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Der Blassgelbe Scheinerdrauch Pseudofumaria alba auch Blassgelber Lerchensporn Blassgelber Scheinlerchensporn und Hellgelber Lerchensporn oder Gelblichweisse Hohlwurz genannt 1 2 3 4 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Scheinerdrauch Pseudofumaria innerhalb der Familie der Mohngewachse Papaveraceae 5 Blassgelber ScheinerdrauchBlassgelber Scheinerdrauch Pseudofumaria alba SystematikOrdnung Hahnenfussartige Ranunculales Familie Mohngewachse Papaveraceae Unterfamilie Erdrauchgewachse Fumarioideae Tribus FumarieaeGattung Scheinerdrauch Pseudofumaria Art Blassgelber ScheinerdrauchWissenschaftlicher NamePseudofumaria alba Mill Liden Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Taxonomie 5 Nutzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Jacob Sturm Deutschlands Flora zwischen 1831 und 1833 nbsp Zwei bis dreifach gefiederte Laubblatter nbsp Blutenstand mit gestielten zygomorphen Bluten nbsp Junger Blutenstand von oben nbsp Fruchtstand nbsp Habitus Laubblatter und Blutenstande auf einer GerollflurErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Der Blassgelbe Scheinerdrauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze die von Grund auf stark verzweigt ist und Wuchshohen von 20 bis 40 Zentimetern erreicht Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Der relativ kurze Blattstiel ist schmal und zumindest an den unteren Blattern deutlich geflugelt Die Blattspreite ist doppelt oder dreifach gefiedert Die elastischen und beiderseits blaugrun bereiften ganzrandigen bis gelappten Blattchen sind eiformig bis verkehrt eiformig mit stumpfem und bespitztem oberem Ende 6 7 8 Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Blutezeit des Blassgelben Scheinerdrauchs dauert von April bis September manchmal auch bis in den November hinein 10 bis 30 Bluten stehen dicht in endstandigen traubigen mehr oder weniger einseitswendigen Blutenstanden zusammen Es ist ein weissliches gezahntes und spitzes Tragblatt vorhanden Die Blutenstiele sind knapp geflugelt Die zwittrigen zygomorphen kurz gespornten und rohrigen Bluten sind 10 bis 16 Millimeter lang Die gezahnten zwei weisslich hautigen Kelchblatter sind 2 bis 3 Millimeter lang Die vier Kronblatter sind gelblich weiss bis weisslich die inneren mit dunklerer gelber Spitze Die Blutenspitzen junger Blutenstande sind auffallig grunlich 6 8 9 Die sechs Staubblatter sind in zwei Bundeln verwachsen Der einkammerige Fruchtknoten ist oberstandig Frucht und Samen Bearbeiten Die Fruchtstand ist aufrecht Die rippigen Kapselfruchte sind linealisch oder langlich elliptisch und enthalten 3 bis 13 Samen Die Oberflache der bei einer Lange von 1 bis 6 Millimetenr rundlichen Samen ist schwarzlich warzig hockrig und etwas matt 2 Die Samen besitzen Elaiosome 8 10 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 32 8 Okologie BearbeitenDie Bestaubung erfolgt durch Insekten Die Samen besitzen Elaiosome und werden von Ameisen ausgebreitet Myrmekochorie 8 Vorkommen BearbeitenDer Blassgelbe Scheinerdrauch ist ein submediterranes Florenelement das montane bis subalpine Steinschutt und Gerollfluren in der Vegetationsklasse Thlaspietae rotundifoliii besiedelt Er ist im Apennin Norditaliens im Dinarischen Gebirge in Albanien Nordmazedonien und Griechenland verbreitet Der Blassgelbe Scheinerdrauch wachst dort in halbschattigen und absonnigen Felsritzen und Mauerspalten auf Felsen und steinigen Flachen insbesondere auf Kalkgestein In West und Mitteleuropa ist sie seit dem 19 Jahrhundert sehr zerstreut und unbestandig verwildert 3 6 In Deutschland und in der Schweiz gilt sie als lokal eingeburgert 2 11 Die okologischen Zeigerwerte sind in Deutschland Lichtzahl L 7 Halblichtpflanze Temperaturzahl T 7 Warmezeiger Kontinentalitatszahl K 3 ozeanisches bis subozeanisches Mitteleuropa Feuchtezahl F 3 Trockniszeiger Reaktionszahl R 9 Basen und Kalkzeiger Nahrstoffzahl N 5 massig nahrstoffarme Standorte anzeigend 6 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 5 basisch Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 2 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1768 unter dem Namen Basionym Fumaria alba durch Philip Miller in Gardeners Dictionary Edition 8 London 12 13 Die Neukombination zu Pseudofumaria alba Mill Liden wurde durch Magnus Liden 1986 in Opera Botanica a Societate Botanica Lundensi Lund Copenhagen Band 88 S 32 veroffentlicht 12 5 Ein weiteres Synonym fur Pseudofumaria alba Mill Liden ist der fehlbestimmte Artname Corydalis ochroleuca W D J Koch 5 oder Corydalis alba Mill Mansf bzw Fumaria alba Mill Je nach Autor gibt es etwa drei Unterarten 10 12 Pseudofumaria alba subsp alba Miller Liden Corydalis ochroleuca auct Sie kommt in Norditalien und auf der Balkanhalbinsel vor 12 Pseudofumaria alba subsp acaulis Wulfen Liden Corydalis ochroleuca auct Pseudofumaria acaulis Wulf Holub Sie kommt in Kroatien Bosnien Herzegowina Montenegro und in Albanien vor 12 Sie ist der Unterart alba sehr ahnlich besitzt jedoch verkehrt eiformige stumpfe fleischigere zerbrechlichere und gedrangter stehende Blatter durch kurzere Internodien Pseudofumaria alba subsp leiosperma Conrath Liden Corydalis leiosperma