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Brilon Wald ist der sudlichste Stadtteil von Brilon im Hochsauerlandkreis im ostlichen Nordrhein Westfalen Deutschland Er entstand zum Ende des 19 Jahrhunderts unter dem Einfluss des Baus der Oberen Ruhrtalbahn von Hagen nach Warburg Am 31 Dezember 2021 lebten im Ort 452 Einwohner 1 Brilon WaldStadt BrilonKoordinaten 51 21 N 8 34 O 51 343888888889 8 5738888888889 472 Koordinaten 51 20 38 N 8 34 26 OHohe 472 m u NHNEinwohner 452 31 Dez 2021 1 Eingemeindet nach BrilonPostleitzahl 59929Vorwahl 02961Karte Lage der Ortschaft Brilon Wald innerhalb des Stadtgebiets von BrilonBrilon WaldEssigturm auf dem ehemaligen IndustriegebietBahnhof Brilon Wald Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 1845 bis Zweiter Weltkrieg 2 2 Brilon Wald in der Zeit des Nationalsozialismus 2 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Logo 4 Ortsansassige Vereine 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 Weblinks 9 QuellenGeographische Lage BearbeitenBrilon Wald liegt langgestreckt zwischen Brilon im Norden und dem hessischen Willingen im Suden unmittelbar nordlich der Einmundung der Schmala in die Hoppecke die in Sud Nord Richtung durch das Dorf fliesst Es ist von Brilon rund 5 5 km entfernt und befindet sich etwa zwischen 440 und 500 m u NHN Die Ortschaft Brilon Wald erstreckt sich am unteren Osthang des Ginsterkopfes 663 3 m sowie sudostlich des Habbergs 653 3 m und des Juden 633 2 m 2 uber die drei Berge verlauft die Rhein Weser Wasserscheide Nordostlich erhebt sich der Hammerkopf 543 9 m 2 ostlich die Kreuz Habuche 691 2 m 2 sudostlich der Huttenkopf 689 9 m 2 und sudlich der Rehkopf 674 7 m der Teil des Hohenzugs Schellhorn max 761 m ist Geschichte Bearbeiten1845 bis Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war das Hoppecketal oberhalb von Gut Gudenhagen bis zur hessischen Grenze nicht besiedelt 1845 wurde von einem Gerbereibesitzer aus Brilon eine Lohmuhle gebaut Von 1847 bis 1850 liess die Stadt Brilon durch das Hoppecketal die Chaussee von Brilon nach Willingen bauen Fur die Benutzung der Strasse erhob sie eine Maut Die Strasse vom Hoppecketal nach Bruchhausen und Elleringhausen wurde im Jahr 1859 fertiggestellt Die Entwicklung von Brilon Wald hangt eng mit dem Bau der Eisenbahn zusammen 1866 erhielt die Bergisch Markische Eisenbahn Gesellschaft die Konzession zum Bau der Strecke Schwerte Warburg Entgegen den Bemuhungen der Stadt Brilon entschied sich die Eisenbahngesellschaft gegen eine Streckenfuhrung in der Nahe zur Kernstadt Es wurde die Fuhrung durch Olsberg und Elleringhausen mit Scheiteltunnel zwischen dem Hab und Ginsterberg gewahlt da diese eine geringere Steigung und niedrigere Baukosten zur Folge hatte Somit wurde dort von 1868 bis 1872 der 1393 m lange Elleringhauser Tunnel gebaut Gleichzeitig entstanden nahe dessen Ostnordostportal im Hoppecketal der Bahnhof Brilon Wald und einige Wohnhauser in denen zunachst Bauarbeiter und Pferde untergebracht wurden Am 6 Januar 1873 nahm die Bahn den Guterverkehr am 10 Februar den Personenverkehr auf Die Station im Hoppecketal wurde zunachst Brilon Corbach benannt Die Eisenbahnstrecke in die Kernstadt wurde am 1 Juli 1900 in Betrieb genommen Da Brilon nun einen eigenen Bahnhof hatte wurde die Station 1901 in Brilon Wald umbenannt Dieser Name wurde fur den Ortsteil ubernommen In den Jahren 1913 bis 1919 wurden die Bahnanlagen erweitert es entstanden ein neues Empfangsgebaude ein neuer Guterschuppen und ein Lokomotivschuppen Dafur wurde die Hoppecke nach Osten verlegt In diese Zeit fallt auch die Inbetriebnahme der Strecke Brilon Wald Willingen am 31 Oktober 1914 die seit April 1917 bis Korbach befahrbar ist Bereits im Jahr 1880 errichtete die Hustener Gewerkschaft sudlich des Bahnhofs eine Fabrik in der aus Buchenholz Holzkohle Holzessig Holzteer und andere chemische Stoffe hergestellt wurden Bis nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Fabrik standig vergrossert zeitweilig waren dort fast 300 Mitarbeiter beschaftigt Die chemische