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Die Boruvkova hora polnisch Borowkowa deutsch Heidelkoppe auch Heidelberg ist ein 899 m n m hoher Berg im Reichensteiner Gebirge Uber seinen bewaldeten Gipfel verlauft die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien auf tschechischem Gebiet befindet sich ein Aussichtsturm mit Schutzhutte Auf dem Berg trafen sich zwischen 1987 und 1989 mehrmals polnische und tschechoslowakische Dissidenten Boruvkova hora BorowkowaAnsicht von NordenHohe 899 m n m Lage Tschechien PolenGebirge Reichensteiner GebirgeKoordinaten 50 23 26 N 16 54 9 O 50 39054 16 9023833 899 Koordinaten 50 23 26 N 16 54 9 OBoruvkova hora Tschechien Besonderheiten Aussichtsturm Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Aussichtsturm 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Berg liegt sieben Kilometer westlich der Stadt Javornik Jauernig uber dem Landecker Pass Landecky prusmyk Przelecz Ladecka auf dem Kamm des Reichensteiner Gebirges Nordostlich erhebt sich der Skalni vrch Kleine Heidelkoppe 867 m n m im Osten die Lisci skala 742 m n m sudostlich der Ostry vrch 795 m n m im Suden die Gomolka Hummelbusch 773 m n p m sudwestlich die Orlowka Wagnerstein 829 m n p m sowie die Kravi hora Grosser Kuhberg 806 m n m im Nordosten Am Osthang des Berges entspringt der Hosticky potok Gosbach nordlich die Bila voda Weisses Wasser Die Boruvkova hora ist mit Fichtenwald dem vereinzelt Buchen Tannen und Larchen beigemengt sind bestanden Der im oberen Bereich reichhaltige Bewuchs mit Heidelbeerstrauchern gab dem Berg seinen Namen Auf den Gipfel fuhren Wanderwege aus Polen und Tschechien Umliegende Ortschaften sind Travna Krautenwalde im Sudosten Wrzosowka Heidelberg im Suden Wojtowka Voigtsdorf im Sudwesten Orlowiec Schonau im Westen und Ruzenec Rosenkranz im Nordwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Gedenktafel an die polnisch tschechoslowakischen DissidententreffenDie Heidelkoppe liegt an der historischen Grenze zwischen Schlesien bzw 1290 1810 dem Furstentum Neisse und der Grafschaft Glatz Besitzer der ausgedehnten Walder auf schlesischer Seite war die Stadt Patschkau daran anderte sich auch nach dem Ubergang Schlesiens an Preussen von 1742 nichts Die Walder auf der Glatzer Seite gehorten der Stadt Landeck Seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde der Berg zunehmend von Ausfluglern aufgesucht 1870 liess die Stadt Landeck auf dem Gipfel einen offenen holzernen Aussichtsturm errichten der nach einem Jahrzehnt bereits wieder baufallig geworden war An seiner Stelle wurde 1890 durch den Glatzer Gebirgs Verein mit Unterstutzung der Stadt Landeck eine neue 17 m hohe Holzkonstruktion errichtet die ebenfalls schon nach einem Jahrzehnt verfault war Der dritte Aussichtsturm wurde 1908 nach einem Entwurf des jungen Herbert Utner errichtet der nach dem plotzlichen Tod seines Vaters dessen Auftrage interimistisch unter Aufsicht fortfuhrte Die 21 m hohe Konstruktion bestand wiederum aus Holz und fiel 1922 zusammen 1929 1930 errichtete der Jauerniger Baumeister Utner fur den Mahrisch Schlesischen Sudetengebirgsvereins ein Schutzhaus auf der Heidelkoppe das am 29 Mai 1930 eroffnet wurde Auf hohem Natursteinsockel entstand ein eingeschossiger steinerner Bau mit Holzverkleidung und ausgebautem Dachgeschoss Der Glatzer Gebirgs Verein hatte sich an den Baukosten beteiligt Im Heidelkoppen Schutzhaus wurde eine Paul Keller Ecke eingerichtet die Keller bei Kuraufenthalten in Landeck selber gerne besuchte 1 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Vertreibung der deutschen Bevolkerung kam der Tourismus an der neuen polnisch tschechoslowakischen Grenze zum Erliegen Die Nachkriegsburgermeister von Horni Hostice zeigten kein Interesse am Erhalt des im abgeschiedenen Grenzgebiet befindlichen Schutzhauses das dem Verfall uberlassen wurde Die ehemals Patschkauer Walder wurden 1948 verstaatlicht Nachdem die seit 1978 im Riesengebirge abgehaltenen Treffen tschechoslowakischer und polnischer Regimekritiker vom Jaruzelski Regime durch das Kriegsrecht in Polen und die Aktion Sever der tschechoslowakischen Geheimpolizei zum Erliegen gekommen waren wurden die Kontakte Ende der 1980er Jahre wieder aufgenommen Am 15 August 1987 trafen sich im Schutzhaus auf der Boruvkova hora mehrere tschechoslowakische und polnische Regimekritiker Weitere Treffen erfolgten im Juni 1988 und Mai 1989 Von tschechoslowakischer Seite nahmen daran u a Jiri Dienstbier Ladislav Lis Jaroslav Sabata Anna Sabatova Petr Uhl und Vaclav Havel sowie von polnischer Seite Adam Michnik und Jacek Kuron teil 2 Seit 1998 plante die Stadt Javornik den Bau eines neuen Aussichtsturmes auf dem Gipfel Nachdem die erforderlichen Mittel in Hohe von 4 Mio Kc gesammelt waren wurde zwischen 2005 und 2006 der vierte Aussichtsturm auf der Boruvkova hora errichtet Das verfallene Schutzhaus wurde abgebrochen von ihm blieben die Grundmauern und Teile des Kellers erhalten Zugleich wurde ein Gedenkstein an die Dissidententreffen enthullt Aussichtsturm Bearbeiten nbsp Aussichtsturm 2015 Der 25 4 m hohe zylindrische Turm wurde von Lubomir Reznicek gestaltet und im September 2006 eroffnet Es handelt sich um eine Stahlkonstruktion mit Holzfassade Zur uberdachten Aussichtsplattform in 24 m Hohe fuhren 155 Stufen Der Turm ist ganzjahrig geoffnet Der Rundblick reicht von der Schlesischen Niederung mit dem Stausee Otmuchow und dem Neisser Stausee dem Schloss Johannesberg dem Kurort Ladek Zdroj bis zu den Bergen des Altvatergebirges Praded Keprnik Serak dem Smrk und dem Glatzer Schneeberg Bei guter Fernsicht ist auch das Riesengebirge erkennbar Am Turm angebaut ist ein steinernes Schutzhauschen mit Imbiss der von Mai bis Oktober an den Wochenenden und im Juli August auch taglich bewirtschaftet wird Weblinks BearbeitenBoruvkova hora Stadt Javornik Website der Betreiber des Aussichtsturmes Aussichtsturm auf der Boruvkova hora rychleby czEinzelnachweise Bearbeiten Kultur und Geschichte der Grafschaft Glatz Unsere Bauden und Aussichtsturme Rudolf Bereza Setkani na Boruvkove hore mistapametinaroda cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boruvkova hora amp oldid 218974704