www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kirchdorf Burglesau liegt im nordostlichen Teil des Landkreises Bamberg in Oberfranken Der Ort mit 175 Einwohnern Stand 30 Marz 2022 ist seit der Gebietsreform in Bayern 1978 ein Stadtteil von Schesslitz BurglesauStadt SchesslitzKoordinaten 50 0 N 11 5 O 49 995833333333 11 080555555556 363 Koordinaten 49 59 45 N 11 4 50 OHohe 363 m u NHNEinwohner 175 30 Mrz 2022 Eingemeindung 1 Januar 1974Eingemeindet nach StubigPostleitzahl 96110Vorwahl 09542Burglesau im WinterBurglesau im Winter Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichte 3 1 Kirchliche Trennung 3 2 Grundherrschaften 3 3 Patrimonialgericht 3 4 Landwirtschaft und Handwerk 3 5 Auswanderungen nach Nordamerika 3 6 Einwohnerentwicklung im 19 Jahrhundert 3 7 Armenhaus Jagerhaus 4 Rittergut Burglesau und Patrimonialgericht 5 Kapelle 6 Fachwerkhauser 7 Dorfsanierung 8 Burgerinitiative Lesauer Tal 9 Wappen 10 Burglesauer Frankenhymne 11 Wasserwidder 12 Naturschutzgebiet Burglesauer Tal 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf Burglesau befindet sich rund 4 3 km nordostlich der Schesslitzer Kernstadt am Nordostfuss des Reisbergs auch Schlappenreuther Berg genannt eines 553 9 m u NN hohen Bergs bzw Bergsporns am Westrand der Frankischen Alb Die Dorfgemarkung von rund 7 ha liegt am Burglesaubachlein einem Zufluss des Schesslitzer Ellernbachs Nachbarorte sind die Schesslitzer Stadtteile Stubig im Norden Wurgau im Sudsudosten Schlappenreuth im Sudwesten Burgellern im Westsudwesten und Ehrl im Westen ostnordostlich liegt der Wattendorfer Gemeindeteil Grafenhausling und ostsudostlich der Stadelhofener Gemeindeteil Rossdorf am Berg Von der westlich verlaufenden Staatsstrasse 2210 fuhrt eine Stichstrasse nach Burglesau Ortsname BearbeitenDie heutige Schreibweise von Burglesau befindet sich auf historischen Dokumenten ab dem 16 Jahrhundert Zuvor wurde der Ort Lesen Lesaw oder auch Lesau bezeichnet Im 17 und 18 Jahrhundert enthalten historische Karten und teilweise auch Urkunden die Schreibweise Burg Lesau Haufig wurde auch noch bis ins 19 Jahrhundert Burglosau geschrieben Der Name Lesen ist wohl slawischer Herkunft und weist auf eine Ansiedelung am bzw im Wald hin Das slawische Wort Lesane bezeichnet Leute die im oder am Wald wohnen Die Uberreste fruhmittelalterlicher Besiedelungen auf dem Reisberg und die nahegelegenen Reste einer mittelalterlichen Turmhugelburg brachten dem Dorfnamen wohl den Zusatz Burg ein Als unwahrscheinlich gilt die Deutung des Ortsnamens von Nikolaus Haas 1779 1855 Er schrieb in seiner Abhandlung von 1829 uber heidnische Grabhugel bei Schesslitz zur Namensherkunft von Burglesau dass sich Lesau aus dem slawischen Wort fur Flechte ableitet und vermutete dass dort Werkzeuge gefertigt wurden Im Bericht uber das Bestehen und Wirken des Historischen Vereins zu Bamberg in Oberfranken in Bayern von 1842 wird unter 107 Spuren der slavischen Ansiedelungen in den Benennungen der einzelnen Orte und Flurdistrikte erwahnt dass sich Burglesau von Lesau ableitet und dies so viel wie Flechte slawisch les las bedeutet und auch einen Forst bezeichnet Das an das Dorf Burglesau angrenzende Bachtal wird als Lesauer Tal bezeichnet Im 57 ha grossen Naturschutzgebiet erhebt sich etwa 1800 m von der Ortsmitte entfernt ein Steilhang mit Magerrasen und aufragenden Felsturmen Das Tal ist ein Ruckzugsgebiet fur eine grosse Artenvielfalt von bedrohten Pflanzen und Tieren Der Bachlauf der sich aus mehreren Quellen des Lesauer Tales speist wird als Lesaubachlein Burglesaubachlein oder Burglesauer Bachlein bezeichnet Der Bach fliesst zwischen Stubig und Ehrl in den Ellernbach