Fabrik die inzwischen der Firma HIAG und dann der Degussa gehorte stand 1932 kurz vor der Schliessung Nur die Beharrlichkeit des damaligen Werksleiters Theophil Reichert hat dies verhindert 1937 wurden dieser Fabrik weitere Gebaude hinzugefugt Sudlich der chemischen Fabrik entstand 1905 die Westdeutsche Holzindustrie eine Fabrik zur Herstellung von Wascheklammern und Besenstielen 1923 hatte dieses Unternehmen 200 Mitarbeiter die Produktion lief in zwei Schichten Doch schon im Jahr 1925 ging die Firma in Konkurs und die Gebaude wurden an den Caritasverband der Diozese Munster und an die Landesversicherung Westfalen verkauft die hier gemeinsam Lungenheilstatten fur TBC kranke Frauen einrichteten Wegen der guten Auslastung wurde die Klinik um ein grosses Haus erweitert das auf einem Berg ostlich von Brilon Wald gebaut wurde und heute eine Klinik zur Rehabilitation von Suchtkranken beherbergt Im Ersten Weltkrieg wurde der Buchenwald im Bereich des heutigen Kirchwegs wegen Holzmangels abgeholzt In den 1920er Jahren entstanden hier die ersten Wohnhauser abseits der Korbacher Strasse ferner ein neues Schulgebaude 1924 und die katholische Kirche 1925 bis 1927 Die beiden Gebaude wurden vom Architekten Franz Schneider aus Dusseldorf Oberkassel entworfen Brilon Wald in der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Im Jahre 1937 verkaufte die Stadtverwaltung das Alte Forsthaus und vier Hektar Umland an die Firma Degussa die hier Werkswohnhauser fur die Mitarbeiter der chemischen Fabrik bauen wollte Nach dem Zweiten Weltkrieg verkaufte die Degussa das Land fur 50 Pf m an ihre Mitarbeiter und es entstanden 22 Einfamilienhauser Ab November 1944 beschossen alliierte Tiefflieger immer wieder Zuge bei Brilon Wald 3 Am 16 Februar 1945 beschossen zwei Tiefflieger mit Bordwaffen eine Lokomotive im Bahnhof Dabei wurde der Heizer getotet und der Lokomotivfuhrer verletzt wahrend die Lokomotive danach fahruntuchtig war Am gleichen Tag starb bei einem weiteren Tieffliegerangriff im nahen Eschental ein Lokomotivfuhrer und bei einem solchen am 20 Marz wurden ein Lokomotivfuhrer und eine Arbeitsmaid des Reichsarbeitsdienstes getotet und mehrere Personen verwundet Sechs Lokomotiven waren nach diesem Angriff nicht mehr einsatzfahig Am 28 Marz wurde das Degussa Verwaltungsgebaude durch drei Bombenvolltreffer schwer beschadigt Ein im Bahnhof liegender Flakzug der Wehrmacht verhinderte durch heftiges Abwehrfeuer gezielte Bombenabwurfe auf die Bahnanlagen Am 29 Marz erreichte um 16 Uhr die Angriffsspitze der US Army mit Panzern auf der heutigen B 251 aus Richtung Willingen das Dorf Gleichzeitig kreisten US Flugzeuge uber der Ortschaft Ein deutscher Soldat eroffnete das Feuer auf die US Kolonne vom Stellwerk aus Sofort wurde das Feuer auf das Bahngelande und die dortigen Zuge eroffnet Deutsche Soldaten aus Militarzugen und Italiener aus einem Gefangenenzug flohen in die ostlich gelegenen Walder Munition in getroffenen Waggons in Munitionszugen explodierte so dass naheliegende Gebaude beschadigt wurden und fast alle Scheiben im Dorf durch die Druckwellen zersprangen Der Durchmarsch der US Fahrzeuge hielt die Nacht uber und am 30 Marz an und am selben Tag wurde ein Tank LKW mit einer Panzerfaust in Brand geschossen Im nun folgenden kurzen Gefecht wurden drei deutsche und ein US Soldat getotet Auch ein Gebaude brannte ab und mehrere wurden beschadigt Nun wurden Hauser durchsucht Am 31 Marz kam es zu einem Angriff vom Volkssturm aus dem Elleringhauser Tunnel Volkssturmmanner zerstorten mit einer Panzerfaust einen US Funkwagen Dabei fiel ein US Soldat und weitere wurden verwundet Auch in den nachsten Tagen versuchten Deutsche den durch Brilon Wald rollenden Nachschub der US Truppen zu unterbinden In der Nacht vom 2 auf den 3 April begann US Artillerie aus Richtung Brilon das Dorf zu beschiessen da sich deutsche Truppen im Dorf festgesetzt hatten Allein das Degussawerk erhielt dabei neun Volltreffer Wahrend der Beschiessung und der folgenden Kampfe flohen die Dorfbewohner in die Heilstatte