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Dieser Artikel beschreibt den Pianisten und Musiker Carl Lafite zu seinem Vater dem gleichnamigen Maler siehe Carl Lafite Maler 1830 1900 Carl Lafite 31 Oktober 1872 in Wien 19 November 1944 in Sankt Wolfgang im Salzkammergut war ein osterreichischer Komponist Organist Chorleiter Dirigent Programmgestalter Organisator Musikpadagoge Kritiker und Klavierbegleiter zum Liedgesang Carl Lafite 1942Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof von Wolfgang Wallner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Rezeption 4 Werke Auswahl 4 1 Schriften 4 2 Kompositionen 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Lafite Sohn seines gleichnamigen Vaters des Malers Carl Lafite 1830 1900 komponierte bereits 8 jahrig eine Ritteroper Fruhe Anregungen erhielt er durch nachbarschaftliche Kontakte zu Eduard Strauss Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er 1889 93 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Orgel und Klavier bei Anton Door sowie Komposition bei E Robert Johann Nepomuk Fuchs und Anton Bruckner 1898 legte er die Staatsprufung ab Zuvor wirkte er in Olmutz 1894 96 als Lehrer der stadtischen Musikschule fur Orgel und Harmonielehre wo er sogenannte Schubertiaden veranstaltete 1895 und 1897 konzertierte Lafite als Pianist mit dem Stargeiger Frantisek Ondricek mit dem er Konzertreisen im Habsburgerreich und in Russland unternahm Ab 1898 war er wieder in Wien Lafite war vielseitig tatig als Organist Piaristenkirche 1898 1910 als Musikprafekt K K Blindeninstitut 1898 01 Wiener Damenchorverein und Wiener Sangerbund ab 1900 als Chordirigent Wiener Singakademie 1901 06 mit Schwerpunkt auf den grossen Chorwerken der Wiener Klassik und der Fruhromantik zugleich Evangelischer Singverein Wiener Sangerbund fur Franz Schalk 1910 12 Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Lafite lehrte Grundlagen Theorie 1906 in der Musikschule Duesberg und war 1909 Mitbegrunder des Neuen Wiener Konservatoriums 1928 gestaltete er mit Otto Erich Deutsch die offiziellen Schubert Feiern Im selben Jahr grundete er als spezielle Einrichtung der Akademie fur Musik Stilbildungskurse fur kunstlerische Klavierbegleitung die er bis 1938 fuhrte 1911 wurde Lafite als Generalsekretar der Gesellschaft der Musikfreunde vor deren Zentenarfeier 1912 berufen Er lenkte deren Geschicke in sturmischer Zeit bis 1921 und wechselte zur Direktion als deren Mitglied bis 1938 er deren Chronik 1912 37 verfasste In der Offentlichkeit prasent war Lafite auch durch Musikbetrachtungen als Kritiker wie Feuilletonist der Zeitungen Wiener Allgemeine Zeitung ab 1908 Neue Freie Presse Neues Wiener Tagblatt und Oesterreichische Volkszeitung bis 1937 1912 wurde er Mitglied der Wiener Burschenschaft Aldania 1 Carl Lafite war seit 1915 mit der Feuilletonistin Helene Tuschak verheiratet 2 Sein Sohn aus einer fruheren Verbindung war Peter Lafite der Begrunder der Osterreichischen Musikzeitschrift seine Schwiegertochter Elisabeth Lafite und seine Enkelkinder Marion Diederichs Lafite und Carl Wolfgang Lafite Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt Wirken BearbeitenAls Komponist gestaltete Lafite Kunstmusik vielfach auch in Nahe zu Volksweisen er schuf speziell Lieder mit Kammermusik tonend zu farbreich verschieden geistigem Dichter Wort auch gross instrumentiert zu verschiedenen Anlassen Er war gefragt zum Start der Wiener Festwochen fur Buhnen in Berlin und Prag die Universitat Leipzig fur verschiedene Kirchen und auch zum fruhen Tonfilm Selenophon Sein Schaffen publizierten mehrere Verlage es erklang auch auf Schellackschallplatten Im Chorwesen belebte Lafite tradierte Liedtafeln zu gehaltlich gestalteten Programmzyklen Lafite wirkte als Lehrer pragend als Klavierbegleiter konzertierte er mit bedeutendsten Personlichkeiten seiner