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Christian Jensen 20 Januar 1839 auf Lutjenswarft Fahretoft 23 Marz 1900 in Flensburg war ein deutscher Pastor und Missionar Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Position 4 Auszeichnung 5 Veroffentlichungen 5 1 Monografie 5 2 Herausgeber 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenChristian Jensen war der Sohn des Volquard Jensen Deicharbeiter in Fahretoft und dessen Ehefrau Metta Jensen geb Feddersen verw Nissen 1860 Jensens Vater hiess eigentlich Volquard Heiksen der friesischen Sitte entsprechend hatte er jedoch als Nachnamen den erganzten Vornamen seines Vaters Jens Heiksen angenommen 1 In erster Ehe war Volquard Jensen bis zu deren Tod mit Katharina Boysen verheiratet Dieser Ehe entstammten zwei Kinder Seine zweite Frau brachte drei Kinder in die Ehe sodass Christian Jensen mit funf Stiefgeschwistern aufwuchs 2 Christian Jensen und Helene Baurmeister 20 Marz 1844 28 November 1912 heirateten am 21 Januar 1868 in Rendsburg das Paar hatte sich bereits 1862 heimlich verlobt 3 Der Ehe entstammten neun Kinder Magda 1869 Maria 1871 Christian 1872 28 Februar 1916 Elisabeth gest im Alter von 16 Jahren Clara Theodor Johannes Hermann und Mathilde 4 Der Sohn Christian Jensen war ebenfalls Pastor und von 1900 bis 1916 Leiter der Anstalten fur Innere Mission in Breklum 5 Leben BearbeitenJensen wurde am 13 Februar 1839 in der evangelisch lutherischen St Laurentius Kirche zu Fahretoft getauft und am 18 Marz 1855 konfirmiert Seit Marz 1857 besuchte er die Domschule Schleswig und ab Januar 1860 bis September 1863 ein Gymnasium in Rendsburg Im Wintersemester 1863 1864 begann Christian Jensen ein Studium der Theologie an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel wo er Mitglied der Burschenschaft Teutonia wurde Wegen des Deutsch Danischen Krieges wechselte Jensen zum Sommersemester 1864 zur Universitat Erlangen wo er am 4 Mai 1864 sein Studium begann Zu Ostern 1865 kehrte Jensen nach Kiel zuruck Hier belegte er auch Vorlesungen beim Theologen Bernhard Weiss 6 Er legte im Oktober 1866 das Tentamen und am 21 April 1867 Ostern das Examen ab 7 Seine Lehrer in Erlangen waren die Theologen Johann Christian Konrad von Hofmann Gottfried Thomasius und Franz Delitzsch Jensens Missionsmotiv entstammte dem Studium der Schriften Zinzendorfs 8 nbsp St Nikolai KircheAm 3 Oktober 1867 wahlte die Eiderstedter Gemeinde Uelvesbull den jungen Theologen Christian Jensen zum Pastor der St Nikolai Kirche seine Ordination folgte bald danach 7 Da nach dem Ende des Deutsch Danischen Krieges das ehemals danische Herzogtum Schleswig nunmehr zur Provinz Schleswig Holstein gehorte lag die Kirchenverwaltung bei einem Konsistorium mit Sitz in Kiel Zugleich liefen Reformbestrebungen zusatzlich eine synodale Kirchenordnung einzufuhren Ein Wortfuhrer dieser Bewegung war der Theologe Richard Adelbert Lipsius Widerstand gegen die Reformen leistete Wilhelm Heinrich Koopmann Bischof der 1867 gegrundeten Evangelisch Lutherischen Landeskirche Schleswig Holsteins 9 In der Uelvesbuller Zeit erschien am 1 Juli 1870 zum ersten Mal das von Jensen gegrundete und in Altona gedruckte Schleswig Holsteinische Sonntagsblatt fur s Haus Sein Zentralthema war die Mission 10 Mitarbeiter des Herausgebers Jensen waren u a sein Freund Hober Pastor Wolf aus Bulderup Pastor Weiland aus Oldenswort und Ernst Evers 11 Die Zeitung musste wahrend der NS Herrschaft das Erscheinen einstellen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es das Sonntagsblatt von 1948 bis zur endgultigen Einstellung 1972 mehr als hundert Jahre lang 12 Im Mai 1873 wurde Jensen zum Hauptpastor im nordfriesischen Breklum gewahlt und am 28 Juni 1873 in das Amt eingefuhrt 