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Die Bevolkerung Argentiniens stammt zu einem Grossteil von Europaern ab Dennoch gibt es eine zahlenmassig starke Minderheit von Mestizen und noch 25 als eigenstandige Ethnien anerkannte indigene Volker auf dem Staatsterritorium die weiterhin ihre Sprache und Kultur pflegen Charakteristisch ist ausserdem der sehr hohe Verstadterungsgrad 89 Prozent wohnen in Siedlungen von 2000 und mehr Einwohnern der sogar die entsprechenden Werte aus den Industrielandern ubertrifft Hierbei ist kennzeichnend dass praktisch in allen Regionen des Landes die Bevolkerung in wenigen stadtischen Zentren geballt ist und daneben weite Leerraume mit sehr geringer Bevolkerungsdichte verbleiben Inhaltsverzeichnis 1 Bevolkerungsstruktur 2 Demografische Indikatoren 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Regionale Charakteristika 4 1 Buenos Aires und Provinz Buenos Aires 4 2 Zentralargentinien Region Centro 4 3 Nordosten Region Noreste 4 4 Nordwesten Region Noroeste 4 5 Patagonien Region Patagonia 4 6 Cuyo Region Cuyo 5 Indigene Bevolkerung 6 Diskriminierung und Rassismus 7 Quellen 8 Literatur 9 WeblinksBevolkerungsstruktur Bearbeiten48 7 der Einwohner Argentiniens sind Manner 51 3 Frauen Diese relativ gleichmassige Verteilung hat sich jedoch erst seit wenigen Jahrzehnten herausgepragt bis weit ins 20 Jahrhundert hinein herrschte ein Manneruberschuss 53 5 Manner im Jahr 1914 eine Folge der Einwanderung Die sudlichen Provinzen insbesondere Tierra del Fuego weisen heute weiterhin wegen der Binnenwanderung von jungen Mannern in diese Region einen Manneruberschuss auf wahrend im eher von Abwanderung betroffenen Norden tendenziell Frauenuberschuss herrscht Die Altersstruktur ist heute ebenfalls relativ gleichmassig 26 4 der Bevolkerung sind unter 14 Jahre alt 63 5 im erwerbstatigen Alter zwischen 15 und 64 sowie 10 1 alter als 65 Jahre Hier geht die Tendenz klar hin zu einem Anstieg des Durchschnittsalters Die Verteilung der Bevolkerung lasst einen hohen Verstadterungsgrad erkennen 89 31 wohnen in Ortschaften uber 2000 Einwohnern 62 29 in Grossstadten mit uber 100 000 Einwohnern 3 40 wohnen in Ortschaften unter 2 000 Einwohnern und 7 28 auf dem offenen Land wo auch mit 54 02 ein hoher Manneruberschuss herrscht Der Auslanderanteil geht seit der Einwanderungswelle Ende des 19 Jahrhunderts als er zwischenzeitlich um 30 erreichte kontinuierlich zuruck und lag 2001 bei nur 4 2 Die grossten Auslandergruppe waren 2010 die Paraguayer 550 713 Bolivianer 345 272 Chilenen 191 147 und Peruaner 157 514 1 2016 2017 lag der Auslanderanteil nach unterschiedlichen Schatzungen bei 4 5 4 9 bzw rund 2 2 Millionen Einwohnern Die Mehrheit der Einwanderer 54 war weiblich 2 3 Von korperlichen oder geistigen Behinderungen sind 7 1 der Bevolkerung betroffen bei Mannern 6 8 bei Frauen 7 3 4 Demografische Indikatoren Bearbeiten nbsp Bevolkerungs entwicklung Fertilitats und Netto reproduktions raten von 1950 bis 2021 Prognose der Bevolkerungs entwicklung bis 2032 Schatzung der Vereinten Nationen 2022 5 Blaue Kurve linke Y Achse Gesamt bevolkerung jeweils zum 1 Juli in Tausend Blaue gepunktete Kurve linke y Achse Gesamt bevolkerung jeweils zum 1 Juli in Tausend Mittlere Prognose Medium variant Rote Kurve rechte y Achse Gesamt frucht barkeits rate Lebendgeburten pro Frau Gelbe Kurve rechte y Achse Netto reproduktions rate