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Bunsenit veraltet auch als Nickeloxydul und unter der chemischen Bezeichnung Nickel II oxid bekannt ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung NiO BunsenitGrune blockige Bunsenitkristalle und unbekannte farblose Kristalle aus der Kochhutte Helbra Mansfeld Sudharz Bildbreite 1 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Bse 1 Chemische Formel NiOMineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV A 04 IV A 04 030 4 AB 25 04 02 01 02Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Fm3 m Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225Gitterparameter a 4 18 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Zwillingsbildung beobachtetPhysikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 3 Dichte g cm3 gemessen 6 898 berechnet 6 806 3 Spaltbarkeit fehltFarbe dunkel bis pistaziengrunStrichfarbe braunschwarzTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 2 37Brechungsindex n 2 37 3 Doppelbrechung keine da optisch isotropBunsenit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt meist sehr kleine oktaedrische Kristalle von dunkel pistaziengruner Farbe Seine Strichfarbe ist dagegen braunschwarz Die Oberflachen der durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle zeigen einen glasahnlichen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Robert Bunsenzwischen 1852 und 1877Erstmals beschrieben wurde das Mineral 1858 von Carl Wilhelm Bergemann der es zunachst als Nickeloxydul bezeichnete Er entdeckte es an einer Probe aus der Umgebung von Johanngeorgenstadt im Erzgebirge die er von dem Mineralogen und Mineralienhandler Adam August Krantz erhalten hatte Dieser wiederum hatte die Probe in einer 1857 in Schneeberg aufgekauften Sammlung gefunden 4 Insgesamt konnte Bergemann drei neue Minerale auf der Stufe identifizieren namentlich neben dem Nickeloxydul noch Aerugit und Xanthiosit Ersteres war dabei bereits durch Henri Victor Regnault und Robert Wilhelm Bunsen als kunstliches krystallinisches Nickeloxydul bekannt 5 Seinen bis heute gultigen Namen Bunsenit erhielt das Mineral 1868 durch James Dwight Dana der das Mineral nach Robert Wilhelm Bunsen benannte 6 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Bunsenit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 1 und 2 1 M2O MO wo er zusammen mit Calciumoxid Manganosit Monteponit Murdochit Periklas und Wustit die Periklas Gruppe mit der System Nr IV A 04 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Bunsenit ebenfalls in die Abteilung der Oxide und Hydroxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 2 1 und 1 1 ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Kation Anion M O 1 1 und bis 1 1 25 mit nur kleinen bis mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es zusammen mit Calciumoxid Ferroperiklas Manganosit Monteponit Periklas Wustit die Periklasgruppe mit der System Nr 4 AB 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Bunsenit in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung der Oxide ein Auch hier ist er in der Periklasgruppe Isometrisch Fm 3m mit der System Nr 04 02 01 innerhalb der Unterabteilung Einfache Oxide mit einer Kationenladung von 2 AO zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Kristallstruktur von BunsenitBunsenit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Fm3 m Raumgruppen Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225 mit dem Gitterparameter a 4 18 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Die Kristallstruktur entspricht der von Natriumchlorid Bildung und Fundorte BearbeitenBunsenit bildet sich in Nickelerzen unter hydrothermalen Bedingungen bei etwa 730 C und weniger als 2000 bar durch Metamorphose Je nach Fundort ist das Mineral mit verschiedenen Begleitmineralen anzutreffen So tritt es an seiner Typlokalitat nahe Johanngeorgenstadt in Sachsen in Vergesellschaftung mit Bismut Annabergit Aerugit und Xanthiosit auf 3 Als sehr seltene Mineralbildung ist Bunsenit bisher Stand 2018 nur in wenigen Proben von weniger als 10 Fundorten bekannt wobei er in Deutschland ausser bei Johanngeorgenstadt noch in der Umgebung der nahe gelegenen Stadt Marienberg und etwa 1 5 km nordwestlich davon auf der Abrahamhalde am Schacht 139 nicht zu verwechseln mit dem Vater Abraham Schacht Wismutschacht 152 bei Lauta in Sachsen sowie in der Kochhutte auch August Bebel Hutte bei Helbra in Sachsen Anhalt gefunden werden konnte 7 In einer Nickel Lagerstatte und der Talkgrube Scotia bei Bon Accord in der sudafrikanischen Provinz Mpumalanga trat Bunsenit in Begleitung von Liebenbergit Trevorit Violarit Millerit Gaspeit Nimit und dem dort erstmals entdeckten und nach dessen Typlokalitat benannten Bonaccordit auf 3 Daneben konnte Bunsenit noch im Morokweng Krater gefunden werden der durch den Einschlag eines Asteroiden entstand und 1994 in der Kalahari Wuste entdeckt wurde 7 Weitere bisher bekannte Fundorte sind die Lagerstatte Kambalda im Coolgardie Shire des australischen Bundesstaates Western Australia die alte Goldgraberstatte Sarggejok Sargejok bei Karasjok in der norwegischen Provinz Fylke Finnmark und eine Gold Lagerstatte am Fluss Aidyrlya in der russischen Oblast Orenburg 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenRegnault I Untersuchungen uber die Wirkungen des Wasserdampfes bei einer hohen Temperatur auf die Metalle und die Schwefelmetalle Versuch einer neuen Classification der Metalle nach dem Grade ihrer Oxydabilitat Nickel In Journal fur praktische Chemie Jahrgang 1837 Band 3 Ambrosius Barth Leipzig 1837 S 141 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10707706 00169 SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D C Bergemann XXVI Ueber einige Nickelerze In Journal fur Praktische Chemie Band 75 1858 S 239 244 rruff info PDF 221 kB abgerufen am 1 April 2018 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 209 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bunsenite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Bunsenit Mindat Bunsenite englisch Webmineral Bunsenite englisch RRUFF Database of Raman spectroscopy Bunsenite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Bunsenite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 185 a b c d e Bunsenite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 61 kB abgerufen am 1 April 2018 C Bergemann XXVI Ueber einige Nickelerze In Journal fur Praktische Chemie Band 75 1858 S 239 244 rruff info PDF 221 kB abgerufen am 1 April 2018 Thomas Witzke Die Entdeckung von Bunsenit bei www strahlen org J D Dana G J Brush A System of Mineralogy 5 Auflage John Wiley and Sons New York 1868 S 134 135 rruff info PDF 153 kB abgerufen am 1 April 2018 a b c Fundortliste fur Bunsenit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bunsenit amp oldid 230422251