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Das Bezirksamt Pforzheim zunachst Oberamt Pforzheim war eine Verwaltungseinheit im Land Baden Es bestand von 1819 bis 1939 Lage der Bezirksamter in Baden im Jahr 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Orte und Einwohnerzahlen 3 1 1825 3 2 1864 3 3 1939 4 Leiter der Verwaltung 5 Ubergeordnete Behorden 6 Weitere Entwicklung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebiet des Bezirksamtes teilte sich im Wesentlichen in einen nordlichen im Kraichgau und einen sudlichen im Nordschwarzwald gelegenen Teil auf Der ausserste Sudosten reichte in das Korngau Politisch zeichnete es sich durch eine ausgesprochene Grenzlage auf nur im Nordwesten hatte es Verbindung zum ubrigen badischen Territorium ansonsten lagen benachbart verschiedene wurttembergische Oberamter Geschichte BearbeitenDas an der Mundung der Nagold in die Enz gelegene Pforzheim hatte seit dem hohen Mittelalter unter der Herrschaft der Markgrafen von Baden gestanden und war Sitz eines Oberamtes 1803 wurden ihm die Orte des aufgelosten Amtes Langensteinbach zugewiesen 1807 kamen elf grundherrschaftliche Orte hinzu die zuvor reichsritterschaftlichen Familien gehort hatten die in Umsetzung der Rheinbundakte von 1806 mediatisiert worden waren und nun unter badischer Landeshoheit standen Ein weiterer war im Rahmen des Tausch und Epurationsvertrages mit Wurttemberg zu Baden gekommen 1 Aufgrund des Novemberediktes von 1809 wurde das Oberamt 1810 in ein Stadt und Erstes Landamt und ein Zweites Landamt aufgeteilt 2 1819 wurden beide wieder vereinigt erneut mit der Bezeichnung Oberamt 3 nbsp Das Bezirksamtsgebaude von 1903 mit seinem markanten Turm 2009 Seinen Sitz hatte das Oberamt zunachst in einem Gebaude das bereits seit Jahrhunderten solchen Zwecken gedient hatte Es wurde 1825 an einen Wirt verkauft der dort die Gaststatte Zur Krone betrieb Stattdessen erwarb der Staat ein 1800 vom ehemaligen Burgermeister Jakob Friedrich Dreher und seiner Frau Agnese Eva errichtetes Haus vor dem Altstadter Tor 4 Im Zuge der Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung 1857 wurde Pforzheim Sitz eines Amtsgerichts 1864 wurde im ganzen Land einheitlich die Bezeichnung Bezirksamt eingefuhrt Ab 1903 war die Verwaltung im neu errichteten Bezirksamtsgebaude untergebracht Im Laufe der Zeit kam es zu Verschiebungen einzelner Orte mit benachbarten Amtern Bei der Auflosung der Bezirksamter Stein 1821 Durlach 1924 und Bretten 1936 wurden jeweils mehrere Gemeinden Pforzheim zugewiesen Mit Inkrafttreten der Landkreisordnung vom 24 Juni 1939 schied Pforzheim als Stadtkreis aus der Rest bildete den Landkreis Pforzheim Orte und Einwohnerzahlen Bearbeiten1825 Bearbeiten Vom Mitte 1821 aufgelosten Amt Stein kamen Gobrichen Ersingen Eisingen Bilfingen zu Pforzheim Im Gegenzug wurden Langensteinbach Spielberg und Auerbach an das Amt Durlach abgetreten 5 Der ebenfalls ursprunglich fur Pforzheim vorgesehene Hauptort Stein ging an Bretten 6 Ende 1821 wurde noch Untermutschelbach dem Amt Durlach zugewiesen 7 1825 wurde 26 828 Einwohnern berichtet Sie verteilten sich auf diese Ortschaften 8 Pforzheim mit Buckenberg und Seehaus 6094 Bauschlott mit dem Gut des Markgrafen 736 Bilfingen 536 Brotzingen 1136 Buchenbronn 592 Darmsbach 81 Dietenhausen 142 Dietlingen 1259 Dillstein mit Weissenstein 617 Durrn mit Karlshausen 782 Eisingen 658 Ellmendingen 911 Ersingen mit Siehdichfur und Sperlingshof 1110 Eutingen 764 Gobrichen mit Katharinenthal 659 Huchenfeld 549 Ittersbach mit Schleemuhle 699 Ispringen 795 Langenalb mit Bergschmidte