uberlebende Tochter pro Frau Argentinien weist unter den Entwicklungslandern ein hohes Entwicklungsniveau auf im Index der menschlichen Entwicklung stand es auf Platz 38 2007 2008 6 und damit in Lateinamerika an erster Stelle Dies schlug sich jedoch nur in einem Teil in den demographischen Indikatoren nieder so lag etwa die Kindersterblichkeit auf einem ahnlich hohen Niveau wie in Jamaika trotz des deutlich niedrigeren allgemeinen Entwicklungsstandes dieses Landes Die demographischen Indikatoren waren laut Instituto Nacional de Estadistica y Censos INDEC 7 fur 2005 bis 2010 folgende Geburtenrate 17 5 Promille Jahr Sterberate 7 8 Promille Jahr Naturliches Wachstum 9 7 Promille Jahr Netto Wanderungs Saldo 0 06 Promille Jahr Totales Wachstum 9 7 Promille Jahr Fruchtbarkeitsrate Zahl der Kinder pro Frau 2 3 Kindersterblichkeitsrate 13 3 Promille Alphabetisierungsrate 97 4 2001 Mittlere Lebenserwartung 75 24 Jahre Manner 71 56 Jahre Frauen 79 06 JahreZu diesen Daten lassen sich folgende Beobachtungen anstellen Die Fruchtbarkeitsrate und Geburtenrate gingen seit dem 19 Jahrhundert stark zuruck sie scheinen sich jedoch auf dem jetzigen Niveau weitgehend stabilisiert zu haben In einigen Stadten liegen beide Zahlen deutlich niedriger 1 6 Kinder pro Frau in Buenos Aires wahrend landliche Regionen Werte bis zu 5 aufweisen Die Kindersterblichkeitsrate geht trotz der Wirtschaftskrisen weiter zuruck Sie liegt jedoch trotz des hohen Entwicklungsniveaus des Landes in Lateinamerika nur auf einem mittleren Niveau in Kuba und Chile ist sie mit 5 6 bzw 7 8 deutlich niedriger Auch die Lebenserwartung liegt im weltweiten Vergleich nur auf einem mittleren Niveau 8 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenDie Einwohnerzahl Argentiniens macht insbesondere zur Zeit um 1900 einen schlagartigen Anstieg durch Dies hing mit einer starken Einwanderungswelle aus Europa zusammen die die Kultur des Landes spater entscheidend pragte Zwischen 1881 und 1914 wanderten zwei Millionen Italiener 1 4 Millionen Spanier 170 000 Franzosen und 160 000 Russen ein 9 Ab 1930 ging die Einwanderung aus Europa zuruck dafur kamen nun Neuburger aus den Nachbarlandern Chile Bolivien und Paraguay sowie spater auch Peru dazu Seit Mitte des 20 Jahrhunderts geht das Bevolkerungswachstum generell zuruck Dies liegt sowohl an einem Abflauen des Einwanderstroms zur Zeit gleichen sich Ein und Auswanderung nahezu aus sowie an dem Ruckgang der Geburtenrate die heute nur leicht uber dem Niveau von Industrielandern liegt und nur fur ein knappes naturliches Wachstum ausreicht Jahr Einwohnerzahl Wachstumsrate Jahr Auslanderanteil Urbane Bevolkerung Kinder pro Frau Lebenserwartung bei Geburt1869 1 877 490 k A 11 2 k A k A k A 1895 4 044 911 k A 24 9 37 4 6 0 401914 7 903 662 3 6 30 3 52 7 5 3 48 51947 15 893 811 2 04 15 3 62 2 3 3 61 11960 20 013 793 1 79 13 0 72 0 3 0 66 41970 23 364 431 1 56 9 5 79 0 2 9 65 61980 27 949 480 1 81 6 8 83 0 3 44 69 01991 32 615 528 1 47 5 0 88 4 2 8 72 12001 36 260 130 1 01 4 2 89 3 2 4 74 12010 40 117 096 4 52017 44 681 886 4 5 4 92022 47 327 407 10 bezogen auf die Zeitspanne zwischen der jeweils aktuellen und der vorherigen VolkszahlungRegionale Charakteristika BearbeitenHerkunft und demografischer Aufbau der Bevolkerung sind von Region zu Region verschieden was sich aus der Geschichte des Landes mit verschiedenen Wanderungsbewegungen aus