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Das Schloss Bauschlott ist eine Schlossanlage in Bauschlott einem Ortsteil von Neulingen im Enzkreis in Baden Wurttemberg Die Anlage geht auf ein Wasserschloss des 16 Jahrhunderts zuruck war ab 1726 in Baden Durlachschem Besitz und wurde bis 1809 von Friedrich Weinbrenner in ihrer heutigen Gestalt erneuert Das Schloss war daraufhin Wohnsitz einiger Markgrafen und Grossherzoge von Baden Ab etwa 1900 diente es verschiedenen Zwecken Das Schloss kam 1961 in Privatbesitz und war danach bis 2004 Wirkungsort der Kunstlergilde Buslat die darin eine rege Ausstellungs und Konzerttatigkeit aufnahm Das Haupthaus des SchlossesInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Wasserburg der Herren von Wallstein 1 2 Verkauf an die Markgrafen von Baden 1726 1 3 Schlossneubau durch Weinbrenner 1 4 Wechselnde Nutzung im 20 Jahrhundert 1 5 Kunstlergilde Buslat ab 1962 1 6 Heutige Nutzung 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenWasserburg der Herren von Wallstein Bearbeiten In den Jahren 1506 bis 1512 erwarb Konrad von Wallstein der seinen Wohnsitz in Pforzheim hatte alle herrschaftlichen Rechte in Bauschlott Sein Sohn Eglof von Wallstein erwarb dort sechs Hofreiten die er als Baugrund fur ein zwischen 1532 und 1540 erbautes vierturmiges Wasserschloss und umliegende Garten nutzte Eglof starb 1570 und wurde in der alten Kirche von Bauschlott begraben seine Grabplatte sowie die seiner Mutter haben sich im Friedhof bei der Evangelischen Kirche erhalten Er hinterliess einen unmundigen Sohn Eglof den Jungeren der 1580 ebenfalls starb womit die Wallstein im Mannesstamm ausstarben Die Erben einigten sich 1581 auf die Ruckgabe der Hoheitsrechte an Baden Durlach wahrend das Schloss noch einige Zeit im Besitz der Wallstein Erben blieb die es 1604 fur 16 000 Gulden an Markgraf Georg Friedrich verkauften 1609 erwarb der Kammerrat Erhard von Rammingen Gut und Schloss Bauschlott fur 13 000 Gulden Nach dem Tod von Rammingen erbten norddeutsche Adlige den Besitz und liessen ihn von Verwaltern bewirtschaften Der Besitz war zeitweilig zwischen einem Herrn von Pirk auch Purk und einer Frau von Bellin aufgeteilt 1698 konnte der Generaldirektor des Proviantamts der schwabischen Kreistruppen Johann Philipp von Schell den zuvor zersplitterten Besitz wieder auf sich vereinen Schell liess das Schloss umfassend renovieren und 1712 Brunnen anlegen Er und seine Nachkommen nannten sich danach Schell zu Bauschlott Vor allem Schells Sohn der hessen kasselsche Legationsrat Johann Christian von Schell scheint das Schloss als Wohnsitz genutzt zu haben da 1722 und 1725 zwei seiner Kinder in Bauschlott geboren sind Auch Bernhard von Sternenfels ein Schwiegersohn des alteren Schell hat zwischen 1715 und 1725 in Schloss Bauschlott gewohnt Verkauf an die Markgrafen von Baden 1726 Bearbeiten 1726 verkauften die Schell Schloss Bauschlott fur 20 000 Gulden an Markgraf Karl III Wilhelm Fortan blieb das Schloss in Baden Durlachschem Besitz und war Sitz eines Verwalters der Bauschlott den Katharinentaler Hof und den Karlshauser Hof unter sich hatte In der Mitte des 18 Jahrhunderts wurden das Schloss und seine Wirtschaftsgebaude in gutem Zustand erhalten