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Bruch ist ein Ortsteil von Numbrecht im Oberbergischen Kreis im sudlichen Nordrhein Westfalen innerhalb des Regierungsbezirks Koln BruchGemeinde NumbrechtKoordinaten 50 54 N 7 35 O 50 908055555556 7 5866666666667 240 Koordinaten 50 54 29 N 7 35 12 OHohe 240 m u NNEinwohner 204 31 Dez 2006 Postleitzahl 51588Vorwahl 02293Karte Lage von Bruch in Numbrecht Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bilder 5 Personlichkeiten 6 Radwege 7 Burgerbus 8 Weblinks 9 Literatur 10 QuellenGeographie BearbeitenDer Ort befindet sich Luftlinie rund drei Kilometer ostlich des Zentrums von Numbrecht auf einer Hohe von rund 240 m alter Ortsteil die auf rund 270 m im Neubaugebiet Finkenhahnchen aus den 1970er Jahren ansteigt Bruch liegt auf einem flachen Talhang der Homburger Brol der aus mitteldevonischen Grauwacken Eifelium 1 gebildet wird die von einer Lehmschicht der periglazialen Solifluktion bedeckt sind Aufgeschlossen findet man diese Grauwacken unter anderem in zwei kleineren heute nicht mehr genutzten und fast vollig zugewachsenen Steinbruchen die im Bereich sudlich der Walter Peitgen Strasse in Richtung Distelkamp liegen Auf den in unmittelbarer Nachbarschaft existierenden Abbau devonischer Eisenerze etwa ab dem Ende des 16 Jahrhunderts in Distelkamp deutet die Eisenstrasse hin auf der das Eisenerz von Distelkamp zur Hammermuhle bei Grotzenberg transportiert wurde Zwei kleinere Bache entwasserten fruher sichtbar heute weitgehend verrohrt im alten Ortskern von Bruch zur Homburger Brol Der eine dessen Quellfassung noch heute im Brucher Wald zu finden ist floss im Bereich der Strasse In der Schlade zum Brolbach Sein Wasser wurde ab 1907 unterhalb des Quellbereiches in einem Hochbehalter gesammelt und versorgte die Brucher Hauser zentral mit Wasser das bis dahin aus Brunnen gefordert wurde 2 Der Name Schlade leitet sich aus dem niederdeutschen Begriff Slot bzw dem friesischen sluut ab die einen Abzuggraben bezeichnen 3 Der andere Bach durchfloss den sog Langensiefen Bereich der heutigen Walter Peitgen Strasse Der Begriff Siefen auch Siepen leitet sich aus der bergischen Mundart ab und deutet auf feuchte und nasse Gebiete hin Die im Oberbergischen haufig zu findenden Siefen stellen eine Sonderform der Kerbtaler dar da sie keinen perennierenden Bachlauf aufweisen und als Talanfange zu betrachten sind deren Ursprungsmulden oft als Schladen bezeichnet werden 4 Dieser Kerbtalcharakter des Langensiefenbaches war bis in die 1970er Jahre sehr gut zu erkennen Der Bach wurde dann verrohrt und das Kerbtal weitgehend zugeschuttet Bruch gehort zur Naturraumlichen Haupteinheit Bergland der oberen Agger und Wiehl bzw zur Naturraumlichen Untereinheit Unterwiehl Bergland nach H Muller Miny vgl auch Naturraumliche Haupteinheiten Deutschlands Klimatische Einordnung Die Jahresniederschlage liegen im Bereich von 1150 mm die mittlere Januartemperatur liegt bei ca 0 5 C und die mittlere Julitemperatur bei ca 16 C 1891 1930 nbsp Profil durch das Broltal auf der Hohe von Bruch nbsp Strassennetz von Bruch nbsp Ausschnitt aus der Mercator Karte von 1575Geschichte Bearbeiten1575 wurde der Ort das erste Mal als Ort in der Karte des bergischen Amtes Windeck und der Herrschaft Homburg von A Mercator urkundlich erwahnt 5 Die ersten Siedlungsgebiete im Oberbergischen lagen im