Geschichte BearbeitenEin Graberfeld aus karolingisch ottonischer Zeit 7 bis 8 Jahrhundert gibt Zeugnis einer fruhen Besiedelung des Lesauer Tales Dieses Graberfeld grenzt nordlich an das Obere Dorf und liegt am Fusse des Rotelsbergs Auf der anderen Seite des Tales erhebt sich der sagenumwobene Reisberg Dort ist eine Hohensiedlung mit Funden des Endneolithikums der Bronzezeit der Urnenfelderzeit der Hallstattzeit der fruhen Latenezeit der Volkerwanderungszeit und des fruhen Mittelalters nachgewiesen Neben dieser Hohensiedlung die moglicherweise als Burganlage ausgebaut war befinden sich an anderer Stelle auf einem Bergsattel die Uberreste einer mittelalterlichen Turmhugelburg Als erste urkundliche Erwahnung des Dorfes gilt eine Schenkung aus dem Jahr 1290 Grafin Agnes von Truhendingen uberliess in einem Vertrag das Dorf Lesen dem Zisterzienserkloster Langheim Bis zur Sakularisation hatte das Kloster Besitz und Grundherrschaften an einem Hof in Burglesau Grosste Grundherren waren das Hochstift Bamberg und die Adelsfamilie derer von Egloffstein Mit der Sakularisierung verlor das Hochstift Bamberg die Grundherrschaft Burglesau war dem Landgericht Schesslitz zugeordnet Es war eine eigenstandige Gemeinde Am 1 Januar 1974 wurde Burglesau nach Stubig eingemeindet Seit dem 1 Mai 1978 gehort das Dorf zur Stadt Schesslitz Kirchliche Trennung Bearbeiten Eine Besonderheit ist die kirchliche Teilung des katholisch gepragten Dorfes Das Burglesauer Bachlein zieht mitten durch den Ort die Grenze zwischen den beiden Pfarreien St Kilian zu Schesslitz und St Martin zu Weichenwasserlos So gehorten die Hofe auf der linken Seite des Bachlaufes zu Schesslitz und die Hofe und Hauser auf der rechten Seite zu Weichenwasserlos Nicht nur die Gottesdienste wurden in unterschiedlichen Kirchen gefeiert auch die Toten wurden auf den jeweiligen zur Pfarrei gehorenden Friedhofen beigesetzt Die schulpflichtigen Kinder besuchten unterschiedliche Schulen Nach alten Uberlieferungen hielt sich das Bewusstsein fur die unterschiedliche pfarrliche Zugehorigkeit bis in die 1950er Jahre Erst nach dem Bau der neuen Kapelle in der Ortsmitte von Burglesau anderte sich das Bewusstsein Zwischenzeitig bilden die beiden Pfarreien mit weiteren Pfarreien im Stadtgebiet von Schesslitz die Seelsorgeeinheit Schesslitz Vor dem Bau der Kapelle bildete in beiden Ortsteilen von Burglesau jeweils ein Kreuz die Mitte und den zentralen Treffpunkt zum Austausch und zum gemeinsamen Gebet In einer historischen Karte aus der Zeit um 1840 sind die beiden Kreuze eingezeichnet und kennzeichnen die Mitte des unteren und des oberen Dorfes 1 Grundherrschaften Bearbeiten nbsp Fachwerkhauser im hinteren Dorf von Burglesau nbsp Die Burglesauer VogelsmuhleMoglicherweise geht die Trennung auf die unterschiedlichen Grundherrschaften im spaten Mittelalter zuruck Grundherren in Burglesau waren zunachst das Kloster Langheim sowie die Grafen von Egloffstein Durch Tausch kam ein Teil des Ortes in den Besitz des Hochstifts Bamberg Dieses belieh die Grafen von Egloffstein mit seinen Besitzungen in Burglesau Bei der Trennung von Staat und Kirche 1803 durfte der Ort bis auf einen Hof voll im Besitz des Hochstifts Bamberg und an den Grafen von Egloffstein verliehen gewesen sein Die Gerichtsbarkeit fuhrte das Geschlecht von Egloffstein aus die Steuer wurde an den Furstbischof entrichtet Von einer einzigen Ausnahme berichtete Johann Kaspar Bundschuh 1799 Demnach gehorte ein Gehoft in Burglesau direkt dem Furstbischof und unterstand mit der Gerichtsbarkeit und mit der Steuer dem Amt von Schesslitz Von Johann Baptist Roppelt ist zu erfahren dass es sich bei diesem Hof um die