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Der Convento de Cristo deutsch Christuskloster in Tomar Portugal ist eine 1162 von Tempelrittern gegrundete ehemalige Wehr Klosteranlage Ihr Kernstuck ist noch immer die alte Rundkirche die im Inneren einen weiteren oktogonalen Bau beherbergt Vorbild fur den Bau war wie anhand der verwendeten Zahlenkombinationen festzustellen ist eindeutig die Heilig Grab Rotunde in Jerusalem Die Klosteranlage ist seit 1983 UNESCO Weltkulturerbe Nach Auflosung des Templerordens 1312 durch Papst Clemens V ging sie uber in den Besitz des in Portugal neu gegrundeten Ordens der Christusritter Christuskloster in TomarUNESCO WelterbeKlosterkirche Convento de CristoVertragsstaat en Portugal PortugalTyp KulturKriterien i viReferenz Nr 265UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1983 Sitzung 7 Weg zum Eingang1159 erhielt der Orden der Tempelritter vom ersten portugiesischen Konig Dom Afonso Henriques das Gebiet um Tomar etwa 130 km nordlich von Lissabon und 135 km sudlich von Coimbra Hier sollten sich die von den erfolgreichen Kreuzzugen zuruckkehrenden Ritter niederlassen und den Konig bei der Reconquista unterstutzen Nachdem die Burg Castelo de Cera verfallen war entschied man sich eine neue Burg an strategisch gunstigerer Stelle am Fluss Rio Nabao zu errichten Sie lag am Weg zwischen der damaligen Hauptstadt Coimbra und Santarem Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klosterkirche 3 Kreuzgange 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1160 wurde mit dem Bau der Burg Castelo de Tomar durch den Grossmeister des Templerordens Gualdim Pais begonnen weil er erkannt hatte dass die Ritterburg Ceras im Tal des Nabao Flusses einem heftigen Ansturm durch die Araber deren Angriff er erwartete nicht standhalten wurde Er gab der neuen Burg auf dem Berg den Namen des nahe gelegenen Flusses Tomar Um 1190 wurde die Burg von Abu Yusuf Yaʿqub al Mansur belagert der sie aber nicht einnehmen konnte 1 2 1162 begannen die Bauarbeiten fur den Kreuzgang innerhalb der Burganlage Unter Heinrich dem Seefahrer begann der Bau eines weiteren Kreuzgangs zwischen dem Chor und der Burg Innerhalb der Burgmauern gab es vermutlich Ende des 13 Jahrhunderts auch eine kleine Gemeinschaft weiblicher Templer namens Santa Maria do Castelo 1484 wurde unter dem Grossmeister und kunftigen portugiesische Konig Manuel I der Kreuzgang und die Christusritterkirche gebaut Architekt war Diogo de Arruda Unter der Regentschaft Konig Manuels 1495 bis 1521 wurde die gesamte Burganlage reich ausgestattet und die Anlage erhielt ihre noch heute bestehende Form mit der charakteristischen Mischung aus Stilelementen der Romanik Gotik Renaissance der Manuelinik des Manierismus und des Barock 3 Ab 1532 wurde die Klosterburg durch den Baumeister Joao de Castilho ausgebaut und erweitert 1557 erfolgte die Umgestaltung durch den Architekten Diego de Torralva Die Fertigstellung des Klosters in seiner heutigen Gestalt geschah 1591 durch den Architekten Filipe Terzi 1618 war Baubeginn der Portaria Real der Casa da Escada und der Sala dos Reis durch Diogo Marques Lucas Aus dem 16 17 Jahrhundert stammen die Klosteranlage mit den Monchszellen sowie ein funf Kilometer langer Aquadukt Klosterkirche Bearbeiten nbsp nbsp Tympanon nbsp Portal nbsp Kreuzgang nbsp Fenster im manuelinischen StilIn ihrer doppelten Funktion als Wehr und Sakralbau spiegelt sich das Erbe der Tempelritter 4 Zunachst wurde in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts von Templern ein romanischer Zentralbau errichtet Von aussen betrachtet handelt es sich um ein 16 seitiges Polygon mit starkem Strebwerk Rundfenstern und Glockenturm Den Innenraum bildet ein Oktogon das durch Bogen mit der Empore verbunden ist Der Grundriss orientiert sich an der Grabeskirche in Jerusalem nbsp Skizze der ErweiterungsbautenDer Innenraum ist reich mit gotischen und manuelinischen Plastiken und Malereien ausgestattet Die Malereien stammen aus der Werkstatt des Hofmalers Manuel I des Portugiesen Jorge Afonso wahrend der Flame Olivier de Gand und der Spanier Hernan Munoz