den Nachbarlandern aber auch aus der wirtschaftlichen Situation der einzelnen Landesteile ergibt Im Folgenden werden die Charakteristika nach Region beschrieben Buenos Aires und Provinz Buenos Aires Bearbeiten Sowohl in der Stadt als auch in der Provinz Buenos Aires stammt die Bevolkerung zum uberwiegenden Teil von europaischen Einwanderern ab Dabei kann man zwischen zwei Gruppen unterscheiden einmal den Einwanderern der Hauptwelle 1880 1915 die sich in den Stadten und insbesondere Buenos Aires ansiedelten zum anderen den sogenannten Kolonisatoren colonizadores die auf dem Land seit Beginn des 19 Jahrhunderts oft ethnisch sehr homogene landwirtschaftliche Kolonien bildeten die spater meist ebenfalls zu Stadten wurden Grund fur die Dominanz der Europaer in dieser Provinz ist zum einen die geringe nomadisch lebende Urbevolkerung im Norden des Gebiets zum anderen die systematische Ausrottung der indigenen Bevolkerung in der sogenannten conquista del desierto um 1880 im Suden wo sich lange die wehrhafte Reiterkultur der Mapuche halten konnte Bis Mitte des 19 Jahrhunderts dominierten die spanischstammigen Argentinier was sich jedoch mit den Einwanderungsgesetzen der Regierung Nicolas Avellanedas anderte In den Grossstadten siedelten sich zur ersten Einwanderungswelle um 1900 vor allem Einwanderer aus Italien an gefolgt von den Spaniern und Englandern sowie einigen Franzosen und Deutschen auf dem Land ausser aus diesen Landern auch aus Polen und Russland Diese Gruppen und ihre Nachkommen machen seit dieser Zeit etwa 85 Prozent der Bevolkerung der Region aus Ab den 1930er Jahren fuhrte die Binnenwanderung aus entlegeneren Provinzen in die Hauptstadt zu einer neuen Schicht die vor allem aus Mestizen bestand und deswegen oft als cabecitas negras Schwarzkopfchen diskriminiert wurden Die Bevolkerungsverteilung in der Provinz Buenos Aires ist mit Ausnahme der Agglomeration Gran Buenos Aires selbst sowie dem aussersten Suden der Provinz in dem die Dichte sehr gering ist sehr gleichmassig Es gibt viele Klein und Mittelstadte in denen sich ein grosser Teil der Bevolkerung ballt Laut der Volkszahlung des INDEC von 2001 ergibt sich folgendes Bild Orte und Agglomerationen Bevolkerung Anteil in uber 1 Mio Ew 12 046 799 72 56100 000 1 Mio 1 736 913 10 4650 000 100 000 778 680 4 6910 000 50 000 1 105 372 6 662 000 10 000 430 593 2 59unter 2 000 504 984 3 04Gesamt 16 603 341 100Die Dominanz des Ballungsraums Buenos Aires wird in dieser Tabelle besonders deutlich 72 Prozent der Einwohner der Gegend wohnen in dieser Agglomeration Zentralargentinien Region Centro Bearbeiten In der Region Centro in der die Provinzen Cordoba Entre Rios und Santa Fe zusammengeschlossen sind ist die Situation ahnlich wie in der Provinz Buenos Aires Die meisten Einwohner stammen von Europaern ab die entweder in die Grossstadte eingewandert sind oder auf dem Land Kolonien grundeten darunter zum Beispiel die Wolgadeutschen in Entre Rios Der Mestizen Anteil ist allerdings in dieser Gegend hoher was vor allem daran liegt dass Teile dieser Gegenden schon vor der Einwanderungswelle um 1880 relativ dicht von den so genannten criollos Mischlingen aus Indianern und Spaniern bevolkert waren und die Einwanderung sich grosstenteils auf die Region um Buenos Aires konzentrierte Im Norden der Provinz Santa Fe leben noch einige Ureinwohner der Toba Indianer nach ihrer Kultur ebenfalls