1875 grundete er Breklumer Druckerei und die Christliche Buchhandlung die im Missionshaus als Breklumer Bucherstube weiterhin existiert Zuvor hatte er in Bredstedt eine Druckerei gekauft die dann als Breklumer Druckerei firmierte 7 Jensen gehorte dem Vorstand des 1875 gegrundeten Landesvereins fur Innere Mission an Am 19 September 1876 grundete er in Breklum gemeinsam mit zwanzig Geistlichen und vierzig Laien die Schleswig Holsteinische Evangelisch Lutherische Missionsgesellschaft zu Breklum in der Rechtsform eines Altrechtlichen Vereins Am 10 April 1877 weihte Generalsuperintendent Bertel Petersen Godt das Missionshaus ein 13 Der Verein begann am 16 April 1877 mit dem ersten Missionsseminar und am 24 November 1881 konnten die ersten vier Missionare ordiniert werden 7 Die Mission sandte seit 1881 82 14 ihre Missionare aus zunachst nach Britisch Indien und in die USA spater folgten Tanganjika China und Deutsch Neuguinea Es kam noch zur Grundung des Vereins fur Innere Mission beide Vereine fusionierten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Am 9 April 1882 wurde aufgrund einer Initiative von Jensen in Breklum ein christliches Gymnasium eroffnet das am 31 Oktober 1882 in der Kirchenstrasse einen Neubau beziehen konnte Es erhielt nach Martin Luther den Namen Martineum Auf Anordnung des fur die Provinz Schleswig Holstein zustandigen preussischen Ministeriums musste das Gymnasium 1893 wieder geschlossen werden 15 1899 konnte Jensen noch ein Sanatorium grunden 16 Ein Forschungsprojekt der Universitat Kiel hat ermitteln konnen dass unter der Leitung der Pastoren Christian Jensen Breklum Johannes Paulsen Kropp und Johann Hinrich Wichern Hamburg mehr als sechshundert Predigtamtskandidaten Sendlinge fur die amerikanischen lutherischen Kirchen in den drei ortlichen Seminaren ausgebildet wurden Die Ausbildungen orientierten sich am Pietismus und an der Erweckungsfrommigkeit Auf dem Friedhof der Gemeinde Fahretoft wurde zum Gedenken Jensens ein wuchtiger Gedenkstein errichtet Position BearbeitenJensens Position als ein evangelischer Pastor des 19 Jahrhunderts war einerseits gepragt durch das Neuluthertum dessen Wurzeln in der Erweckungsbewegung lagen Entscheidende Einflusse auf das Neuluthertum gingen vom Kieler Pastoraltheologen Claus Harms aus die sein Schuler Wilhelm Heinrich Koopmann als Bischof fur Holstein und ab 1868 innerhalb der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Schleswig Holsteins fortsetzen konnte Andererseits hatte Jensen wahrend seines Studiums die Erlanger Schule kennengelernt Aufgrund der vielseitigen Stromungen nannte Jensen sich selbst einen milden Lutheraner oder einen lutherischen Pietisten 17 Den Antrieb bezogen seine Aktivitaten aus den Erweckungsbewegungen des 19 Jahrhunderts In seinen Predigten bezog sich Jensen oftmals und fur seine Arbeit in einem grundlegenden Sinne auf die Liebe Christi wie sie der Missionar Paulus in seinem 2 Brief an die Korinther beschrieben hat 2 Kor 5 14 15 EU 18 Indem sich Jensen auf seinen Erlanger Lehrer Hofmann bezog machte er den Begriff Agape zum Zentrum seines Denkens und seiner Mission Jensens Hauptinteresse lag dabei in der Analyse und Verwendungsfahigkeit der Agape als ein kausatives Element gottlichen Handelns 18 Mit dieser theologischen Position stellte sich der Theologe Jensen konsequent gegen die Lutherische Orthodoxie was ihm Anfeindungen und Unverstandnis einbrachte Auszeichnung Bearbeiten1891 Ehrendoktorwurde D D des Carthage College Kenosha Wisconsin 19 Veroffentlichungen BearbeitenMonografie Bearbeiten Eine viermonatliche Reise nach Amerika Breklum 1895 Herausgeber Bearbeiten Die neue Hauspostille Breklum 1888 Jesus der Sunder Heiland Erzahlungen von Jesu Hulfe Gesammelt von