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Indisches Blumenrohr Canna indica auch Essbare Canna Achira oder Kapacho Australische Pfeilwurz genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Blumenrohr Canna der einzigen Gattung der Familie der Blumenrohrgewachse Cannaceae Die ursprungliche Verbreitung reicht von Mexiko bis Zentralamerika Canna indica wurde bereits um 1570 in Europa als Zierpflanze eingefuhrt Seit etwa 200 Jahren wird intensiv gekreuzt und so entstanden bis heute etwa 1000 eingetragene Sorten Sie wird als Zier und Nahrungspflanze weltweit angepflanzt und ist in vielen frostfreien Gebieten der Welt verwildert Der Trivialname und botanische Name Indisches Blumenrohr Canna indica kommt durch den Irrtum des Entdeckers von West Indien Westindische Inseln zustande Indisches BlumenrohrIndisches Blumenrohr Canna indica IllustrationSystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Ingwerartige Zingiberales Familie Blumenrohrgewachse Cannaceae Gattung Blumenrohr Canna Art Indisches BlumenrohrWissenschaftlicher NameCanna indicaL Canna indicaBlute von Canna indicaInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus und Laubblatter 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Standort 3 Systematik 4 Nutzung 4 1 Inhaltsstoffe 4 2 Anbau 5 Trivia 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus und Laubblatter Bearbeiten Canna indica wachst als ausdauernde krautige Pflanze Sie bildet verzweigte Rhizome als Uberdauerungsorgane Die Rhizome werden bis zu 60 cm lang sind in knollige Segmente gegliedert und zweizeilig von hellgrunen oder violetten schuppenformigen Niederblattern bedeckt In ihnen wird Starke gespeichert Die sehr grossen Starkekorner kann man angeblich mit dem blossen Auge sehen Cannae indicae erreichen je nach Sorte Wuchshohen von bis zu etwa 2 Metern Sie bilden einen aufrechten unverzweigten Stangel oder die uberlappenden Blattscheiden bilden einen Scheinstamm Die wechselstandig und spiralig oder zweizeilig angeordneten sehr grossen einfachen Laubblatter sind gegliedert in Blattscheiden kurze Blattstiele und Blattspreiten Die Blattspreite weist eine Lange von 30 bis 60 cm und eine Breite von 10 bis 20 cm auf Die parallel verlaufenden Blattadern entspringen der Mittelrippe nicht typisch fur Einkeimblattrige nbsp Illustration der Wildform Indisches Blumenrohr Canna indica nbsp Indisches Blumenrohr Canna indica Habitus Kapselfruchte und Samen Unreife und reife Canna Fruchte mit ihren weich stacheligen Oberflachen In und neben der offenen Frucht sind die kugeligen schwarzen Samen zu sehen nbsp Canna indica var warszewiczii A Dietr Nob Tanaka nbsp Die weichstachelige Oberflache der FruchtBlutenstande und Bluten Bearbeiten Der auffallige endstandige traubige Gesamtblutenstand Infloreszenz ist aus 6 bis 20 ein bis zweiblutigen monochasialen zymosen Teilblutenstanden zusammengesetzt und enthalt sehr viele Bluten 9 bis 15 cm lange Hochblatter und unscheinbare etwa 8 Millimeter kleine hell purpurfarbene Deckblatter Die zwittrigen meist grossen Bluten sind asymmetrisch und dreizahlig Die Blutenhullblatter sind verschieden gestaltet Die drei freien Kelchblatter sind meist grun Die drei Kronblatter sind grun oder haben je nach Sorte Farbtone von gelb uber orange und rot bis rosafarben Die Basis der Kronblatter ist mit den Staminodien zu einer Staubblattsaule verwachsen Es sind zwei Kreise mit je ursprunglich drei Staubblattern vorhanden aber pro Blute gibt es nur ein fertiles Staubblatt mit einem kronblattahnlichen Staubfaden die anderen sind zu kronblattahnlichen Staminodien umgebildet eines der inneren Staminodien ist zuruckgebogen und bildet das Labellum bei einigen Arten fehlt ein Staminodium Die Kronblatter und Staminodien sind meist gelb bis rot Die drei Fruchtblatter sind zu einem unterstandigen synkarpen Fruchtknoten verwachsen der eine weich stachelige Oberflache besitzt und viele zentralwinkelstandige Samenanlagen enthalt Der Griffel ist kronblattahnlich abgeflacht Der Pollen wird auf der abaxialen achsfernen Flache des Griffels deponiert Der Bestaubungsmechanismus ist sehr spezialisiert und die Bestaubung erfolgt durch Insekten Entomophilie Die Insekten nehmen den Pollen vom abgeflachten Griffel aus auf 1 In ihrer Heimat wird die Blute durch Kolibris bestaubt Dort bluhen sie in den Monaten August bis Oktober Fruchte und Samen Bearbeiten Die dreikammerige Kapselfrucht besitzt eine weich stachelige Oberflache ist breit eiformig 