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Dieser Artikel behandelt die Belagerung 1691 Zur Belagerung 1709 siehe Belagerung von Mons 1709 Die Belagerung von Mons im Fruhjahr 1691 fand wahrend des Neunjahrigen Krieges zwischen einer spanischen Garnison und der franzosischen Belagerungsarmee statt Unter dem nominellen Kommando von Ludwig XIV standen die Truppen unter dem Befehl von Louis Francois de Boufflers Die eigentliche Belagerung leitete Sebastien Le Prestre de Vauban Eine Entsatzarmee der Alliierten unter Wilhelm III kam nicht zum Einsatz Die Belagerung endete mit der Kapitulation der Stadt Belagerung von MonsTeil von Pfalzischer ErbfolgekriegUbergabe von MonsDatum 15 Marz 1691 bis 10 April 1691Ort MonsAusgang Sieg der FranzosenKonfliktparteienFrankreich Konigreich 1791 Frankreich Republik der Vereinigten Niederlande Vereinigte NiederlandeSpanien 1506 SpanienBefehlshaberLudwig XIV Sebastien Le Prestre de VaubanLouis Francois de Boufflers Philipp Francois de Glimes Prince de BerghesTruppenstarke40 000 Mann Belagerungsarmee maximal 66 000 Mann Observationsarmee 5000 MannSchlachten und Belagerungen imPfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 Philippsburg Koblenz Walcourt Bantry Bay Mainz Bonn Fleurus Beachy Head Boyne Staffarda Quebec Mons Cuneo Leuze Aughrim Barfleur La Hougue Namur 1 Steenkerke Lagos Neerwinden Marsaglia Charleroi Torroella Camaret Texel Sant Esteve d en Bas Gerona Dixmuyen Namur 2 Brussel Ath Cartagena Barcelona Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie spanischen Niederlande wurden zum Hauptschauplatz des Krieges Im Jahr 1690 erlitten die Alliierten bei Fleurus eine schwere aber letztlich nicht entscheidende Niederlage Im folgenden Jahr plante der franzosische Kriegsminister Francois Michel Le Tellier de Louvois unter Einsatz einer grossen Armee von 66 000 Mann die Stadt Mons zu erobern Diese war eine wichtige Grenzfestung der Alliierten Ihre Eroberung wurde moglicherweise den Weg nach Brussel eroffnen wo sich die Hauptbasis der Koalition befand Ein Vorteil fur die Angreifer war dass Mons relativ isoliert lag und nicht so schnell Unterstutzung von benachbarten Festungen erhalten konnte Ausserdem lag sie nahe der franzosischen Grenze was die Versorgung einer Belagerungsarmee erleichterte Hinzu kam dass die Festungsanlagen nicht mehr auf dem neuesten Stand waren Die Stadt mit etwa 5 000 Einwohnern lag auf einem Hugel und war noch von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben Die neueren Festungsanlagen wiesen Schwachen auf So gab es Bereiche vor der Stadt die nicht vom Kreuzfeuer der Verteidiger erreicht werden konnten Der schwachste Punkt lag im Osten in der Nahe des Bertemont Tores In der Stadt lagen nur 5 000 Soldaten in ihren Winterquartieren Die Belagerung wurde sorgfaltig und vom Gegner unbemerkt vorbereitet Es wurden grosse Lager mit Lebens und Futtermittelvorraten angelegt und es wurden 20 000 Arbeiter fur Schanzarbeiten zusammengezogen Ebenso wurden die Belagerungsgeschutze aus 130 Kanonen und 45 Morsern bereitgestellt Verlauf BearbeitenDie Alliierten hatten mit einem Angriff auf Mons nicht gerechnet Der Angriff erfolgte so fruh im Jahr als sich die Truppen noch in den Winterquartieren befanden nbsp Ludwig XIV bei der Belagerung von MonsDie eigentlichen franzosischen Belagerungstruppen etwa 40 000 Mann wurden von Boufflers kommandiert Eine weitere Armee aus 16 000 unter Louis de Crevant duc d Humieres sollte verhindern dass benachbarte alliierte Festungen Soldaten zur Hilfe von Mons schicken