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Die Burg Arlen auch Burg Arlberg oder Burg Arl genannt ist eine abgegangene Hohenburg in der Gemeinde St Anton am Arlberg im Land Tirol Sparliche Reste der ehemaligen Ruine finden sich auf dem Schlosskopf bei Nasserein ostlich von St Anton Burg ArlenReste der Burg ArlenReste der Burg ArlenAlternativname n Burg Arlberg Burg ArlStaat OsterreichOrt St Anton am Arlberg NassereinEntstehungszeit um 1225 bis 1250Burgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallBauweise BuckelquaderGeographische Lage 47 8 N 10 16 O 47 13625 10 263888888889 1365 Koordinaten 47 8 10 5 N 10 15 50 OHohenlage 1365 mBurg Arlen Tirol Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg wurde um 1225 bis 1250 von den Herren von Arlen einem Zweig der Schrofensteiner erbaut Urkundlich ist die Burg erstmals 1279 mit Otto de Arlberch fassbar dieser schenkte damals dem Kloster Stams den Hof Trams bei Landeck als Seelgerat 1 Er siegelt dabei als Otto von Schrofenstein mit dem schrofensteinschen Steinbock im Wappen Er durfte demnach identisch mit Otto II von Schrofenstein sein Diese Burggrundung hangt mit der seit 1218 begonnenen Verkehrserschliessung uber den Arlberg zusammen Die Schrofensteiner haben durch Rodungstatigkeit und Kolonisation bis uber die Passhohe hinaus auch auf den Raum Bludenz zugegriffen Diese Schrofensteiner waren Ministeriale der Grafen von Gorz und Tirol 1312 ist ein Konrad von Arlenberg bezeugt vermutlich ein Brudersohn des erwahnten Ottos Auch ein Ulrich de Arlperge wird um 1320 herum genannt 1338 tritt noch ein Schwicker ab dem Arlberge auf wobei sich die Namensbezeichnung auf die Besitzungen am Arlberg und nicht mehr auf die Burg die damals bereits landesfurstlicher Besitz war beziehen Zwischen 1312 und 1315 kam es in dieser Gegend Tirols zu einer verheerenden Fehde zwischen den Freiherrn von Rettenberg Hohenegg zusammen mit Graf Hugo von Montfort auf der einen und Konig Heinrich von Bohmen zugleich auch Graf von Tirol auf der anderen Seite Der Konflikt ist auf das Zusammentreffen der Hohenegger im Lechtal und am Tannberg mit den Schrofensteinern welche von der Burg Arlberg nordwarts und uber das Almajurjoch expandierten zuruckzufuhren 1312 hat Konrad von Perjen Schrofenstein sieben Raubzuge gegen die Rettenberger unternommen 1312 13 brachen dann die Feindseligkeiten offen aus wobei das Stanzertal weitgehend verwustet wurde Dabei wird ein novum castrum factum in monte Arl erwahnt d h die alte Burg ist bei diesen Auseinandersetzungen zerstort und dann wieder aufgebaut worden Dem Landesherren von Tirol waren diese Auseinandersetzungen willkommen da damit die Machtbasis der Schrofensteiner geschmalert worden war Bei den 1316 einsetzenden Friedensverhandlungen war die Burg Arlberg in den Handen der Rettenberger und ihrer Allgauer Bundesgenossen Danach wurde die Burg nicht mehr an die Schrofensteiner sondern an den Landesherren zuruckgestellt 1317 ist hier der landesfurstliche Richter von Landeck Rudolf von Prutz tatig Der Aufbau der Burg verzogerte sich wegen eines 1330 wieder aufgeflammten Krieges gegen die Schrofensteiner 1332 38 wird die Burg als nova domus in Arlperch und 1339 als novum castrum factum in monte Arl bezeichnet wobei Gelder fur den Berthold von Rubein Richter in Landeck fur die Burghut angewiesen werden Danach verschwindet die Burg aus den Raitbuchern Rechnungsbuchern vermutlich weil die Burg von einem Amts zu einem Erblehen wurde Als Lehensnehmer kommen Angehorige des Geschlechts der Uberrhein in Frage Die verkehrswichtige