und Meisenmuhle 484 Niefern 1125 Nottingen 623 Obermutschelbach 328 Oschelbronn 891 Weiler 487Ausserdem als grundherrschaftliche Orte Hamberg 362 Hohenwart 274 Lehningen 306 Muhlhausen 467 Neuhausen 709 Schellbronn 314 Steinegg mit Thier oder Wolfsgarten 264 Tiefenbronn 769 Wurm mit Schloss Liebeneck und Haidach 517 Kieselbronn 8041864 Bearbeiten nbsp Topographische Karte von 1842 Blatt PforzheimDie 1864 gezahlten 43 273 Bewohner verteilten sich auf 33 Gemeinden 9 Bauschlott 843 Bilfingen 631 Brotzingen 2604 Buchenbronn 928 Dietenhausen 179 Dietlingen 1656 Durrn 899 Eisingen 900 Ellmendingen 1020 Ersingen 1185 Eutingen 1248 Gobrichen 942 Hamberg 393 Hohenwart 326 Huchenfeld 785 Ispringen 1057 Ittersbach 860 Kieselbronn 991 Langenalb 507 Lehningen 281 Muhlhausen 469 Ober Mutschelbach 362 Neuhausen 695 Niefern 1662 Nottingen mit Darmsbach 812 Oschelbronn 1096 Pforzheim 16 320 Schellbronn 283 Steinegg 288 Tiefenbronn 770 Weiler 545 Weissenstein 1101 Wurm 6351939 Bearbeiten Im Gebiet des Bezirksamtes lagen zwei gemeindefreie Gebiete die in Baden als abgesonderte Gemarkung bezeichnet wurden Haidach und Hagenschiess 10 Wie in der Badischen Gemeindeordnung von 1921 vorgesehen 11 wurden sie in den Jahren danach aufgelost Am 1 Juli 1920 wurde Stein von Bretten nach Pforzheim umgesetzt 12 Bei der Auflosung des Bezirksamts Durlach am 1 April 1924 gingen an Pforzheim die Gemeinden Konigsbach Singen und Wilferdingen 13 Im April 1936 wurde Obermutschelbach zum Bezirksamt Karlsruhe umgesetzt 14 Am 1 Oktober 1936 kamen vom aufgelosten Bezirksamt Bretten Nussbaum Ruit und Sprantal hinzu 15 Zum 1 April 1939 wurden Ruit und Sprantal Karlsruhe zugeteilt 16 Neben diesen Zu und Abgangen verringerte sich die der Zahl der Gemeinden durch Eingemeindungen nach Pforzheim um zwei betroffen waren 1905 Brotzingen und 1913 Dillweissenstein Zum Zeitpunkt der Aufteilung in Stadt und Landkreis Pforzheim im Juni 1939 umfasste das Gebiet des Bezirksamts somit neben Pforzheim 34 weitere Gemeinden 17 Leiter der Verwaltung BearbeitenDie Leitung der Verwaltung als Amtmann oder Oberamtmann und spater Landrat hatten inne 18 1819 1823 Benjamin Roth 1823 1842 Carl Deimling 1843 1844 Karl Ludwig Bohme 1844 1846 Carl von Neubronn 1847 1849 Philipp Flad 1849 1861 Ludwig Wilhelm Fecht 1861 1864 Camill Winter 1864 1868 Otto Sachs 1868 1872 Franz Sales Hebting 1872 1874 August Joos 1874 1878 Otto von Scherer 1878 1883 Carl Siegel 1883 1891 Heinrich Pfister 1891 1896 Alexander Pfisterer 1896 1899 Wilhelm Holtzmann 1899 1903 Hermann Nebe 1903 1908 Philipp Jolly 1909 1920 Franz Keim 1920 1931 Julius Holderer 1932 1939 Friedrich WenzDer 1843 zum Leiter ernannte Joseph Lang blieb wie bisher in gleicher Stellung beim Bezirksamt Hoffenheim 19 Ubergeordnete Behorden BearbeitenIm Rahmen der Verwaltungsgliederung Badens ubergeordnete Behorden waren zunachst der Murg und Pfinzkreis mit Sitz in Durlach ab 1863 der neu entstandene Landeskommissarbezirk Karlsruhe Zugleich wurden seine Gemeinden dem Kreisverband Karlsruhe zugeteilt Weitere Entwicklung BearbeitenSofern nicht zu einem fruheren oder spateren Zeitpunkt nach Pforzheim eingemeindet zahlt die weit uberwiegende Mehrheit der Orte des Bezirksamtes seit der Kreisreform 1973 zum Enzkreis Zu diesem Zeitpunkt kam Ittersbach wie auch die bis 1939 an die Bezirksamter Bretten Durlach und Karlsruhe abgegebenen Ortschaften zum Landkreis Karlsruhe Literatur BearbeitenHistorischer Atlas von Baden Wurttemberg online verfugbar bei LEO BW Blatt VII 4 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1815 1857 Blatt VII 5 