Christian Jensen Christliche Buchhandlung Breklum 1888 Tagliche Andachten Breklum 1894 Um die Wende des Jahrhunderts Breklum 1900 Siehe auch BearbeitenChristian Jensen KollegLiteratur BearbeitenHans Dunker Ich muss arbeiten Aus Christian Jensens Leben Breklumer Verlag Breklum 1938 Neuauflage Hans Dunker Christian Jensen Grunder der Breklumer Mission Breklumer Verlag Breklum 1989 Ernst Evers Christian Jensen Ein Lebensbild Verlag der christlichen Buchhandlung Hermann Jensen Breklum 1908 Walter Gobell Jensen Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 408 Digitalisat Hans Otto Meier Breklumer Botschaften Husumer Druck und Verlagsgesellschaft Husum 2007 ISBN 978 3 89876 373 8 Martin Porksen Von der Weite eines engen Pietisten Jensen Breklum 1956 Martin Porksen Pastoren fur Amerika Aus der Geschichte des Breklumer Martineums Breklumer Verlag Breklum 1980 Klaus Sensche Christian Jensen und die Breklumer Mission Der missionstheologische Ansatz Christian Jensens und seine Verwirklichung in der Breklumer Missionsgeschichte Dissertation an der Kirchlichen Hochschule Berlin Studien und Materialien veroffentlicht im Nordfriisk Instituut Nr 10 Bredstedt 1976 Thomas Steensen Nordfriesland Menschen von A Z Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 2020 ISBN 978 3 96717 027 6 S 198f Weblinks BearbeitenChristian Jensen Kolleg Vita Christian Jensen Breklumer Kirche Biografische Daten Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Evers Christian Jensen Ein Lebensbild Vierte Auflage Verlag der christlichen Buchhandlung Hermann Jensen Breklum 1924 S 31 Hans Otto Meier Breklumer Botschaften Husumer Druck und Verlagsgesellschaft Husum 2007 S 9 Hans Dunker Christian Jensen Grunder der Breklumer Mission Breklumer Verlag Breklum 1989 S 11 u 47 Hans Otto Meier Breklumer Botschaften Husumer Druck und Verlagsgesellschaft Husum 2007 S 62 Walter Gobell Jensen Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 408 Digitalisat Ernst Evers Christian Jensen Ein Lebensbild Verlag der christlichen Buchhandlung Hermann Jensen Vierte Auflage Breklum 1924 S 57 u 60 a b c d Hans Dunker Christian Jensen Grunder der Breklumer Mission Breklumer Verlag Breklum 1989 S 11 13 Klaus Sensche Christian Jensen und die Breklumer Mission Bredstedt 1976 S 13 16 Ernst Evers Christian Jensen Ein Lebensbild Verlag der christlichen Buchhandlung Hermann Jensen Vierte Auflage Breklum 1924 S 80f Klaus Sensche Christian Jensen und die Breklumer Mission Bredstedt 1976 S 102 103 Ernst Evers Christian Jensen Ein Lebensbild Verlag der christlichen Buchhandlung Hermann Jensen Vierte Auflage Breklum 1924 S 90 Klaus Sensche Christian Jensen und die Breklumer Mission Bredstedt 1976 S 38 Hans Dunker Christian Jensen Grunder der Breklumer Mission Breklumer Verlag Breklum 1989 S 26 Klaus Joachim Lorenzen Schmidt Ortwin Pelc Hrsg Das neue Schleswig Holstein Lexikon Wachholtz Neumunster 2006 Lemma Jensen Christian Hans Dunker Christian Jensen Grunder der Breklumer Mission Breklumer Verlag Breklum 1989 S 12 u 34 Klaus Sensche Christian Jensen und die Breklumer Mission Bredstedt 1976 S 8f Klaus Sensche Christian Jensen und die Breklumer Mission Bredstedt 1976 S 31 u 73 a b Klaus Sensche Christian Jensen und die Breklumer Mission Bredstedt 1976 S 33 37 Hans Dunker Christian Jensen Grunder der Breklumer Mission Breklumer Verlag Breklum 1989 S 40 Normdaten Person GND 118557351 lobid OGND AKS LCCN n00086942 VIAF 72185857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jensen ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher MissionarGEBURTSDATUM 20 Januar 1839GEBURTSORT FahretoftSTERBEDATUM 23 Marz 1900STERBEORT Flensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Jensen Missionar amp oldid 231935463