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Daniel Iffla genannt Osiris 23 Juli 1825 in Bordeaux 1907 in Paris war ein franzosischer Borsenspekulant und Mazen Er finanzierte den Bau mehrerer Synagogen in Frankreich und unterstutzte die Errichtung der Synagoge in Lausanne und der Grossen Synagoge von Tunis Daniel IfflaGrab von Daniel Iffla auf dem Friedhof von Montmartre Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Laufbahn und unternehmerische Tatigkeit 3 Vermogen 4 Osiris 5 Mazenatentum 6 Synagogen 7 Auszeichnungen 8 Literatur 9 WeblinksFamilie BearbeitenDaniel Iffla Osiris war der Sohn von Desir Isaac Iffla 1799 1869 und von Lea Cardoso d Urbino 1797 1878 Er hatte vier Schwestern Sarah Rachel Esther und Aimee und einen Bruder Charles Sein Vater war Handlungsreisender Seine Mutter entstammte einer Familie italienischer Juden die aus Spanien in die Toskana gefluchtet waren Die Familie gehorte zur judisch portugiesischen Gemeinde von Bordeaux Sein Geburtshaus befindet sich in der Rue Sainte Catherine Nr 244 ehemals Rue Bouhaut Die Vorfahren seines Vaters stammten aus Marokko aus Sale einer Stadt in der Nahe von Rabat Um 1720 liess sich Salomon Ifflar in Bordeaux als Schachter Schochet nieder Auch sein Sohn Moise war Schachter sein Bruder Isaac wurde wie seine Sohne und Enkel Kaufmann Die Schreibweise Ifflar oder Ifflah wurde im 19 Jahrhundert zu Iffla vereinheitlicht Der Sohn von Isaac Daniel 5 Oktober 1773 Juni 1873 der Grossvater von Daniel Iffla Osiris hatte sich in den napoleonischen Kriegen ausgezeichnet und die Helenamedaille erhalten Die Verehrung Daniel Ifflas Osiris fur Napoleon Bonaparte seine Sammlung von Andenken an Napoleon sowie der Kauf des Schlosses Malmaison 1896 oder eines Terrains des Schlachtfeldes von Waterloo lassen sich auf die Verehrung dieses Grossvaters zuruckfuhren 1795 heiratete Daniel Iffla Sara Fonseque Fonsecca die aus einer Familie aus Bayonne stammte Aus dieser Ehe ging Desir Isaac der Vater von Daniel Iffla Osiris hervor Am 26 Juli 1855 heiratete Daniel Iffla Osiris Leonie Carlier 24 Mai 1836 in Paris 13 Oktober 1855 ebd die knapp drei Monate spater bei der Geburt von Zwillingen die nicht uberlebten starb Zeit seines Lebens pflegte Daniel Iffla einen Kult um das Andenken an seine verstorbene Frau Er heiratete nicht wieder und hinterliess keine Nachkommen Eine Nichte von Daniel Iffla war Emma Bardac die in zweiter Ehe mit Claude Debussy verheiratet war Eine andere Nichte Charlotte Augustine Hortense Lejeune 1877 1956 war eine Schauspielerin mit dem Kunstlernamen Charlotte Lyces und erste Ehefrau von Sacha Guitry Laufbahn und unternehmerische Tatigkeit BearbeitenDaniel Iffla ging in jungen Jahren nach Paris wo er zunachst das Lycee Turgot besuchte Mit einem fliegenden Handler soll er auf Jahrmarkten gearbeitet und Krawatten verkauft haben bevor er eine Stelle bei dem Borsenmakler Moreau antrat Spater war er Mitarbeiter von Jules Mires und Moise Polydore Millaud die beide aus Bordeaux stammten und in Paris in vielen Bereichen unternehmerisch tatig waren Sie gaben Zeitungen heraus und grundeten Banken wie die Caisse generale des chemins de fer Mit den Brudern Emile und Isaac Pereire investierten sie in den Bau der spanischen Eisenbahn Im Jahr 1860 veroffentlichte Daniel Iffla zusammen mit A Baudoz eine historische Abhandlung Histoire de la guerre de l Espagne avec le Maroc in der mehrere Kapitel der spanischen Eisenbahn gewidmet sind Ausserdem forderten Iffla und seine Partner den Ausbau von Arcachon als Winterkurort und waren am Bau der Werften von Marseille beteiligt In Paris erwarben sie Grundstucke und Immobilien an der Avenue des Champs Elysees und bauten die Passage des Princes In Arcachon liess Daniel Iffla verschiedene Villen bauen u a die Villa Alexandre Dumas Vermogen Bearbeiten nbsp Villa Alexandre Dumas in ArcachonIn einem skandalumwitterten Konkurs brach das Unternehmen von Jules Mires 1860 zusammen Daniel Iffla wurde vorgeworfen diesen Sturz mitverschuldet und daraus Vorteil gezogen zu haben Ab jener Zeit begann sein Vermogen zu wachsen Bei einer Spekulation mit Aktien der Compagnie Parisienne du Gaz soll er nach eigenen Angaben auf einen Schlag 180 000 Francs verdient haben 1877 bezifferte man sein Vermogen auf acht Millionen Francs bei seinem Tod im Jahr 1907 wurde es auf 50 Millionen Francs geschatzt In der Rue La Bruyere im 9 Arrondissement in Paris besass er funf Hotels particuliers Im Haus Nr 9 wohnte er selbst die Hauser Nr 11 13 15 und 17 hatte er vermietet Osiris BearbeitenOsiris ist der Name des agyptischen Gottes der Toten und der Wiedergeburt Bereits als junger Mann versuchte