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Charytyna Pekartschuk ukrainisch Haritina Pekarchuk 14 Oktober 1894 in Simferopol Gouvernement Taurien Russisches Kaiserreich 11 Marz 1973 in Dornstadt Deutschland 1 war eine ukrainische politische Aktivistin Sanitaterin und Unteroffizierin Charytyna Pekartschuk ca 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Zeit als politische Aktivistin in Simferopol 1 2 Militarische Laufbahn 1 3 Flucht in die Tschechoslowakei und Ruhestand in Deutschland 2 Nachwirkung 3 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenZeit als politische Aktivistin in Simferopol Bearbeiten Charytyna Pekartschuk war Mitglied einer polnischstammigen Familie wohlhabender Grundbesitzer die grosse Garten rund um Simferopol ein Landgut im Suden der Ukraine und mehrere Landereien in den Provinzen Kiew Poltawa und Taurien besass In ihrer Jugend lernte sie Gedichte von Taras Schewtschenko auswendig und trug sie ihren Freundinnen im Gymnasium vor Sie wurde zeitweise vom Unterricht ausgeschlossen weil es Frauen verboten war Mannerpoesie vorzutragen 1 1915 arbeitete sie im Semstwo des Gouvernements Taurien 1916 absolvierte sie Gesundheits und Krankenpflegekurse in Simferopol Nach der Februarrevolution 1917 trat sie dem Simferopoler Zweig der Ukrainischen Partei der Sozialrevolutionare bei und grundete zusammen mit anderen Parteimitgliedern und Mitgliedern der Semstwos eine Zweigstelle der Proswita Sie arbeiteten mit dem Provisorischen muslimischen Exekutivkomitee der Krim zusammen und veroffentlichten eine Zeitung Zudem organisierte Pekartschuk fur in Simferopol stationierte Infanterieregimenter Chore Vereine und literarische Veranstaltungen 1 2 3 Militarische Laufbahn Bearbeiten Im Mai grundete der spatere Generaloberst des Militars der Ukrainischen Volksrepublik UNR Jurij Tjutjunnyk das 1 Simferopol Regiment Daraufhin versetzte der russische Kriegsminister Alexander Kerenski ihn nach Jekaterinoslaw Um der Auflosung zu entgehen grundete der Kommandeur des 34 Reserveregiment 4 Kompanien die aus der Krim hinausgeschickt wurden Pekartschuk trat einem dazugehorenden Bataillon als Mann verkleidet unter dem Pseudonym Stepan Knyschenko bei 1 Im Oktober 1917 wurde ihr Bataillon in Isjaslaw Teil des 6 Reserveregiments das Pawlo Skoropadskyjs 34 Armeekorps verstarken sollte Ende 1917 wurde Pekartschuk aufgrund einer schweren Erkrankung ihrer Mutter per Telegramm zuruck nach Simferopol gerufen Im Januar 1918 liquidierten die Bolschewiki die Behorden der Kurultai und des Rats der Volksvertreter der Krim Es kam zu Verhaftungen und Morden an Offizieren und bekannten Stadtbewohnern Laut der Kommission der USSR fur die Ermittlung bolschewistischer Verbrechen wurden in den ersten Tagen nach der bolschewistischen Ubernahme 200 Menschen Opfer der Bolschewiki Pekartschuk erfuhr dass sie ebenfalls verhaftet werden sollte Deshalb vernichtete sie die Mitgliederlisten der Simferopoler Proswita damit die Dokumente nicht in die Hande der Agenten der Tscheka fallen konnten versteckte Waffen und Munition und reiste in das Gouvernement Poltawa 1 Die Bolschewisten verhafteten sie in Krementschuk und versuchten sie durch Einschuchterung Folter und eine simulierte Hinrichtung zu zwingen ihr bekannte Ukrainer auszuliefern Am 25 Marz eroberte das mit der UNR verbundete deutsche Militar die Stadt und befreite politische Gefangene Wahrend des Bestehens des Ukrainischen Staates arbeitete Pekartschuk als Stenotypistin des Bezirkskommandanten von Jelisawetgrad Im November 1918 trat sie einem galizischen Regiment bei und nahm am Aufstand gegen Skoropadskyj und an Schlachten gegen die Bolschewiki teil Sie arbeitete zeitweise als Krankenpflegerin Wahrend des Ruckzugs ukrainischer Truppen unter