gibt es in einigen abgelegenen Gebieten von Entre Rios Guarani Kolonien In Cordoba wohnen zudem etwa 5000 Comechingones deren Kultur jedoch zu einem grossen Teil verloren gegangen ist ihre Sprache wird nicht mehr gesprochen Die Bevolkerungsverteilung ist in dieser Region uneinheitlich Der Schwerpunkt liegt zum einen an den Flusslaufen des Parana und des Rio Uruguay zum anderen in der Gegend rund um Cordoba sowie an den Hauptverbindungsstrecken zwischen den grossten Stadten Sehr niedrig sind die Bevolkerungsdichten dagegen im Norden von Santa Fe und Cordoba sowie generell in den Gebirgsregionen der Sierras de Cordoba mit Ausnahme der touristischen Gegenden wie dem Valle de Punilla Folgendermassen ist die Bevolkerungsstruktur aufgebaut Orte und Agglomerationen Cordoba Entre Rios Santa Fe Gesamt Anteil in uber 1 Mio Ew 1 368 301 0 1 161 188 2 529 489 35 00100 000 1 Mio 149 303 385 409 454 238 988 950 13 6850 000 100 000 208 587 64 954 233 734 507 275 7 0210 000 50 000 541 515 367 020 448 543 1 357 078 18 782 000 10 000 453 361 127 469 377 689 958 519 13 26unter 2 000 345 734 202 733 325 309 873 776 12 09Gesamt 3 066 801 1 158 147 3 000 701 7 225 649 100Die Tabelle zeigt dass zwar etwa die Halfte der Einwohner der Region auf die Grossstadte entfallen der Verstadterungsgrad jedoch deutlich ausgeglichener ist als in der Region Buenos Aires Nordosten Region Noreste Bearbeiten In der Region Noreste Argentino den Provinzen Corrientes Misiones Chaco und Formosa stellen zwar die Nachkommen der Einwanderer aus Europa ebenfalls den Grossteil der Bevolkerung doch der Anteil an Mestizen und Ureinwohnern ist deutlich hoher als im zentralen Argentinien Besonders hoch ist er im westlichen Formosa und Chaco wo Volker wie die Wichi auch matacos Toba und Chiriguano Guarani Gruppen die in Kontakt zu den Andenvolkern gerieten ihr angestammtes Siedlungsgebiet haben in Misiones und Corrientes dagegen gibt es nur noch wenige Guarani Insgesamt sprechen etwa 150 000 Menschen eine native Muttersprache viele davon sind jedoch zweisprachig Die Bevolkerung konzentriert sich in allen Provinzen auf die Flusstaler des Parana Paraguay und Uruguay Dort wohnen 80 Prozent der Bevolkerung und befinden sich samtliche Grossstadte der Region Dabei ist Misiones noch die am gleichmassigsten bevolkerte Provinz dank ihres sehr milden Klimas und der guten Boden die vor allem fur den Yerba Anbau Mate genutzt werden In Corrientes gibt es ein grosses unbesiedeltes Gebiet im Zentrum der Provinz wo sich Sumpfe Esteros del Ibera befinden und es nur wenige kleinere Orte gibt Der Westen von Formosa und Chaco ist relativ dunn besiedelt er weist jedoch wegen Erdolforderung und neuer landwirtschaftlich genutzter Gebiete ein schnelles Wachstum auf Juan Jose Castelli war zwischen 1991 und 2001 laut INDEC mit 97 Prozent nach dem touristischen Seebad Pinamar die am schnellsten wachsende eigenstandige Stadt uber 20 000 Einwohner des ganzen Landes Orte und Agglomerationen Formosa Chaco Misiones Corrientes Gesamt Anteil in uber 1 Mio Ew 0 0 0 0 0 0100 000 1 Mio 198 074 359 590 279 961 316 782 1 154 407 34 2850 000 100 000 0 76 794 51 503 66 709 195 006 5 7910 000 50 000 99 619 208 616 223 867 256 369 788 471 23 412 000 10 000 80 489 139 695 124 717 99 180 444 081 13 18unter 2 000 108 377 199 751 285 474 191 951 785 553 23 32Gesamt 486 559 984 446 965 522 930 991 3367518 100Auffallig