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Ernst Telschow 31 Oktober 1889 in Berlin 22 April 1988 in Gottingen war ein deutscher Chemiker Er war ab 1937 Generalsekretar der Kaiser Wilhelm Gesellschaft und nach deren Umbenennung von 1948 bis 1960 Generaldirektor der Max Planck Gesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTelschow war 1912 einer der beiden ersten Doktoranden Otto Hahns Nach Chemiestudium und Promotion war er Assistent am Chemischen Institut der Berliner Friedrich Wilhelm Universitat Im Oktober 1913 meldete sich Telschow als Einjahrig Freiwilliger beim 3 Garde Feldartillerie Regiment der Preussischen Armee in Berlin mit dem er zu Beginn des Ersten Weltkrieges an die Westfront ausruckte Telschow wurde Leutnant und arbeitete von 1917 bis zum Dezember 1918 unter Fritz Haber im Kriegsministerium als Verbindungsoffizier zur Industrie Nach Kriegsende ubernahm Telschow die Leitung der bisher von seinem Vater Carl Telschow 1858 1918 betriebenen Konditorei in Berlin Er baute das Filialnetz aus und machte sie zu einer bedeutenden Grossbackerei Berlins Zu den bekanntesten Filialen gehorte das 1928 von den Gebrudern Wassili und Hans Luckhardt mit einer modernen Fassade umgebaute Haus Potsdamer Strasse 141 direkt neben dem Pschorrhaus am Potsdamer Platz Telschow lernte hierbei kaufmannisch und verwaltungstechnisch zu denken und zu handeln Anfang Marz 1931 wurde Telschow Verwaltungsassistent bei der Generalverwaltung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Am 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 2 636 239 1 wurde am 18 Oktober 1933 Zweiter Geschaftsfuhrer 1935 Erster Geschaftsfuhrer und am 10 Januar 1936 Direktor der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Am 15 Juli 1937 loste er den deutschnational ausgerichteten Friedrich Glum als Generalsekretar ab Telschow baute gezielt Netzwerke auf und band wichtige Personen des Dritten Reiches durch Senatoren Prasidenten und Vize Prasidentenamter in die Kaiser Wilhelm Gesellschaft ein Telschow erreichte eine Etatsteigerung von 20 Prozent pro Jahr Der starke Mann im Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft Staatssekretar Herbert Backe wurde 1937 Senator und 1941 Erster Vizeprasident der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Wahrend des Zweiten Weltkrieges bekleidete Telschow Funktionen als Abwehrbeauftragter und Reichsverteidigungsreferent bei der Kaiser Wilhelm Gesellschaft 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte er die Generalverwaltung von Berlin nach Gottingen und betrieb den Wiederaufbau und Zusammenhalt der nach Max Planck umbenannten Gesellschaft Vom 26 Februar 1948 bis 18 Mai 1960 war er als geschaftsfuhrendes Mitglied des Verwaltungsrates zugleich Generaldirektor der Generalverwaltung der Max Planck Gesellschaft seit 1951 gemeinsam mit Otto Benecke Von 1960 bis 1962 verfugte er als personlicher Berater des neuen Prasidenten Adolf Butenandt weiterhin uber betrachtlichen Einfluss In Anerkennung seiner Verdienste wurde er 1967 zum Ehrensenator der Max Planck Gesellschaft gewahlt In Garching wo er nach 1960 Geschaftsfuhrender Direktor des Instituts fur Plasmaphysik war ist die Telschow Strasse nach ihm benannt Seine Enkeltochter Christa Stewens war bayerische Sozialministerin 2001 2008 und stellvertretende Ministerprasidentin 2007 2008 Auszeichnungen Bearbeiten1954 Grosses Bundesverdienstkreuz 1969 Ehrenmedaille der Stadt GottingenVeroffentlichungen BearbeitenJahrbuch 1939 der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Druck Offizin Haag Drugulin Leipzig 1939 221 S Jahrbuch 1940 der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Druck Offizin Haag Drugulin Leipzig 1940 273 S Jahrbuch 1941 der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Druck Offizin Haag Drugulin Leipzig 1941 295 S Jahrbuch 1942 der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Druck Offizin Haag Drugulin Leipzig 1942 Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 172f Rudiger Hachtmann Telschow Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 23 Digitalisat Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 360 367 368 und ofter Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Rudiger Hachtmann Wissenschaftsmanagement im Dritten Reich Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft 2 Bande Gottingen Wallstein Verlag 2007 Christoph Kreutzmuller Immobilientransfers und judische Stiftungen 1933 1945 Ergebnis 27 Forschungsprogramm Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Adolf Butenandt Ernst Telschow 31 10 1889 22 4 1988 In Berichte und Mitteilungen der Max Planck Gesellschaft Heft 4 88 Titel des Heftes Jahresbericht 1987 und Jahresrechnung 1986 Nachrufe ISSN 0341 7778 Boris Rajewsky Georg Schreiber Hrsg Aus der deutschen Forschung der letzten Dezennien Dr Ernst Telschow zum 65 Geburtstag gewidmet Thieme Verlag Stuttgart 1956 Alexandra Przyrembel Friedrich Glum und Ernst Telschow Die Generalsekretare der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Handlungsfelder und Handlungsoptionen der Verwaltenden von Wissen wahrend des Nationalsozialismus Reihe Ergebnisse Vorabdrucke aus dem Forschungsprogramm Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Berlin 2004 Online PDFWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Telschow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Online PDF 126 kB Susanne Heim Research for autarky The contribution of scientist to Nazi rule in Germany Ergebnisse Vorabdrucke aus dem Forschungsprogramm Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus 4 MPG Berlin 2001 in Englisch Telschow passim 14 Nennungen Einzelnachweise Bearbeiten Rudiger Hachtmann Eine Erfolgsgeschichte Schlaglichter auf die Geschichte der Generalverwaltung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Dritten Reich Ergebnisse 19 S 31 im Forschungsprogramm Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus online PDF Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 618 f Generalsekretare bzw Generaldirektoren der Kaiser Wilhelm Gesellschaft bzw der Max Planck Gesellschaft Ernst von Simson Ernst Trendelenburg Friedrich Glum Ernst Telschow Otto Benecke Hans Ballreich Friedrich Schneider Dietrich Ranft Wolfgang Hasenclever Barbara Bludau Ludwig Kronthaler Rudiger Willems Simone Schwanitz Normdaten Person GND 117255084 lobid OGND AKS LCCN no2006007979 VIAF 3243828 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Telschow ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker Generalsekretar der Kaiser Wilhelm Gesellschaft und der Max Planck GesellschaftGEBURTSDATUM 31 Oktober 1889GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 22 April 1988STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Telschow amp 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