www.wikidata.de-de.nina.az
Jacek Jan Kuron 3 Marz 1934 in Lwow Polen 17 Juni 2004 in Warschau war ein polnischer Burgerrechtler Publizist Historiker Padagoge und Politiker 1 Mai 1989 Demonstration mit Opposition und Jacek KuronJacek Kuron einer der fuhrenden Kopfe der demokratischen Opposition in der Volksrepublik Polen war Mitbegrunder des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter in den 1970er Jahren und der Solidarnosc einer der engsten Mitarbeiter von Lech Walesa Er war Mitglied der Oppositionsseite in den Gesprachen am Runden Tisch 1989 In den ersten demokratisch gewahlten Regierungen war Kuron 1989 1990 und 1992 1993 Sozial und Arbeitsminister Er war Mitglied der Partei Unia Demokratyczna bzw ab 1994 Unia Wolnosci Bei der Prasidentenwahl 1995 erhielt er mehr als neun Prozent der Stimmen Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenKuron wuchs zunachst in Lwow im damaligen Ostpolen auf das nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion annektiert wurde 1946 zogen seine Eltern mit ihm in den Warschauer Stadtteil Zoliborz wo er fur den Rest seines Lebens wohnte 1 Er war ab 1949 Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes Zwiazek Mlodziezy Polskiej von 1952 bis 1953 war er dort hauptamtlicher Funktionar In dieser Zeit war er auch Mitglied der kommunistischen Polska Zjednoczona Partia Robotnicza PZPR Polnische Vereinigte Arbeiterpartei wurde aber wegen kritischer Ausserungen aus beiden Organisationen ausgeschlossen 2 Er initiierte 1955 die Pfadfindergruppe der Walteristen benannt nach dem kommunistischen General Walter 1956 wurde er wieder in die PZPR aufgenommen Der General Walter Stamm wurde Teil des offiziellen Polnischen Pfadfinderverbandes ZHP Kuron fuhrte den Stamm bis er 1961 aufgelost wurde weil er seine Autonomie und Selbstverwaltung zu sehr hervorgehoben hatte und seine Theatergruppen die politischen Verhaltnisse kritisiert hatten Kuron schrieb dann fur die Pfadfinderzeitschrift Druzyna wurde aber 1963 gekundigt weil er angeblich falsche Erziehungskonzeptionen vertrat 2 Parallel studierte er an der Universitat Warschau und machte 1964 seinen Abschluss Wahrend des Studiums war er Mitglied der Zwiazek Mlodziezy Socjalistycznej Vereinigung junger Sozialisten und schloss sich 1962 dem von Karol Modzelewski gegrundeten Diskussionsklub an der Universitat Warschau an der im Jahr darauf aufgelost wurde 1964 verbreitete er zusammen mit Karol Modzelewski und unter Mithilfe von Adam Michnik eine marxistische Kritik am kommunistischen System den Offenen Brief an die Mitglieder der Grundorganisation der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei und die Mitglieder der Hochschulorganisation des Verbandes Sozialistischer Jugend an der Warschauer Universitat 3 Daraufhin wurde er am 14 bis 15 November 1964 das erste Mal vom polnischen Sicherheitsdienst SB fur 48 Stunden verhaftet sowie zum zweiten Mal aus der PZPR ausgeschlossen 1965 wurde er zu drei Jahren Gefangnis verurteilt aber 1967 wieder entlassen 2 Wahrend der studentischen Marz Unruhen 1968 in Warschau wurde er abermals verhaftet und zu 3 Jahren Haft verurteilt und 1971 wieder entlassen Im Jahr 1975 war er an der Organisation von Protestaktionen gegen die Neufassung der Verfassung der Volksrepublik Polen beteiligt Wahrend der August Streiks 1980 in Danzig wurde er praventiv in Haft genommen und kam nach den Augustabkommen zwischen dem Regime und Solidarnosc im September wieder