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Brigitte Alexander geborene Kaufmann 9 Oktober 1911 in Stuttgart 10 Mai 1995 in Mexiko Stadt war eine deutsch mexikanische Autorin Schauspielerin Regisseurin und Ubersetzerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Flucht und Exil 1 2 Exil in Frankreich 1 3 Exil in Mexiko 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenBrigitte Kaufmann wuchs als Tochter wohlhabender Eltern bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Stuttgart auf Die Familie galt als assimiliert und ging keinen judischen Traditionen nach Nach Kriegsende folgt der Umzug der Familie nach Berlin Steglitz da der Vater nach Berlin als Kohlekommissar versetzt worden war Spater wurde ihr Vater Direktor der BEWAG Der Sozialdemokrat unterstutzte die Weimarer Republik Um der Tochter Schutz vor antisemitischen Ubergriffen zu bieten liessen die Eltern Brigitte Kaufmann christlich taufen Als Jugendliche engagierte sie sich in der Sozialistischen Arbeiter Jugend SAJ Mit dem Ziel Jugendrichterin zu werden studierte sie Jura in Frankfurt am Main und in Freiburg im Breisgau Flucht und Exil Bearbeiten Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler durch Paul von Hindenburg entschloss sich Brigitte Kaufmann in der Hoffnung dass der Spuk nicht lange anhalte zu einem Skiurlaub mit ihrem Verlobten nach Osterreich Auf der Reise dorthin erfuhr sie durch die Presse vom Reichstagsbrand und telefonisch von der Verhaftung ihres Vaters Mittellos fluchtete das Paar nach Lausanne in die Schweiz zu einer ehemaligen Erzieherin Brigitte Kaufmanns Ihr nichtjudischer Verlobter reiste zuruck nach Deutschland Die Familie Kaufmann floh uber die Schweiz nach Frankreich Brigitte Kaufmann fand Arbeit als Kellnerin und spater in der Verwaltung eines Lungensanatoriums Als die Schweizer Behorden entdeckten dass sie keine Arbeitserlaubnis besass wurde sie des Landes verwiesen Exil in Frankreich Bearbeiten Brigitte Kaufmann folgte ihrer Familie nach Paris und fand eine Anstellung in der Verwaltung einer Schuhfabrik Politisch organisierte sie sich in der Volksfront gegen den Faschismus Im Haus der Kultur am Place Vendome in nur geringer Entfernung ihrer Arbeitsstatte traf sie Genossen wie die Kunstler Jean Louis Barrault Pierre Abrahan und Jan Doat und wurde Mitbegrunderin der avantgardistischen Theatergruppe Der Kolibri Nach dem Anschluss Osterreichs brachte sie als Sekretarin und Ubersetzerin der Familie Rothschild osterreichische Kinder deren Eltern fliehen mussten in Frankreich in Sicherheit Wahrend ihre Eltern 1934 35 weiter nach England flohen lernte Brigitte in Paris den Elektronikingenieur Alfred Alexander Katz kennen Sie heirateten am 25 Juli 1939 auf einer Kollektivhochzeit Vor lauter Aufregung vergass sie das Ja Wort zu geben Schatte Nach der Kriegserklarung Frankreichs gegen Deutschland in Reaktion auf den Uberfall auf Polen wurden zahlreiche deutsche Emigranten interniert Alfred Alexander Katz wurde als feindlicher Auslander in einem Durchgangslager inhaftiert und vor die Alternative Zwangsarbeit oder Eintritt in die Fremdenlegion gestellt woraufhin er sich fur die Fremdenlegion entschied Er wurde nach Afrika kommandiert Als Schwangere entging Brigitte Alexander der Internierung Ihr Sohn Didier wurde am 23 April 1940 geboren Am 10 Juni 1940 kurz vor dem Einmarsch der Deutschen in Paris gelang ihr unter schwierigen Bedingungen die Flucht mit dem Zug nach Sudfrankreich Da sie als Emigrantin bereits ausgeburgert wurde besass sie keinen Pass sondern lediglich ein Protegee francaise Sie gelangte nach dem unter deutscher Kontrolle stehenden Biarritz was ihren Aufenthalt unsicher machte Ein Verwandter brachte sie zwischenzeitlich in einem kleinen Ort unter Schliesslich gelang ihr die Flucht in ein Fluchtlingszentrum in Lourdes wo die unterernahrte Mutter mit dem Kind bei Nonnen Unterstutzung fand Nach der Auflosung der Fremdenlegion