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Das Mosteiro dos Jeronimos auch Mosteiro de Belem deutsch Hieronymitenkloster irrtumlich umgangssprachlich auch Hieronymuskloster ist ein Bauwerk in Lissabon Portugal im Stadtteil Belem Die dazugehorige Kirche Santa Maria de Belem ist Maria geweiht Hieronymuskloster und Turm von Belem in LissabonUNESCO WelterbeVertragsstaat en Portugal PortugalTyp KulturKriterien iii viFlache 2 66 haReferenz Nr 263UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1983 Sitzung 7 Tympanon uber dem HauptportalAnsicht der Fassade des KlostersSudportal des Mosteiro dos JeronimosDas Mosteiro de Belem ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Manuelinik Manuel I 1495 1521 einer portugiesischen Variante der Spatgotik die auch einige Elemente der Renaissance enthalt Unter anderem beherbergt es die Sarkophage von Fernando Pessoa Vasco da Gama und Luis de Camoes und verschiedener portugiesischer Konige Durch die weite Parkanlage Praca do Imperio vor dem 300 Meter langen Gebaude kommt die reichverzierte Kalksteinfassade voll zur Geltung In den Seitenflugeln befinden sich das Marinemuseum und das Archaologische Museum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 2 1 Sudportal der Klosterkirche 2 2 Inneres der Klosterkirche 2 3 Kreuzgang 2 4 Refektorium 3 Konigsgraber 4 Bildergalerie 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Januar 1502 hatte Konig Manuel I den Grundstein fur das Kloster gelegt das zum Monument nationaler Grosse wurde und gemeinsam mit dem Kloster Batalha und der Christuskirche in Tomar zu den Hohepunkten portugiesischer Architektur gehort Die Bauzeit zog sich uber sieben Jahrzehnte hin und uberdauerte damit die Blutezeit Portugals Funf Architekten zeichneten verantwortlich zwei Portugiesen zwei Franzosen und ein Spanier Dennoch wirkt der gesamte Bau einheitlich von einem gemeinsamen Gestaltungswillen und dem Enthusiasmus der Entdeckungszeit gepragt Die Anlage war weit grosser geplant realisiert wurden die Hallenkirche der zweistockige Kreuzgang mit Refektorium Kapitelsaal und Sakristei sowie der 193 m lange Westflugel der mehrfach umgebaut wurde 1 Wahrend der Herrschaft Konig Johanns III wurde das Kloster um den Chor erweitert Das Kloster beherbergte bis 1834 die Hieronymiten den Orden des Heiligen Hieronymus der dem Kloster auch den Namen gab Das Gebaude uberstand das Erdbeben von 1755 ohne grossere Schaden Im Jahre 1983 wurde das Mosteiro dos Jeronimos von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklart 2 Am 13 Dezember 2007 unterzeichneten hier die Staats Regierungschefs der EU Staaten den Vertrag von Lissabon zur Neuordnung der Europaischen Union Bauwerk BearbeitenSudportal der Klosterkirche Bearbeiten Das reprasentative von Joao de Castilho geschaffene Sudportal erstreckt sich uber das Gesims der Klosterkirche hinaus Es ist 32 m hoch und 12 m breit Zwischen den beiden Eingangsturen steht die Figur Heinrichs des Seefahrers uber dem Bogen des Portals sehen wir die gekronte Maria mit dem Kind Ganz oben vor dem Dachgesims wacht der Erzengel Gabriel 24 fast lebensgrosse Figuren Apostel Heilige und Bischofe stehen unter Baldachinen Spatgotische Fialen flankieren Rundbogen der Renaissance umfangen von einem Formengeflecht aus Astwerk Blattwerk und Zierblumen 1 Inneres der Klosterkirche Bearbeiten Man betritt die Kirche durch das Westportal das durch den spater hinzugekommenen Westflugel eingeengt wird und kaum noch zur Geltung kommt Mit der dreischiffigen Hallenkirche schuf der Architekt Joao de Castilho einen der schonsten und ungewohnlichsten Innenraume Portugals Aus sechs schlanken Saulen offnen sich die Rippen wie Palmwedel um das Netzgewolbe in 25 m Hohe zu tragen Das Gewolbe mit solch schlanken Bauteilen sicher zu halten ist auch eine statische Meisterleistung die Halle ist immerhin 90 m lang und 27 m breit Die vier starkeren Vierungspfeiler sorgen dafur dass das Querhaus von 29 19 m Grosse ohne weitere Stutzen auskommt Durch ihre reiche Gestaltung wirken die Saulen fast schwerelos und ohne tragende Funktion So grazil diese Konstruktion auch erscheinen mag sie hat bislang nicht nur annahernd 500 Jahre uberdauert sondern auch das schwere Erdbeben von 1755 das nur wenige Kilometer entfernt ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt hat 1 Unter der Empore an der Nordseite steht der Sarkophag Vasco da Gamas der im neomanuelinischen Stil gehalten ist Er starb am 24 Dezember 1524 als Vizekonig von