Burglesauer Muhle handelte Roppelt berichtet von einem Gehoft das dem Kloster Langheim zugeordnet war Patrimonialgericht Bearbeiten Am Hollfelder Hof zu Burglesau war um 1800 das Patrimonialgericht angesiedelt Ausgeubt wurde es vom Schultheiss des Ortes Der Schultheiss war ungeachtet der Pfarrgrenzen fur das gesamte Dorf zustandig Bedeutung erlangte das Patrimonialgericht mit der Sakularisierung 1803 Dies lasst darauf schliessen dass die Grafen und Freiherren von Egloffstein die Besitzungen des Klosters Langheim ubertragen bekommen haben 1822 starb Johann Hollfelder Schultheiss und Wirt in Burglesau Landwirtschaft und Handwerk Bearbeiten nbsp Brunnenrohr am DorfbrunnenDie Bewohner von Burglesau ernahrten sich von der Landwirtschaft Ein Zubrot verdienten sich viele Burglesauer durch die Ausubung von Handwerksberufen In alten Aufzeichnungen werden die Bewohner nicht nur als Bauern bezeichnet sondern auch als Handwerksgesellen verschiedener Zunfte Die bisher fruheste bekannte Ortsbeschreibung von Burglesau stammt 1799 von Johann Kaspar Bundschuh Er berichtet von einem Schultheiss der mit der niederen Gerichtsbarkeit ausgestattet war Er erwahnt auch die Reste einer Burg oder eines Schlosses in der Nahe von Burglesau 2 Uber die Zahl der Einwohner und Hofe gibt er keine Auskunft Im Address Handbuch fur den koniglich baierschen Mainkreis von 1810 werden in Burglesau 176 Einwohner genannt Drei Jahre spater 1813 wurden im Schematismus des Erzbistums Bamberg fur Burglesau 91 Seelen der Pfarrei Schesslitz zugehorig und 81 Seelen der Pfarrei Weichenwasserlos zugehorig bezeichnet Um 1840 zeigte eine historische Karte 34 Hofe in Burglesau Die damalige Hausnummer 1 bezeichnete ein Gebaude an dessen Stelle heute kein Gehoft mehr steht Die Hausnummer 24 war ebenfalls ein nicht mehr bestehendes Gebaude Es ist rot laviert und war somit ein offentliches Gebaude Der Uberlieferung nach stand am Ausgang des Dorfes zum Lesauer Tal das Armenhaus oder auch Hirthaus genannt Es konnte sich aber auch um das von Johann Baptist Roppelt 1801 erwahnte Jagerhaus gehandelt haben Moglicherweise hatte dieses offentliche Gemeindegebaude mehrere Verwendungen Auswanderungen nach Nordamerika Bearbeiten Verschiedene Aufzeichnungen des 19 Jahrhunderts berichten vom Auswandern einiger Burglesauer Burger in die Neue Welt Amerika Nordamerika So wanderten beispielsweise 1845 der Taglohner Johann Raab mit seiner Frau und acht Kindern 3 und der ledige Schuhmachergeselle Franz Paul Merklein nach Nordamerika aus 4 1860 wanderte der ledige Schmiedegeselle Paul Oettlein im Alter von 32 Jahren dorthin aus 5 Einwohnerentwicklung im 19 Jahrhundert Bearbeiten Nicht zugeordnet werden kann die Aufzeichnung zu Burglesau im Topographisch statistisch historischen Lexikon von Deutschland aus dem Jahr 1845 Dort heisst es uber Burglesau Dorf mit 13 Hausern und 64 Einwohnern Der Ort befand sich damals im Besitz der Grafen und Freiherren von Egloffstein 6 Vermutlich wurde dabei nur der zu Weichenwasserlos gehorende Teil des Dorfes gezahlt der damals 13 Anwesen in Burglesau umfasste Im Verzeichnis der Gemeinden des Konigreichs Bayern mit ihrer Bevolkerung wurden im Dezember 1861 in Burglesau 44 Familien mit 205 Einwohnern genannt 7 Im Ritter s geographisch statistischen Lexikon von 1864 wurden drei Jahre spater nur 180 Einwohner genannt Die Viehzahlung im Konigreiche Bayern vom 10 Januar 1873 nannte 33 Hofe auf denen folgender Viehbestand in Burglesau gehalten wurde 143 Stuck Rindvieh davon 56 Kuhe 96 Schafe 48 Schweine 17 Ziegen und 23 Bienenvolker 8 Armenhaus Jagerhaus Bearbeiten In einer historischen Karte aus der Zeit um 1840 ist am ostlichen