ist in dieser Region dass neben der Ballung in den Provinzhauptstadten den einzigen Grossstadten der Region in der ein Drittel der Bevolkerung lebt der Verstadterungsgrad relativ niedrig ist und noch viele Menschen in Ortschaften unter 2000 Einwohner wohnen viele davon gar auf dem offenen Land Nordwesten Region Noroeste Bearbeiten Die Region Nordwestargentinien Region Noroeste Argentino bildet mit den Provinzen Jujuy Salta Catamarca La Rioja Tucuman und Santiago del Estero ein relativ grosses und dicht bevolkertes aber kulturell relativ homogenes Gebiet In allen diesen Provinzen ist ein vergleichsweise hoher Mestizen und Ureinwohneranteil zu finden ausserdem ist die Komponente arabischstammiger insbesondere Syrer und Libanesen und armenischer Einwohner relativ hoch Die Ureinwohner teilen sich in Hochlandbewohner und Tieflandbewohner ein Unter den ersten sind die Kollas zu nennen die aus zahlreichen Untergruppierungen wie den Omaguacas hervorgingen und von der Kultur her stark in der Inka Tradition verwurzelt sind sie waren die technologisch fortgeschrittensten aller argentinischen indigenen Gruppen Die weiter sudlich wohnenden Diaguita Calchaquies sind heute fast komplett mestizisiert und als eigenstandige Kultur nahezu untergegangen auch wenn gerade in der betroffenen Gegend starke Tendenzen zu einer Reanimierung vorhanden sind insbesondere in der Stadt Amaicha del Valle in Tucuman in der neben dem Burgermeister der einzige Indianer Rat Argentiniens die Stadt regiert Die Tieflandindianer bewohnen die Chaco Ebene unter ihnen findet man wie im Nordosten Toba Wichi und Chiriguanos aber auch Chane Chorotes Chulupies und die kolla guaranies eine Mischgemeinde aus Hochland und Tieflandbewohnern Der Nordosten von Salta gilt allgemein als die multikulturellste Gegend Argentiniens hier wohnen 8 verschiedene Volker auf engem Raum zusammen Charakteristisch fur die Region ist eine Konzentration auf bestimmte Gebiete die mit den Verkehrsachsen und Flusstalern zusammenfallen etwa den Suden von Jujuy das zentrale Salta und Tucuman sowie die Hauptstadte von La Rioja und Catamarca Abgelegene Gebiete dagegen sind nur sehr dunn besiedelt insbesondere auf der Hochebene Auffallig ist jedoch ein hohes Bevolkerungswachstum in der Region vor allem in den grossen Stadten Orte und Agglomerationen Catamarca Jujuy La Rioja Salta Santiago del Estero Tucuman Gesamt Anteil in uber 1 Mio Ew 0 0 0 0 0 0 0 0100 000 1 Mio 171 923 278 336 143 684 468 583 327 974 738 479 2 128 979 47 7550 000 100 000 0 55 220 0 123 223 0 0 178 443 4 0010 000 50 000 54 618 117 955 51 702 198 391 107 527 232 925 763 118 17 112 000 10 000 21 198 68 562 45 721 109 974 96 104 92 230 433 789 9 72unter 2 000 86 829 91 815 48 876 178 880 273 748 274 889 955 037 21 42Gesamt 334 568 611 888 289 983 1 079 051 804 457 1 338 523 4 458 470 100Auffallig ist die Polarisierung zwischen den Provinzhauptstadten die fast die Halfte der Bevolkerung ballen und den kleinen Orten unter 2000 Einwohnern die fast ein weiteres Viertel einnehmen Nur in den Provinzen Salta und Tucuman gibt es nennenswerte mittlere Stadte Patagonien Region Patagonia Bearbeiten Die Region Patagonia Argentina Provinzen Rio Negro Chubut Neuquen La Pampa Santa Cruz und Tierra del Fuego ist abgesehen von wenigen Ballungszentren insgesamt sehr dunn und ungleichmassig besiedelt Die Bevolkerung setzt sich zum grossten Teil aus