weithin bekannt waren ausserdem die Rosenkulturen im Schlossgarten 1764 wurde von Wilhelm Jeremias Muller der Cavaliersbau des Schlosses erbaut 1770 wurde das Sumpfgebiet bei Bauschlott trockengelegt womit das Schloss seine Funktion als Wasserschloss verlor Daraufhin wurde die Zugbrucke abgebrochen 1780 entstand ein achteckiges Turmchen beim Schloss Trotz Bau und Unterhaltungsmassnahmen war das Schloss im spaten 18 Jahrhundert dennoch wieder renovierungsbedurftig wovon Unterlagen des Gutsverwalters Jacob Friedrich Daimling zeugen die Gartenmauer war teilweise eingesturzt Fussboden waren schadhaft Ziegel gesprungen Manche Wirtschaftsgebaude waren so baufallig dass keine Reparatur mehr in Frage kam Schlossneubau durch Weinbrenner Bearbeiten Grossherzog Karl Friedrich von Baden liess das alte baufallige Schloss abtragen und unter Leitung seines Hofbaumeisters Friedrich Weinbrenner auf den alten Fundamenten ein neues Landschloss im klassizistischen Stil errichten Das neue Hauptgebaude wurde durch zwei Verbindungsbauten mit dem alteren Marstall und dem Kavaliershaus aus dem Jahr 1764 verbunden Der Umbau scheint sich uber einen langeren Zeitraum gezogen zu haben Plane zum Umbau gab es bereits ab 1795 Das Hauptgebaude war 1804 schon vollendet und wurde in jenem Jahr von Carl Kuntz gemalt der spater auch Malereien fur die Innendekoration fertigte Die Gartenanlagen wurden ab 1806 angelegt Das Belvedere entwarf Weinbrenner 1807 Der gesamte Bau war 1809 beendet Der Grossherzog nutzte das Schloss vor allem fur Jagdgesellschaften konnte sich daran aber nicht lange erfreuen da er schon 1811 starb Seine Witwe Luise Karoline von Hochberg 1769 1820 nahm das Schloss bis 1817 als Witwensitz Ihr altester Sohn Grossherzog Leopold lebte nach der 1848er Revolution einige Zeit in Bauschlott Dessen jungster Sohn Prinz Karl 1832 1906 feierte 1871 seine Hochzeit in Bauschlott und wohnte danach mit seiner Gattin Rosalie Luise Freiin von Beust 1845 1908 genannt Grafin Rhena dort bis 1899 Das adlige Paar engagierte sich im Bauschlotter Vereinswesen Grafin Rhena stiftete 1888 fur die Evangelische Kirche ein goldenes Kreuz Wechselnde Nutzung im 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach Auflosung des furstlichen Rentamts fur Bauschlott Stein Durrn und Gobrichen im Jahr 1900 wurde das Schloss zu verschiedenen Zwecken genutzt Nach dem Ersten Weltkrieg war es Kinder Erholungsheim von 1923 bis 1936 Haushaltsschule danach kurzzeitig Jungbauernschule des Reichsnahrstandes dann Sitz des Grafen Adelmann von Adelmannsfelden als Verwalter von Karlshausen und Katharinenthal Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Kunstschatze in dem Schloss ausgelagert Schliesslich wurde darin die ausquartierte Gynakologische Abteilung des Pforzheimer Krankenhauses untergebracht so dass einige Menschen wie der Schauspieler Michael Rieth oder der Marineoffizier Jorg Duppler 1944 45 in Schloss Bauschlott geboren wurden Nach dem Krieg war das Schloss Sitz des Ungarischen Gymnasiums Der letzte Besitzer aus der Familie von Baden war Berthold von Baden 1906 1963 Er verkaufte das Schloss 1961 an den Stuttgarter Arzt Stefan Sandkuhler 1920 2004 Kunstlergilde Buslat ab 1962 Bearbeiten Sandkuhler