Zeit Sein Chorstuck St Michael erklang durch die Jahrzehnte die meisten Chorvereinigungen ehrten ihn 1922 36 in Osterreich nachhaltig der Wiener Mannergesang Verein Deutsche Sangerfeste schrieben ihm Anfragen Das zur Schubertmusik buhneninszenierte Hannerl in direkter Fortsetzung von Heinrich Bertes zeitgleichem Dreimaderlhaus brachte besondere Wertschatzung Die Funf um Schubert liess die Schubertiade Hohenems 1998 auffuhren Rezeption BearbeitenLafite galt als einer der bedeutendsten Klavierbegleiter seiner Zeit 1922 und 1923 begleitete er z B den jungen Vasa Prihoda bei einigen von dessen fruhen Wiener Konzerten Werke Auswahl BearbeitenDas Gesamtverzeichnis enthalt uber 500 Musikwerke 3 Schriften Bearbeiten 51 gemischte Chore Sammlung Wiener Singakademie Jungmann amp Lerch Wien 1902 Ton und Wort Zeitschrift fur Musik und Literatur Pflege der zeitgenossischen Musik Herausgeber Carl Lafite fur das Neue Wiener Konservatorium 1910 ff Bach und Handel Programmheft zur Hundertjahrfeier der Gesellschaft der Musikfreunde Wien 1912 Das Schubertlied und seine Sanger Edition Strache Wien 1928 Geschichte der K K Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 1912 1937 Holzhausen Wien 1937 Musik in Wien Autobiografie 1944 Band I Verlag Lafite Wien 2023 Wiener Volksmusik 1947 Band II Verlag Lafite Wien 2024 Nachlass Briefe Kritiken Feuilletons Programme MUSIKZEIT 4 Kompositionen Bearbeiten Lieder Kompositionen mit Volksweisen aus Europa und Ubersee von Minneliedern Gedichte der Klassik Romantik zur Gegenwart Opera 1 47 nummeriert darauf Editionen vieler Verlage Zwolf Lieder fur Sopran Tenor Klavier Doblinger Wien 1894 1895 Duette fur Sopran u Tenor Klavier von Robert Burns Jens Peter Jacobsen Anton Weiss Robitschek Wien 1902 Vier Gesange Japanisch Meldung An die Waldvogel Ghasel Universal Edition Wien 1911 Zehn Lieder Texte Ricarda Huch Detlev von Liliencron Fjodor Szologub Otto Julius Bierbaum Baron Munchhausen Alfons Paquet Ottokar Kernstock Max Roden Vokal Klavier Edition Strache Wien 1918 Altdeutsche Minnelieder Vokal Klavier Orchester Text Wolfgang Madjera Carl Lafite 1 Album Urania 1921 Der Quell Volkslied in Fassungen fur Gesang mit Klavier Quartett 1925 1942 12 Volkslieder aus europaischen Kulturen Wiener Musikverein 1926 4 Narrenlieder William Shakespeare Wiener Musikverein 1926 Drei mystische Gesange Vokal Viola Aus Des Knaben Wunderhorn Doblinger Wien 1929 Alt Italienische Gesange fur Sopran Kammerorchester Sammlung Carl Lafite 1930 Geistliche Lieder mit Orgel Sammlung Carl Lafite 4 Album 1930 1933 Volkslieder aus der Gottschee Gesangssammlung fur Duette 1931 1939 Im Spatboot fur Bariton mit Klavier Conrad Ferdinand Meyer 1934 Der Cellospieler fur Vokal Cello Klavier Carl Zuckmayer 1936 Instrumentallieder fur Vokal Klavier Quartett Orchester Grete Korber 1940 Chormusik Chore a Cappella fur Damen wie Manner zu katholischem bzw evangelischem Gottesdienst durch Orgel in Satz wie Klang instrumental charakterisiert auch mit Orchester erweitert Sankt Michel Ottokar Kernstock Lied 1898 Chor 1901 Altherrlicher Lindenbaum August Kopisch Lied 1899 Chor 1902 Wanderlied Heinrich Leuthold Lied 1899 Chor 1902 Reiterlied Friedrich Schiller 1905 Seefahrers Abschied 1906 Das Lied vom Kegler Simon Gnu Balladen aus dem alten Wien 1922 Weihe der Nacht Friedrich Hebbel 1925 Kreuzfahrerlied Walther von der Vogelweide 1926 Der Bannermann Norwegisch 1928 Bauernmenuett Volkslied 1929 Abendlied Matthias Claudius 1930 Die Amsel Volkslied 1933 Musiktheater Stella und Antonie Schauspielmusik Otto Julius Bierbaum Berlin 1903 Das kalte Herz Marchenoper Moriz Hornes nach Wilhelm Hauff Prag 1908 Der Musenkrieg Komodie O J Bierbaum 500 Jahre Universitat Leipzig 1909 Die Hirtin und der Schornsteinfeger Singspiel Franz Blei O J Bierbaum Berlin 1910 Kurt Pahlen Volksoper Wien 1932 Stille Musik Schauspielmusik