Indien und wurde zunachst dort beerdigt und danach mehrfach umgebettet Erst 1880 wurden seine sterblichen Uberreste in diesem Ehrengrab beigesetzt 1 Kreuzgang Bearbeiten nbsp Kreuzgang und Innenhof des KlostersDer Kreuzgang an der Nordseite des Klosters ist ebenfalls ein Juwel portugiesischer Baukunst Im Dekor der 26 Gewolbefelder die ein Quadrat von 55 m umfassen verbinden sich Elemente aus dem Abendland dem Orient und Fernost Aus dem gelblichen Kalksandstein wurden Embleme Figuren Portrats sowie stilisierte Pflanzen und Tiere herausgearbeitet Dazwischen tauchen immer wieder das Kreuz der Christusritter die Spharenkugel und das konigliche Wappen auf und versinnbildlichen den religiosen und weltlichen Machtanspruch des portugiesischen Konigshauses unter Manuel I Bis zur Umwandlung des Klosters in ein Waisenhaus im Jahre 1834 befand sich in der Mitte ein Wasserbassin mit dem Lowenbrunnen der heute in der Nordwestecke steht 1 Refektorium Bearbeiten Das ehemalige Refektorium wird von einem flachen Netzgewolbe uberspannt Schlusssteine und Gewolbekampfer sitzen auf einem umlaufenden Steintau auf Der Kachelschmuck an den Wanden stammt aus dem 18 Jahrhundert 1 Konigsgraber BearbeitenFolgende Mitglieder der portugiesischen Konigsfamilie liegen im Kloster begraben Infant Antonio 9 September 1516 9 September 1516 Sohn von Konig Emanuel I Maria von Aragon Konigin von Portugal 29 Juni 1482 7 Marz 1517 zweite Gemahlin von Konig Emanuel I Infant Carlos 18 Februar 1520 15 April 1521 Sohn von Konig Emanuel I Manuel I Konig von Portugal 31 Mai 1469 13 Dezember 1521 Infant Afonso 24 Februar 1526 1526 Sohn von Konig Johann III Infantin Isabel 28 April 1520 1530 Tochter von Konig Johann III Infantin Beatriz 15 Februar 1530 1530 Tochter von Konig Johann III Infant Manuel 1 November 1531 14 April 1537 Sohn von Konig Johann III Infant Diniz 26 April 1535 1 Januar 1539 Sohn von Konig Johann III Infant Felipe 25 Mai 1533 29 April 1539 Sohn von Konig Johann III Infant Antonio 9 Marz 1539 20 Januar 1540 Sohn von Konig Johann III Infant Joao 3 Juni 1537 2 Januar 1554 Sohn von Konig Johann III Infant Luis Herzog von Beja 3 Marz 1506 27 November 1555 Sohn von Konig Emanuel I Johann III Konig von Portugal 6 Juni 1502 11 Juni 1557 Johanna von Spanien 24 Juni 1535 7 September 1573 Gemahlin von Infant Joao Katharina von Kastilien Konigin von Portugal 14 Januar 1507 12 Februar 1578 zweite Gemahlin von Konig Johann III Sebastian Konig von Portugal 20 Januar 1554 4 August 1578 Heinrich I Konig von Portugal 31 Januar 1512 31 Januar 1580 Infantin Joana 18 September 1636 17 November 1653 Tochter von Konig Johann IV Alfons VI Konig von Portugal 21 August 1643 12 September 1683 Infantin Catarina Henriqueta Konigin von Schottland 25 November 1638 31 Dezember 1705 Tochter von Konig Johann IV Bildergalerie Bearbeiten nbsp Mosteiro dos Jeronimos nbsp nbsp Innenansicht der Kirche nbsp Gewolbe der Kirche nbsp Grab Vasco da Gamas nbsp Grab Heinrichs I die Konigsgraber werden typischerweise von Elefanten getragen nbsp RefektoriumSiehe auch BearbeitenGrabstatten europaischer MonarchenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mosteiro dos Jeronimos Album mit Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Mosteiro dos Jeronimos auf Portugiesisch und Englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Burmeister Hans Peter Portugal Romische Villen manuelinische Kloster und Museen der Moderne zwischen Lissabon und Porto Minho und Algarve In DuMont Kunst Reisefuhrer DuMont Buchverlag Koln 2008 ISBN 3 7701 4416 3 Whc unesco org abgerufen am 29 Juni 2009Welterbestatten in Portugal Kulturerbe Stadtzentrum von Angra do Heroismo 1983 Hieronymuskloster und Turm von Belem in Lissabon 1983 Kloster Batalha 1983 Christuskloster in Tomar 1983 Altstadt von Evora 1986 Kloster Alcobaca 1989 Kulturlandschaft Sintra 1995 Altstadt von Porto 1996 Prahistorische Felszeichnungen im Vale do Coa 1998 Weinregion Alto Douro 2001 Altstadt von Guimaraes 2004 Weinbaukulturlandschaft der Insel Pico 2004 Grenz und Garnisonsstadt Elvas mit ihren Befestigungen 2012 Universitat Coimbra 2013 Nationalpalast von Mafra 2019 Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte in Braga 2019 Naturerbe Laurisilva von Madeira 1999 38 697822222222 9 2071888888889 Koordinaten 38 41 52 2 N 9 12 25 9 W Normdaten Korperschaft GND 4502471 6 lobid OGND AKS VIAF 292753451 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mosteiro dos Jeronimos amp oldid 231541240