Hohenimberg und in die Walder Nachdem das Dorf wieder zuruckerobert wurde setzte am 6 April der Nachschubtransport durchs Tal wieder ein Vier gefallene Deutsche mussten begraben werden Am 23 Mai geriet ein Munitionswaggon der noch von der Wehrmacht stammte durch ein Feuer das die Wachmannschaft entzundet hatte in Brand Dieser Waggon explodierte und eine Jugendliche wurde durch einen Granatsplitter so schwer verwundet dass sie spater im Briloner Krankenhaus verstarb Durch ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Polen und der Sowjetunion kam es in der Zeit nach der Eroberung zu Plunderungen Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Die Kirche vom ehemaligen Karmelitinnen Kloster St JosefIn der chemischen Fabrik entstanden noch bis 1986 neue Anlagen Seit 1928 produzierte man dort auch Aktivkohle zuletzt als Hauptprodukt des Werkes Degussa verkaufte am 1 Mai 1988 das Werk in Brilon Wald an einen anderen Aktivkohlehersteller die Calgon Carbon Corporation aus Pittsburgh in den USA Diese Firma grundete das Tochterunternehmen Chemviron Carbon GmbH in Neu Isenburg zu dem nun auch das Werk Brilon Wald gehorte Diese Gesellschaft stellte 1992 nach 112 Jahren die Fabrikation von Holzkohle in Brilon Wald ein Mitte 1995 wurden auch die Produktion von Aktivkohle eingestellt und die letzten 150 Mitarbeiter entlassen Das Gelande der stillgelegten Chemischen Fabrik und eine Entschadigungssumme von neun Millionen DM gingen in den Besitz des Landes Nordrhein Westfalen uber das sich im Gegenzug dazu verpflichtete das Gelande zu sanieren Bis auf den Essingturm welcher als Industriedenkmal stehen blieb und eine kleine Halle wurde das gesamte Werk abgerissen Von 1983 bis 2013 4 bestand eine Niederlassung der Unbeschuhten Karmelitinnen mit dem Karmel St Josef Dieser Orden steht der traditionalistischen Priesterbruderschaft St Pius X nahe 5 6 Logo Bearbeiten nbsp Logo von Brilon WaldAm 4 April 1992 wurde ein eigenes Logo in Wappenform fur Brilon Wald vorgestellt Die Idee und Gestaltung stammen von Renate Emde aus Brilon Wald Das Logo besteht aus den Elementen Wald oben links welcher in dieser Form auch auf den Vorstandsuniformen des Heimatschutzvereins wiederzufinden ist Hoppecke oben rechts sowie dem Petersschlussel unten welcher sich auch auf dem Wappen der Kernstadt Brilon befindet Ortsansassige Vereine BearbeitenHeimatschutzverein Brilon Wald e V gegr 1924 Verein zur Forderung der Kinder und Jugendgemeinschaft in Brilon Wald e V gegr 2000 Dorfverein Brilon Wald aktiv e V gegr 2004 Personlichkeiten BearbeitenMichael Klaus 1952 2008 Schriftsteller Rolf Kniffka 1949 Jurist und war Richter am Bundesgerichtshof Peter Kremer 1958 Schauspieler Edgar Selge 1948 SchauspielerLiteratur BearbeitenHugo Cramer Der Landkreis Brilon im Zweiten Weltkriege 1939 1945 Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet Josefs Druckerei Bigge 1955 Einzelnachweise Bearbeiten a b Daten amp Fakten Gemeinde Bestwig Nicht mehr online verfugbar Christian Rohlfing archiviert vom Original am 27 September 2022 abgerufen am 28 September 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bestwig de a b c d Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise Hugo Cramer Der Landkreis Brilon im Zweiten Weltkriege 1939 1945 1955 Abschnitt Brilon Ortsteil Brilon Wald S 45 47 Blogeintrag des Karmels vom 4 November 2013 Memento vom 14 Februar 2014 im Internet Archive Bericht Sauerlandkurier Memento vom 15 September 2012 im Webarchiv archive today Darstellung auf Seiten der Priesterbruderschaft Memento vom 3 Juni 2011 im Internet Archive Weblinks Bearbeitenwww brilon wald de Dorfentwicklung in Brilon Wald Artikel Quellen BearbeitenHeinz Mirbach Andreas Otto Zur Geschichte von Brilon Wald 1999 Genehmigung zur Nutzung erteilt Stadtteile von Brilon Alme Altenburen Bontkirchen Brilon Brilon Wald Esshoff Gudenhagen Petersborn Hoppecke Madfeld Messinghausen Nehden Radlinghausen Rixen Rosenbeck Scharfenberg Thulen Wulfte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brilon Wald amp oldid 232152708