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Die Civitas Nemetum war eine Verwaltungseinheit Civitas im linkrheinischen Teil der romischen Provinz Germania superior Obergermanien Benannt wurde die sie nach dem dort angesiedelten germanischen Stamm der Nemeter Grenzen der Civitas in Anlehnung am Bistum Speyer Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Nennungen 3 Geschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gebiet der Civitas Nemetum erstreckte sich etwa zwischen dem Fluss Isenach beim heutigen Ludwigshafen im Norden bis zum Seltzbach im Elsass im Suden Im Osten bildete der Rhein die Grenze Da sich die ursprungliche kirchliche Verwaltungsstruktur an der romischen orientierte entsprachen die Grenzen der Civitas wohl auch grob dem des mittelalterlichen linksrheinischen Bistums Speyer Hauptort war zudem Noviomagus Nemetum das heutige Speyer Im Norden grenzte die Civitas Vangionum im Suden die Civitas Tribocorum und im Westen schon die Provinz Gallia Belgica Die Verwaltungsstrukuren auf der gegenuberliegenden Rheinseite sind unsicher allerdings durfte nordostlich die Civitas Ulpia Sueborum Nicrensium gelegen haben Wichtigste Verkehrsstrasse war die damalige romischen Rheintalstrasse die von Italien nach Mogontiacum Mainz verlief Zu den bekannten Vici zahlen Noviomagus Speyer und Tabernae Rheinzabern An der Grenze zum Gebiet der Vangionen lag ein Vicus bei Mutterstadt dessen Name moglicherweise Rufiniana gewesen sein konnte 1 und im Suden lag der Grenzort Saletio das heutige Seltz bekannte Kastelle Kastell Speyer Kastell Rheingonheim Kastell Altrip namens Alta Ripa Kastell in Lauterbourg wahrscheinlich namens Tribuni Nennungen BearbeitenDer Name der Civitas taucht mehrfach auf Steininschriften auf Meist wurde nur die Abkurzung C N verwendet Zweimal wird sie dabei als Colonia bezeichnet Leugenstein aus Altrip und bei Hagenbach beide in das Jahr 268 datiert Zwei Inschriften geben die Namen zweier Decuriones bekannt Barbat i us Silvester Grabinschrift bei Walsheim C Candidius Calpurnianus Stifterinschrift bei Heidelberg ebenso Decurio der Civitas Sueborum Nicrensium Geschichte BearbeitenErstmals erwahnt werden die Nemeter vom romischen Feldherrn Julius Caesar in seinem Werk De Bello Gallico Demzufolge schlossen sich die Nemeter einem Verbund mehrerer Stamme unter dem germanischen Anfuhrer Ariovist an um in Gallien neues Siedlungsgebiet zu suchen Caesar nennt die Nemeter im Jahr 58 v Chr als eines der sieben Stamme die er in einer Schlacht im Oberelsass besiegte Seit wann die Nemeter diesem Gebiet leben ist unklar Moglicherweise beliess Caesar nach der Schlacht die Stamme der Triboker Vangionen Nemeter und Sedusier in diesem Siedlungsareal unter der Bedingung dass sie die Rheingrenze gegen romische Feinde verteidigen wurden Sicher ist lediglich dass spatestens seit claudischer Zeit die Nemeter links des Rheins siedelten Siedlungsleer durfte das Gebiet zuvor nicht gewesen sein da die Fundobjekte einen keltisch germanischen Stil aufweisen und daher wohl eine keltische Vorbevolkerung in den Stammesverband aufging Im Jahr 10 v Chr wurde in Speyer von Drusus ein Kastell errichtet welches die Grundlage fur die Grundung des spateren Hauptorts darstellte Um 43 n Chr wurde ein Kastell im heutigen Rheingonheim erbaut Es wurde wahrend des Bataveraufstandes 70 n Chr zerstort und daraufhin wieder aufgebaut Allerdings gab man beide Kastelle schon um 74 n Chr wieder auf da es mit der Verschiebung der Reichsgrenze ins rechtsrheinische Gebiet an Bedeutung verlor Wann die Civitas gegrundet wurde ist nicht uberliefert Vermutlich erfolgte dies mit der Grundung der Provinz Germania Superior also spatestens ab dem Jahr 90 n Chr Die wirtschaftliche Blutezeit erlebte die Region im 2 und fruhen 3 Jh n Chr In dieser Zeit erlangte der Vicus Tabernae Rheinzabern eine uberregionale Bedeutung fur seine Ziegelei und Topferproduktion Mit dem Limesfall um 260 n Chr gingen die Absatzmarkte rechts des Rheins verloren und es folgten unsichere Zeiten Zwischen 260 und 270 wurde die Civitas Nemetum Teil des Gallischen Sonderreichs 275 n Chr kam es zu schweren Zerstorungen in Noviomagus Nemetum infolge eines Germaneneinfalls Ende des 3 bis Mitte des 4 Jahrhunderts beruhigte sich die Lage wieder Es folgte unter Kaiser Diokletian im Jahr 297 eine Verwaltungsreform und die Civitas Nemetum wurde der Provinz Germania prima zugeordnet 351 fielen Alamannen in die linksrheinischen Gebiete ein und brachten sie unter ihre Kontrolle Erst 357 gelang mit dem romischen Sieg in der Schlacht von Argentoratum dem heutigen Strassburg die Wiedereingliederung des Nemeterlandes Kaiser Valentinian begann daraufhin mit der Befestigung der Rheingrenze Es folgten im Gebiet der Civitas die Errichtung der Kastelle in Altrip und in Lauterburg In der Neujahrsnacht 406 407 zogen die stationierten Truppen ab Literatur BearbeitenRainer Wiegels Nemeter In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 21 Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017272 0 S 66 69 online Einzelnachweise Bearbeiten rufiniana de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Civitas Nemetum amp oldid 239552784