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Der Brotfruchtbaum Artocarpus altilis Parkinson Fosberg Synonym Artocarpus communis J R Forst amp G Forst Artocarpus incisus Thunb L f ist ein tropischer immergruner Baum der zur Familie der Maulbeergewachse Moraceae gehort Der ursprunglich im tropischen Sudostasien beheimatete Baum wird heute in Asien Afrika auf Hawaii hawaiisch ʻulu 1 in Mittelamerika Brasilien und in der Karibik als Nutzpflanze angebaut BrotfruchtbaumBrotfruchtbaum in Honolulu HawaiiSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Maulbeergewachse Moraceae Gattung Brotfruchtbaume Artocarpus Art BrotfruchtbaumWissenschaftlicher NameArtocarpus altilis Parkinson FosbergBlatterMannlicher BlutenstandWeiblicher BlutenstandDie BrotfruchtSamen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Der Baum 1 2 Blatter Bluten und Fruchte 1 3 Vermehrung 1 4 Chromosomenzahl 2 Verbreitung 2 1 Ursprungliche Verbreitungsgebiete und erste Verbreitung 2 2 Brotfrucht Grund der Bounty Reise und der Meuterei 3 Inhaltsstoffe 3 1 Frucht 3 2 Mehl 4 Mensch und Brotfruchtbaum 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Baum Bearbeiten Der immergrune Brotfruchtbaum ist ein mittelgrosser bis zu 20 30 Meter hoher und breitkroniger Baum Gelegentlich entwickeln sich an der Stammbasis Brettwurzeln Der Durchmesser des graubraunen Stammes erreicht 60 bis 100 Zentimeter oder mehr Die ganze Pflanze fuhrt einen hautreizenden milchigen Saft Aus diesem Grund werden die Fruchte oft durch Abbrechen mit langen Stangen geerntet Blatter Bluten und Fruchte Bearbeiten Der Brotfruchtbaum bildet sehr grosse wechselstandige schraubige und ledrige kurz gestielte fast kahle leicht schuppige Laubblatter aus Der dicke Blattstiel ist bis zu 7 Zentimeter lang Die vielgestaltigen im Umriss eiformigen normal bis 30 60 bis 90 Zentimeter langen ledrigen unterseits auf den Adern etwas behaarten Blatter sind ganz oder gelappt bis geteilt und teils schnittig Sie befinden sich meist am Ende langer Zweige An der Spitze oder an den Lappen sind sie spitz Die langen stangelumfassenden und behaarten Nebenblatter sind abfallend Der einhausige monozische Brotfruchtbaum tragt getrennt mannliche und weibliche Blutenstande aus denen sich bis zu drei Ernten im Jahr entwickeln die jeweils bis zu 50 Fruchtstande liefern Der Baum bleibt bis zu 70 Jahre ertragreich Die gelben mannlichen Bluten stehen in langen keulenformigen Kolben die grunen weiblichen in Kopfchen In den Blutenstanden sitzen jeweils hunderte bis tausende sehr kleine Bluten Die mannlichen Bluten besitzen ein zwei bis vierteiliges rohriges Perianth und nur ein leicht vorstehendes Staubblatt sie sind meist von kleinen Deckblattern umgeben Die weiblichen Bluten sitzen auf dem fleischigen schwammigen Blutenboden und besitzen ein rohriges verwachsenes Perianth und vorstehende Narben oder Narbenaste Seine grunen bei Reife gelbgrun bis grunbraun gefarbten bis zu 6 kg schweren rundlichen bis ellipsoiden oder eiformigen polygonal warzigen Fruchte mit einem Durchmesser von etwa 15 bis 30 cm 2 tatsachlich sind es Fruchtverbande mit weissem Fruchtfleisch dienen vor allem in Asien als Grundnahrungsmittel Die Fruchte enthalten bis zu 22 Starke und 1 2 Eiweiss Die vielen Samen sind wenn vorhanden bis 2 3 Zentimeter gross oder es sind in den samenlosen Fruchten sehr kleine unfruchtbare Samen ausgebildet Die