Ortsausgang zum Lesauer Tal ein offentliches Gebaude wohl das Armenhaus der Gemeinde eingezeichnet Der historische Bau steht heute nicht mehr Zeitweise fanden dort nach alten Uberlieferungen auch Schafer und Jager Unterkunft Rittergut Burglesau und Patrimonialgericht BearbeitenJohann Baptist Roppelt schrieb 1801 uber Burglesau dass es ein ritterschaftlicher Ort war 9 Im Regierungsblatt fur das Konigreich Bayern wurde 1831 ein Rittergut als Patrimonialgericht erster Klasse in Burglesau erwahnt 10 Die These von Johann Kaspar Bundschuh dass die Reste einer Burg oder eines Schlosses in der Nahe von Burglesau sich einst im Besitz der Grafen von Egloffstein befand ist nicht von der Hand zu weisen Johann Gottfried Biedermann 1705 1766 fuhrte in seinem 1747 in Bamberg erschienenen Register der Ritterschaften von Franken 11 drei adelige Herren aus dem Geschlecht der Egloffsteiner auf die in ihrem Namen den Zusatz Burg Lesau trugen Siegemund von Egloffstein zu Egloffstein Biberbach Cunreuth Muhlhausen Burg Lesau Leupoldstein Lamgarden Warnckheim und Schonfliess 1629 1646 Wilhelm Marquard Ernst Franz von Egloffstein zu Egloffstein Gunzendorff Cunreuth Muhlhausen Biberbach und Burg Lesau 1726 Er war Hauptmann im Dienst des Bamberger Furstbischofs Albrecht Christoph von Egloffstein zu Egloffstein Cunreuth Muhlhausen Biberbach Gunzendorff Burg Lesau und Reitzendorff Er war Burggraf auf Rothenberg und Obmann seines Geschlechts Moglicherweise wurden beim Auflassen der Burglesauer Turmhugelburg die Einkunfte dieses Rittergutes auf einzelne Mitglieder der Adelsfamilie Egloffstein ubertragen und diese fuhrten den Namen des ehemaligen Rittergutes als Zusatz in ihrem Titel Die zum Rittergut Burglesau gehorende Jagd wurde 1832 neu verpachtet 12 Ebenso ist naheliegend dass die Ausfuhrung der niederen Gerichtsbarkeit im Sinne eines Partikulargerichts mit dem Auflassen der Turmhugelburg direkt auf den jeweiligen Schultheiss von Burglesau ubertragen wurde Dies blieb uber die Sakularisierung und Neuordnung von Staat und Kirche hinaus bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts erhalten Mit einem Eintrag vom 19 Februar 1822 im Koniglich Bayerischen privilegierten Intelligenz Blatt fur den Ober Mainkreis berichtete das Patrimonialgericht Burglesau damals mit Sitz in Plankenfels vom Tod des Burglesauer Lehens Schultheissen und Wirts Johann Hollfelder Demnach war die Familie Hollfelder bzw der Hof der Familie mit dem Schultheissenamt uber ein Erbrecht durch die Egloffsteiner ausgestattet Mehrfach ist in Amtsblattern des 19 Jahrhunderts vom Patrimonialgericht Burglesau im Zusammenhang mit dem hollfelderischen Hof oder auch Haus zu lesen Kapelle Bearbeiten nbsp Die Burglesauer Marienkapelle nbsp Dorfstrasse von Burglesau mit KapelleDie Idee zum Bau einer Kapelle in Burglesau geht weit zuruck Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde zweimal der Versuch zum Bau einer eigenen Kapelle im Dorf unternommen Die Entwicklungen des Dritten Reichs bremsten das Vorhaben Nach dem Krieg trieben vor allem heimgekehrte Kriegsgefangene aus Dankbarkeit den Bau einer Kapelle voran So erfolgte am 19 Dezember 1950 bei einer Burgerversammlung in der Gaststatte Fleischmann der dritte Aufruf zum Bau einer Kapelle und es kam zur Grundung eines Kapellenbauvereins dem sich die Burger unabhangig von ihrer pfarrlichen Zugehorigkeit anschlossen Im Sommer 1951 wurde der Architekt Georg Dietz aus Bamberg mit der Planung der Kapelle beauftragt Die Gemeinde Burglesau genehmigte am 5 Oktober 1951 den Bauplan Die Baugenehmigung des Landratsamtes Bamberg ist auf den 5 Dezember 1952 datiert Der Landwirt Johann Hauptmann stellte dem