die Skulpturen schufen Das seinerzeit fur die Kirche geschaffene Werk Das Martyrium des St Sebastian hangt jetzt im Lissaboner Museum fur Alte Kunst Museu Nacional de Arte Antiga Im 15 Jahrhundert wurde unter Heinrich dem Seefahrer dem romanischen Zentralbau ein gotisches Kirchenschiff angefugt Aus dem romanischen Bau wurde die Apsis der erweiterten Kirche Ab 1510 wurde das Langsschiff von dem portugiesischen Architekten Diogo de Arruda und dem Spanier Joao de Castilho im manuelinischen Stil umgestaltet Das so genannte Janela do Capitulo Fenster des Kapitelhauses vereint viele typischen Motive der Manuelinik das Kreuz des Christusordens Tauwerk Korallen und pflanzliche Motive Als Eingang zur Kirche dient ein Seitenportal das ebenfalls reich mit manuelinischen Motiven einer Jungfrau mit dem Kinde und alttestamentlichen Propheten geschmuckt ist Das manuelinische Langsschiff ist durch einen grossen Bogen mit der romanischen Apsis verbunden Ehemals vorhandenes manuelinisches Chorgestuhl wurde durch Napoleonische Truppen im fruhen 19 Jahrhundert zerstort Kreuzgange BearbeitenInsgesamt gibt es acht Kreuzgange die zwischen dem 15 und dem 16 Jahrhundert angelegt wurden Beispielhaft seien hier genannt Claustro da Lavagem Zweigeschossiger gotischer Kreuzgang entstanden um 1433 unter Heinrich dem Seefahrer Claustro do Cemiterio Ebenfalls entstanden zu Zeiten Heinrichs Hier wurden die Ritter und Monche des Klosters bestattet Hier ruhen unter anderem in einem manuelinischen Grabmal um 1523 die Gebeine Diogo da Gamas Bruder Vasco da Gamas Claustro de Santa Barbara Wahrend des 16 Jahrhunderts im manuelinischen Stil errichtet Claustro dos Filipes Ein zweigeschossiger Kreuzgang mit prachtigem Barockbrunnen Im zweiten Stock soll 1580 der spanische Konig Philipp II zum Konig von Portugal gekront worden sein Claustro de D Joao III Begonnen unter Johann III und fertiggestellt unter Philipp I Zunachst geplant von dem spanischen Architekten Diogo de Torralva im Jahre 1557 wurde das Bauwerk durch den Architekten Philipps dem Italiener Filippo Terzi beendet Dieser zweigeschossige Kreuzgang verbindet das Dormitorium mit der Kirche Er zahlt zu den wichtigsten Beispielen des Manierismus in Portugal Die Geschosse werden durch elegante Wendeltreppenaufgange an den Ecken des Kreuzgangs verbunden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Convento de Cristo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Castelo de Tomar In Pesquisa Geral Pesquisa do Patrimonio Direcao Geral do Patrimonio Cultural abgerufen am 23 Marz 2018 portugiesisch Einzelnachweise Bearbeiten Isabel Mendonca Lina Marques Ricardo Branco Cecilia Matias Convento de Cristo Mosteiro de Cristo IPA 00004718 PT031418120002 Sistema de Informacao para o Patrimonio Arquitectonico 2006 archiviert vom Original am 15 September 2015 abgerufen am 1 September 2015 portugiesisch Al Mansur In Real Academia de la Historia Abgerufen am 17 Oktober 2023 spanisch Convent of Christ in Tomar In unesco org Abgerufen am 17 Oktober 2023 englisch Kappler Anke Naujokat Anke Jerusalemskirchen Mittelalterliche Kleinarchitekturen nach dem Modell des Heiligen Grabes Geymuller Verlag fur Architektur 2011 ISBN 978 3 943164 01 5 39 603888888889 8 4191666666667 Koordinaten 39 36 14 N 8 25 9 W Welterbestatten in Portugal Kulturerbe Stadtzentrum von Angra do Heroismo 1983 Hieronymuskloster und Turm von Belem in Lissabon 1983 Kloster Batalha 1983 Christuskloster in Tomar 1983 Altstadt von Evora 1986 Kloster Alcobaca 1989 Kulturlandschaft Sintra 1995 Altstadt von Porto 1996 Prahistorische Felszeichnungen im Vale do Coa 1998 Weinregion Alto Douro 2001 Altstadt von Guimaraes 2004 Weinbaukulturlandschaft der Insel Pico 2004 Grenz und Garnisonsstadt Elvas mit ihren Befestigungen 2012 Universitat Coimbra 2013 Nationalpalast von Mafra 2019 Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte in Braga 2019 Naturerbe Laurisilva von Madeira 1999 Normdaten Korperschaft GND 4765316 4 lobid OGND AKS LCCN n88073158 VIAF 150199921 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Convento de Cristo amp oldid 238240058