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Dieser Artikel behandelt die Physik von Atom und Molekul Clustern Anwendungen dieser Theorie sind Nanoteilchen Fur Nanopartikel Anwendungen siehe Nanotechnologie Fur Nanotechnik auf molekularer Ebene siehe Molekulare Nanotechnologie Unter einem Cluster versteht man eine Ansammlung von Atomen oder Molekulen deren Atomanzahl n displaystyle n zwischen 3 und 10 Millionen liegt Kohlenstoffcluster C540 C540 ist aufgrund seiner enormen Grosse eine sehr labile spharische Struktur weil sie eben nur spharisch ist Solche grossen Fullerene sind daher nur in Verbindung mit C60 C70 und grosseren Fullerenen als sogenannte Onions stabil Aufgrund ihrer geringen Grosse haben Cluster Eigenschaften die von denen eines makroskopischen Festkorpers abweichen Konzepte aus der Atom und Molekulphysik versagen oft wenn es um die Erklarung von Eigenschaften solch kleiner Partikel geht Die Eigenschaften der Cluster stellen also ein Bindeglied zwischen Atom und Molekulphysik auf der einen und der Festkorperphysik auf der anderen Seite dar Gegenstand der Forschung in diesem Gebiet ist wie sich aus den Eigenschaften eines Atoms oder Molekuls die makroskopischen Eigenschaften eines Festkorpers entwickeln Fur viele Eigenschaften des Clusters ist das Verhaltnis von Oberflachen zu Volumenatomen entscheidend Man unterscheidet des Weiteren einen freien Cluster von einem deponierten Cluster Letzterer befindet sich auf einer Oberflache wahrend der freie Cluster sich frei im Raum bewegt Cluster bezeichnet auch Korrelationen in der quantenmechanischen Vielteilchentheorie Coupled Cluster Methode mit Anwendungen unter anderem in der Kernphysik und Quantenchemie Inhaltsverzeichnis 1 Einteilung 2 Klassifikation nach der chemischen Bindung 3 Struktur freier Cluster 4 Literatur 4 1 Einfuhrende Literatur 4 2 Wichtige Veroffentlichungen 5 EinzelnachweiseEinteilung BearbeitenGenerell werden die Cluster nach Anzahl der Atome n eingeteilt n 3 12 Atome Mikrocluster Fur Mikrocluster sind noch alle Bestandteile des Clusters an der Oberflache Konzepte und Methoden der Atom und Molekulphysik und der Oberflachenphysik sind anwendbar und brauchbar n 13 100 Atome kleine Cluster Die Eigenschaften kleiner Cluster werden entscheidend von Quanteneffekten bestimmt Die elektronischen Energieniveaus liegen zwar schon recht nahe beieinander aber fur eine Banderstruktur wie im Festkorper ist die Anzahl der Atome noch zu gering Der Einbau eines zusatzlichen Atoms oder Molekuls kann noch sehr viel andern Oft existieren viele isomere Clusterstrukturen mit nahe beieinander liegenden Energieniveaus Molekulare Konzepte verlieren ihre Brauchbarkeit Auch hier spielt die Oberflachenphysik wegen des grossen Verhaltnisses der Oberflachenatome zu Volumenatomen des Clusters noch eine sehr wichtige Rolle n 100 1000 Atome grosse Cluster Man beobachtet einen graduellen Ubergang zu den Eigenschaften des Festkorpers wie etwa Ubergange bei Kristallgittern Chrom hat beispielsweise bei ungefahr n 490 einen Ubergang vom kubisch flachenzentrierten Gitter lt 490 zum kubisch raumzentrierten Gitter gt 490 diese Werte haben eine Schwankungsbreite von 100 Atomen n gt 1000 Atome kleine Teilchen bzw Nanokristalle Einige aber noch nicht alle Festkorpereigenschaften haben sich entwickelt Ab ungefahr 50 000 Atome haben sich die Eigenschaften nun so stark entwickelt dass man ab dann von einem Festkorper spricht 1 Klassifikation nach der chemischen Bindung Bearbeitenmetallische Cluster halbvolles Band delokalisierter Elektronen Beispiele Alkalimetallcluster Al Cu Fe Pt W Hg Cluster jeweils mit n gt 200 Atome mittlere Bindungsenergie 0 5 3 eV kovalente Cluster durch sp Hybridisierung ausgerichtete Bindung durch Elektronenpaare Beispiele C Cluster bekanntestes Beispiel sind die Fullerene siehe auch das Bild oben Kohlenstoffnanorohren und Diamantcluster gehoren ebenfalls zu den Kohlenstoff Clustern Si Hg Cluster jeweils mit 30 lt n lt 80 Atomen mittlere Bindungsenergie 1 4 eV Hg 0 5 eV ionische Cluster Bindung durch Coulomb Krafte zwischen Ionen Beispiele KF CaI2 Cluster