Funktion der Burg tritt nochmals 1385 zum Vorschein damals erwirkte ein Heinrich ein Findelkind aus Kempten und spaterer Schwerttrager des Jakobs von Uberrhein die Erlaubnis von Herzog Leopold III das St Christophorus Hospiz zu errichten Im Jahr 1406 kam es wahrend der Appenzellerkriege zur endgultigen Zerstorung der Burg durch die Appenzeller Der Burgherr Jakob von Uberrhein wurde von den Appenzeller gefangen genommen und im Turm zu Pettneu gehangt Brandspuren bei den neuzeitlichen Grabungen bestatigen die gewaltsame Einnahme und Zerstorung von Burg Arlen Anlage BearbeitenDie Burgstelle der Schlosskopf ist eine wenig ausgepragte Ruckfallkuppe oberhalb von Nasserein Im Nordwesten ist ein kunstlich angelegter Spitzgraben zu erkennen Am Westfuss des Burghugels liegt der nach einem Brand 1946 wieder aufgebaute Bauhof der fruhere zur Burg gehorende Meierhof heute Schlosshof Hin und wieder ist man zwischen 1950 und 1970 bei Bauarbeiten auf die unterirdischen Gange der Burg gestossen welche angeblich bis weit nach Nasserein und St Jakob hinunter fuhrten Eine genauere Erforschung dieser Gange wurde jedoch nicht vorgenommen da sich diese bei der Notgrabung von 1974 nicht haben finden lassen durfte es sich wie so oft um eine Legendenbildung handeln 1974 wurden grosse Teile des Ruinenbestandes wegen eines geplanten Kaffeehausbaues zerstort Erhalten blieb ein 2 15 m starkes Mauerstuck das als Ostwand des ehemaligen Bergfrieds interpretiert wird Dieser hatte einen quadratischen Grundriss von 10 5 m Seitenlange und eine lichte Weite von 5 7 m Ein Rest einer Futtermauer der ehemaligen Ringmauer ist noch erhalten Bei der Notgrabung von 1974 wurden drei aus Tuffstein gearbeitete Gewande und Bogenfragmente mit Brandspuren gefunden nbsp Lourdeskapelle mit einer Futtermauer der Burg ArlenAuf dem Burghugel wurde Ende des 19 Jahrhunderts eine Lourdeskapelle errichtet deren Ecksteine ehemalige Buckelquader von der Burg Arlen sind Seit Mitte des 19 Jahrhunderts gehort der Burgplatz der Familie Alber Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Weidlich Flechsig Wurzburg 1994 ISBN 3 8035 1372 3 Oswald Trapp Magdalena Hormann Weingartner Mitarbeiterin Tiroler Burgenbuch VII Band Oberinntal und Ausserfern Verlagsanstalt Athesia Bozen 1986 ISBN 88 7014 391 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Arlen Sammlung von Bildern Geschichte Tirol St Anton am Arlberg Eintrag zu Burg Arl in der privaten Datenbank Alle Burgen Burg Arlen In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Bitschnau Arlberg In Oswald Trapp Magdalena Hormann Weingartner S 155 163 Burgen und Schlosser in Tirol Schloss Ambras Schloss Anras Burg Arlen Burg Arnholz Burg Berneck Schloss Bidenegg Schloss Bruck Lienz Burg Ehrenberg Reutte Burg Fernstein Schloss Friedberg Volders Burg Freundsberg Burg Heinfels Schloss Hohenstaffing Hofburg Innsbruck Schloss Itter Burg Kienburg Burg Klamm Burg Kronburg Burg Kropfsberg Festung Kufstein Schloss Landeck Schloss Lanegg Burg Laudegg Schloss Lebenberg Schloss Lengberg Burg Lichtenwerth Schloss Liebburg Osttirol Burg Loch Pinswang Schloss Matzen Reith im Alpbachtal Schloss Munichau Schloss Naudersberg Burg St Petersberg Burgruine Rabenstein Virgen Schloss Rotholz Schloss Schneeberg Burg Schrofenstein Ruine Sigmundsburg Schloss Sigmundslust Ruine Thierberg Schloss Tratzberg Burg Vilsegg Schloss Wagrain Ebbs Schloss Weiherburg Schloss Wiesberg Ziegelburg Siehe auch Liste der Burgen Schlosser und Ansitze in Tirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Arlen amp oldid 229612329