Binnenwanderern aus anderen Regionen zusammen wobei die Nordwestargentinier den ersten Rang einnehmen Auch wenn auch hier die meisten europaischstammigen Einwohner von Italienern und Spaniern abstammen findet sich eine grosse Anzahl von britischstammigen Einwohnern unter denen besonders die Waliser um Puerto Madryn und Trelew sowie die Englander in Santa Cruz hervorzuheben sind Die meisten Volker der Ureinwohner in der Region sind heute mestizisiert und ihre Kultur und Sprache wird nur noch durch Wissenschaftler aufgearbeitet z B die Ona oder Selk nam und Yamana in Tierra del Fuego sowie Pehuenches und Tehuelches auf dem Festland Eine Ausnahme bilden die Mapuche oder Araukaner in den Sudanden auch wenn die grosse Mehrheit in Chile lebt 1 Million gegenuber 100 000 argentinischen Mapuche Auch von ihnen spricht jedoch nur noch ein kleiner Teil die ursprungliche Sprache Mapudungun Der Verstadterungsgrad ist uneinheitlich Dabei sind die insgesamt dunner besiedelten Provinzen wie Santa Cruz und Tierra del Fuego deutlich starker verstadtert als Rio Negro und Chubut Ein Sonderfall bildet La Pampa dessen Ostteil agrarisch gepragt und damit wenig verstadtert ist wahrend im Westen sich die geringe Bevolkerung in wenigen Zentren ballt Orte und Agglomerationen Chubut La Pampa Neuquen Rio Negro Santa Cruz Tierra del Fuego Gesamt Anteil in uber 1 Mio Ew 0 0 0 0 0 0 0 0100 000 1 Mio 135 632 102 399 224 742 0 0 0 462 773 22 7150 000 100 000 145 919 52 475 0 225 063 79 144 52 681 555 282 27 2510 000 50 000 50 582 11 869 158 008 166 283 61 299 45 430 493 471 24 212 000 10 000 37 677 76 635 37 233 75 193 48 919 0 275 657 13 52unter 2 000 43 427 55 916 54 172 86 283 7 596 2 968 250 362 12 29 Gesamt 413 237 299 294 474 155 552 822 196 958 101 079 2 037 545 100Es fallt auf dass die Mittelstadte 10 000 100 000 Einwohner fast die Halfte der Bevolkerung ballen Dies liegt daran dass es nur drei Grossstadte gibt Santa Rosa de Toay Comodoro Rivadavia und Neuquen Allerdings konnte sich deren Anzahl in der nachsten Zeit erhohen denn Trelew Rio Gallegos San Carlos de Bariloche 80 000 90 000 Einwohner sowie Puerto Madryn und Rio Grande um 60 000 weisen ein starkes Bevolkerungswachstum auf Cuyo Region Cuyo Bearbeiten Die Region Cuyo Provinzen San Luis Mendoza und San Juan ist ein insgesamt sehr ungleichmassig bevolkertes Gebiet Dies liegt an der kargen Monte Landschaft die Landwirtschaft nur in Oasen zulasst deshalb ballt sich dort die Bevolkerung der Region Ureinwohner gibt es in der Region kaum noch die Huarpes Ranqueles und Diaguita Calchaquies mit ihren Unterstammen wie der Comechingones sind fast vollstandig mestizisiert Dennoch ist der Anteil an Mestizen verhaltnismassig hoch Bei den Einwanderern fallt neben den Europaern die Dominanz von Nachkommen arabischer Volker Syrer Libanesen Armenier auf Orte und Agglomerationen Mendoza San Juan San Luis Gesamt Anteil in uber 1 Mio Ew 0 0 0 0 0100 000 1 Mio 955 046 421 640 162 011 1 538 697 59 9350 000 100 000 79 662 0 96 781 176 443 6 8710 000 50 000 108 068 65 666 11 159 184 893 7 202 000 10 000 109 911 45 716 50 561 206 188 8 03unter 2 000 326 964 87 001 47 421 461 386 17 97Gesamt 1 579 651 620 023 367 933 2 567 607 100Die Konzentration in den Grossstadten einerseits und bei der Landbevolkerung andererseits ergibt sich aus der Nutzung des Landes wobei die weiten Steppen und Montegebiete kaum besiedelt