wurde ihr Mann wiederum in Frankreich interniert In Clermont Ferrand gelang es Brigitte Kaufmann sich 5000 Francs zu leihen womit sie ihren Mann bei der Behorde ausloste In Clermont Ferrand wurden die Eheleute wie alle judischen Menschen registriert lebten aber eine Zeit lang relativ frei von Verfolgung Als Ingenieur der Elektronik fand ihr Mann Arbeit in einer Radiofabrik Brigitte Alexander schloss sich als Brigitte Chatel einer Theatergruppe an und ging in den unbesetzten Gebieten mit einem Stuck von Racine auf Tournee Ihren Kunstlernamen behielt sie bis 1956 Im Winter 1941 42 ermoglichte Albert Einstein der Familie ein Visum fur Mexiko Dort erhielten sie wie etwa 2000 weitere deutsche Fluchtlinge politisches Asyl Exil in Mexiko Bearbeiten Uber Marseille Casablanca und Jamaika erreichten sie mit rund 800 judischen Passagieren am 15 April 1942 auf dem portugiesischen Dampfer Sao Fome den mexikanischen Hafen von Veracruz Die Visa von 36 Passagieren darunter die der Familie Alexander und des Berliner Fotografen Walter Reuter wurden zunachst nicht anerkannt Erst das Engagement von Heinrich Gutmann und Erwin Friedeberg von der Liga Pro Cultura Alemana bewirkte eine Vermittlung mit den Behorden und verhinderte ihre Ruckfuhrung Nach einer schweren Anfangszeit fur die Familie erlangte Brigitte Alexander durch die Bekanntschaft mit Rodolfo Usigli ein neues Theaterengagement in der Komodie La familia cena en casa Bald folgte die Teilnahme an der franzosischen Theatergruppe von Andre Moreau Nach einer Tournee mit der Gruppe fand sie Kontakt zum Heinrich Heine Klub und zu anderen politischen Emigranten in Mexiko Die Herausgeberin erster Erzahlungen und Stucke in Deutschland Ulrike Schatte schrieb uber Alexanders Situation in Mexiko In ihrem neuen Exilland ist die Familie Alexander nicht mehr der Angst vor Auslieferung und Restriktionen ausgesetzt Aber der okonomische Kampf ums Uberleben ist schwer insbesondere nach dem fruhen Tod Alfred Alexanders der Brigitte Alexander allein mit drei kleinen Kindern zurucklasst In Ein Mann namens Alfred setzt Brigitte Alexander ihrem verstorbenen Mann Alfred Alexander als Vater und als Ehemann ein liebevolles literarisches Denkmal In Ein Kind wird geboren setzt sie sich mit dem Rassismus der weissen mexikanischen Oberschicht auseinander Werke BearbeitenDie Ruckkehr Erzahlungen und Stucke aus dem Exil Aus dem Spanischen von Theo Bruns Renata von Hanffstengel Andrea Sevilla von Hanffstengel trafo verlag Berlin 2005 Hrsg von Ulrike Schatte ISBN 3 89626 522 9 El retorno con una posfacion de Ulrike Schatte in Stefano Giovanni di Peters Michaela Hrsg Mexico com punto de fuga real o imaginario Munchen Meidenbauer 301 304 ISBN 978 3 89975 257 1Literatur BearbeitenUlrike Schattes Vor und Nachwort in Brigitte Alexander Die Ruckkehr Erzahlungen und Stucke aus dem Exil Schatte Ulrike 2011 Brigitte Alexander Vivir entre dos mundos in Stefano Giovanni di Peters Michaela Hrsg Mexico com punto de fuga real o imaginario Munchen Meidenbauer 285 299 ISBN 978 3 89975 257 1Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Brigitte Alexander im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Brigitte Alexander im Katalog des Ibero Amerikanischen Instituts Preussischer Kulturbesitz Berlin golm rz uni potsdam de Memento vom 29 November 2012 im Internet Archive trafoberlin de Memento vom 24 Februar 2008 im Internet Archive Normdaten Person GND 130475017 lobid OGND AKS LCCN n86805427 VIAF 10953834 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alexander BrigitteALTERNATIVNAMEN Kaufmann Brigitte Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsch mexikanische Schriftstellerin Theaterschauspielerin Theaterregisseurin und UbersetzerinGEBURTSDATUM 9 Oktober 1911GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 10 Mai 1995STERBEORT Mexiko Stadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brigitte Alexander amp oldid 238025669