Kapellenbauverein ein Grundstuck zur Errichtung der Kapelle zur Verfugung Am 11 Oktober 1952 wurde mit dem Richtfest der erste Bauabschnitt erreicht Anlasslich dieser Feier schrieb der Erste Burgermeister und Vorstand Johann Wagner unter anderem Folgendes nieder Nach den vielen Muhen und Opfern die auch von den Madchen und Frauen mitgetragen wurden ist dieser Tag ein Festtag fur die ganze Gemeinde den sie gemeinsam mit ihren beiden Pfarrherren Geistlicher Rat Hart aus Schesslitz und Pfarrer Schick aus Weichenwasserlos begehen Die Weihe der Kapelle erfolgte am 9 Mai 1954 Die Kapelle ist der Jungfrau Maria geweiht Das Dorf erinnert alljahrlich mit dem Kirchweihfest am zweiten Sonntag im Mai an dieses Ereignis der jungeren Dorfgeschichte Mit Blick auf das 50 jahrige Jubilaum der Kapelle fand ab 2002 eine umfangreiche Innen und Aussensanierung statt Der Innenraum wurde dabei neu gestaltet Im Dachreiter der Kapelle befinden sich zwei Glocken Die kleine aus dem Jahr 1799 diente vor dem Bau der Kapelle als Gemeindeglocke und befand sich auf einem Anwesen in der Ortsmitte Sie tragt die Inschrift 1799 Ave Maria Gratia Plena Dominus TECUM Die grosse Glocke ist mit 1956 Anno Domini Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto bezeichnet 13 Fachwerkhauser Bearbeiten nbsp Fachwerkhauser aus dem 16 und 17 Jahrhundert im hinteren Dorf nbsp Barockes Fachwerkhaus in der Ortsmitte von BurglesauDas Dorf wird von einigen Fachwerkhausern und historischen Steinhausern aus der Zeit des 17 bis 19 Jahrhunderts gepragt Insgesamt stehen aktuell 9 Bauwerke unter Denkmalschutz Vor allem im oberen Dorf stehen imposante Fachwerkbauten die nach alten Uberlieferungen im Gegensatz zu den Gebauden im unteren Dorf zweigeschossig gebaut sind Auffallig sind die Vogelsmuhle mit ihrem Walmdach und ein benachbartes Gebaude mit einem Halbwalmdach Eine Besonderheit war die Vielzahl an historischen Backhausern im Dorf Heute sind davon noch vier erhalten Dorfsanierung BearbeitenHeute weist der Ort nur noch wenige bauerliche Strukturen auf In den zuruckliegenden Jahren fand eine umfangreiche Dorferneuerung statt Das Lesaubachlein wurde in der Ortsmitte teilweise freigelegt Die durchgefuhrten Massnahmen sind nicht unumstritten da der Grundwasserspiegel an einigen Stellen im Ort gesunken und andernorts gestiegen ist Burgerinitiative Lesauer Tal BearbeitenAm 27 Marz 2022 hat sich in Burglesau die Burgerinitiative Lesauer Tal gegrundet Das Ziel der Burgerinitiative ist es die Erweiterung der Burglesauer Deponie durch einen privaten Betreiber zu verhindern Insgesamt sollen rund 20 Hektar Wald das sogenannte Munchsholz gerodet und uber 30 Jahre Opalinuston abgebaut werden Anschliessend sollen die Gruben mit Bauschutt verfullt werden Die wesentlichen Argumente fasst die Burgerinitiative wie folgt zusammen Gefahrdung des Naturschutzgebietes Burglesauer Tal Zerstorung von unentdeckten Bodendenkmalern im Munchsholz Zerstorung des Landschaftsbildes Gefahrdung des Lebensraumes der Fledermauskolonie in Ehrl Veranderung des Grundwasserspiegels mit massiven Schaden an Gebauden im Lesauer Tal darunter zahlreiche denkmalgeschutzte Fachwerkhauser und schliesslich der zunehmende Schwerlastverkehr fur die angrenzenden Ortsteile von Schesslitz 14 Wappen Bearbeiten nbsp Das inoffizielle Wappen von BurglesauDas Dorf fuhrt seit dem 13 August 2021 ein inoffizielles Wappen und erinnert damit an seine Geschichte Entworfen wurde es von Florian Prosch Er beschrieb es wie folgt Das erste Feld oben links zeigt ein Muhlenrad fur die Vogels Muhle die schon im Mittelalter bestanden hat Der schwarze Lowe im zweiten Feld oben Mitte erinnert an die Beziehung