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Caspar Dietrich von Furstenberg teilw angegeben als Theodor Caspar von Furstenberg 6 Marz 1615 zu Konigstein 21 Marz 1675 in Mainz war ein Kanoniker zuletzt Dompropst in Mainz Alchimist Kavallerieobrist Kunstler und unterlegener Kandidat bei der Wahl zum Mainzer Kurfursten Caspar Dietrich von Furstenberg Domherr zu Mainz und Speyer Selbstportrat Olgemalde von 1665 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Kavaliersreise nach Rom 3 Obrist im Dreissigjahrigen Krieg 4 Alchimie und Kunst 5 Dompropst gescheiterte Kurfurstenwahl und Tod 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenCaspar Dietrich von Furstenberg entstammte der Familie der Freiherren von Furstenberg Er wurde als altester Sohn von Friedrich von Furstenberg geboren Er war Bruder des spateren Furstbischofs Ferdinand von Furstenberg und des Diplomaten Johann Adolf von Furstenberg Bereits als Kind mit neun Jahren erhielt er eine Domprabende des Mainzer Domkapitels Spater kam noch eine Pfrunde am Speyerer Dom hinzu Im Jahr 1631 begann Caspar Dietrich ein Studium an der Universitat in Koln Im Jahr 1639 wurde er Mitglied des Mainzer Domkapitels Trotz zahlreicher kirchlicher Pfrunde war seine Lebenshaltung so aufwendig dass er auf weitere Zuwendungen der Familie angewiesen war Kavaliersreise nach Rom BearbeitenIm Jahr 1640 wurde Caspar Dietrich zusammen mit dem Maler Andreas Geldorp auf eine Bildungs und Kavaliersreise nach Rom geschickt nicht zuletzt damit er dabei den vernunftigen Umgang mit Geld lernen sollte Dies erwies sich jedoch als vergebliche Hoffnung da Caspar Dietrich durch einen anspruchsvollen Lebensstil neue Schulden anhaufte Seine Hoffnung setzte er auf die wohl alchimistische Kunst des Ultramarins musste aber vor einer moglichen Schuldhaft aus Rom nach Florenz fliehen Der Verkauf der in Rom gemalten Gemalde und Zuweisungen von der Familie ermoglichte es schliesslich Italien zu verlassen Obrist im Dreissigjahrigen Krieg BearbeitenNach Mainz zuruckgekehrt verzichtete er wohl gezwungenermassen auf sein Erstgeburtsrecht und damit auf die Nachfolge an der Spitze der Familie von Furstenberg Der sich in der Endphase befindende Dreissigjahrige Krieg gab seinem Leben eine neue Wendung Als 1644 franzosische Truppen Mainz besetzten floh Caspar Dietrich zusammen mit dem Kurfursten Anselm Casimir auf die Festung Oberlahnstein in der Hoffnung so dessen Aufmerksamkeit zu erregen Im Jahr 1647 versuchte Caspar Dietrich der wieder in Mainz war spanische Truppen in die noch immer franzosisch besetzte Stadt zu schmuggeln Das Unternehmen scheiterte durch Verrat Die Folge war die Zerstorung des furstenbergischen Stadthauses Zur goldenen Luft 1 und die Flucht Caspar Dietrichs Aufgenommen wurde er vom spanischen Generalgouverneur Erzherzog Leopold Wilhelm von Osterreich in Brussel Obwohl ohne jede militarische Erfahrung erhielt Caspar Dietrich ein Obristenpatent und damit verbunden die Aufgabe auf eigene Kosten ein Dragonerregiment aufzustellen Der Versuch dafur Kapital der Familie zu erhalten scheiterte zwar weitgehend er bekam allerdings bei niederlandischen Kaufleuten Kredit In der Schlacht bei Lens die letzte des Krieges am 19 August 1648 endeten die Traume von einer Militarkarriere Die spanischen Truppen wurden geschlagen und Caspar Dietrichs Regiment zerstreut Er konnte seine hohen Schulden nicht zuruckzahlen die Verbindlichkeiten beliefen sich inzwischen auf 21 000 Talern Caspar Dietrich floh vor seinen Glaubigern die ihn aber schliesslich aufspurten Um die Schulden zu begleichen sah sich die Familie gezwungen die Besitzungen in Mainz zu verpfanden Alchimie und Kunst Bearbeiten nbsp Das Haupt Johannes des Taufers Schabkunstblatt von Caspar Dietrich von Furstenberg Nach Mainz 1654 zuruckgekehrt beschaftigte sich Caspar Dietrich vor allem mit Alchimie