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Bad Hohenstadt ist ein Gemeindeteil ehemaliger Wallfahrtsort und ehemaliger Kurort im Markt Furstenzell im niederbayerischen Landkreis Passau Bad HohenstadtMarkt FurstenzellWappen von Bad HohenstadtKoordinaten 48 30 N 13 19 O 48 497378 13 311219 348 Koordinaten 48 29 51 N 13 18 40 OHohe 348 m u NHNEingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 94081Vorwahl 08506 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Vereine 6 Verkehr 7 Wappen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenBad Hohenstadt liegt etwa drei Kilometer sudlich von Furstenzell im Unterbayerischen Hugelland Schon von weitem ist die Pfarrkirche auf einem Hohenrucken zu sehen Geschichte BearbeitenBereits auf die Steinzeit gehen eine Kreisgrabenanlage von 95 Metern Durchmesser und Funde unter anderem eines tonernen Wasserkruges und eines Feuersteindolches zuruck Aus der Zeit der Kelten sind drei Viereckschanzen erhalten ostlich vom Einodhof Bibing im Moosbauerfeld und nordostlich von Hafering Die erste Erwahnung Hohenstadts stammt aus dem Jahr 788 in einer Schenkung der Guter zu Hohunsteti der Geschwister Hrodin und Wantila an das Domstift zu Passau Der Traditionskodex des Klosters Vornbach fuhrt 1144 erstmals die Quellen auf Im Jahr 1319 ubertrug das Passauer Domkapitel den Zisterziensern von Kloster Furstenzell die Seelsorge an der damaligen Kirche von der noch Reste erhalten sind Auf eine Schwefelquelle als der Stunchende Brunn verweist eine Erwahnung aus dem Jahr 1334 1380 wurde die Pfarrei dem Kloster Furstenzell inkorporiert Hohenstadt war zu dieser Zeit ein beliebter Wallfahrtsort Als um 1630 in Sammarei eine neue Wallfahrt aufbluhte verlor Hohenstadt an Bedeutung nbsp Bad Hohenstadt in der Mitte des 18 Jahrhunderts Kupferstich von Johann Michael Sockler1713 wurde der Badebetrieb erneuert als die Schwefelweide mit ihren Quellen vom Kloster erworben wurde In diesem Jahr gaben der Stadtphysikus von Vilshofen Johann Andra Mayr und Abt Abundus II de Pugnetti ein 53 Seiten umfassendes Buchlein unter dem Titel Marianischer Heyl und Gnadenbrunnen heraus 1719 liessen sie ein holzernes Badehaus errichten 1726 erfreute sich Dr Mayr in Hohenstadt einer illustren Liste von Badegasten sowohl geistlichen als auch weltlichen Standes Auch die Wallfahrt scheint noch einmal erbluht zu sein denn 1780 wurde fur das Gnadenbild ein neuer Altar errichtet 1780 bis 1783 baute Abt Otto Prasser ein steinernes Badehaus nbsp Das Gebaude des ehemaligen KurbadsNach der Sakularisation in Bayern 1803 ist die Pfarrei Bad Hohenstadt selbstandig Die Landgemeinde Hohenstadt wurde 1818 durch das bayerische Gemeindeedikt begrundet Der Dorfschuster Benedikt Wiesner ersteigerte das Badehaus fur 1400 Gulden und betrieb es zusammen mit seinem Sohn Am 1 Oktober 1830 verkaufte Wiesner sein Bad fur 29 000 Gulden an das interessierte Konigreich Bayern Konig Ludwig I genehmigte am 8 Mai 1839 in Rom den von Leo von Klenze entworfenen und von Friedrich von Gartner uberarbeiteten Plan fur ein neues Koniglich Bayerisches Staatsbad in Hohenstadt Die Baukosten betrugen 32 000 Gulden Im Sommer 1842 wurde das neue Kurhaus mit 45 Zimmern und 15 Doppelzimmern seiner Bestimmung ubergeben Nach einem Ruckgang des Badebetriebs ab 1865 verkaufte Konig Ludwig II das Kurhaus im Jahr 1871 fur 25 000 Gulden an den Privatier Wilhelm Strassner Danach wechselte das Bad mehrfach die Besitzer und Pachter Zwischen den beiden Weltkriegen erlebte das Bad einen neuen Aufschwung Seit dem 24 September 1925 fuhrt Hohenstadt den Titel Bad 1 1940 als die Eheleute Alois und Anna Baumgartner das Bad besassen wurde im Kurhaus ein Lazarett eingerichtet nach Kriegsende machte man es zum Fluchtlingslager 1945 zahlte der Ort 1559 