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Johann Ludwig Oeder 9 September 1722 in Ansbach 11 Juni 1776 in Braunschweig war ein deutscher Padagoge und Hofrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Begegnung mit einem Geist 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Ludwig Oeder war der Sohn des Theologen Georg Ludwig Oeder und dessen Frau Margarethe Sibylle Seine Bruder sind der Schulleiter Georg Wilhelm Oeder und der Rat Johann Friedrich Oeder 1729 1772 Oeder studierte an der Universitat Gottingen wo er die Magisterwurde erhielt 1745 ging er als Professor fur Mathematik und Physik an das Braunschweiger Collegium Carolinum Ausserdem wurde er herzoglich Braunschweigischer Hof und Kammerrat Begegnung mit einem Geist BearbeitenVorgeschichte Als der Hofmeister Melchior Dorrien 1721 1746 1 am 8 Juli 1746 dem Tode nahe war liess er seinen Kollegen den Hofmeister Johann Gottfried Hofer 1719 1796 2 zu sich rufen da er ihm noch etwas Dringendes mitteilen wollte Er war jedoch nicht mehr ansprechbar als Hofer zu ihm eilte Heinrich Zehfuss berichtete im Jahr 1825 in seinem Buch folgendes uber das Erscheinen des Verstorbenen im Collegium Carolinum Nach einiger Zeit verbreitete sich das Gerucht dass bald dieser bald jener den Verstorbenen im Carolino gesehen hatte Endlich ereignete sich im Monat Oktober 1746 ein Vorfall der viele bewog der Erscheinung einen ausgezeichneteren Wert beizulegen Es erschien namlich der verstorbene Dorrien dem Monsieur Hofer zu der Zeit als er seiner Gewohnheit nach nachts zwischen 11 und 12 Uhr im Collegio herumging um zu sehen ob seine Untergebenen zu Bette und alles in gehoriger Ordnung sei Als er an des M Lampadius Stube kam sah er den Verstorbenen gleich daneben sitzen Dieser unerwartete Anblick versetzte zwar den M Hofer in einigen Schrecken Er fasste den Mut dass er auf ihn losging und ihm gerade ins Gesicht leuchtete Jetzt uberfiel ihn ein solches Entsetzen dass er kaum die Hand wieder an sich zuruckziehen konnte 3 Hofer berichtete seinem Kollegen Oeder von diesem sonderbaren Vorfall Dieser tat das Ganze zunachst als einen Betrugsversuch oder eine Sinnestauschung ab Die beiden Gelehrten beschlossen dieser Sache auf den Grund zu gehen und sich in der folgenden Nacht gemeinsam auf den Rundgang zu begeben Als sie wieder zu jener Stube kamen sahen sie Dorrien dort sitzen und Professor Oeder sagte Da ist Dorrien leibhaftig Da sie es jedoch nicht wagten ihn anzusprechen gingen sie in der Uberzeugung dass jener tatsachlich der kurzlich verstorbene sei wieder zuruck Doch als sich diese Nachricht verbreitete und auch andere dem Geist begegnen wollten wurde er nicht wieder dort gesichtet Professor Oeder wunschte sich jedoch ihm noch einmal zu begegnen um ihm einige Fragen zu stellen Rund zwei Wochen spater erschien diese Gestalt nun in seinem Schlafgemach und weckte ihn auf Oeder vertrieb ihn mit den Worten Gehe fort boser Geist was hast du hier zu schaffen Doch nach weiteren acht Tagen erschien er ihm erneut Der Professor beschloss nun den Geist zu befragen Nach einigen Fragen ob er vielleicht noch eine Schuld zu begleichen hatte verschwand die Erscheinung wieder 4 Oeder berichtete dem Hofrat Anton Ulrich von Erath 1709 1773 einem der Kuratoren am Collegium Carolinum von diesem Vorfall Bei ihm wohnte die Schwester des verstorbenen Dorrien und er sagte dass alle Schulden beglichen worden seien Oeder zog den Philosophieprofessor Johann Wilhelm Seidler 1718 1777 5 hinzu und sie verbrachten die folgende Nacht gemeinsam in Oeders Schlafraum Der Geist erschien kurz gewahrte Seidler und verschwand sofort wieder Oeder rief jedoch aus er solle zuruckkehren und ihm endlich mitteilen was er von ihm wolle oder zukunftig fur immer fortbleiben Die Gestalt erschien ihm noch einige Male Erst als er herausbekam dass sich