Er schloss einen letztlich nicht erfullten Vertrag mit dem Erzbischof von Salzburg Guidobald von Thun ab in dem er zusicherte Silber in Gold zu verwandeln und die Geheimnisse der Stahlherstellung zu erkunden Erfolgreicher war Caspar Dietrich in dieser Zeit als Kunstler Vor allem als Portratmaler war er beim Adel beliebt So existieren Bilder von Erzherzog Leopold Wilhelm oder von Erzbischof Lothar Friedrich von Metternich Burscheid sowie zahlreichen Mitgliedern seiner eigenen Familie Ausserdem malte er eine Reihe von religiosen Bildern Darunter immer wieder die Enthauptung von Johannes dem Taufer Neben der Olmalerei hatte Caspar Dietrich gute Kenntnisse im Bereich des Kupferstichs und hat als Weiterentwicklung die so genannte Schabkunst mitentwickelt Auch in dieser Technik entstanden eine Reihe von Portrats etwa vom Markgrafen Friedrich von Baden sowie religiose Stucke Dompropst gescheiterte Kurfurstenwahl und Tod BearbeitenVom Mainzer Kurfursten und dem Erzbischof von Speyer wurde Caspar Dietrich zum geheimen Rat ernannt und 1673 wahlte ihn das Mainzer Domkapitel zum Dompropst und damit zu seinem Oberhaupt Diese Position galt als eine der eintraglichsten in den geistlichen Staaten Deutschlands Aber die damit verbundenen Reprasentationsaufgaben fuhrten dazu dass Caspar Dietrich erneut Schulden machte und der bislang nur verpfandete Mainzer Familienbesitz musste 1675 verkauft werden Da dieser zum Familienfideikommiss gehorte und damit eigentlich unverkauflich war lief dieses Geschaft unter konspirativen Bedingungen ab Als im selben Jahr der Mainzer Kurfurst starb konnte sich Caspar Dietrich gestutzt auf seine Position im Domkapitel berechtigte Hoffnungen auf eine Nachfolge machen Diesmal wurde er von der Familie finanziell unterstutzt und der diplomatisch erfahrene Johann Adolf von Furstenberg reiste eigens aus Westfalen an Bei der Wahl am 3 Juli 1675 schien alles auf Caspar Dietrich zuzulaufen als ein kaiserlicher Gesandter Graf von Sternberg im Namen des Kaisers sich gegen den Furstenberger aussprach Da die Wahl als Akklamation durchgefuhrt wurde wagte keiner der Domherren gegen den Willen des Kaisers Leopold I zu stimmen Als Caspar Dietrich seine Chancen schwinden sah hat er gute Miene zum bosen Spiel gemacht und selbst den Domherren Damian Hartard von der Leyen vorgeschlagen Ein spaterer Versuch die Wahl anzufechten scheiterte am Widerstand des Kaisers Der neue Kurfurst stellte bei Durchsicht von Unterlagen den unrechtmassigen Verkauf der Mainzer Guter fest und zwang die Familie Furstenberg diese zu einem vollig uberhohten Preis zuruckzukaufen Die Familie zog sich endgultig von Caspar Dietrich zuruck Dieser starb schliesslich in tiefer Depression noch im Jahr 1675 Literatur BearbeitenWennemar Freiherr von Furstenberg Caspar Dietrich von Furstenberg 1615 1675 In Michael Gosmann Hrsg Furstenberger Skizzen Streifzuge durch 700 Jahre westfalische Familien und Landesgeschichte Becker Arnsberg 1995 ISBN 3 930264 09 9 S 63 66 Joseph Bernhard Nordhoff Furstenberg Theodor Caspar Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 232 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Caspar Dietrich von Furstenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Karl Anton Schaab Die Geschichte der Bundes Festung Mainz historisch und militarisch nach den Quellen bearbeitet Eigenverlag des Verfassers Mainz 1835 Normdaten Person GND 123338700 lobid OGND AKS VIAF 918520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Caspar Dietrich vonALTERNATIVNAMEN Furstenberg Theodor Caspar vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Kanoniker zuletzt Dompropst in Mainz Alchemist Kavallerieobrist KunstlerGEBURTSDATUM 6 Marz 1615GEBURTSORT KonigsteinSTERBEDATUM 21 Marz 1675STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caspar Dietrich von Furstenberg amp oldid 228332694