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Die Burg Wineck auch Weineck oder Windeck franzosisch Chateau de Wineck oder Chateau du Wineck ist die Ruine einer spatromanischen Hohenburganlage im elsassischen Departement Haut Rhin Auf einem Felsplateau stehend uberragt sie auf 330 Meter 1 Hohe uber NN die kleine Ortschaft Katzenthal funf Kilometer nordwestlich von Colmar Sie ist die einzige elsassische Burg die inmitten von Weinbergen steht woher auch ihr Name ruhrt Wineck bedeutet Weineck Die sie umgebene Granitlage Wineck Schlossberg bringt einen Riesling hervor und zahlt zu den elsassischen Spitzenweinen Alsace Grand Cru Burgruine Wineck von NordwestenIm 13 Jahrhundert aus einem einfachen Wohnturm hervorgegangen war die Anlage seit der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts ein Lehen des Bistums Basel und wahrend ihrer rund 800 jahrigen Geschichte unter anderem im Besitz der Grafen von Pfirt der Habsburger sowie der Barone von Rathsamhausen Seit 1972 kummert sich ein Verein um die Burganlage deren Bergfried weithin sichtbar ist Nachdem die Ruine der Kernburg im Oktober 1984 als Monument historique klassifiziert worden war folgte im Mai 1991 auch die Aufnahme der ausseren Ringmauer in die Denkmalliste 2 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 2 1 Anfange 2 2 Mittelalter und Neuzeit 2 3 Die Burg heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der BurganlageDie kleine Burganlage liegt auf einem hugelartigen Felssporn und besteht aus einer Kernburg der im Suden eine etwas tiefer gelegene Vorburg vorgelagert war Diese war von einer ausseren Ringmauer geschutzt von der nur noch ein 15 Meter langes Stuck im Sudwesten authentisch ist Die heute zu sehende fast vollstandig wirkende Mauer wurde erst bei Restaurierungen seit den 1970er Jahren wieder errichtet Die Kernburg besteht aus der fast 21 Meter 3 hohen Ruine eines nahezu quadratischen Bergfrieds und einer etwa hufeisenformigen inneren Ringmauer die ein etwa 25 25 Meter grosses Areal umfasst Dieses ist an allen Seiten von tiefen Graben umgeben Der an der Nordseite gelegene Halsgraben ist nach Freilegungsarbeiten im letzten Viertel des 20 Jahrhunderts 18 Meter breit wahrend der ostliche Teil des Grabens fruher einmal mindestens zehn Meter breit war 4 Die drei Geschosse des Bergfrieds erheben sich auf einem 6 94 7 39 Meter 5 messenden Grundriss und besitzen mehr als zwei Meter 6 dicke Mauern Sie bestehen aus behauenem Granitstein und Grauwacke 7 die auf den unteren Etagen an der Aussenseite mit einem fur Elsass Burgen untypischen hellen Kalkstein verkleidet sind Die Ecksteine sind Buckelquader deren Material im dritten Geschoss roter Sandstein ist An der dem Berg zugewandten Nordseite ist der Bergfried im zweiten Geschoss durch Buckelquader geschutzt An seiner Sudseite weist er im zweiten Obergeschoss eine Pforte mit leichtem Spitzbogen auf der ein uberdachter Holzbalkon vorgebaut ist Sie diente lange Zeit als Hocheingang bis im 19 Jahrhundert in die Westwand des ersten Geschosses ein neuer Eingang gebrochen wurde Im dritten Geschoss ist an der Nordseite die Offnung einer Latrine sichtbar Westlich des Bergfrieds finden sich direkt an den Turm anschliessend die Reste eines ehemaligen Wohnbaus aus Granitsteinen wahrend an der ostlichen Seiten einst Pferdestalle standen In dem von der inneren Ringmauer eingeschlossenen Innenhof befand sich fruher ein Nutzgarten 3 Die Ringmauer der Hauptburg deren Wehrgang zum Teil noch sichtbar ist ist mehrheitlich eine Rekonstruktion des 20 Jahrhunderts Sie besteht aus Granit Bruchstein und ist 1 5 Meter dick sowie bis zu acht Metern hoch 6 Ihre Nordseite besitzt eine Mauerstarke von zwei Metern 6 In ihrem ostlichen Teil befindet sich das Eingangstor der kleinen Anlage Geschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten nbsp Abbildung der Burgruine auf einer Lithografie von 1839 nbsp Die Burgruine um 1900Die Wurzeln der Burg Wineck gehen auf einen Wohnturm zuruck der etwa um 1200 auf dem Grund der Grafen von Egisheim errichtet wurde Seine Bauherren sind nicht genau bekannt es ist aber moglich dass er von der Familie von Egisheim Dagsburg zur Sicherung ihres Territoriums gegen die Staufer errichtet wurde 1 Als diese 1225 mit Gertrud von Baden ausstarben erhoben sowohl die Grafen von Pfirt als auch das Bistum Strassburg Anspruch auf deren Besitz Die urkundliche Erstnennung der Burg vom 5 Februar 1251 ruhrt von der Beilegung dieses Erbschaftsstreits als Ulrich II von Pfirt Wineck ebenso wie die benachbarte Burg Hohnack vom Strassburger Bischof Heinrich III von Stahleck zu Lehen nahm Doch schon 20 Jahre