fruhen Mittelalter nicht in den feuchten Talauen die im Ubrigen erst im 19 Jh besiedelt wurden sondern auf den trockeneren Hohenrucken z B Numbrecht Marienberghausen u a Nachdem die Hohenorte besiedelt waren und wegen des Bevolkerungswachstums neues Siedlungs und Agrarland erschlossen werden musste kamen die in der Nahe der Hochflachen auftretenden Quellmulden Schladen Siefen den Siedlern in besonderer Weise entgegen So war es damals z B lebenswichtig Wasser in unmittelbarer Nahe zu haben Ortsnamen in diesen jungeren Rodungsgebieten 850 1300 enden meist auf bruch rod roth siepen siefen 6 Nicke 1995 bezeichnet Siedlungen wie Bruch daher als Siefenorte Die Schreibweise der Erstnennung war Tzum Broich In der Chronik der Gemeinden Numbrecht und Marienberghausen 7 findet man folgende Angaben zum Ortsnamen 1 Mundartliche Form Om Brooch 2 Urkundliche Form mit Jahreszahl 1575 Broich 3 Deutung des Ortsnamens haufiger Flurname fur Sumpf Moorland Sumpfstelle in einer Wiese 4 Grundungszeit 1300 1600 5 Anzahl der Hofbesitzer Familien 2 Familien im Jahre 1579 aufgrund der Fuder Haber Zettel Futterhaferliste des Kirchspiels Numbrecht Bruch gehorte vor dem Siegburger Vergleich 1604 zur Hundschaft Honnschaft des Kirchspiels Brol zusammen mit Ober und Niederbrol Grotzenberg Winterborn Oberbreidenbach Drinhausen Birkenbach Bieberstein und Scheidt In fast jeder Ortschaft des Homburger Landchens wohnten im 16 Jahrhundert Eigenleute der Landesherren denen genau vorgeschrieben war was sie zu tun und zu lassen hatten wie ein Weistum aus dem 16 Jhdt nachweist Es handelt sich um Frondienste die die Untertanen der beiden Herren von Homburg des Grafen Ludwig des Alteren von Wittgenstein 1532 1605 und des Grafen Heinrich zu Sayn 1539 1606 auf das Haus Homburg jahrlich zu leisten schuldig waren In diesem Weistum heisst es u a Die Hundschaft B r o l hat die lange Wiese unter dem Hain heute BURGWIESE Schloss Homburg gemaht das Heu gemacht und einfahren mussen Aus Bruch mussten die Leute also an den Fuss des Schlossberges zum Heumachen ziehen Die Eigenleute durften ohne Erlaubnis ihres Herren nicht einen Horigen eines anderen Landesherren heiraten Die benachbarten Landchen galten damals schlichtweg als Ausland z B die Herrschaft Gimborn Neustadt nordlich der Agger das Herzogtum Berg im Westen und nach 1604 auch das zu Berg gehorige Kirchspiel Waldbrol 8 Nach der homburgischen Schulordnung des Grafen Karl Friedrich zu Sayn und Wittgenstein von 1698 mussten die Brucher Kinder die Schule in Drinsahl Drulshohler Schul besuchen In dieser Schulordnung heisst es zur Begrundung der Schulpflicht u a und weilen auch die Leuthe Ihre Kinder gar schlecht zur Schule gehalten wird dieses einmahl fur all verordnet wie auch an anderen reformirten Orten brauchlich dass so die Wohlhabenden aus Saumhaftigkeit oder anderen irdischen Verwendungen ihre Kinder von der Schule halten sie ebenwohl als wenn sie wurklich selbige hinschickten das Schulgeld denen praeceptoriby Lehrer erlegen sollen der aber in Armuth geraten sol nichts desto weniger seine KInder dahin schicken und soll wie brauchlich der Schulmeister aus dem Allmosen bezahlt werden 9 1915 wurde am ostlichen Ortsrand von Bruch die Kleinbahn Bielstein Waldbrol eroffnet Mit einer Haltestelle Bruch Grotzenberg Vgl dazu das Kursbuch von 1944 S 63 rechts unten 10 oberhalb der ehemaligen