sind und in den Oasen neben Grossstadten viele kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe existieren Indigene Bevolkerung Bearbeiten nbsp Tehuelche Indianer um 1832 Hauptartikel Indigene Volker in ArgentinienTrotz der Tatsache dass nach einer Studie der Universitat Buenos Aires 56 Prozent aller Argentinier zum Teil Nachfahren indigener Volker sind 11 ist deren Kultur heute auf wenige Randgebiete zuruckgedrangt worden Seit dem endgultigen Einzug der Demokratie in den 1980er Jahren gibt es allerdings im ganzen Land wieder einen Aufschwung bei den Bewegungen der Ureinwohner die sich in Organisationen wie der AIRA Asociacion de Indigenas de la Republica Argentina zusammengeschlossen haben und um ihre Rechte in der Gesellschaft kampfen Heutige SituationEtwa ein Drittel der Indianer Argentiniens haben heute ihr angestammtes Siedlungsgebiet verlassen und sind in die Grossstadte abgewandert Dort kommt es zum einen zu einer verstarkten Mestizisierung zum anderen aber auch zur Grundung von zahlreichen Indigenenorganisationen um die Kultur und Sprache weiterhin pflegen zu konnen Bekannte Beispiele sind die Toba Viertel von Resistencia und Rosario in denen Angehorige desselben Volkes zusammen wohnen und sich gegenseitig wirtschaftlich unterstutzen Trotz zahlreicher Rechte die den Indianern im Laufe der Zeit zugebilligt wurden sind sie nach wie vor von Diskriminierung und Benachteiligung gegenuber der europaischstammigen Bevolkerung betroffen So sind sie in weit grosserem Masse als der Rest der Argentinier von Armut Arbeitslosigkeit und Analphabetismus betroffen Diskriminierung und Rassismus BearbeitenWie in vielen anderen Landern der Erde gibt es auch in Argentinien Rassismus und Diskriminierung von ethnischen Minderheiten 12 Heute am verbreitetsten ist die Diskriminierung indianischstammiger Argentinier sowie die von Auslandern aus den Nachbarlandern Die Indianer und Mestizen wurden seit Anfang des 20 Jahrhunderts despektiv als cabecitas negras Schwarzkopfchen bezeichnet heute sind die Begriffe negros Neger und grasas unubersetzbar da keine Verbindung zu fett sondern von grone der Lunfardo Umkehrung von negro abgeleitet popular die allerdings nicht immer mit einem rassistischen Hintergrund verwendet werden sondern auch generell als abwertende Bezeichnung fur die Angehorigen der Unterklasse Die Diskriminierung von Auslandern aus den Nachbarlandern hat ahnliche Charakteristika da diese ebenfalls zumeist der Unterschicht angehoren Auch hier gibt es despektive Bezeichnungen wie paragua fur Paraguayer bolita fur Bolivianer chilote fur Chilenen und brasuca fur Brasilianer Besonders im Fussball gibt es zahlreiche Schmahgesange auf rivalisierende Fangruppen die etwa als Bolivianer bezeichnet werden was den geringen Stellenwert dieser Volksgruppen in weiten Teilen der Volkskultur zeigt Antisemitismus gab es hauptsachlich in den 1930er bis 1950er Jahren als die Regierungen Argentiniens mit dem Faschismus und dem Nationalsozialismus sympathisierten So wurde 1938 ein geheimes Gesetz erlassen das die Einreise von Juden verhindern sollte nichtsdestotrotz war Argentinien Hauptaufnahmeland von gefluchteten Juden aus Europa 13 und in der Nachkriegszeit wurden zahlreiche Nazi Kriegsverbrecher aufgenommen Eine weitere antisemitische Phase konnte man in der Militardiktatur zwischen 1976 und 1983 beobachten als uberproportional viele Juden