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Die Rotenburg war eine hochmittelalterliche Burg des Bistums Verden die zur Keimzelle der niedersachsischen Kreisstadt Rotenburg wurde Heute sind von der Burg nur noch ein Schutthugel auf dem erhohten Burgplatz und im Osten die Reste der letzten Befestigungsgraben erkennbar Burg RotenburgDer erhohte Burgbereich mit dem Heimatmuseum von WestenDer erhohte Burgbereich mit dem Heimatmuseum von WestenStaat DeutschlandOrt RotenburgEntstehungszeit Um 1200Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall geringe Reste der FestungStandische Stellung Bistum VerdenGeographische Lage 53 6 N 9 24 O 53 10786 9 395957 Koordinaten 53 6 28 3 N 9 23 45 4 OBurg Rotenburg Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Rotenburg wurde durch Bischof Rudolf I von Verden zwischen 1192 und 1198 als Grenzfestung gegen die bremische Burg Ottersberg und gegen die Grafschaft Hoya errichtet Sie entwickelte sich zur Nebenresidenz der Bischofe und zum bedeutenden Verwaltungssitz Die Bischofe entzogen sich dort haufig der Nahe und damit dem Einfluss des Verdener Domkapitels Im 14 und 15 Jahrhundert diente die Burg auch ofter als Pfandobjekt und wurde stufenweise ausgebaut Unter Bischof Nikolaus von Kesselhut 1312 1332 wurde sie erneuert und mit einem festen Turm und einer neuen Ringmauer versehen In der Amtszeit von Bischof Daniel von Wichtrich 1340 1359 wurde die Befestigung verstarkt Weitere Baumassnahmen verantwortete Bischof Johann II 1381 1388 Unter Bischof Johannes III von Asel 1426 1470 wurden die Graben wiederhergestellt und die Befestigung erneut verstarkt Daruber hinaus liess er eine grosse und eine kleine Burgkapelle zwei Rundturme und eine Bucherei erbauen Sein Nachfolger Berthold von Landsberg 1470 1502 setzte den Ausbau mit der Errichtung eines Torturms sowie eines neuen Gebaudes auf der Ostseite und der Erneuerung von Wallen und Graben fort 1547 wurde die Burg im Schmalkaldischen Krieg ersturmt und beschadigt Der erste protestantische Verdener Furstbischof Eberhard von Holle 1578 1586 liess einige Gebaude im Renaissancestil erneuern und den Turm des Bischofs Nikolaus abreissen und an anderer Stelle wiedererrichten Unter dem nachsten Bischof Philipp Sigismund von Braunschweig Wolfenbuttel wurde die gesamte Anlage von 1587 bis 1610 umgebaut Im Dreissigjahrigen Krieg fiel Rotenburg unter schwedische Herrschaft und wurde zum Amtssitz 1648 entstand durch den Anbau einiger Zimmer an ein Gartenhaus der erste Amtshof Konigin Christina von Schweden vergab nach dem Krieg Amt und Schloss Rotenburg an den von ihr in den Grafenstand erhobenen Feldmarschall Hans Christoph von Konigsmarck 1681 fiel beides zuruck an die schwedische Krone Wahrend der bis 1719 bestehenden schwedischen Herrschaft wurde die Burg zur modernen mit Bastionen versehenen Festung nach niederlandischer Art umgebaut Ab 1680 wurden die Festungsanlagen und Gebaude niedergelegt Auf dem zum Kurfurstentum Braunschweig Luneburg gehorenden Schlossgelande wurde 1719 ein als Gefangnis und Amtsstube dienendes Gebaude errichtet 1745 46 wurde der Amtshof wegen Baufalligkeit abgerissen und das heute bestehende Gebaude errichtet Im Siebenjahrigen Krieg wurde 1757 die Befestigung in vereinfachter Form wiederhergestellt Im Verlauf