unterschiedlichen Pflanzen mit Artocarpus camansi Blanco Breadnut und ohne Artocarpus altilis Parkinson Fosberg Breadfruit Samen werden teils als verschiedene Arten aufgefasst allerdings ist es noch nicht genau geklart Hier wird Artocarpus camansi als Synonym von Artocarpus altilis angesehen Vermehrung Bearbeiten Der Brotfruchtbaum wird hauptsachlich durch Samen vermehrt die samenlosen Varianten hingegen durch die Verpflanzung von Wurzelschosslingen die von den Oberflachenwurzeln des Baumes her wachsen 3 Die Wurzeln konnen absichtlich verletzt werden um das Herausbilden von Schosslingen zu induzieren die dann von der Wurzel getrennt und in einen Topf oder direkt in den Boden gepflanzt werden 3 Auch Beschnitt induziert das Wachstum von Schosslingen 3 Abgeschnittene Schosslinge werden in Plastiktuten mit einer Mischung aus Boden Torf und Sand gelegt und im Schatten gehalten wahrend sie mit flussigem Dunger angefeuchtet werden Sobald die Schosslinge Wurzeln entwickelt haben werden sie bis zum Verpflanzen in die Plantage der vollen Sonne ausgesetzt 3 Fur die Vermehrung in Mengen werden Wurzelschnitte bevorzugt wobei die Segmente etwa 10 cm dick und 20 cm lang sind 3 Die Entwicklung von eigenen Wurzeln kann bis zu 5 Monate dauern wobei die jungen Baume zum Pflanzen bereit sind wenn sie 60 Zentimeter hoch sind 3 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 56 oder 84 4 Verbreitung BearbeitenUrsprungliche Verbreitungsgebiete und erste Verbreitung Bearbeiten Der Brotfruchtbaum ist ursprunglich in Polynesien beheimatet und wurde vermutlich bereits im 12 Jahrhundert durch Menschen uber den naturlichen Verbreitungsraum hinaus verbreitet sogenannte Hemerochorie Der Baum gelangte vermutlich in diesem Zeitraum von Samoa nach Hawaii Brotfrucht Grund der Bounty Reise und der Meuterei Bearbeiten Die beruhmte Meuterei auf der Bounty war durch die Brotfrucht bedingt Lieutenant William Bligh bekam 1787 von Konig Georg III den Auftrag Stecklinge des Brotfruchtbaums von Tahiti zu den Westindischen Inseln zu bringen Die langlebigen ertragreichen Baume mit ihren kohlenhydratreichen Fruchten sollten als preiswertes Nahrungsmittel fur die Sklaven auf den dortigen Zuckerrohrplantagen dienen 5 Die Matrosen der Bounty waren jedoch nicht nur emport weil das kostbare Trinkwasser an Bord zur Bewasserung der Stecklinge verwendet werden musste sondern sie sehnten sich auch nach den Frauen Tahitis zuruck Nach der Meuterei warfen sie die Fracht uber Bord Spater erhielt Bligh inzwischen Captain ein zweites Kommando mit demselben Auftrag das er erfolgreich beendete Allerdings akzeptierten die Sklaven die neue Nahrung nicht als Ersatz fur ihr gewohntes Getreide Von Jamaika aus wurde der Baum letztlich bis Mittelamerika und ins nordliche Sudamerika verbreitet Wissenschaftler von der Chicago Botanic Garden haben DNA Proben von verschiedenen Brotfruchtbaumen in der Karibik und Ozeanien genommen und sie miteinander verglichen um die Herkunft der Baume in der Karibik zu bestimmen 5 6 Sie fanden heraus dass die karibischen Baume aus Tahiti Timor stammten und konnten die von Bligh importierten Brotfruchtbaumsorten bestimmen 5 6 Inhaltsstoffe BearbeitenFrucht Bearbeiten Die Fruchte werden roh oder gekocht sowie auch fermentiert gegessen Die Fruchte enthalten bis zu 68 Wasser 22 Starke 4 9 Faserstoffe 1 2 Eiweiss und 0 2 Fett Dazu kommen u a auf 100 g 21 