zum Bamberger Furstbistum und spateren Erzbistum Die Furstbischofe von Bamberg hatten bis zur Sakularisierung 1803 Besitzungen in Burglesau Der Turm im dritten Feld oben rechts steht fur die einstige Turmhugelburg Der Ortsname geht wohl auf diese Burg zuruck Diese oberen drei Felder die auch gegenwartig noch eine Bedeutung fur das Dorf haben sind von den unteren Feldern durch einen symbolisierten Bachlauf getrennt Auch das Dorf war einst pfarrlich durch den Lesaubach geteilt Mittig angeordnet uber den Bachlauf ist das Frankenwappen zu sehen Die drei unteren Felder verweisen auf die einstigen Grundherren von Burglesau In der Mitte ist das rot gelb gestreifte Wappen der Agnes von Truhendingen platziert Sie schenkte den Ort Burglesau 1290 an das Kloster Langheim Die Schenkungsurkunde gilt als erste urkundliche Erwahnung von Burglesau Rechts unten ist das Wappen vom Kloster Langheim mit Kelch und Abtsstab angeordnet Ein Gehoft gehorte bis zur Sakularisierung 1803 dem Kloster Die ubrigen Gehofte kamen seit dem Mittelalter durch Schenkungen oder Tausch in den Besitz des Furstbistums und wurden weitestgehend an die Egloffsteiner verliehen Deshalb zeigt das linke untere Feld den Barenkopf aus dem Familienwappen der Egloffsteiner Die schon erwahnte Turmhugelburg wurde vermutlich von den Egloffsteinern errichtet und spater wieder aufgegeben Im spaten Mittelalter setzten sie einen Lehensschultheissen in Burglesau ein und verliehen ihm die niedere Gerichtsbarkeit Deshalb ist hinter dem Wappenschild das Schwert als Zeichen der Gerechtigkeit gestellt und erinnert an dieses einstige Patrimonialgericht von Burglesau Burglesauer Frankenhymne BearbeitenDie Burglesauer Frankenhymne oder auch Lesauer Lied genannt ubernimmt die ersten beiden Strophen der bekannten Frankenhymne nach dem Text des Romantikers Josef Victor von Scheffel Ebenso ist die Melodie der Frankenhymne ubernommen Die angefugten drei Eigenstrophen beziehen sich auf den Ort Burglesau und das Naturschutzgebiet Lesauer Tal In der dritten Strophe wird der Bach besungen der den Ort einst in zwei Pfarrgebiete aufteilte Einigkeit uber die Grenzen dieses Baches hinweg brachte gemass dieser Strophe erst der Bau der Marienkapelle In der vierten Strophe wird die seit dem Mittelalter nachgewiesene Vogels Muhle besungen Im dortigen Gasthaus trifft sich das Dorf am Stammtisch und feiert in geselliger Runde das Leben Der Stolz auf die eigene Heimat wird mit dem Satz Hier will ich ewig bleiben bezeugt dieser Satz aus dem Lesauer Lied gilt zugleich auch als Wappenspruch von Burglesau Mit der funften Strophe wird auf die Patronin von Burglesau auf die Gottesmutter Maria geschaut Ihr Schutz fur das Dorf und das Tal wird gewissermassen erbeten Berg und Fels sollen nicht wanken Am Ende leuchtet das Lamplein vor ihrem Bild ganz im Stil der romantischen Trinklieder die Leute vom Wirtshaus nach Hause Die Strophen wurden 2021 von Florian Prosch neu geordnet und zusammengesetzt Wohlauf die Luft geht frisch und rein wer lange sitzt muss rosten Den allerschonsten Sonnenschein lasst uns der Himmel kosten Drum reich mir Stab und Ordenskleid der fahrenden Scholaren ich will zur schonen Sommerzeit ins Land der Franken fahren Valleri vallera valleri vallera ins Land der Franken fahren Der Wald steht grun die Jagd geht gut schwer ist das Korn geraten sie konnen auf des Maines Flut die Schiffe kaum verladen Bald hebt sich auch das Herbsten an die Kelter hart des Weines der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines Valleri vallera valleri vallera beschert uns etwas Feines Im Lesautal da kehrn wir ein mit seinen grunen Wiesen Das Bachlein teilte einst den