der Napoleonischen Kriege wurde die Festung erneut wieder in Betrieb genommen und wechselte mehrfach den Besitzer 1841 43 wurde ein neues Amtsgebaude am Pferdemarkt unter Verwendung der Steine der letzten Befestigungsreste errichtet Daraufhin wurden das alte Amtsgebaude auf dem Schlossgelande abgebrochen und 1845 die Reste der Schanze eingeebnet Seit 1954 55 ist auf dem Burgareal das Rotenburger Heimatmuseum in einem niederdeutschen Hallenhaus von 1779 untergebracht das auf das Gelande transloziert worden war Beschreibung Bearbeiten nbsp Die sogenannte Bischofshohe auf der Rotenburg nbsp Installation mit Architekturresten der RotenburgDie Rotenburg lag an der Wumme im sumpfigen Mundungsgebiet der Bache Rodau und Wiedau Uber ihr Aussehen in ihren unterschiedlichen Bauzustanden als Burg Schloss und Festung ist wenig bekannt Die Backsteingebaude waren auf Pfahlen gegrundet auf die waagrechte Balken und Findlingsfundamente gelegt wurden Von der mittelalterlichen Burg wurden in ihrem Torbereich die 2 35 m starken Mauern eines Turmes von ca 14 m Durchmesser ergraben Er war schon abgetragen gewesen als neben ihm ein massives rechteckiges Bauwerk vermutlich ein Pforthaus errichtet wurde Als Wirtschaftshof gehorte der nordlich der Brucke uber die Wumme gelegene Amtshof zur Burg Der Ausbau zur Festung wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zerstorte wahrscheinlich die Reste der Burgbefestigung Von der Festung sind unterschiedliche Plane erhalten bei denen aber unklar ist welcher in welchem Masse zur Ausfuhrung kam Heute erkennbar sind nur noch ein Schutthugel auf dem erhohten Burgplatz und im Osten die Reste der letzten Befestigungsgraben Ausserdem ist mit der Bischofshohe ein letzter Rest der Festung vorhanden der nachtraglich versteilt und wohl auch aufgehoht wurde Literatur BearbeitenHeinrich Siebern Die Kunstdenkmaler der Kreise Verden Rotenburg und Zeven Kunstdenkmalerinventare Niedersachsens Band 42 Neudruck Wenner Osnabruck 1980 S 154 159 Stefan Hesse Wolf Dieter Tempel Geschichtsspuren zwischen Wumme und Oste 95 archaologische Ausfluge ins zentrale Elb Weser Dreieck Isensee Oldenburg 2014 S 167 169 Wolf Dieter Tempel Auf ur und fruhgeschichtlichen Spuren durch den Landkreis Rotenburg Wegweiser zur Vor und Fruhgeschichte Niedersachsens Band 22 Isensee Oldenburg 1999 S 184 186 Wolf Dieter Tempel Hrsg Burg und Schloss in Rotenburg Archaologische und physikalische Untersuchungen 1986 1994 In Archaologische Berichte des Landkreises Rotenburg Wumme Band 6 1996 Bernd Ulrich Hucker Die Grundung Rotenburgs im Lichte der Hofgerichtsurteile Kaiser Heinrichs VI In Rotenburger Schriften Band 93 2013 S 9 40 Thomas Vogtherr Bremervorde und Rotenburg zwei mittelalterliche geistliche Residenzen im Vergleich In Stader Jahrbuch Band 105 2015 S 217 234 Karl Heinz Koch Der Amtshof in Rotenburg In Rotenburg Wumme Beitrage zur Geschichte und Entwicklung eines Kreises Rotenburger Schriften Sonderheft 8 Rotenburg 1968 S 151 157 Enno Heyken Rotenburg Kirche Burg und Burger Rotenburger Schriften Sonderheft 7 Rotenburg 1968 S 1 31 Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Rotenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 15 Juli 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Rotenburg Wumme amp oldid 228738345