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Bernie Krause eigentlich Bernhard L Krause 8 Dezember 1938 in Detroit Michigan ist ein US amerikanischer Musiker Natur und Klangforscher Er ist ein Pionier der Elektronischen Musik und des Field Recordings dt etwa Tonaufnahmen im freien Feld und gilt als fuhrender Experte fur die Erforschung und Dokumentation von Naturklanglandschaften Nach seinen Worten entdeckte er das grosse Orchester der Tiere die Quellen der Musik liegen fur ihn in den ursprunglichen Klanglandschaften der Natur Auf weltweiten Reisen sammelte er in 45 Jahren uber 15 000 Aufzeichnungen von Tierlauten und nahm in unberuhrten Naturlebensraumen Habitaten so genannte Soundscapes Klanglandschaften oder Klangbilder von rund 4000 Stunden Abspieldauer auf Von den von ihm besuchten und dokumentierten Habitaten existieren mittlerweile bereits ca die Halfte nicht mehr Bernie KrauseHeute lebt Bernie Krause mit seiner Frau Katherine bei San Francisco im Sonoma County wo auch sein Tonarchiv Wild Sanctuary angesiedelt ist Er unternimmt Lese und Vortragsreisen zu seiner akustischen Nischentheorie und der Soundscape Ecology Okologie der Klanglandschaften Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Untersuchungsgebiet 3 Differenzierung 4 Veroffentlichungen 4 1 Alben Auswahl 4 2 Bucher Auswahl 5 WeblinksLeben BearbeitenSchon mit dreieinhalb Jahren begann Bernie Krause mit dem Spielen der Violine mit viereinhalb Jahren bekam er Unterricht in klassischer Kompositionslehre Daruber hinaus spielte er Klavier Harfe Bass und Cello Mit dreizehn Jahren wechselte er zu seinem spateren Hauptinstrument der Gitarre Mit siebzehn bemuhte er sich um ein Musikstudium der klassische Gitarre ein Fach das Anfang der funfziger Jahre in den USA jedoch noch nicht etabliert war Er entschied sich stattdessen fur ein Studium der Lateinamerikanischen Geschichte und Philosophie an der Michigan University Nebenbei arbeitete er als Studiomusiker in den unterschiedlichsten Genres unter anderem war er an den ersten Aufnahmen von Motown beteiligt Nach seinem Studienabschluss hielt er sich noch einige Zeit in Boston am dortigen MIT auf und arbeitete in einer Musikagentur Hier lernte er Pete Seeger kennen der ihn fur seine Band The Weavers engagierte in der er bis zu ihrer Auflosung 1964 spielte Anschliessend zog Krause nach Kalifornien wo er den Jazzmusiker und Konzertorganisten Paul Beaver kennenlernte der uber die Beschaftigung mit dem Theremin auch Zugang zur Elektronischen Musik gefunden hatte 1964 trafen die beiden auf den Erfinder des Synthesizers Robert Moog und kauften ihm eines der ersten Gerate ab Beim Monterey Pop Festival 1967 stellten sie den Synthesizer und seine klanglichen Moglichkeiten erfolgreich vor so konnten sie z B den Byrds ein Exemplar verkaufen und waren in der Folge als Spezialisten fur seine Bedienung an zahllosen Produktionen unterschiedlichster Bands beteiligt Sie arbeiteten unter anderem fur die Monkees die Byrds und die Doors 1969 entstand mit der akustischen Einfuhrung zum Synthesizer The Nonesuch Guide to Electronic Music ein erstes gemeinsames Album von Beaver amp Krause vier weitere Alben elektronischer Musik folgten In den siebziger Jahren war Bernie Krause vor allem als Komponist Tonmeister und Sounddesigner tatig Er arbeitete an den Soundtracks zahlloser Filme mit darunter Filmklassikern wie Roman Polanskis Rosemaries Baby oder Apocalypse Now von Francis Ford Coppola Ab 1979 veroffentlichte Krause unter eigenem Namen zahlreiche weitere Alben mit dem Schwerpunkt auf Field Recordings Tonaufnahmen in der freien Natur Uber Aufnahmen von Klangmaterial fur die gemeinsamen Alben mit Beaver kam Krause auch zu Feldaufnahmen von Naturklangen die nach dem plotzlichen Tod Beavers 1975 in zunehmendem Masse zu seinem wichtigsten Thema wurden Er ging schliesslich erneut an die Universitat und machte einen Doktor in Bioakustik mit