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Die Burg Hohnack franzosisch Chateau du Hohnack ist die Ruine einer Felsenburg in den Vogesen unweit der franzosischen Stadt Colmar im Elsass Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Burgruine befindet sich bei der Ortschaft Labaroche deutsch Zell auf dem 827 m hohen Berg Kleiner Hohnack etwa sechs Kilometer westlich der Ortschaft Turckheim deutsch Turkheim und zwolf Kilometer westlich von Colmar sowie westlich des ausgedehnten Waldgebiets Turkheimer Wald 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Ruine der Burg HohnackDie Burg soll im 11 Jahrhundert erbaut worden sein das Baujahr ist ungewiss Es liegen keine stichhaltigen Beweise dafur vor dass die Burg wie in alterem Schrifttum vermutet wurde 2 auf Fundamentresten oder Trummern einer romischen Festung errichtet worden war Zwei auf dem Burgareal entdeckte Artefakte aus der Romerzeit sind eine Munze Valentinians I und ein Schwert 3 Das Schloss stand an der aussersten Spitze einer Verteidigungslinie die sich auf dem Rucken der Vogesen bis zur Wasenburg bei Niederbronn entlang windet 4 Das Burgareal ist etwa 85 m lang und 65 m breit Das erste Gebaude hier wurde vermutlich von den Grafen von Egisheim errichtet denn im 11 Jahrhundert gehorte das ganze Urbistal dieser Familie 5 Nachdem diese erloschen war kam das Schloss an die Grafen von Pfirt 1251 schloss der Graf von Pfirt einen Lehnsvertrag mit dem Bischof von Strassburg wegen Egisheim Thann Hohnack und Wineck 6 Ulrich von Pfirt gab Hohnack samt Burg Wineck 7 1271 fur 1000 Mark Silber dem Bischof von Basel der Hohnack den Herren von Rappoltstein zu Lehen gab erhielt beide aber spater wieder von ihm zuruck 1294 gehorte das Schloss den Rappoltstein 5 Am 20 Dezember 1417 gab Konig Sigismund in Konstanz die Burg Hohnack mit Zubehor einschliesslich des Hauses Judenburg und zusatzlich eine Reihe anderer Landereien seinem Rat Hans Graf von Lupfen zu Lehen 8 Nach dem Ableben des Grafen Lupfen kam die Burg Hohnack mit Zubehor 1437 an die Rappolstein zuruck 9 Von den Rappoltstein kam das Schloss an die Stadt Colmar deren Schultheiss Sigfrid von Gundolsheim von Konig Rudolf I die Erlaubnis erhielt es befestigen zu durfen Die Burg kam anschliessend an die Rappoltstein zuruck die darin bis zum Schwedenkrieg eine starke Garnison unterhielten 5 Nach Erfindung des Schiesspulvers wurden viele Ritterburgen ab dem Ende des 15 Jahrhunderts mit dickwandigen Batterieturmen ausgestattet um der veranderten Belagerungsweise Rechnung zu tragen im Fall der Burg Hohnack wurde dieser Umbau von den Grafen von Rappoltstein vorgenommen 10 Der Batterieturm der Burg Hohnack hat eine Wandstarke von 2 60 m 11 Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs waren auf der Burg zeitweise kaiserliche Truppen stationiert Nachdem Colmar eine franzosische Garnison erhalten hatte und deren lutherischer Kommandant de Manicamp Achille de Longueval seigneur de Manicamp gouverneur de Colmar et de la Fere 12 zum Gouverneur des Ober Elsass ernannt worden war soll sich dieser 1634 einer Notigung bedient haben um sich der Burg Hohnack zu bemachtigen und so die Kontrolle uber den Pass durch das Urbistal zu erlangen Er soll die beiden jungen Sohne des Grafen Eberhard von Rappoltstein unter einem Vorwand zur Jagd eingeladen und sie dann in Colmar festgesetzt haben bis die Burg von der Besitzerfamilie den Franzosen 1635 ubergeben wurde 13 14 Es wurde dann eine kleine franzosische Besatzung in die Burg einquartiert Durch den Westfalischen Frieden wurde Frankreich dazu verpflichtet die Burg die zum Amt Hohnack oder Urbeis der Herrschaft Rappoltstein gehorte 15 an die rechtmassigen Besitzer zuruckgegeben 1654 wurde sie auf Veranlassung Ludwigs XIV gesprengt 16 und vollstandig zerstort nbsp Innenansicht eines ehemaligen Batterieturms mit Schiessscharten zur Aufnahme von Geschutzen nbsp Mauerreste und Brunnen im Inneren der Burganlage nbsp Blick vom Schloss aus auf die Ebene unterhalb des BergsLiteratur BearbeitenFranz Xaver Kraus Kunst und Alterthum in Elsass Lothringen Band II Friedrich Bull Strassburg 1881 S 164 165 Sigmund Billings Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den altesten bis in die neuesten Zeiten Basel 1782 S 184 185 Weisthumer gesammelt von Jacob Grimm Richard Schroder Hrsg Band 5 Verlag Dieterich Gottingen 1866 S 357 360 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau de Hohnack Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Turkheim Landkreis Colmar Elsass Lothringen in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Turkheim einschliesslich des Turkheimer Waldes Sigmund Billings Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den altesten bis in die neuesten Zeiten Basel 1782 S 184 185 Franz Xaver Kraus Kunst und Alterthum in Elsass Lothringen Band II Friedrich Bull Strassburg 1881 S 164 165 Ludwig Gabriel Glockler Das Elsass Kurze Darstellung seiner politischen Geschichte Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1875 S 192 a b c Theodor Franz Xaver Hunkler Geschichte der Stadt Colmar und der umliegenden Gegend Colmar 1838 S 484 Johann Friedrich Aufschlager Das Elsass Neue historisch topographische Beschreibung der beiden Rhein Departemente Erster Theil Johann Heinrich Heitz Strassburg 1825 S 156 Theodor Franz Xaver Hunkler Geschichte der Stadt Colmar und der umliegenden Gegend Colmar 1838 S 467 Furstenbergisches Urkundenbuch Band VI H Laupp Tubingen 1889 S 229 Ziffer 7 Karl Albrecht Rappoltsteinisches Urkundenbuch Band 3 Barth Colmar 1894 S 448 Urkunde 948 J Naeher Die Entstehung und Entwickelung der deutschen Steinmetzzeichen insbesondere an den mittelalterlichen deutschen Kriegsbaudenkmalern In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Band 87 Bonn 1889 S 146 172 insbesondere S 161 162 Otto Piper Burgenkunde Ackermann Munchen 1895 S 84 Chronique des dominicains de Guebwiller X Mossmann Hrsg Gebweiler Colmar Strassburg 1844 S 281 F Bresch Stadt und Thal Munster im Elsass im dreissigjahrigen Krieg in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Neue Folge Band 10 Karlsruhe 1895 S 383 423 insbesondere S 398 ff Zur Geschicht der Strassburger Kapitulation von 1681 Historische Ruckblicke eines Elsassers auf die Zeit 1648 bis 1697 Strassburg 1881 S 36 Statistisches Bureau des Kaiserlichen Ministeriums fur Elsass Lothringen Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1 Januar 1648 In Statistische Mittheilungen uber Elsass Lothringen Heft 27 M DuMont Schauberg Strassburg 1886 S 59 Johann Friedrich Aufschlager Das Elsass Neue historisch topographische Beschreibung der beiden Rhein Departemente Zweiter Theil Johann Heinrich Heitz Strassburg 1825 S 106 48 094202 7 183865 Koordinaten 48 5 39 1 N 7 11 1 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hohnack amp oldid 226511679