Ort nach Norden und nach Suden Die einen pfarrn nach Wasserlos auf Schaatz die andren ziehen Das kleine Kirchlein mittendrin es brachte endlich Frieden Valeri valera valeri valera es brachte endlich Frieden Wir ziehen weiter durch das Tal bis hin zur Vogels Muhle Stark ist das Bier und suss der Wein wie wohl ich mich doch fuhle Das Leben wird gefeiert hier das Herz es kann nicht schweigen Drum singt aus voller Brust mit mir Hier will ich ewig bleiben Valeri valera valeri valera hier will ich ewig bleiben Die himmlische Frau Konigin die Herzogin von Franken halt schutzend ihre Hand dahin dass Fels und Berg nicht wanken Ein Lamplein brennt vor ihrem Bild und leuchtet frommen Seelen Auch manchen der sein Durst gestillt ermahnt es heim zu gehen Valeri valera valeri valera ermahnt es heim zu gehen Wasserwidder BearbeitenIm Naturschutzgebiet Burglesauer Tal steht am Lesaubachlein ein historischer Wasserwidder von 1896 Die technische Anlage wird aktuell im Rahmen der Flurentwicklung Burglesau saniert Nicht nur das Gebaude wird instand gesetzt sondern auch die Technik des spaten 19 Jahrhunderts soll behutsam restauriert werden um die Mechanik im Rahmen von Fuhrungen Besucherinnen und Besuchern zu erlautern Oberhalb des Gebaudes soll an der Strasse ein Quellstein errichtet werden aus dem dann das vom Widder beforderte Wasser sprudelt Nach Abschluss der Sanierung soll der Wasserwidder zu touristischen und allgemeinbildenden Zwecken wahrend der Wandersaison in der Zeit von April bis Oktober an den Wochenenden betrieben werden Der Widder forderte das Trinkwasser von Burglesau zum Hochbehalter auf der Jurahochflache und versorgte dort die Haushalte Naturschutzgebiet Burglesauer Tal BearbeitenDas Lesauer Tal oder auch Burglesauer Tal ist ein Naturschutzgebiet mit einer Flache von 57 Hektar Das Tal gilt als Naherholungsgebiet fur den Grossraum Bamberg Besonders Wanderer und Bergsteiger suchen in den Tal und Felsbereichen Erholung Die im Burglesauer Tal nachgewiesenen 397 Tierarten von denen 55 Arten bundes oder landesweit vom Aussterben bedroht sind unterstreichen die Schutzwurdigkeit des Gebietes Besondere Flechten wurden schon im 19 Jahrhundert gefunden die sonst nur noch im Altmuhltal bei Eichstatt nachgewiesen sind Im Burglesauer Tal befinden sich auf einer relativ kleinen Flache Tiere und Pflanzen unbelasteter Bergbache feuchter Wiesen frischer und trockenwarmer Geholzstandorte von Halbtrockenrasen und warmeliebenden Saumen sonnenexponierten Felsbereichen und von Laub und Mischwaldern Das Burglesauer Tal ist einer der wenigen Talraume der nordlichen Frankenalb die nicht von Durchgangsstrassen zerschnitten sind die verschiedenen Teillebensraume sind fur viele Tierarten also noch relativ ungestort erreichbar Die Steilhange mit den Magerrasenflachen und den Wacholderheiden der sogenannten Kaidersleite sind von aufragenden Felsturmen gepragt Schon immer faszinierte dieses Tal die Menschen So ist in einem franzosischen Buch uber die Region Franken aus dem Jahr 1771 zu den Felsen von Burglesau zu lesen Aus Bamberg heisst es dass in Burglesau einem Dorf vier Meilen von dieser Stadt entfernt ein Berg mit einem schrecklichen Absturz in zwei Teile geteilt wurde dass der ostliche Teil vollstandig zerknittert war und die Baume und Hecken mitnahm mit denen er bedeckt war Der andere ist in seiner gewohnlichen Situation geblieben Wir haben das Heulen uber ihre kleinen Hugel bemerkt die fur jede Menge Fabeln geeignet und in einiger Entfernung voneinander platziert sind Ein Bauer war mutig genug seine Axt in einen dieser Haufen zu treiben Sofort horten wir ein schiefes Gerausch und der Hugel sank in die Erde