einer vergleichenden Arbeit uber die Stimmen von Schwertwalen in Gefangenschaft und freier Wildbahn Auf zahlreichen Reisen in alle Welt dokumentiert er seit den achtziger Jahren mit seinen Aufnahmen moglichst ursprungliche Natur Klanglandschaften und archiviert sie in seinem Tonarchiv Untersuchungsgebiet Bearbeiten1983 hatte er in Kenia im Naturschutzgebiet Masai Mara ein Schlusselerlebnis Damals wurde mir bewusst dass das uberhaupt kein wildes Durcheinander war Was ich zu horen bekam war ein elegantes Zusammenspiel der Klange ein orchestriertes Arrangement der Laute von Insekten Froschen und Kroten von Tupfelhyanen Uhus afrikanischen Waldkauzen Elefanten Baumschliefern und in der Ferne brullenden Lowen Jede einzelne Stimme so erschien es mir hatte genau ihren richtigen Platz in der akustischen Bandbreite in diesem feinen Gewebe aller Frequenzen Bernie Krause Die wilde biophone Welt des Kunstler Wissenschaftlers Bernie Krause Radiofeature von Michael Langer Deutschlandfunk 12 13 April 2014Differenzierung BearbeitenKrause erweitert das Soundscape Konzept Murray Schafers um eine differenziertere Betrachtung und Kategorisierung der verschiedenen Klangquellen Nach Krause bestehen die Natur Klanglandschaften aus der Anthropophonie anthropos Mensch welche die vom Menschen und seiner Kultur verursachten Klange und Gerausche umfasst der Biophonie bio Leben den Lautausserungen aller nicht menschlichen Lebewesen sowie der Geophonie aus dem Altgriechischen geo Erde und phonos Klang dem Klang und den Gerauschen die von der Erde bzw ihren Elementen hervorgebracht werden wie Wind Meer usw Dabei seien mittlerweile praktisch alle Gegenden der Welt von Zivilisationsgerauschen beeinflusst Jedes Tier habe seine ganz eigene individuelle Klangsignatur dementsprechend auch alle Biotope eigene Klangprofile Diese unterschieden sich z B nach Dichte und Art der Vegetation geologischer Beschaffenheit Wetter und Jahreszeit Durch die Analyse dieser Klangprofile liessen sich so Ruckschlusse auf den Zustand der Biotope ziehen Aus den Aufnahmen erstellt Krause Spektrogramme die modernen grafischen Partituren oder dem Notenbild von Symphonien ahneln Veroffentlichungen BearbeitenAlben Auswahl Bearbeiten 1967 Beaver amp Krause The Nonesuch Guide to Electronic Music Nonesuch Records 1970 Beaver amp Krause In a Wild Sanctuary Warner Bros Records 1981 The New Nonesuch Guide to Electronic Music Nonesuch Records 1989 Gorillas in the Mix Die Musik wurde komplett aus Tierstimmen montiert der Titel des Albums ist eine Anspielung auf Michael Apteds Film Gorillas in the Mist uber das Leben von Dian Fossey 1996 Notes From The Wild Ellipsis Arts Field Recordings Bucher Auswahl Bearbeiten The great animal orchestra finding the origins of music in the world s wild places London Profile 2012 dt Das grosse Orchester der Tiere Vom Ursprung der Musik in der Natur Munchen Kunstmann 2013 Manfred Miersch info netz musik Rezension 22 August 2014Weblinks Bearbeitenwildsanctuary com Webseite des Tonarchives mit vielen Klangbeispielen Deutschlandfunk de Das Feature 12 13 April 2014 Michael Langer Die wilde biophone Welt des Kunstler Wissenschaftlers Bernie Krause Manuskript PDF Volker Mrasek Grosser Lauschangriff auf die Natur Wissenschaft im Brennpunkt vom 30 August 2015 ondemand mp3 dradio de Beitrag horen mp3 26 3 MB Lange Nacht 19 20 Dezember 2015 Klanglandschaften in freier Wildbahn Deutschlandradiokultur de 30 Januar 2015 Jane Tversted Martin Zahringer Wilde Tone im Rekorder Bernie Krause und die Okologie der Klanglandschaften Normdaten Person GND 121674967 lobid OGND AKS LCCN n82101513 VIAF 79212863 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krause BernieKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Musiker Natur und KlangforscherGEBURTSDATUM 8 Dezember 1938GEBURTSORT Detroit Michigan Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernie Krause amp oldid 199681255