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Die Burg Glambek auch Glambeck geschrieben ist die Ruine einer mittelalterlichen Niederungsburg auf der Halbinsel Burgtiefe im Suden von Fehmarn Burg GlambekZeichnung der Burgruine aus dem Jahr 1895Zeichnung der Burgruine aus dem Jahr 1895Alternativname n GlambeckStaat DeutschlandOrt Burg auf Fehmarn BurgtiefeEntstehungszeit 1210Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Bergfriedrest Mauerreste Wassergraben WallrestBauweise BacksteinGeographische Lage 54 25 N 11 12 O 54 412166 11 208322 Koordinaten 54 24 43 8 N 11 12 30 OBurg Glambek Fehmarn p3 Sie steht auf dem Gebiet des Fehmarner Stadtteils Burg auf Fehmarn Die Anlage die der Danenkonig Waldemar II im Jahr 1210 errichten liess war bis zu ihrer Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg der wichtigste Schauplatz der Inselgeschichte Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Galerie 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie rechteckige Anlage hat die Masse von 36 Meter Breite und 53 Meter Lange und ist von einem Wassergraben und einem flachen Wall umgeben Von den Backsteinbauten der Burg sind heute nur noch der Stumpf des quadratischen Bergfrieds mit seinem 11 mal 11 Meter messenden Fundament aus Feldsteinen in der nordostlichen Ecke und Reste der Ringmauer erhalten Die Mauern des Bergfrieds stehen noch bis zu einer Hohe von vier Metern und sind zwei Meter dick Fruher existierte als zusatzlicher Schutz noch ein weiterer Wehrturm in der Sudwest Ecke Es handelt sich bei dieser landesherrlichen Anlage neben der Burg Linau um die wohl einzige wenigstens noch als bescheidene Ruine mit aufgehendem Mauerwerk erhaltene mittelalterliche Steinburg in Schleswig Holstein dessen einst zahlreiche Adelsburgen des 11 bis 15 Jahrhunderts vom Typ Motte vgl die frei rekonstruierte Turmhugelburg Lutjenburg grosstenteils aus Holz auf Erdhugeln errichtet waren 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Erik von Pommern eroberte die Burg zweimal nbsp Freilegung der Burgruine Glambek 1908Die wechselvolle Geschichte der Burg hat ihre Ursache im Gegenspiel der Holsteiner Grafen und der danischen Konige Im Jahr 1248 zur Zeit der Herrschaft Konigs Erik IV fand auf der Burg die Hochzeit von Eriks jungstem Bruder Christoph mit der pommerschen Herzogstochter Margarete Sambiria auch Margarete Sprenghest genannt statt Die Regierungszeit Eriks V von 1259 bis 1286 uberstand die Burg ohne Konflikte 1307 kam es zum Glambeker Vergleich Der Danenkonig Erik VI vermittelte in einem Konflikt der Grafen von Holstein mit dem Landadel Der Bruder Eriks VI der danische Konig Christoph II erliess 1320 fur die Landschaft das Alteste Fehmarnsche Landrecht Gerichtsstand war die Burg Glambek auf der sein Amtmann aus dem Adelsgeschlecht Reventlow residierte Der nahm zugleich das Amt des Richters wahr und liess 1321 viele Leute auf Burg Glambek hangen weil sie fur den im selben Jahr verstorbenen Johann II von Holstein Kiel eingetreten waren Johann III von Holstein Kiel wurde 1326 mit der Insel Fehmarn belehnt Er erliess ein milderes Geschworenen Landrecht Handfeste bei gleichzeitiger Abschaffung des Glambek Gerichts Diese neue Rechtsquelle galt bis zum Jahr 1558 1358 erschien der danische Konig Waldemar IV Atterdag mit einer Armada vor der Burgtiefe Die Burg wurde eine leichte Beute Atterdags der die Holsteingrafen vertrieb Der Sohn Johanns III Adolf VII von Holstein Kiel verbundete sich allerdings mit den verwandten Herzogen von Schleswig und Mecklenburg und eroberte im Jahre 1359 die Insel zuruck Nach einer Friedensperiode von 57 Jahren eroberte der danische Konig Erik von Pommern Fehmarn im Jahr 1416 und liess den Burghauptmann von Glambek enthaupten Aber wieder eroberten die Holsteingrafen die Insel kurz darauf zuruck Im Jahre 1420 erschien Konig Erik erneut vor der Insel diesmal mit 700 Schiffen Er wurde zweimal abgewehrt doch der dritte Landeversuch gelang Er zerstorte die Burg verwustete die Insel und ermordete zwei Drittel der Bevolkerung Der Holsteingraf Adolf VIII eroberte Fehmarn 1424 zuruck und besiedelte die Insel mit Dithmarscher Bauernfamilien Nachdem die Grafen von Holstein einmal mehr die Burg an ihre Widersacher verloren hatten rief Graf Adolf 1426 die Vitalienbruder zur Eroberung der stark befestigten Glambek zu Hilfe Diese blieben dort bis zur Verpfandung der Anlage an die Stadt Lubeck im Zuge des Friedens von Vordingborg im Jahr 1435 Bei der Vorlage des Neuen Fehmarnschen Landrechts im Jahr 1558 wurde der Statthalter Heinrich Rantzau tatlich angegriffen Im selben Jahr beschwerte sich der Amtmann beim Landesherrn uber den Verfall der Anlage Die Burg Glambek diente nun als Lager fur Holz und Getreide 1627 eroberten 500 kaiserliche Soldaten unter dem Grafen von Jean de Merode die Insel wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs Bei dem Versuch Konig Christians IV die Burg 1628 zuruckzuerobern wurde sie endgultig zerstort Die Backsteine wurden in der Folgezeit weitgehend abgetragen bis die Burg unter Flugsand versank Ihre Reste wurden durch das Ostseesturmhochwasser 1872 wieder freigespult und ab 1908 legte man die Ruine systematisch frei 2 Seit der touristischen Erschliessung des Sudstrands liegt das Areal der Burgruine auf der Ruckseite einer Ferienanlage unmittelbar im Schatten gigantischer Bettenburgen ohne angemessene Zuwegung ohne Info Tafeln und von Unkraut uberwuchert ist diese einzige Ruine einer ziegelsteinernen Burg des Mittelalters Schleswig Holsteins sehr vernachlassigt und nur schwer auffindbar Galerie Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Quellen BearbeitenInformationsbroschure des Tourismus Service FehmarnLiteratur BearbeitenRichard Haupt Bearb Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Schleswig Holstein Band 2 Homann Kiel 1888 S 81 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Glambeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Frederic Zangel Burg Glambeck In kuladig de Abgerufen am 27 Juni 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Jens Friedhoff Lebendiges Mittelalter und vergessene Ruinen die Turmhugelburg Lutjenburg und die Burgruine Glambeck in Schleswig Holstein in Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege hrsg vom Europaischen Burgeninstitut 4 2012 S 215 221 Nicoletta Adams Ostseekuste Schleswig Holstein DuMont Reiseverlag Ostfildern 2005 ISBN 3 7701 6511 X S 45 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Glambek amp oldid 224046380