dem Druck der bolschewistischen Streitkrafte nach Birsula schickte Pekartschuk an das Hauptquartier der Westfront die Forderung einen Zug zum Transport Verwundeter und Kranker zu schicken Sie erhielt von Generaloberst Tryfon Janiw den Befehl den Transport der Verwundeten personlich zu ubernehmen Spater leitete sie einen Sanitatszug unter dem Befehl Oberst Juchym Boschkos 1 Im Herbst 1919 wurde Boschko auf Befehl Symon Petljuras entlassen und seine Einheit dem 2 Huzulen Marineregiment der UNR unterstellt Am 19 Oktober nahm Pekartschuk an einer Schlacht gegen Denikins Truppen bei Tymaniwka Rajon Tultschyn teil Im Winter 1919 nahm sie als Mitglied des 2 Kavallerieregiments an Schlachten im Dreieck des Todes einer Situation in der die Ukraine von der Roten Armee der Weissen Armee und dem polnischen Militar umzingelt war teil Sie wurde zum Korporal befordert Zudem erhielt sie zwei Auszeichnungen des Militars der UNR das Eiserne Kreuz fur den Winterfeldzug und das Kreuz von Symon Petljura Pekartschuk war die erste Frau die im 20 Jahrhundert eine staatliche ukrainische Auszeichnung erhielt Im Mai 1920 wurde sie in Jampil von der Artillerie der Roten Armee getroffen Sie erhielt eine schwere Prellung wodurch die linke Korperseite fast gelahmt war Damit endete ihr Dienst als Soldatin 1 2 Flucht in die Tschechoslowakei und Ruhestand in Deutschland Bearbeiten Im November 1920 wurde sie von den Polen verhaftet und zu Gefangenenlagern in Pikulice und Lancut geschickt Sie entkam Ende 1921 Im Juni 1922 uberquerte sie illegal die Grenze in die Tschechoslowakei Ab Mai 1924 studierte sie an der Wirtschaftsakademie in Podebrady Nach dem Beginn des Deutsch Sowjetischen Kriegs reiste sie im Dezember 1941 zuruck in die Ukraine wo sie in Winnyzja als Leiterin der dortigen Zweigstelle der feministischen Organisation Schinotscha Sluschba Ukrajini Frauendienst der Ukraine tatig war 1943 wurde sie von der Geheimen Staatspolizei wegen Verbindungen zu Partisanen verhaftet und spater aus Mangel an Beweisen freigelassen Danach zog sie endgultig in den Westen 1 3 1945 landete sie in einem Filtrationslager in Neu Ulm das fur Vertriebene aus Osteuropa errichtet wurde Im Dezember 1945 wurde der Ukrainische Frauenverband in der Bundesrepublik Deutschland e V gegrundet dem Pekartschuk beitrat Sie lebte fortan in einem Altenheim in Dornstadt und wurde Leiterin der dortigen Zweigstelle des Ukrainischen Frauenverbands Bis zu ihrem Tod hielt sie den Kontakt zur Zentrale des Frauenverbands in Munchen aufrecht 1 Nachwirkung BearbeitenIm Zuge der Dekommunisierung in der Ukraine wurde nach einem Beschluss des Krementschuker Stadtrats im Oktober 2022 eine ehemals nach Soja Kosmodemjanskaja benannte Strasse in der Stadt nach Pekartschuk umbenannt 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Oleksandr Rudjatschenko Haritina Pekarchuk Kozak na im ya Tina In ukrinform ua 11 Marz 2023 abgerufen am 22 Oktober 2023 a b Serhij Hromenko Skoropadskij i Krim Vid protistoyannya do priyednannya Nash Format 2021 ISBN 978 6 17797309 5 Kapitel Vid neporozuminnya do spivpraci Ukrayina i Krim 1917 roku Absatz 6 a b Wolodymyr Barow Vid sester zhalibnic do voyachok zhinki v Armiyi UNR In istpravda com 7 Februar 2021 abgerufen am 22 Oktober 2023 Oksana Uretij Vidteper odna z vulic Kremenchuka matime im ya vijskovoyi UNR Haritini Pekarchuk In armyinform com ua 1 Oktober 2022 abgerufen am 22 Oktober 2023 PersonendatenNAME Pekartschuk CharytynaALTERNATIVNAMEN Pekarchuk Haritina ukrainisch KURZBESCHREIBUNG ukrainische Aktivistin Sanitaterin und UnteroffizierinGEBURTSDATUM 14 Oktober 1894GEBURTSORT SimferopolSTERBEDATUM 11 Marz 1973STERBEORT Dornstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charytyna Pekartschuk amp oldid 239291314