zu 4 Akten Rudolf Holzer nach Grillparzer Baden 1910 Raimundtheater 1927 Burgtheater Wien 1932 Der arme Augustin Tanzspiel 2 Bilder Leo Feld Universal Edition Wien 1916 Hannerl Singspiel in 3 Akten zu Schubert Melodien Auftrag W Karczag 1916 im Raimund Theater ab 1918 200x international auf 30 Buhnen 1942 Franz Stoss Der Kongress tanzt Singspiel zu Mozart Beethoven Melodien Julius Bauer Hugo Wittmann Verlag k k Theater an der Wien 1918 Die Stunde 3 Einakter Unterwegs Sturm Als Geschiedene empfehlen sich Leo Feld 1916 1925 Braunschweig 1926 Das unsichtbare Konigreich Suite Leo Feld Marchen Richard Volkmann 1925 Funf um Schubert Musikspiel in 3 Akten Hermann Heinz Ortner RAVAG 1928 Horspiel Melodramen Das Lied vom Kaufherren Kalaschnikoff Konzertoper 1925 nach russ Volksepos Michail Jurjewitsch Lermontow Monolog des Konig Arthus Eduard Stucken Konzerthaus Wien 1927 Der liebe Augustin Melodram Franz Karl Ginzkey Konzerthaus Wien 1929 31 Strauss Walzer Melodram 6 Stucke Hans Muller Konzerthaus Wien 1930 Ball im Apollosaal Melodram Franz Karl Ginzkey Konzerthaus Wien 1931 Faust I II Ariels Gesang Der Turmer Johann Wolfgang von Goethe Wien 1932 Heilige Nacht Weihnachtsspiel 9 Nummern Ludwig Thoma Hofburg 1933 Film Der Musikant von Eisenstadt zu Joseph Haydn Idee Drehbuch Musik 1931 33 Ehrungen BearbeitenRitter des Franz Joseph Ordens Professor Titel des Bundesministeriums fur Unterricht 1926 Burger der Stadt Wien 1932 Osterreichisches Verdienstkreuz fur Kunst und Wissenschaft 1937 Benennung der Lafitegasse in Wien Ober Sankt Veit 1952 Gedenkfeier zum 150 Geburtstag im Wiener Musikverein 2022 Literatur BearbeitenSiegfried Loewy Altwiener Familien Tagblatt Bibliothek Nr 164 165 Steyrermuhl Wien 1925 Walter Kleindel Das grosse Buch der Osterreicher 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild Namen Daten Fakten Wien 1987 ISBN 3 218 00455 1 Carl Lafite im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Die Geistige Elite Osterreichs Ein Handbuch der Fuhrenden in Kultur und Wirtschaft Wien 1936 Helene Lafite Osterreichische Tondichter im Wiener Mannergesang Verein 1951 5 Aus dem Memoiren Manuskript In OMZ 3 12 1948 S 334 ff Carl Lafite zum Gedachtnis In OMZ 27 11 1972 S 608 611 Alexander Rausch Lafite Familie In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Friedrich Blume Musik in Geschichte und Gegenwart Allgemeine Enzyklopadie der Musik Band 8 Laaff Mejtus Kassel 1960 Musik in Geschichte und Gegenwart Marion Diederichs Familie Lafite Supplement Band 29 Kassel 2009 Franziska Feuerstein Das Singspiel Hannerl Universitat Wien 2009 5 Theophil Antonicek Lafite Carl 1872 1944 In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 402 f Direktlinks auf S 402 S 403 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Lafite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Carl Lafite im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Carl Lafite im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Noten und Audiodateien von Carl Lafite im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 431 433 Osterreichische Nationalbibliothek ARIADNE Projekt Frauen in Bewegung Helene Tuschak Lafite Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Carl Lafite Kunstlied Volkslied In musikzeit at Abgerufen am 29 September 2023 Musikzeit Projekte Joachim Diederichs Marion Diederichs Lafite https marjorie wiki de wiki Musikzeit a b Ohne NachweisNormdaten Person GND 137685491 lobid OGND AKS LCCN n88006191 VIAF 76742434 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lafite CarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Pianist und KomponistGEBURTSDATUM 31 Oktober 1872GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 19 November 1944STERBEORT Sankt Wolfgang im Salzkammergut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Lafite amp oldid 238578404