mg Vitamin C 490 mg Kalium 31 mg Kalzium 36 mg Phosphor und 25 mg Magnesium 7 Mehl Bearbeiten Das aus dem getrockneten Fruchtfleisch gewonnene Mehl mit seinem mit Getreide vergleichbaren sehr hohen Energiegehalt enthalt unter anderem bis zu 75 Starke bis zu 31 Zucker bis zu 5 Eiweiss und bis zu knapp 2 Fett Aber auch die Samen sind essbar so wie auch die mannlichen Blutenstande Mensch und Brotfruchtbaum BearbeitenAls Lebensmittel wird die Brotfrucht vor allem in Polynesien der Karibik in Sudindien und Sri Lanka verwendet Die Brotfrucht wird noch grun geerntet wird nach der Reife goldgelb und hat dann einen strengen sussen Geschmack Gekochte unreife Fruchte werden als Gemuse oder Mus verzehrt Die Verwendung ist ahnlich vielfaltig wie bei Kartoffeln man kann sie nach den gleichen Rezepten frittieren zu Salaten verarbeiten und so weiter Bei Vollreife ist die Frucht auch roh essbar Das Fruchtfleisch kann getrocknet und zu Mehl gemahlen werden Die Frucht enthalt 16 bis 24 kastaniengrosse Nussfruchte deren starkehaltiger Samen nach dem Rosten zu Mehl gemahlen wird Aus diesen Mehlen lassen sich Brote backen Literatur BearbeitenNadja Biedinger Die Welt der Tropenpflanzen Mit einem Vorwort von Wilhelm Barthlott DuMont Koln 2000 ISBN 3 7701 5294 8 Peter Schutt u a Hrsg Baume der Tropen die grosse Enzyklopadie unter Mitwirkung von 30 Experten Nikol Hamburg 2004 ISBN 978 3 933203 79 3 Robert Zander Zander Handworterbuch der Pflanzennamen Hrsg von Fritz Encke Gunther Buchheim Siegmund Seybold 15 Auflage korrigierter Nachdruck der 14 Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8001 5072 7 Thomas B Croat Flora of Barro Colorado Island Stanford Univ Press 1978 ISBN 0 8047 0950 5 S 342 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brotfruchtbaum Artocarpus altilis Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Brotfruchtbaum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen The Breadfruit Institute at the National Tropical Botanical Garden Hawaii englisch Brotfruchtbaum und Geschichte der Bounty bei flixbi de Breadfruit Artocarpus altilis bei Feedipedia Artocarpus altilis bei Useful Tropical Plants mogl Syn Artocarpus camansi bei Useful Tropical Plants Breadfruit bei Growables Einzelnachweise Bearbeiten ʻulu in Hawaiian Dictionaries Karl Herrmann Exotische Lebensmittel 2 Auflage Springer Berlin u a 1987 ISBN 3 540 16830 3 S 60 a b c d e f Julia F Morton Breadfruit In Fruits of Warm Climates NewCROP the New Crop Resource Online Program Center for New Crops and Plant Products Department of Horticulture and Landscape Architecture Purdue University West Lafayette IN USA 1987 S 50 58 archiviert vom Original am 5 Januar 2015 abgerufen am 7 Januar 2023 englisch Artocarpus altilis bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c Anna Manz Kapitan der Bounty brachte Brotfrucht in die Karibik 6 Januar 2023 abgerufen am 8 Januar 2023 deutsch a b Lauren Audi Gordon Shallow Erasto Robertson Dean Bobo Diane Ragone Elliot M Gardner Babita Jhurree Dussoruth Jacek Wajer Nyree J C Zerega Linking breadfruit cultivar names across the globe connects histories after 230 years of separation In Current Biology Januar 2023 S S0960982222019017 doi 10 1016 j cub 2022 12 001 elsevier com abgerufen am 8 Januar 2023 Brotfrucht auf symptomat de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brotfruchtbaum amp oldid 238011690