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Die Burg Lohra auch Gross Lohra Grosslohra Schlossberg Lohra genannt ist die Ruine einer Hohenburg in Grosslohra im thuringischen Landkreis Nordhausen Sie ist die Burg der Grafen von Lohra aus dem 12 Jahrhundert und mit einem hohen Anteil mittelalterlicher Bauten nahezu komplett erhalten Besonders bedeutend ist ihre Doppelkapelle aus staufischer Zeit Burg LohraBurg Lohra Ruine des BergfriedsBurg Lohra Ruine des BergfriedsAlternativname n Gross Lohra Grosslohra Schlossberg LohraStaat DeutschlandOrt GrosslohraEntstehungszeit 11 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand Wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung GrafenGeographische Lage 51 25 N 10 38 O 51 413888888889 10 630277777778 410 Koordinaten 51 24 50 N 10 37 49 OHohenlage 410 m u NNBurg Lohra Thuringen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg wurde im 11 Jahrhundert auf einem Bergsporn in 410 m u NN 1 erbaut Eine erste sichere Erwahnung der Burg erfolgte 1116 In jenem Jahr wurde ein Grafengeschlecht in der Person eines Berengar Graf von Lare erstmals urkundlich aufgefuhrt Es wird jedoch vermutet dass die Burg wesentlich alteren Ursprungs ist nbsp DoppelkapelleIm gesamten 12 Jahrhundert war das Grafengeschlecht eng mit den Staufern verbunden Die Grafen hatten verschiedene konigliche Amter inne die sie in die Lage versetzten in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts die Burg in grosszugigem Stil auszubauen Unter Graf Ludwig III wurde ein grosser Bergfried errichtet Die Art der Steinsetzung am Turm lasst schlussfolgern dass hier eine Bauhutte tatig war die unter dem Einfluss der Hirsauer Bautradition stand Ein weiteres besonderes Bauwerk stellt die Doppelkapelle dar Sie ist eine zweistockige Kapelle deren Geschosse durch eine Offnung in der Mitte verbunden waren Die obere Etage diente der Herrschaft und die untere Etage den ubrigen Burgbewohnern als Andachtsraum Der Bauschmuck der Kapelle deutet auf Steinmetze hin die auch im nahen Konigslutter gearbeitet haben Reste eines Palas und eine aussergewohnlich starke Ringmauer bestatigen den Eindruck dass die Grafen planten eine reprasentative Burg zu errichten die den Vergleich mit den nahe gelegenen landgraflich thuringischen Burgen Runneburg und Neuenburg nicht zu scheuen brauchte Anfang des 13 Jahrhunderts reisst die Geschichte der Grafen von Lohra ab Graf Ludwig IV hatte sich zusammen mit Landgraf Ludwig IV auf einen Kreuzzug ins Heilige Land begeben und war dort wahrscheinlich umgekommen Die Grafen von Lohra werden nach diesem Zeitpunkt nicht mehr erwahnt Die Grafen von Beichlingen ubernahmen etwa 1227 Herrschaft und Burg 1320 mussten sie Teile der Herrschaft an die Grafen von Hohnstein verkaufen Diese residierten bis zu ihrem Aussterben 1593 auf der Burg Unter den Hohnsteinern wurden mehrfach Verstarkungen an den Befestigungsanlagen insbesondere zu Beginn des 15 Jahrhunderts durchgefuhrt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Burg mehrfach zerstort und wieder aufgebaut Danach kam sie an Johann VIII von Sayn Wittgenstein Hohenstein anschliessend an das Haus Hardenberg 2 Seit 1712 war die Burg eine preussische Domane Es erfolgte eine Vielzahl von Umbauten bei denen haufig die Kernburg als Steinbruch diente Von den 1960er bis in die 1990er Jahre kummerte sich vor allem die 1908 geborene Clara Doring auch bekannt unter dem Spitznamen Burgfraulein um das gesamte Gelande Mit der Hilfe vieler Freiwilliger fuhrte die u a als Bodendenkmalpflegerin tatige Doring Instandhaltungsarbeiten durch Ausserdem fuhrte sie zahlreiche Touristen uber das Gelande und veroffentlichte Aufsatze uber die Burg 1992 verlieh ihr Bundesprasident Richard von Weizsacker fur ihre denkmalpflegerischen Tatigkeiten das Bundesverdienstkreuz Clara Doring verstarb am 2 Juli 1994 3 Erst in jungster Zeit werden Sanierungsarbeiten durchgefuhrt Seit 1992 kummert sich der Weimarer Verein Offene Hauser e V teilweise in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Denkmalpflege um die Erhaltung der Burg Lohra und bietet dort gunstige Ubernachtungsmoglichkeiten fur bis zu 80 Personen Die Burgkapelle wurde im Jahr 2000 mit Fordermitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert 4 Literatur BearbeitenThomas Bienert Betrachtungen zur Kernburg der Burg Lohra Hainleite im 12 Jh Vorbericht In Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt Bd 4 S 28 34 Weimar 1995 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen Wartberg 2000 ISBN 3 86134 631 1 Klara Doring Geschichte der Burg Lohra In Meyenburg Museum Hrsg Beitrage zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen Heft 2 3 Nordhausen 1978 S 86 100 Die Kapelle der Burg Lohra In Heimatland Illustrierte Blatter fur die Heimatkunde des Kreises Grafschaft Hohenstein des Eichsfeldes und der angrenzenden Gebiete Nr 5 1908 OnlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Lohra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Burg auf der Website des Vereins Offene Hauser e V Einzelnachweise Bearbeiten Geodienste des BfN Friedrich von Sydow Thuringen und der Harz Mit ihren Merkwurdigkeiten Volkssagen und Legenden Band 7 1842 S 36 online Thomas Muller Clara Dorig ein Leben fur die Burg Lohra Erschienen in Sudharzer Fachwerkzentrum Nordhausen e V Hrsg Nordhauser Journal No 2 Marz 2013 Seite 28 31 Ingrid Scheuermann Katja Hofmann Forderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Hrsg Deutsche Stiftung Denkmalschutz Band 1 Sakralbauten Monumente Bonn 2012 ISBN 3 935208 10 3 S 313 Normdaten Geografikum GND 4438252 2 lobid OGND AKS VIAF 242722373 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Lohra amp oldid 230106449