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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Burgstall Grunwald Vilseck Landkreis Amberg Sulzbach bzw Haus Grunewald Solingen Die Burg Grunwald liegt in der Gemeinde Grunwald sudlich von Munchen oberhalb einer modernen Strassenbrucke die uber die Isar fuhrt Die spatmittelalterliche Hohenburg uber dem Isartal beherbergt ein Zweigmuseum der Archaologischen Staatssammlung 1 Die Anlage ist unter der Aktennummer D 1 84 122 15 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Grunwald verzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 7935 0307 im Bayernatlas als untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich von Burg Grunwald und ihrer Vorgangerbauten gefuhrt Burg GrunwaldDie eindrucksvollen Reste der Burg Grunwald grosse Teile der Burg sind den Abhang abgerutscht bzw wurden aus Sicherheitsgrunden abgetragen Die eindrucksvollen Reste der Burg Grunwald grosse Teile der Burg sind den Abhang abgerutscht bzw wurden aus Sicherheitsgrunden abgetragen Staat DeutschlandBurgentyp HohenburgErhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung Herzoge zuvor Ministerialen von Grafen Geographische Lage 48 3 N 11 31 O 48 043055555556 11 519305555556 582 Koordinaten 48 2 35 N 11 31 9 5 OHohenlage 582 mBurg Grunwald Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lageplan von Burg Grunwald auf dem Urkataster von Bayern nbsp Burg Grunwald nbsp Ostseite nbsp Westseite nbsp Torhaus Wappen Herzogs Albrecht IV Bayern Pfalz oberstes Stufenfeld Wappen seiner Gemahlin Erzherzogin Kunigunde von Osterreich seiner Mutter Anna von Braunschweig Grubenhagen abwarts links seiner Schwiegermutter Eleonore von Portugal seiner Grossmutter Elisabetta Visconti von Mailand seiner Urgrossmutter Katharina von Gorz und Tirol Gemahlin Herzogs Johann II abwarts rechts nbsp Burghof nbsp Burg Grunwald um 1700 Schon vor 1000 existierte eine umwehrte Anlage mit Wohnturm als Nachfolgeburg der Romerschanze Grunwald einer romischen Strassenstation etwa 2 5 Kilometer sudwestlich des heutigen Standorts Die hochmittelalterliche Burg ist bereits im 12 Jahrhundert urkundlich als Besitz der Grafen von Andechs belegt 1272 kam sie in den Besitz der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Strenge erwarb damals die Veste aus dem Besitz des Ulrich von Vellenberg einem Ministerialen der Andechser Grafen Anschliessend wurde die Burg von dessen dritter Frau Mechtild einer Tochter Rudolfs von Habsburg bewohnt Auch ihr Sohn Ludwig der spatere Kaiser Ludwig der Bayer besuchte sie dort ofter Um 1392 wurde der Herzogsohn Johannes Grunwalder auf der Burg geboren worauf auch sein Beiname herruhrte Wahrend 1439 1440 in Munchen die Pest grassierte diente Grunwald mehrfach als Zufluchtsort fur Herzog Albrecht III Die heutige Bausubstanz stammt hauptsachlich aus dem Ende des 15 Jahrhunderts als die Burg anlasslich der Hochzeit Albrechts IV ausgebaut wurde Die Bauarbeiten wurden 1486 87 unter der Leitung des Werkmeisters Jorg von Weikertshausen ausgefuhrt die originale Baurechnung zu allen Umbauarbeiten hat sich erhalten Bayerisches Hauptstaatsarchiv Mit der Grunwalder Konferenz die im Februar 1522 auf der Burg stattfand gewann ein Ereignis in der Grunwalder Geschichte europaische Bedeutung 2 Auf dieser Konferenz vereinbarten die beiden gemeinsam regierenden Herzoge Wilhelm IV und sein Bruder Ludwig X der auch auf der Burg