Daniel Iffla den Familiennamen Iffla zu verdrangen und ihn durch Osiris zu ersetzen In seiner Umgebung wurde er bald nur noch Osiris genannt Ein kaiserliches Dekret vom 24 August 1861 berechtigte ihn den Namen Iffla Osiris zu tragen Ein standesamtlicher Eintrag in Bordeaux vermerkt die Namensanderung Mazenatentum Bearbeiten1873 spendete Daniel Iffla seiner Heimatstadt Bordeaux sechs Wallace Brunnen nach dem Vorbild von Sir Richard Wallace der der Stadt Paris 1872 uber 60 Trinkwasserbrunnen schenkte die nach ihm benannt wurden 1875 kaufte er das beruhmte Weingut Chateau La Tour Blanche im Bordeaux das er nach seinem Tod dem franzosischen Staat unter der Bedingung vermachte auf diesem Gelande eine Weinbaufachschule einzurichten Die Ecole de Viticulture et d Œnologie de la Tour Blanche besteht bis heute 1896 kaufte Daniel Iffla das Schloss Malmaison das Napoleon mit seiner ersten Gemahlin Josephine de Beauharnais bewohnt hatte um es zu restaurieren 1903 schenkte er es dem franzosischen Staat mit der Auflage es wieder mit dem Originalmobiliar auszustatten und einen Pavillon Osiris ein Museum zum Andenken an Napoleon einzurichten in dem seine Sammlung napoleonischer Erinnerungsstucke in einer standigen Ausstellung gezeigt werden sollten Aus seinem Nachlass hinterliess Daniel Iffla seiner Heimatstadt Bordeaux zwei Millionen Francs fur ein Suppenschiff Bateau Soupe Osiris genannt ein Tagasyl auf einem Schiff das am Quai Sainte Croix an der Garonne festlag und in dem zu geregelten Zeiten kostenlos warme Mahlzeiten an Bedurftige ausgegeben wurden Dort gab es zwei Speisesale einen fur Manner mit 80 Platzen und einen fur Frauen und Kinder mit 48 Platzen Das Schiff wurde 1912 eingeweiht und war bis zum Zweiten Weltkrieg in Betrieb Der Stadt Nancy schenkte er eine Statue der Jeanne d Arc von dem Bildhauer Emmanuel Fremiet der Comedie Francaise in Paris schenkte er eine Skulptur von Alfred de Musset von dem Bildhauer Antonin Mercie 1845 1916 Der Stadt Lausanne schenkte er eine Statue von Wilhelm Tell zum Dank fur die Aufnahme der Armee von Charles Denis Bourbaki wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges im Jahr 1871 Die Skulptur wurde ebenfalls von dem Bildhauer Antonin Mercie ausgefuhrt der auch die Bronzefigur des Moses auf dem Grab von Daniel Iffla auf dem Friedhof von Montmartre in Paris schuf Die Skulptur ist eine Kopie des Moses von Michelangelo dessen Original sich in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom befindet Als Universalerbe setzte Daniel Iffla in seinem Testament das Institut Pasteur ein das 36 Millionen Francs erbte und mithilfe dieses Erbes das Institut du Radium heute Institut Curie grundete Synagogen Bearbeiten nbsp Synagoge von Tunis nbsp Gedenktafel uber dem Eingang der Synagoge der Rue Buffault in ParisDaniel Iffla finanzierte den Bau mehrerer Synagogen In Paris unterstutzte er den Bau der Synagoge der Rue Buffault Die Synagoge von Arcachon liess er als Privatsynagoge errichten ohne Zustimmung des Konsistoriums Sie wurde 1879 anlasslich der Hochzeit seiner Nichte Emma Moyse mit Sigismund Bardac eingeweiht Auch der judischen Gemeinde Bruyeres im Departement Vosges ermoglichte er den Bau einer Synagoge Ebenso unterstutzte er den Bau der Synagoge von Tours die 100 Platze hatte und am 19 Juni 1908 eingeweiht wurde und den Bau der Synagoge von Vincennes mit 180 Platzen die am 5 September 1908 eingeweiht wurde Die Synagoge von Lausanne wurde 1910 eingeweiht die Grosse Synagoge von Tunis konnte erst im Jahr 1937 eingeweiht werden Auszeichnungen BearbeitenFur seine Verdienste um die spanische Eisenbahn wurde Daniel Iffla Osiris mit dem Orden de Isabel la Catolica ausgezeichnet Literatur BearbeitenDominique Jarrasse Guide du Patrimoine Juif Parisien Parigramme Paris 2003 ISBN 978 2 84096 247 2 S 82 85 91 92 149 183 184 Dominique Jarrasse Osiris Mecene juif Nationaliste francais Editions Esthetiques du Divers 2008 ISBN 978 2 9533041 0 7 Henry Schumann Memoire des communautes juives Meurthe et Moselle Meuse et Vosges Editions Serpenoise Metz 2003 ISBN 2 87692 585 0 S 66 67 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Daniel Iffla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Daniel Iffla Osiris Synagoge der Rue Buffault Synagoge von BruyeresNormdaten Person GND 119471833 lobid OGND AKS LCCN n99260533 VIAF 20491682 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Iffla DanielALTERNATIVNAMEN Iffla Daniel OsirisKURZBESCHREIBUNG franzosischer Borsenspekulant und MazenGEBURTSDATUM 23 Juli 1825GEBURTSORT BordeauxSTERBEDATUM 1907STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Iffla amp oldid 213583284