mittlere Bindungsenergie 2 4 eV Cluster mit Wasserstoffbruckenbindung starke Dipol Dipol Anziehung Beispiele HF H2O Cluster mittlere Bindungsenergie 0 15 0 5 eV molekulare Cluster Van der Waals Cluster plus schwache kovalente Anteile Beispiele I2 As4 S8 organische Molekulcluster mittlere Bindungsenergie 0 3 1 eV Van der Waals Cluster induzierte Dipol Wechselwirkung zwischen Atomen und Molekulen mit abgeschlossener elektronischer Schale Beispiele Edelgas H2 CO2 Hg Cluster jeweils mit n lt 10 Atome mittlere Bindungsenergie 0 001 0 3 eVStruktur freier Cluster BearbeitenVon herausragender Bedeutung fur die Struktur von freien Clustern ist die Regel von Friedel Diejenige Clusterstruktur mit der grossten Anzahl von Nachste Nachbarn Bindungen besitzt die grosste Bindungsenergie und ist daher die stabilste von allen moglichen Strukturen Aus dieser Regel ergeben sich meist Strukturen nach dem Muster der Platonischen Korper nbsp Tetraeder nur bei Mikroclustern nbsp Hexaeder nbsp Oktaeder nur bei Mikroclustern nbsp Dodekaeder nur bei Mikroclustern nbsp IkosaederBesonders wichtig ist hier die Struktur des Ikosaeders Struktur ganz rechts welche fur Cluster mit einer Atomzahl von n gt 12 besonders haufig vorkommt In jeder Ecke des Korpers und im Innern der Ikosaederstruktur ist ein Atom platziert Aufgrund der 12 Ecken gibt es also fur einen 13 atomigen Cluster 12 Oberflachenatome und 1 Volumenatom Fur grossere Atomzahlen wird eine neue Schale mit Atomen nach ikosaedrischer Form aufgefullt wobei wegen der grosseren Bindungslange in der k ten Schale 10k 2 Atome in der Schale Platz finden 2 Somit gibt es also fur die erste Schale 12 Atome fur die zweite Schale gibt es Platz fur genau 42 weitere Atome fur die dritte Schale 92 Atome usw Bei allen diesen Schalen befinden sich wie bei der k 1 Schale 12 Atome auf den Ecken eines Ikosaeders und zusatzlich 10k 10 Atome auf den Flachen Diese konzentrischen Ikosaeder muss man sich dann wie Matroschkas vorstellen auf deren Oberflache sich die Atome befinden Wie in der Atomphysik mit den stabilen Edelgasatomen gibt es auch sehr stabile Cluster aufgrund der Schalenabschlusse Eine abgeschlossene Clusterschalenstruktur ergibt sich nur fur wenige Clustergrossen n 13 n 55 n 147 n 309 n 561 n 923 und n 1415 sie werden als Magische Zahlen bezeichnet 2 Gemeinhin werden diese sehr stabilen Cluster mit gefullten Atomschalen auch Mackaysche Ikosaeder genannt Die Platonischen Korper der obigen Abbildung treten bei den Mikroclustern auf der Hexaeder auch bei grosseren Clustern 3 Die magischen Clusterzahlen lassen sich nach folgender Formel berechnen C 10 n 3 15 n 2 11 n 3 3 displaystyle C frac 10n 3 15n 2 11n 3 3 nbsp C displaystyle C nbsp Gesamtzahl der Atome n displaystyle n nbsp Anzahl der Atome pro KanteLiteratur BearbeitenEinfuhrende Literatur Bearbeiten H Haberland Lehrbuch der Experimentalphysik Lehrbuch der Experimentalphysik 5 Gase Nanosysteme Flussigkeiten Gase Nanosysteme Flussigkeiten Kapitel Cluster Hrsg Ludwig Bergmann Clemens Schaefer Karl Kleinermanns 2 Auflage Gruyter 2005 ISBN 3 11 017484 7 Viktor Gutmann Edwin Hengge Anorganische Chemie Eine Einfuhrung 5 Auflage Wiley VCH 1990 ISBN 3 527 28159 2 Kapitel Cluster Wichtige Veroffentlichungen Bearbeiten A L Mackay A dense non crystallographic packing of equal spheres In Acta Crystallographica Band 15 Nr 9 1962 S 916 918 doi 10 1107 S0365110X6200239X Mackaysche Ikosaeder Jortner Joshua Level structure and dynamics of clusters In Berichte der Bunsengesellschaft fur physikalische Chemie Band 88 1984 S 188 201 Einzelnachweise Bearbeiten Oliver Rattunde Hellmut Haberland Clusterphysik Abgerufen am 19 Januar 2017 a b Erwin Riedel Christoph Janiak Anorganische Chemie 9 Auflage De Gruyter Berlin 2015 ISBN 3 11 035526 4 S 190 f Helmut Haberland Karl Kleinermanns Frank Trager Bergmann Schaefer Experimentalphysik Band 5 Gase Nanosysteme Flussigkeiten Kapitel 9 Cluster Band 5 Walter de Gruyter 2006 ISBN 978 3 11 017484 7 S 817 ff Normdaten Sachbegriff GND 4010318 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cluster Physik amp oldid 233829579