evangelischen Volksschule in Grotzenberg die Gleise und den Bahndamm der in den 1980er Jahren abgetragen worden ist erkennt man noch auf dem Bild Blick auf Grotzenberg und auf einem Bild mit einem Triebwagen das Mitte der 1950er Jahre von Bruch aus aufgenommen worden ist 11 Die Zahl der Einwohner entwickelte sich in Bruch folgendermassen 1817 42 1830 47 1843 35 in 7 Gebauden 12 1851 47 1935 nach dem Adressbuch fur den Oberbergischen Kreis 70 davon 6 Landwirte viele Arbeiter und Handwerker wenige Angestellte und unter den vermutlich jungeren Frauen viele Hausangestellte 13 1961 124 1974 143 und 2004 176 Einwohner Die mehrheitlich protestantischen Bewohner gehoren zum Bezirk Winterborn der evangelischen Kirchengemeinde Numbrecht Der Bezirk Winterborn im nordlichen Teil unsrer Gemeinde ist nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden Mit der Einrichtung der dritten Pfarrstelle in Winterborn im Jahr 1951 wurde Winterborn der dritte Pfarrbezirk der sogenannte obere Bezirk 14 Sehenswurdigkeiten BearbeitenIm Ort Bruch stehen gut erhaltene Fachwerkhauser die zum grossten Teil aus dem 19 Jahrhundert stammen und in frankischer Tradition Hofformen mit getrennten Gebauden fur die einzelnen Funktionen und Nutzungen Wohnhaus Stallgebaude Speicher Scheune erbaut sind Im Oberbergischen so auch in Bruch tritt aufgrund der oft engen Platzverhaltnisse meist das sog Wohn Stall Haus auf bei dem Wohnhaus und Stall sich unter einem Dach befinden und die Scheune abseits davon steht Daruber hinaus sind die frankischen Hofe traufstandig d h sie stehen mit der Langsseite zur Strasse H Nicke 1995 S 43 f Teilweise wurden sie auf den Grundmauern der vorherigen Hauser erbaut Bilder Bearbeiten nbsp Fachwerkhauser nbsp Altestes Haus 1728 nbsp Winter 1976 nbsp Bruch 2004 nbsp Blick auf Grotzenberg im Vordergrund die Gleise der ehemaligen 1966 eingestellten Kleinbahn Bielstein Waldbrol Ostern 1955 nbsp Blick auf Winterborn im Vordergrund der Bahndamm der ehemaligen 1966 eingestellten Kleinbahn Bielstein Waldbrol Winter 1956 nbsp Blick Richtung Winterborn Hintergrund rechts das alte Trafohauschen der Elektrizitatsgenossenschaft Malzhagen und dahinter der Schornstein der ehemaligen Papierfabrik in Winterborn 1955 nbsp Heuernte in Bruch mit Blick auf Grotzenberg wahrend des 2 Weltkrieges um 1940 Personlichkeiten BearbeitenWalter Peitgen Alt Burgermeister Heinz Otto Peitgen deutscher Mathematiker Gerhard Sohn geboren und aufgewachsen in Bruch nach dem Volkswirtschaftsstudium zunachst Ministerialbeamter in der Staatskanzlei unter Johannes Rau und danach als Ministerialdirigent Leiter der Abteilung Energie Kohle und Bergwesen im nordrhein westfalischen Ministerium fur Wirtschaft und Mittelstand Technologie und Verkehr seit 1999 geschaftsfuhrendes Vorstandsmitglied des Gesamtverbandes des deutschen Steinkohlenbergbaus Er verstarb am 9 Dezember 2006 im Alter von 65 Jahren Radwege BearbeitenFolgende Fahrradtouren durchqueren Bruch Fachwerkroute An der Strecke liegen zahlreiche renovierten Fachwerkhauser Es mussen 8 Hohenunterschiede bewaltigt werden Familienroute Eine kleine Rundroute von 13 km bei der nur ein kleiner Hohenunterschied zu bewaltigen ist Ausgangspunkt Numbrecht Routen Name Wegzeichen Fahrstrecke WeglangeFachwerkroute nbsp Numbrecht Marienberghausen Lindscheid Benroth Langenbach Berkenroth Gut Rottland Richtung