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1858 1936 Gemeinsames Erlauterungsblatt verfasst von Ulrike Redecker Baden und Wilfried Schontag Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten General Ausschreiben uber die Eintheilung des Grossherzogthums Baden in Bezirke veroffentlicht am 7 Juli 1807 im Regierungsblatt des Grossherzogtums Baden Jahrgang V Heft 23 S 98 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Beilage A zum Organisationsrescript vom 26 November 1809 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 9 Dezember 1809 S 411f Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Beschluss der Vereinigung der Stadt und Landamter Bruchsal Pforzheim Rastatt und Freiburg Veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 10 Februar 1819 S 19 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Aloys Stolz August Allgaier Geschichte der Stadt Pforzheim Pforzheim 1901 S 331 u 342 Entsprechender Beschluss vom 10 Mai 1821 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt am 18 Juni 1821 Heft X S 74 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Eintrag zum Ort Stein bei LEO BW Entsprechender Beschluss veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt am 17 November 1821 Heft XVIII S 134 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Friedrich Dittenberger Geographisch statistische topographische Beschreibung des Grossherzogthums Baden Karlsruhe 1825 S 128f Beitrage zur Statistik der inneren Verwaltung des Grossherzogthums Baden Zwanzigstes Heft Die Volkszahlung vom Dezember 1864 I Teil S 47 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Baden neue Folge zweites Heft Die Volkszahlung am 1 Dezember 1885 II Teil Ortsverzeichnis Karlsruhe 1889 S 85 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Badische Gemeindeordnung von 1921 105 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Entsprechende Verordnung vom 22 Mai 1920 veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 22 Juni 1920 Heft 37 S 261f Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Entsprechende Verordnung vom 18 Januar 1924 veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 22 Januar 1924 Heft 3 S 9 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Beschluss des Reichsstatthalters vom 25 Februar 1936 veroffentlicht am 13 Marz 1936 im Ministerialblatt fur die Badische Innere Verwaltung Ausgabe A Nr 11 Sp 213 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Gesetz uber die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 26 Juni 1936 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek 31 des Gesetzes uber die Landkreisselbstverwaltung in Baden veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 28 Juni 1939 Heft 11 S 98 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Michael Rademacher Pforzheim Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 23 September 2022 Wolfram Angerbauer Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Entsprechende Mitteilung veroffentlicht am 9 Januar 1843 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft III S 21 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Bezirksamter des Landeskommissarbezirks Karlsruhe 1864 1939 im Land BadenKreis Baden Achern 1924 aufgehoben Baden 1924 aufgehoben Buhl Gernsbach 1872 aufgehoben Rastatt nbsp Kreis Karlsruhe Bretten 1936 aufgehoben Bruchsal Durlach 1924 aufgehoben Ettlingen 1936 37 aufgehoben Karlsruhe Pforzheim Normdaten Geografikum GND 5559261 2 lobid OGND AKS VIAF 125296823 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirksamt Pforzheim amp oldid 227449267