Conrath Sie kommt in Bosnien und Herzegowina Serbien Montenegro Albanien Nordmakedonien und Griechenland vor Diese Unterart unterscheidet sich von den vorigen Unterarten durch langere bis 8 Millimeter lange Tragblatter kleinere Bluten und oft breitere Fruchte mit bis zu 13 glatten glanzenden Samen 12 Die Gattung Scheinerdrauch Pseudofumaria ist eng mit den Gattungen Fleischrauch Sarcocapnos Rankenlerchensporn Ceratocapnos und Erdrauch Fumaria verwandt jedoch weniger mit der Gattung Lerchensporn Corydalis von der sie sich unter anderem durch die kammartige Narbe den nach der Befruchtung abfallenden Griffel bleibend bei Corydalis die Struktur der Blutenkrone und die Chromosomenzahl unterscheidet 10 14 Dennoch wird der Blassgelbe Scheinerdrauch im Handel meist noch unter dem Artnamen Corydalis ochroleuca oder auch Pseudofumaria ochroleuca angeboten 15 Nutzung BearbeitenDer Blassgelbe Scheinerdrauch wird gelegentlich als Zierpflanze in Parks und Garten verwendet Er bildet lockere zarte Polster kuhler Farbtone und lasst sich an halbschattigen Standorten vielfaltig kombinieren beispielsweise an Mauern in Alpinarien oder zur Unterpflanzung von Geholzen zusammen mit mittelhohen Farnen Waldgrasern und Vergissmeinnicht Die Pflanze ist relativ kurzlebig verbreitet sich aber durch massige Selbstaussaat An den Boden stellt sie nur geringe Anspruche und toleriert selbst humose und saure Boden 15 10 Sie ist sommergrun in milden Wintern oder geschutzten Lagen auch annahernd wintergrun 15 Literatur BearbeitenFrank Muller Christiane M Ritz Erik Welk Karsten Wesche Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 22 Auflage Gefasspflanzen Grundband Springer Spektrum Berlin 2021 ISBN 978 3 662 61010 7 S 313 Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Springer Spektrum Berlin 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 S 172 Hans Simon Hrsg Die Freiland Schmuckstauden Begrundet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht 5 vollig neu bearbeitete Auflage Band 2 I Z Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 774 Magnus Liden Pseudofumaria Medicus S 305 In Thomas Gaskell Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea 2 Auflage Band 1 Psilotaceae to Platanaceae Cambridge University Press 1993 ISBN 0 521 41007 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche J C Rohling Deutschlands Flora Funfter Band Erste Abtheilung Wilmans 1839 S 54 59 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche N Pringsheim Jahrbucher fur wissenschaftliche Botanik Siebenter Band Engelmann 1869 70 S 445 450 Taf XXX Jacob Sturm Hrsg Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur Band 14 1833 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blassgelber Scheinerdrauch Pseudofumaria alba Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Blassgelber Scheinerdrauch In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Datenblatt mit Fotos und Verbreitung in Italien bei Schede di Botanica Pseudofumaria alba Corydalis ochroleuca Gelblichweisser Lerchensporn bei galasearch Einzelnachweise Bearbeiten Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns a b c d Corydalis alba Mill Mansf In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 11 Marz 2023 a b Pseudofumaria alba Mill Liden Blassgelber Scheinerdrauch FloraWeb de Sturm 1833 a b c Pseudofumaria alba im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 28 Dezember 2021 a b c d Frank Muller Christiane M Ritz Erik Welk Karsten Wesche Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 22 Auflage Gefasspflanzen Grundband Springer Spektrum Berlin 2021 ISBN 978 3 662 61010 7 S 313 Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Springer Spektrum Berlin 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 S 172 a b c d e Magnus Liden Pseudofumaria Medicus S 305 In Thomas Gaskell Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea 2 Auflage Band 1 Psilotaceae to Platanaceae Cambridge University Press 1993 ISBN 0 521 41007 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben a b c d Hans Simon Hrsg Die Freiland Schmuckstauden Begrundet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht 5 vollig neu bearbeitete Auflage Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3265 6 Band 2 I Z S 774 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands 2 korrigierte und erweiterte Auflage Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8001 4990 2 Nr 307 auf S 79 a b c d e f Magnus Liden 2011 Fumarioideae excl Hypecoum Datenblatt Pseudofumaria alba In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Philip Miller Fumaria Alba In Gardeners Dictionary Edition 8 London eingescannt auf biodiversitylibrary org Miguel A Perez Gutierrez Ana T Romero Garcia Maria J Salinas Gabriel Blanca M Carmen Fernandez Victor N Suarez Santiago Phylogeny of the tribe Fumarieae Papaveraceae s l based on chloroplast and nuclear DNA sequences Evolutionary and biogeographic implications In Botany Volume 99 Nr 3 2012 S 517 528 doi 10 3732 ajb 1100374 a b c Pseudofumaria alba Corydalis ochroleuca Gelblichweisser Lerchensporn bei galasearch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blassgelber Scheinerdrauch amp oldid 233518591