Grunwald geboren worden war dass Bayern auch kunftig dem alten Glauben zugehorig sein solle die Kirche aber zu reformieren sei Dieser Beschluss wird heute als Beginn der Gegenreformation im Reich und den habsburgischen Landen verstanden und hatte Auswirkungen die die Geschichte Europas uber die nachsten Jahrhunderte pragen sollten Der Niedergang der Burg Grunwald begann als Ende des siebzehnten Jahrhunderts Kurfurst Max Emanuel die Schlosser Schleissheim Nymphenburg und Dachau bevorzugte Burg Grunwald verwahrloste zunehmend und diente noch als Jagdschloss bald als Gefangnis und Pulvermagazin Als erster Haftling sass hier ab 1698 ein italienischer Hochstapler ein der sich Graf Domenico Manuel Caetano Conte de Ruggiero nannte Tatsachlich handelte es sich um einen Bauernsohn aus dem Umland Neapels der als Alchemist durch Europa reiste und seine Dienste an den Furstenhofen anbot Nach mehreren vergeblichen Fluchtversuchen erlangte der angebliche Goldmacher erst 1704 nach der Besetzung Bayerns durch die Osterreicher seine Freiheit wieder 1879 ging die Burg in nichtadeligen Privatbesitz uber Um 1970 erwarb ein Munchner Bautrager die Anlage und plante den weitgehenden Abriss des maroden Baudenkmals Nur die Turme waren im Original erhalten geblieben die Burggebaude sollten als Luxuswohnanlage neu erstehen Das Projekt konnte jedoch durch eine engagierte Burgerinitiative verhindert werden die schliesslich 1976 den Ankauf der Burg durch den Freistaat Bayern erwirken konnte Seit 1979 ist hier das Burgmuseum Grunwald ein Zweigmuseum der Archaologischen Staatssammlung untergebracht Die Burg kann besichtigt werden der Aufstieg zum Turm bietet eine lohnende Aussicht Im Ostflugel befinden sich ein Cafe ein Museumsshop und Raumlichkeiten des MPZ Museumspadagogisches Zentrum Munchen Ein grosser Raum dient fur Sonderausstellungen kann aber auch fur Veranstaltungen aller Art gemietet werden Im Westflugel informiert eine Dauerausstellung uber die Geschichte der Burg Grunwald von ihren fruhen Anfangen uber die hohe Zeit um 1500 grosses Burgmodell bis hin zu Ludwig Schwanthaler und Karl Valentin 3 Ein zweiter Ausstellungsteil widmet sich den Burgen in Bayern anschaulich und kindgerecht werden die Wurzeln des Burgenbaus verschiedene Funktionen der Burg der Alltag auf der Burg und der Burgenbau erlautert Die Burgen Blutenburg und Grunwald sind die einzigen mittelalterliche Burganlagen die sich in der unmittelbaren Umgebung von Munchen erhalten haben Beschreibung BearbeitenGrosse Teile der Burg mussten im 17 und 18 Jahrhundert abgebrochen werden da die Isar den Burgberg unterspult hatte Damals gingen auch der spatgotische Palas mit seiner reichen Innenausstattung und die Burgkapelle St Georg verloren Der fruhneuzeitliche Zustand der Burg um 1590 ist u a auf einem Fresko im Antiquarium der Munchner Residenz uberliefert Seit dem Teilabbruch ist die Veste eine unregelmassige Rechteckanlage die durch einen Zwinger mit einem Rundturm und einen tiefen winkelformigen Halsgraben mit vorgelegtem Erdwall geschutzt wird Man betritt die Burg im Sudosten durch einen vorspringenden Torturm dessen Stufengiebel mit einem Wappenzyklus von 1486 87 erneuert geschmuckt ist Das Wappen Bayern Pfalz des damaligen Burgherrn Albrechts IV befindet sich im obersten Stufenfeld die Wappenbilder darunter vertreten die durch Einheirat in das Haus Wittelsbach verwandten Adelshauser 4 5 Im Nordosteck erhebt