der Verstorbene kurz vor Beginn seiner Krankheit von einem Bilderhandler einige Bilder fur die magische Laterne ausgeliehen und nicht zuruckgegeben hatte verschwand er endgultig nachdem diese dem rechtmassigen Besitzer zuruckgegeben worden waren Da diese Ereignisse am Collegium Carolinum fur Unruhe und Furcht unter den Studenten sorgten wurde den Hofmeistern und Professoren nahegelegt ihren Schulern gegenuber diese Angelegenheit als Betrug oder Sinnestauschung darzustellen Am 9 Januar 1747 wurde von den Kuratoren des Carolinum Herzog Karl Bericht uber die bisherigen Untersuchungen erstattet Daraufhin wurden die Augenzeugen verhort und bedrangt sie hielten jedoch an ihren Aussagen fest Dieses wurde ordnungsgemass in den Akten vermerkt und 1812 in der Geschichte des Collegii Carolini 6 festgehalten Dass es sich bei diesem Vorfall um einen studentischen Schabernack gehandelt habe konnte zwar nicht nachgewiesen werden doch von amtlicher Seite hiess es dass dabei gewiss Betrug im Spiel gewesen sei 4 Werke Auswahl Bearbeitenmit Christoph August Heumann Dissertatio inauguralis prodromum historiae Bogomilorum criticae exhibens Vandenhoeck Gottingen 1743 OCLC 165154072 Progr de mensura virium Braunschweig 1745 Progr de vibratione chordarum Braunschweig 1746 Heimbert Johann Hinze Hrsg Beytrage zur Oekonomie Kameral und Polizeywissenschaft Aus den Berichten eines Teutschen Kameralisten von seinen Reisen nach Schweitz Frankreich Holland und England Dessau 1782 OCLC 312416643 Literatur BearbeitenSammlung einiger Nachrichten von dem gegen Ende des 1746 Jahres auf dem Braunschweigischen Carolino vielmals erschienenen Gespenste eines daselbst verstorbenen Hofmeisters Bauchischen Buchdruck Leipzig OCLC 718460357 Johann Christoph Harenberg Wahrhafte Geschichte von Erscheinung Eines Verstorbenen in Braunschweig nebst denen von diesem Gespenste gesamleten Nachrichten Braunschweig 1748 OCLC 258360159 Johann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Band 10 1810 S 161 Online Hans Friedl Oeder Georg Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 425 f Digitalisat Weblinks BearbeitenOeder Johann Ludwig auf worldcat org Schriftenverzeichnis Einzelnachweise Bearbeiten Melchior Dorrien in der Deutschen Nationalbibliothek DNB 135696992 und Ferdinand Spehr Dorrien Melchior In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 361 Biografie Johann Gottfried Hofer in der Deutschen Nationalbibliothek DNB 1034901109 Heinrich Zehfuss Die Herren von Rodenstein nebst der Sage von den Wandergeistern auf Schnellerts und Rodenstein Darmstadt 1825 OCLC 18719266 S 91 a b Spuk in einer hoheren Lehranstalt in Braunschweig auf Wegbegleiter de abgerufen am 19 September 2013 Johann Wilhelm Seidler in der Deutschen Nationalbibliothek DNB 143324195 Johann Joachim Eschenburg Entwurf einer Geschichte des Collegii Carolini in Braunschweig Verlag Friederich Nikolai Berlin Stettin 1812 OCLC 45222906 Normdaten Person GND 104353449 lobid OGND AKS VIAF 10281780 Wikipedia Personensuche Direktoren des Herzog Anton Ulrich Museums Daniel de Superville 1754 1761 Johann Ludwig Oeder 1761 1776 Johann Gottfried Hoefer 1776 1780 Johann Heinrich Haeberlin 1780 1806 Johann Ferdinand Friedrich Emperius 1806 1822 August Christian Ludwig Mahn 1822 1830 Gebhard Friedrich Eigner 1830 1866 Johann Heinrich Blasius 1866 1870 Herman Riegel 1870 1900 Paul Jonas Meier 1901 1924 Eduard Flechsig 1924 1931 August Fink 1931 1955 Cornelius Muller Hofstede 1955 1957 Gert Adriani 1957 1970 Rudiger Klessmann 1970 1990 Jochen Luckhardt 1990 2019 Thomas Richter seit 2019 PersonendatenNAME Oeder Johann LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und HofratGEBURTSDATUM 9 September 1722GEBURTSORT AnsbachSTERBEDATUM 11 Juni 1776STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ludwig Oeder amp oldid 216849758