Wirtenbach Bruch 40 kmFamilienroute Numbrecht Kurpark Numbrecht Ententeich Aussichtsturm Bruch Grotzenberg Wirtenbach Ahlbusch Odinghausen vorbei an dem Sportpark und Golfplatz Numbrecht Numbrecht Kurpark 13 kmBurgerbus BearbeitenHaltestelle des Burgerbuses der Gemeinde Numbrecht Route Oberbierenbach Distelkamp Odinghausen Numbrecht BusbahnhofWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bruch Sammlung von Bildern Black Fooss Buuredanz auf YouTube abgerufen am 2 Januar 2019 Musikvideo von 1977 gedreht in Bruch Literatur BearbeitenBrinkmann und Muller Miny Der Oberbergische Kreis Bonn 1965 Quellen Bearbeiten Karl Schmitz Erdgeschichte des Oberbergischen Gummersbach 1974 Abb 6 Numbrechter Hefte Bruch Ein historisches Dorf Kirsch Verlag Numbrecht 1977 Sturmfels Bischof Unsere Ortsnamen Ferd Dummler Verlag Bonn 1961 Herbert Nicke Reliefgenese des sudlichen Bergischen Landes zwischen Wupper und Sieg Geographisches Institut der Universitat zu Koln Koln 1983 Klaus Pampus Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte Hrsg Oberbergischen Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins Gronenberg Gummersbach 1997 ISBN 3 88265 206 3 Herbert Nicke Das Oberbergische Land Ein Landschaftsportrait Wiehl 1995 Heinrich Schild Chronik der Gemeinden Numbrecht und Marienberghausen Gummersbach 1977 Seite 21ff Unveroffentlichtes Manuskript von W Schoppmann anlasslich der 850 Jahr Feier von Winterborn August 1994 Karl Heckmann Geschichte der ehemaligen Reichsherrschaft Homburg an der Mark Bonn 1939 http pkjs de bahn Kursbuch1944 Teil3 240k jpg https deacademic com pictures dewiki 87 Winterborn triebwagen k jpg Konigliche Regierung zu Coln Hrsg Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniss sammtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstucke des Regierungs Bezirks Coln nach Kreisen Burgermeistereien und Pfarreien mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebaude sowie der Confessions Jurisdictions Militair und fruhern Landes Verhaltnisse Koln 1845 Digitalisat Adressbuch fur den Oberbergischen Kreis nebst Gewerbeverzeichnis Verlag Oberbergischer Bote G m b H Gummersbach 1935 1 Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Numbrecht Winterborn eingesehen am 29 November 2018Ortsteile von Numbrecht Auf der Hardt Abbenroth Ahebruch Ahlbusch Alsbach Altennumbrecht Bierenbachtal Breunfeld Benroth Berkenroth Birkenbach Breitewiese Brunglinghausen Bruch Buschhof Buch Distelkamp Drinsahl Elsenroth Erlinghausen Friedenthal Gaderoth Gerhardsiefen Geringhausen Geringhauser Muhle Gopringhausen Grotzenberg Grunthal Grunewald Guxmuhlen Haan Hammermuhle Hardt Harscheid Hasenberg Heddinghausen Heide Heisterstock Hillenbach Hochstrassen Hoferhof Homel Homburg Brol Homburger Papiermuhle Huppichteroth Kleinhohe Krahm Kurtenbach Langenbach Linde Lindscheid Lindscheider Muhle Loch Lohe Malzhagen Marienberghausen Mildsiefen Muhlenthal Nallingen Neuenberg Neuroth Niederbrol Niederbreidenbach Niederelben Niederstaffelbach Nochel Oberbech Oberbierenbach Oberbreidenbach Oberelben Oberstaffelbach Odinghausen Prombach Riechenbach Rommelsdorf Rottgen Rose Schonhausen Schonthal Spreitgen Stockheim Stranzenbach Strasse Uberdorf Unter der Hardt Vorholz Windhausen Winterborn Wirtenbach Wolfscharre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruch Numbrecht amp oldid 233516133