Journal politique 1771 1 6 Seite 28f 15 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramabild von Burglesau im Sommer 2010 Stadtteile von Schesslitz Burgellern Burglesau Demmelsdorf Dorrnwasserlos Doschendorf Ehrl Giechburg Gugel Kottensdorf Kubelstein Ludwag Neudorf Pausdorf Peulendorf Punzendorf Roschlaub Rossdach Schlappenreuth Schrautershof Schweisdorf Starkenschwind Strassgiech Stubig Weichenwasserlos Weingarten Wiesengiech Windischletten Wurgau ZeckendorfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burglesau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Kapelle der Jungfrau Maria geweiht in Burglesau Erzbistum Bamberg Burglesau in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 13 Marz 2023 Einzelnachweise Bearbeiten BayernAtlas Abgerufen am 15 Juli 2022 Johann Kaspar Bundschuh Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken oder vollstandige alphabetische Beschreibung aller im ganzen Frankischen Kreis liegenden Stadte Kloster Schlosser Dorfer Flekken Hofe Berge Thaler Flusse Seen merkwurdiger Gegenden u s w mit genauer Anzeige von deren Ursprung ehemaligen und jetzigen Besitzern Lage Anzahl und Nahrung der Einwohner Manufakturen Fabriken Viehstand merkwurdigen Gebauden neuen Anstalten vornehmsten Merkwurdigkeiten et c et c 1 Stettin Ulm 1799 Sp 507 508 bavarikon de abgerufen am 16 Juli 2022 Koniglich Bayerisches Intelligenz Blatt fur Oberfranken auf das Jahr Bayreuth bsb muenchen de abgerufen am 15 Juli 2022 Koniglich Bayerisches Intelligenz Blatt fur Oberfranken auf das Jahr Bayreuth bsb muenchen de abgerufen am 15 Juli 2022 Tag Blatt der Stadt Bamberg 1860 Bayerische Staatsbibliothek Abgerufen am 15 Juli 2022 Topographisch statistisch historisches Lexikon von Deutschland 1845 Bayerische Staatsbibliothek Abgerufen am 15 Juli 2022 Verzeichniss der Gemeinden des Konigreichs Bayern mit ihrer Bevolkerung im Dezember 1861 1863 Bayerische Staatsbibliothek Abgerufen am 15 Juli 2022 Die Viehzahlung im Konigreiche Bayern vom 10 Januar 1873 1874 Bayerische Staatsbibliothek Abgerufen am 15 Juli 2022 Historisch topographische Beschreibung des kaiserlichen Hochstifts und Furstenthums Bamberg nebst einer neuen geographischen Originalcharte dieses Landes in 4 Blattern Roppelt Johann Baptist Nurnberg 1801 S 413f Regierungsblatt fur das Konigreich Bayern Munchen bsb muenchen de abgerufen am 15 Juli 2022 Geschlechts Register Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschafft Landes zu Francken Loblichen Orts Geburg Welches Aus denen bewahrtesten Urkunden Kauf Lehen und Heyraths Briefen gesammleten Grabschrifften Und Eingeholten genauen Nachrichten von innen beschriebenen Graflich Freyherrlich und Edlen Hausern bavarikon Abgerufen am 15 Juli 2022 Koniglich Bayerisches Intelligenz Blatt fur den Ober Main Kreis auf das Jahr Bayreuth bsb muenchen de abgerufen am 15 Juli 2022 50 Jahre Kapelle Burglesau 1954 2004 2004 Burgerinitiative Nicht mehr online verfugbar In Burglesau Ehemals im Original abgerufen am 1 April 2022 deutsch 1 2 Vorlage Toter Link burglesau net Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Journal politique 1771 1 6 bavarikon Abgerufen am 15 Juli 2022 Stadtteile von Schesslitz Burgellern Burglesau Demmelsdorf Dorrnwasserlos Doschendorf Ehrl Giechburg Gugel Kottensdorf Kubelstein Ludwag Neudorf Pausdorf Peulendorf Punzendorf Roschlaub Rossdach Schlappenreuth Schrautershof Schweisdorf Starkenschwind Strassgiech Stubig Weichenwasserlos Weingarten Wiesengiech Windischletten Wurgau Zeckendorf Normdaten Geografikum GND 4211412 3 lobid OGND AKS VIAF 234655530 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burglesau amp oldid 236248794