dem Staatsterror zum Opfer fielen Heute gibt es weiterhin antisemitische Gruppierungen im Land wie die bis heute ungeklarten Attentate 1992 und 1994 auf israelische Institutionen zeigen Auch in Teilen der extremen politischen Linken werden oft anti israelische oder antisemitische Positionen vertreten insbesondere bei der linksextremen Organisation Quebracho die sich im Jahr 2006 offentlich zu den israelfeindlichen Positionen des iranischen Prasidenten Mahmud Ahmadinedschad bekannte 14 Aber auch bestimmte europaischstammige Volksgruppen hatten besonders Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts unter Diskriminierung zu leiden So wurden besonders die Spanier als intellektuell minderwertig angesehen und als gallegos Galicier nach einer angeblich besonders ruckstandigen Region des Landes bezeichnet noch heute kursieren in Argentinien zahlreiche sehr populare Witze uber diese Gruppe die etwa mit Ostfriesenwitzen vergleichbar sind Einen anderen Hintergrund hatte die Diskriminierung von Polen und Franzosen von der nur die Frauen betroffen waren die pauschal mit der Prostitution in Verbindung gebracht wurden Die Diskriminierung von Europaern ist heute mit Ausnahme der Witze uber Spanier nicht mehr verbreitet Dagegen ist seit der Argentinien Krise und insbesondere dem Amtsantritt von George W Bush ein Anstieg des Antiamerikanismus zu verzeichnen der sich insbesondere in wenn auch recht harmlosen Gewaltaktionen von Demonstranten gegen US amerikanische Institutionen amerikanische Botschaften und Konsulate McDonald s und Citibank Filialen bemerkbar machte Quellen Bearbeiten En la Argentina viven 1 8 millones de extranjeros Abgerufen am 18 Mai 2019 spanisch Argentina tiene un 4 5 de extranjeros el menor porcentaje en decadas Abgerufen am 18 Mai 2019 Argentina Inmigracion 2017 Abgerufen am 18 Mai 2019 spanisch Daten dieses Abschnittes INDEC Memento vom 6 April 2007 im Internet Archive United Nations Department of Economic and Social Affairs Population Division 2022 World Population Prospects 2022 Online Edition XLSX 93 17 MB In United Nations Department of Economic and Social Affairs Population Division Vereinte Nationen Juli 2022 abgerufen am 16 Juli 2022 englisch Website des Human Development Index Website des INDEC Memento vom 28 Dezember 2009 im Internet Archive Human Development Index En la Argentina viven 1 8 millones de extranjeros Abgerufen am 18 Mai 2019 spanisch Volkszahlung 2022 vorlaufiges Ergebnis La poblacion de la Republica Argentina es de 47 327 407 personas In Pagina 12 20 Mai 2022 abgerufen am 5 September 2022 Artikel zur Studie Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today spanisch Der Abschnitt basiert auf der Arbeit Los migrantes y la discriminacion en Argentina von Jose Saez Capel veroffentlicht in Scripta Nova Revista Electronica de Geografia y Ciencias Sociales Universidad de Barcelona 2001 Historia de los judios en la Argentina Judios en la Argentina La circular 11 In eSefarad Abgerufen am 18 Mai 2019 spanisch Siehe dazu auch den spanischen Artikel uber Quebracho und einen Artikel in der Zeitung ClarinLiteratur BearbeitenJose A Friedl Zapata Argentinien Natur Gesellschaft Geschichte Kultur Wirtschaft Erdmann Tubingen 1978 ISBN 3 7711 0307 X Weblinks BearbeitenWebsite des Statistikamts INDEC Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bevolkerung Argentiniens amp oldid 238302138