liess das Schloss mit Hilfe des Staatlichen Amtes fur Denkmalpflege in Karlsruhe 1 umfassend sanieren Er war nicht nur Arzt sondern auch sehr kunstsinnig und grundete 1962 die Kunstlergilde Buslat die im Schloss eine rege Ausstellungs und Veranstaltungstatigkeit aufnahm Der Begriff Buslat ist der erste urkundlich bekannte Name Bauschlotts Zu den fruhen Gildenmitgliedern gehorten der Stuttgarter Maler Ernst Feuerstein der Pfalzer Maler Ludwig Fellner der der Gilde von 1962 bis 1964 vorstand und der Fotograf und Kunstgeschichtler Johannes Canis der den Vorsitz von 1964 bis 1968 hatte Ebenfalls in der Gilde aktiv waren die Maler Uwe Wenk Wolff und Heinrich Frieling sowie die Bildhauer Walter Gillich Georg Vorhauer Feri Varga und Theobald Hauck Die Kunstlergilde fuhrte nicht nur Ausstellungen aus ihrem Kreis durch sondern veranstaltete auch Konzerte Kunsthandwerker Ausstellungen sowie Theater und Puppentheater Der Schwerpunkt der Tatigkeiten konzentrierte sich im Lauf der Zeit auf Ausstellungen und Konzerte da der Theaterbetrieb im Schloss nicht mit dem der umliegenden Stadte konkurrieren konnte Allein von 1963 bis 1971 veranstaltete die Gilde knapp 100 Ausstellungen und 70 Konzerte bis 1987 summierten sich weit uber 300 Ausstellungen Zu den gezeigten Kunstler zahlen Karl Abt Erwin Aichele Hans Laubin Norbert Gert Hartmann Werner von Houwald Will Sohl Hans Brasch und Otto Engelhardt Kyffhauser Die Kunstlergilde war bis zu Sandkuhlers Tod 2004 im Schloss beheimatet wechselte dann nach Knittlingen und 2007 auf das Neulinger Hofgut Katharinental Heutige Nutzung Bearbeiten Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz Der sudliche Flugel ist Sitz des J S Klotz Verlagshauses und beherbergt ein Kaffeehaus sowie eine Buchhandlung und ein Kunstmuseum 2 3 Das Museum will Kultur und Begegnungsort sein Die dort ausgestellte Sammlung Klotz besteht aus rund 300 Kunstwerken des 16 bis 20 Jahrhunderts Bei der Vermittlung orientiert sich das im Stil klassischer Salons des ausgehenden 19 Jahrhunderts eingerichtete Museum an der Tradition des literarischen Salons 4 Ausserdem befindet sich im Schloss die Bundesgeschaftsstelle vom Deutschen Naturheilbund e V Dachverband der deutschen Naturheilvereine Literatur BearbeitenJohannes Canis Heimat Bauschlott Bauschlott 1971 S 57 68 107 114 251 256 Stefan Sandkuhler Schloss Bauschlott und die Kunstlergilde Buslat Neulingen 1982 Hermann Diruff und Christoph Timm Kunst und Kulturdenkmale in Pforzheim und im Enzkreis Stuttgart 1991 S 264 65 Eberhard Frank Bauschlott Ein Dorf ein Schloss und eine Gilde in Der Enzkreis Jahrbuch 87 88 S 49 54 Einzelnachweise Bearbeiten Frank 1988 S 49 frohkoestlich de Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Cafe Abgerufen am 13 April 2020 Neues Konzept fur Kunstmuseum im Bauschlotter Schloss Kultur Pforzheimer Zeitung pz news de abgerufen am 13 April 2020 Galerie Schloss Bauschlott Die Galerie und Verlagshaus J S Klotz Abgerufen am 13 April 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Bauschlott Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 970277777778 8 7197222222222 Koordinaten 48 58 13 N 8 43 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Bauschlott amp oldid 236309379