versailles nach Rapallo 1918 1922 in Schriftenreihe des Rechtshistorischen Museums Karlsruhe 28 Verlag der Gesellschaft fur Kulturhistorische Dokumentation Karlsruhe 2013 ISBN 978 3 922596 93 6 Weitere Literatur BearbeitenIngeborg Becker Ingo Herklotz Hrsg Otto von Simson 1912 1993 Zwischen Kunstwissenschaft und Kuluturpolitik in Studien zur Kunst Bohlau Koln 2019 ISBN 978 3 412515 97 3 PDFWeblinks BearbeitenErnst von Simson in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Literatur von und uber Ernst von Simson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Simson Ernst von in Deutsche BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Grabstein in Berlin Dahlem Doris Pfleiderer Deutschland und der Youngplan Die Rolle der Reichsregierung Reichsbank und Wirtschaft bei der Entstehung des Youngplans Diss Universitat Stuttgart 2002 S 260 Charlet Flauaus Der NS Funktionar und seine private Bibliothek Die Bucher des Reichsleiters Martin Bormann in der Universitatsbibliothek Mainz In Bibliotheksdienst Jg 52 2018 Heft 6 S 455 480 hier S 473 474 ISSN 0006 1972 Gottfried Graf Finck von Finckenstein Christoph Franke Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel Band XXXVI Band 158 der Gesamtreihe GHdA Hrsg Deutsches Adelsarchiv C A Starke Limburg Lahn 2015 S 72 ISSN 0435 2408 Jochen von Arnim Martin von Arnim Gerd H Zuchold Das Geschlecht von Arnim Chronik der Familie im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Hrsg Vorstand des von Arnim schen Familienverbandes Degener amp Co Neustadt an der Aisch 2002 S 328 ISSN 0012 1266 Hans Jurgen Mende Debora Paffen Friedhof Dahlem und St Annen Kirchhof Ein Friedhofsfuhrer Edition Luisenstadt Berlin 2007 S 46 47 ISBN 978 3 936242 11 9 Generalsekretare bzw Generaldirektoren der Kaiser Wilhelm Gesellschaft bzw der Max Planck Gesellschaft Ernst von Simson Ernst Trendelenburg Friedrich Glum Ernst Telschow Otto Benecke Hans Ballreich Friedrich Schneider Dietrich Ranft Wolfgang Hasenclever Barbara Bludau Ludwig Kronthaler Rudiger Willems Simone Schwanitz Normdaten Person GND 117400459 lobid OGND AKS LCCN no2014121959 VIAF 35233125 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simson Ernst vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Diplomat und UnternehmerGEBURTSDATUM 7 April 1876GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 7 November 1941STERBEORT Oxford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst von Simson amp oldid 236967448