frei Nach Verhangung des Kriegsrechtes von 1981 bis 1984 war er drei Jahre lang inhaftiert nbsp Grab von Jacek Kuron auf dem Warschauer MilitarfriedhofNach der Revolution von 1989 trat er der aus einem Teil der Solidarnosc Bewegung hervorgegangenen Partei Ruch Obywatelski Akcja Demokratyczna ROAD Burgerbewegung Demokratische Aktion bei Diese ging 1991 in der Unia Demokratyczna UD Demokratische Union auf aus der wiederum 1994 die Unia Wolnosci UW Freiheitsunion hervorging Innerhalb der UW vertrat er den christlich konservativen Ethos Flugel 4 Kuron war von 1989 bis 2001 Abgeordneter im Sejm Vom 12 September 1989 bis 14 Dezember 1990 und von 11 Juli 1992 bis 26 Oktober 1993 war er Arbeits und Sozialminister in den Regierungen von Tadeusz Mazowiecki und Hanna Suchocka Er kandidierte fur die Unia Wolnosci bei der Prasidentschaftswahl 1995 erhielt aber nur 9 2 Prozent der Stimmen Auf Antrag der Kinder erhielt er die internationale Auszeichnung als Kavalier des Ordens des Lachelns Am 7 Januar 1999 wurde ihm das Grosse Bundesverdienstkreuz verliehen 5 Kuron starb in der Nacht zum 17 Juni 2004 nach langer Krebserkrankung Schriften Bearbeitenmit Karol Modzelewski Monopolsozialismus Offener Brief an die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei Hoffmann und Campe Hamburg 1969 Glaube und Schuld Einmal Kommunismus und zuruck Aufbau Berlin 1991 ISBN 3 351 02148 8 Dilemmas der Sozialpolitik Neue Kritik Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 8015 0270 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jacek Kuron Sammlung von Bildern und Audiodateien Literatur von und uber Jacek Kuron im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jacek Kuron bei Herder Institut Website Jacek Kurons pl Einzelnachweise Bearbeiten Reinhold Vetter Warschau im Sturm der Geschichte Metamorphosen einer leidgepruften Stadt Tectum Verlag Baden Baden 2020 S 221 a b c Andrzej Friszke Ryszard Zelichowski Jacek Kuron 1934 2004 In Biographisches Lexikon Widerstand und Opposition im Kommunismus 1945 91 Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur Juli 2016 Jacek Kuron Karol Modzelewski Monopolsozialismus Offener Brief an die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei Hamburg 1969 Cacilie Schildberg Politische Identitat und Soziales Europa Parteikonzeptionen und Burgereinstellungen in Deutschland Grossbritannien und Polen VS Verlag Wiesbaden 2010 285 BundesprasidialamtKabinett Suchocka 1992 1993 Hanna Suchocka Andrzej Arendarski Jan Krzysztof Bielecki Andrzej Bratkowski Zbigniew Eysmont Zdobyslaw Flisowski Jerzy Goral ab 1993 Henryk Goryszewski Zygmunt Hortmanowicz Zbigniew Jaworski Jerzy Kaminski Witold Karczewski Krzysztof Kilian Jerzy Kropiwnicki Jacek Kuron Pawel Laczkowski Janusz Lewandowski Andrzej Milczanowski Waclaw Niewiarowski Janusz Onyszkiewicz Jerzy Osiatynski Jan Piatkowski ab 1993 Jan Rokita Krzysztof Skubiszewski Andrzej WojtylaAusgeschiedene Zbigniew Dyka 1992 1993 Gabriel Janowski 1992 1993 Normdaten Person GND 11900111X lobid OGND AKS LCCN n82255010 NDL 00446538 VIAF 51691742 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuron JacekALTERNATIVNAMEN Kuron Jacek Jan vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG polnischer Burgerrechtler Publizist Historiker und Politiker Mitglied des SejmGEBURTSDATUM 3 Marz 1934GEBURTSORT Lwow PolenSTERBEDATUM 17 Juni 2004STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacek Kuron amp oldid 238672421