Einwohner davon 749 Fluchtlinge In der Nachkriegszeit kam es zu keiner Wiederaufnahme des Badebetriebes in dem renovierungsbedurftigen Kurhaus mehr das schliesslich verkauft wurde Seit 1974 dient es als Pflegeheim Die Gemeinde Bad Hohenstadt kam im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1 Januar 1972 zu Furstenzell 1 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Pfarrkirche Maria HimmelfahrtDie Wallfahrtskirche und heutige Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde 1460 bis 1495 erbaut Aus dieser Zeit stammt das Gnadenbild eine spatgotische Muttergottesfigur genannt Schone Maria im Turm die sich heute inmitten des Rokokoaltares in der Seitenkapelle befindet Der Name erinnert an den ursprunglichen Standort im Untergeschoss des alten romanischen Turms Im neugotischen Hochaltar ist ein Relief aus dem Jahre 1520 integriert Es zeigt das letzte Abendmahl Die Fresken stammen aus dem Jahr 1780 Das fruhklassizistische ehemalige Kurhaus entstand 1841 nach Planen von Leo von Klenze Die traditionsreiche Schwefelquelle im Kurpark ist inzwischen wieder zuganglich Sie kann zum Trinken und in einem Kneipp Tretbecken von jedermann benutzt werden Personlichkeiten BearbeitenBad Hohenstadt ist der Geburtsort von Wilhelm Diess 25 Juni 1884 13 September 1957 Er war einer der bedeutendsten bayerischen Erzahler seiner Zeit Vereine BearbeitenWichtige Vereine im Ort sind die Freiwillige Feuerwehr Bad Hohenstadt die BRK Bereitschaft Bad Hohenstadt und der DJK SV Bad Hohenstadt e V Verkehr BearbeitenAn der Bahnstrecke Passau Neumarkt Sankt Veit liegt die Bedarfshaltestelle Bad Hohenstadt Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde Bad HohenstadtDie Gemeinde Bad Hohenstadt fuhrte bis zu ihrer Eingemeindung ein eigenes Wappen Es wurde mit Zustimmung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern seit dem 1 April 1957 gefuhrt Nr I B 1 3000 29 H 8 BlasonierungIn Gold uber einer roten Holzbadewanne schwebend ein blauer Anker daruber ein roter Sparren in den Oberecken je ein sechsstrahliger blauer Stern Literatur BearbeitenGeorg Lohmeier Kunst Kuren im Dreibaderland Munchen 1987 ISBN 3 9801631 0 5 Ulrich Pietrusky Gunther Michler Donatus Moosauer Niederbayern im Fluge neu entdeckt Verlag Morsak Grafenau 2 Aufl 1982 ISBN 3 87553 135 3Weblinks BearbeitenBad Hohenstadt in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 26 Dezember 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 548 Gemeindeteile des Marktes Furstenzell Aiching Altenmarkt Aspertsham Aubach Aumuhle Ausham Bad Hohenstadt Bibing Bromberg Brunndobl Burgdobl Dinglreit Distlzweil Dorf Edenweg Edlwang Edt Eggerswiesen Endau Engertsham Funfeichen Furstenzell Gadham Geiselberg Gfohret Gimplarn Ginglsod Gollwitzer Grosssandten Grosstann Grundobl Gruntobel Gurlarn Hafering Haufenberg Haunreut Hausberg Hieblmuhle Hiefing Hillerod Hissenau Hocheck Hofmark Hohenau Holzbach Holzhammer Holzhauser Holzstadl Hong Horbertsham Hub Hundsod Irsham Irsod Jagerwirth Kalkberg Kaps Kemating bei Bad Hohenstadt Kemating bei Voglarn Kitzbichl Kleingern Kleinloipertsham Kleintann Klessing Krottenthal Kuhloh Kumpfmuhle Kurzholz Lachham Liebenreut Loipertsham Mahd Maierod Moosbauer Munzing Oberaign Obereichet Oberhaushof Oberirsham Obermuhle Oberreisching Obersimbach Obersulzbach Oderer Parsting Parzham Pemelod Peslod Pfalsau Pilzweg Prims Rehschaln Reising Reut Sandten Scheuereck Schonau Spirkenod Spitzod Steindobl Steinhugl Strangmuhle Strass Tannet Unteraign Untereichet Unterhaushof Untersimbach Untervoglarn Urlharting Voglarn Wallham Wallmberg Wallmer Wartmanning Weidenberg Weidenthal Welln Wiesen Wiesenod Willenreut Wimberg Wurfelsdobl Zwieselsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bad Hohenstadt amp oldid 221738316