sich in der Art eines Bergfriedes ein hoher quadratischer Turm Dazwischen liegt der lang gestreckte dreigeschossige Ostflugel den zwei ehemalige Wohnturme einer war ursprunglich der Glockenturm mit unterschiedlich ausgerichteten Satteldachern uberragen Das Nordwesteck wird vom zinnenbekronten Kleinen Turm beherrscht Den anschliessenden Westflugel bilden drei unterschiedlich hohe Satteldachbauten Der tiefe mit Tuffsteinen ausgemauerte Brunnen im Burghof geht noch auf das spate Mittelalter zuruck Im ehemaligen Gefangnistrakt wurden 1984 bei Bauarbeiten auf einem Wandstuck einige grossflachige Zeichnungen aus Ziegelmehl gefunden Die Bilder zeigen u a den niedergesturzten Jesus auf dem Kreuzweg Die Zeichnungen sind Arbeiten des hier um 1700 inhaftierten italienischen Hochstaplers Graf Caetano Conte de Ruggiero erster Haftling der seine Zellenwande vollstandig mit solchen Zeichnungen uberzogen hatte Literatur BearbeitenMathias Will und Arno Rettner Burg Grunwald Burgen in Bayern Band 1 mit Beitragen von Harald Schulze Ludwig Wamser und Ellen Bosnjak Munchen 2015 9 90 Euro ISBN 978 3 927806 49 8 Georg Paula Timm Weski Landkreis Munchen Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 17 Karl M Lipp Verlag Munchen 1997 ISBN 3 87490 576 4 S 86 88 Michael Weithmann Burgen in Munchen Munchen 2006 ISBN 3 8307 1036 4 Joachim Wild Fuhrer durch die Geschichte der Burg Grunwald Prahistorische Staatssammlung Munchen kleine Museumsfuhrer Nr 5 2 verbesserte und erweiterte Auflage Munchen 1993 Joachim Zeune Burgen und Schlosser Bayern Regensburg o J ISBN 978 3 930572 57 1 H A Ried Chronik von Grunwald Munchen 1938 Richard Michael Reitzenstein Chronik von Grunwald bei Munchen Munchen 1885 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Grunwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Grunwald auf burgenseite de Eintrag zu Burg Grunwald Derbolfing Derblfing in der privaten Datenbank Alle Burgen Burgmuseum in der Burg Grunwald Zweigmuseum der Archaologischen Staatssammlung Burg Grunwald auf der Gemeinde Grunwald Zum Vergleich der Grundriss nach der Abtragung Burg Grunwald auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte Plane Geschichte Baugeschichte Baubestand Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion deEinzelnachweise Bearbeiten Grunwald Archaologische Staatssammlung Munchen Abgerufen am 27 September 2023 500 Jahre Grunwalder Konferenz Abgerufen am 27 September 2023 Uberregional bekannt wurde die Burg uber der Isar vor allem durch die Bierhymne des Munchner Komikers Karl Valentin der hier seine Oiden Rittersleit hausen liess Abwarts links Osterreich Braunschweig Holland Sizilien Polen abwarts rechts Portugal Haus Braganza Mailand Visconti Gorz und Tirol Kleve Julich und Berg Richard Michael Reitzenstein Grunwald als Jagdschloss der Bayerischen Herzoge S 71 74 aus H A Ried Chronik von Grunwald Munchen 1938Burgen und Schlosser im Landkreis Munchen Schlosser Schloss Hohenkirchen Schloss Ismaning Schloss Planegg Schloss Lustheim Altes Schloss Schleissheim Neues Schloss Schleissheim Schloss Seeholzen abgegangen Schloss LaufzornBurgen und Ruinen Burg Grunwald Burg SchwaneckBurgstalle Burgstall Aying Burgstall Baierbrunn Burgstall Beigarten Burgstall Blindham Romerschanze Grunwald Birg Hohenschaftlarn Turmhugel Kleinhelfendorf Burgstall Unterschleissheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Grunwald amp oldid 237687964