1 2 bis 1 8 cm gross und enthalt 5 bis 25 selten bis zu 75 Samen Die mittel bis dunkelbraunen oder schwarzen glanzenden kugeligen Samen mit harten Endosperm weisen einen Durchmesser von etwa 4 bis 6 7 mm auf Die Samen reifen im Oktober Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 18 2 Verbreitung und Standort BearbeitenCanna indica stammt aus Sudamerika ihre Heimat liegt in Kolumbien Venezuela Brasilien und Argentinien sowie auf den Westindischen Inseln und in Mittelamerika 3 Als Nutzpflanze wird sie heute vor allem auf pazifischen und westindischen Inseln sowie in Australien angebaut Canna bevorzugt leichte sandig lehmige Boden kann aber auch auf schweren Boden wachsen soweit diese nicht nass sind Gegenuber der Bodenreaktion pH Wert ist sie indifferent Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Canna indica erfolgte bereits 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 1 1 Seit der Revision von Nobuyuki Tanaka 4 ist Canna edulis Ker Gawl ein Synonym von Canna indica L Weitere Synonyme sind Canna compacta Rosc Canna limbata Rosc Canna lutea Mill Canna achiras Canna esculenta Haufig wird diese Art in der Literatur noch als Canna edulis Ker Gawl gefuhrt Mit vier Varietaten Canna indica var flava Roscoe ex Baker Nob Tanaka Canna indica var maculata Hook Nob Tanaka Canna indica var sanctae rosae Kraenzl Nob Tanaka Canna indica var warszewiczii A Dietr Nob Tanaka Trivialnamen in anderen Sprachen Auswahl engl Edible Canna Queensland Arrowroot franz Basilier comestible Nutzung BearbeitenGenutzt werden von der Achira hauptsachlich die starkehaltigen Rhizome Die Starke ist leicht verdaulich und deshalb als Kranken und Kindernahrung gut geeignet Die Knollen konnen roh oder gekocht verzehrt werden Die Starke eignet sich auch zum Backen In Sudamerika werden die Blatter zum Einwickeln von Geback Tamales Quimbolitos verwendet ahnlich wie Bananenblatter oder Maisblatter In einigen Gegenden werden die Blatter an Nutztiere verfuttert Die runden Samen werden in einigen Gegenden durchbohrt und als Perlen verwendet Sie werden aber auch als Fullung von Rasseln benutzt Von den Indigenen wurden die Samen fruher als Goldgewichte verwendet ahnlich wie die Samen von Ceratonia siliqua Karat da sie wie diese ein konstantes Gewicht haben Inhaltsstoffe Bearbeiten Die Achira Rhizome bestehen zu 73 aus Wasser Neben 24 Starke lt Franke eine andere Quelle nennt 31 enthalten sie noch 1 Eiweiss 0 6 Rohfaser und 1 4 Mineralstoffe Anbau Bearbeiten Die Achira wurde schon lange vor der Zeitenwende von Indigenen der ostlichen Anden kultiviert Abbildungen wurden auf Topferwaren gefunden die aus der Zeit von 2500 v Chr datiert worden sind Heute spielt sie in den Anden nur noch in der Gegend von Cuzco eine gewisse Rolle als Nahrungspflanze Hauptsachlich wird sie heute auf pazifischen und einigen Westindischen Inseln vor allem aber in Queensland in Australien angebaut Da die Achira langsamer wachst als Kartoffel oder Batate hat sie nirgends die landwirtschaftliche Bedeutung dieser Arten bekommen Der Ertrag liegt bei etwa 30 bis 40 t pro ha Anbauflache Aus 0 9 t geernteter Rhizome kann etwa 0 1 t reine Starke gewonnen werden Die Starke kommt als Queensland Arrowroot in den Handel Trivia BearbeitenCanna indica wird im ersten Satz von Theodor Fontanes Roman Effi Briest erwahnt Quellen BearbeitenDelin Wu amp W John Kress Cannaceae in der Flora of China Volume 24 S 378 Canna indica Online englisch Shahina A Ghazanfar Cannaceae in der Flora of Pakistan Canna indica Online englisch W John Kress Linda M Prince Cannaceae in der Flora of North America Volume 22 Canna indica Online englisch W Franke Nutzpflanzenkunde Stuttgart 1985 Vernon Hilton Heywood Blutenpflanzen der Welt Basel Boston Stuttgart 1978 Einzelnachweise Bearbeiten P F Yeo Secondary pollen presentation Form function and evolution In Pl Syst Evol Suppl 6 1993 S 204 208 Canna indica bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Rafael Govaerts Hrsg Canna World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens Kew Zuletzt eingesehen am 11 August 2018 Nobuyuki Tanaka Taxonomic revision of the family Cannaceae in the New World and Asia In Makinoa 1 2001 S 1 74 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Indisches Blumenrohr Canna indica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artbeschreibung engl Weitere Artbeschreibung engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indisches Blumenrohr amp oldid 226936442