spater trugen die Pfirter all ihre Burgen dem Bischof von Basel zu Lehen auf Ausgrabungen zeigten dass die Burg schon vor ihrer ersten urkundlichen Erwahnung um 1230 8 baulichen Veranderungen unterzogen wurde Der Turm der von einer Palisade umgebenen Turmburg wurde auf eine Hohe von etwa 18 Metern aufgestockt Wahrscheinlich erfolgte zeitgleich auch die Errichtung der Ringmauer sowie eines Wohnbaus an der Westseite des Turms 4 Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten Durch Heirat Johannas der Erbtochter Ulrichs III von Pfirt mit dem Herzog Albrecht II von Osterreich kam die Grafschaft Pfirt samt der Burg Wineck 1324 an die Habsburger die nachfolgend vom Basler Bischof mit der Burg belehnt wurden Sie gaben die Burg als Afterlehen an die Ritter von Wineck einer Patrizierfamilie aus Colmar die wahrscheinlich von den Girsbergern abstammte 9 Diese hielten sie bis zu ihrem Aussterben um das Jahr 1340 ehe sie als Erbe an Hartmann von Rathsamhausen den Neffen des letzten Besitzers Andreas von Wineck ging Unter den Wineckern ist der Wohnturm im 14 Jahrhundert um ein weiteres Obergeschoss mit Gewolbedecke aufgestockt worden Dabei liessen die Bauherren den alten Eingang im ersten Geschoss an der Ostwand eine Etage hoher und an die Sudseite des Bergfrieds legen Erst in einer dritten und letzten Bauphase wurde dem Turm dann sein drittes Obergeschoss aufgesetzt wobei die Stichkappendecke des zweiten wieder zerstort wurde Nach einem Brand in der Mitte des 15 Jahrhunderts 7 wurde die Burganlage verlassen und nicht mehr genutzt Sie verfiel in den folgenden Jahren und wurde in einer Lehnsurkunde aus dem Jahr 1499 als zerprochen burkh erwahnt 9 Die Barone von Rathsamhausen blieben bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1828 Besitzer der Burganlage Dann kam sie an den Baron von Gail und war von 1848 bis 1864 Eigentum der Familie Bickard Diese verkaufte die Ruine 1866 fur den symbolischen Preis von einem Franc 1 an die Gesellschaft fur die Erhaltung der historischen Denkmaler im Elsass Societe pour la Conservation des Monuments historiques en Alsace Die Burg heute Bearbeiten Seit 1972 kummert sich der Verein Societe pour la Restauration et la Conservation du Chateau de Katzenthal um die Sicherung und teilweise Restaurierung der Burganlage die von April bis Oktober an Sonn und Feiertagen nachmittags besichtigt werden kann Im Bergfried sind Exponate zu sehen die bei Grabungen auf dem Burgareal gefunden wurden darunter ein romanisches Doppelfenster dessen Fundort die ehemalige Zisterne war Literatur BearbeitenThomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Architektur und Geschichte Band 2 Deutscher Kunstverlag Munchen 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 S 436 445 Nicolas Mengus Jean Michel Rudrauf Chateaux forts et fortifications medievales d Alsace Dictionnaire d histoire et d architecture La Nuee Bleue Strassburg 2013 ISBN 978 2 7165 0828 5 S 353 354 Gilbert Meyer La restauration du chateau de Wineck In Annuaire de la Societe d histoire et d archeologie de Colmar Nr 26 1976 77 ISSN 0766 5911 S 73 84 August Scherlen Zur Geschichte der Burg Wineck und des Dorfes Katzenthal In Jahrbuch der Elsass Lothringischen Wissenschaftlichen Gesellschaft zu Strassburg Band 1 1928 S 80 112 Felix Wolff Elsassisches Burgen Lexikon Verzeichnis der Burgen und Schlosser im Elsass Weidlich Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 8035 1008 2 S 366 368 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Wineck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brigitte Parent Emmanuel Fritsch Chateau fort de Wineck in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Kurzhistorie und Fotos franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c chateauxforts alsace org Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Eintrag PA00085470 der Burg in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Zugriff am 22 Juli 2023 a b kastel elsass free fr Zugriff am 22 Juli 2023 a b Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 2007 S 442 Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 2007 S 438 a b c Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Flechsig Wurzburg 2000 ISBN 3 88189 360 1 S 672 a b Eintrag IA68003963 der Burg in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Zugriff am 22 Juli 2023 Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 2007 S 441 a b Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 2007 S 436 48 109243656111 7 2781366111111 Koordinaten 48 6 33 3 N 7 16 41 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Wineck Katzenthal amp oldid 237091010