konnten Eine kleine Truppe von 5000 Mann beobachtete die gegnerischen Bewegungen bei Namur Huy Luttich und Maastricht Weitere 3000 Mann besetzten Trier um die Brandenburger Truppen in Julich und Kleve zu behindern Die Belagerung begann am 15 Marz Fur die technische Seite war Vauban zustandig Ludwig XIV war selbst bei der Belagerung anwesend Am 18 Marz liess Vauban mit der Anlage von Laufgraben und anderen notwendigen Anlagen beginnen Vauban konzentrierte die Hauptanstrengungen auf die Gegend beim Bertemont Tor Insgesamt wurden rund um die Stadt Circumvallations Linien in einer Gesamtlange von siebenundzwanzig Kilometern errichtet 1 Die Verteidiger hatten Teile der Gegend unter Wasser gesetzt Vauban setzte 20 000 Arbeiter ein um Kanale graben zu lassen die das Wasser ableiteten Die Belagerungsgeschutze wurden auf holzernen Gestellen montiert die ein Einsinken in den feuchten Boden verhindern sollten Am 27 Marz begann die Beschiessung Das Bombardement loste in Mons einige Brande aus Die Verteidiger offneten erneut die Schleusen und einige Geschutze versanken im Schlamm Vauban verlegte den Schwerpunkt der Belagerung etwas weiter nach Norden wo ein etwas erhohtes Gelande den Angriff auf zwei Hornwerke vor dem Betremont Tor erlaubte Der Gouverneur der Stadt Furst Berghes war anfangs zuversichtlich die Stadt lange genug halten zu konnen bis Wilhelm III mit einer Entsatzarmee zur Hilfe kommen wurde Wilhelm bemuhte sich eine ausreichend starke Armee zusammen zu bekommen Friedrich III von Brandenburg sagte ihm seine Unterstutzung zu Die Beschiessung durch die Franzosen fuhrte zur Zerstorung weiter Teile der Stadt und auch die Geschutze der Verteidiger wurden teilweise ausgeschaltet Die Laufgraben ruckten immer naher an die Hornwerke heran nbsp Zeitgenossischer Plan der BelagerungWilhelm III hatte erhebliche Schwierigkeiten weil die Jahreszeit fur die Versorgung der Truppen nicht geeignet war Ohne die notigen Futtermittel fur die Pferde konnte der Marsch seiner Armee aus 50 000 Mann in Richtung Mons nicht erfolgen Der spanische Gouverneur Francisco Antonio de Agurto Marquis de Gastanaga lieferte schliesslich die notigen Vorrate Inzwischen war aber Marschall Francois Henri de Montmorency Luxembourg mit einer gleichstarken Armee herangekommen um die Belagerungsarmee zu decken Auf der Seite der Belagerer waren die Vorbereitungen abgeschlossen worden und die Geschutze griffen die Hornwerke und weitere Verteidigungsanlagen verstarkt an Insgesamt wurden wahrend der ganzen Zeit der Belagerung 106 000 Kanonenkugeln 7000 Bomben 40 000 Granaten und 1000 Tonnen Schiesspulver verbraucht 2 Nach franzosischen zeitgenossischen Berichten fuhrte die Beschiessung zum Entstehen einer teilweisen Bresche und es kam zu einem ersten Sturmangriff der abgeschlagen wurde Nach weiteren Beschiessungen wurde eine zweite Bresche geschlagen und ein weiterer Angriff war erfolgreicher was letztlich zur Aufgabe fuhrte Die neuere Forschung macht andere Grunde fur die Aufgabe verantwortlich Unter der Zivilbevolkerung wuchs nach der Zerstorung der Stadt der Drang nach einer Ubergabe Es kam sogar zu Demonstrationen unter der Fuhrung von zwei Priestern die eine Ubergabe forderten Als der Gouverneur mitteilte dass Wilhelm III nur noch wenige Tage entfernt sei bekam er die Antwort dass man sich lieber dem franzosischen Konig ergeben als von einem Haretiker gerettet werden wolle Zur Bereitschaft die Stadt zu ubergeben hat sicher auch beigetragen dass die Franzosen ankundigten eine Kontribution von 100 000 Ecus fur jeden Tag der Belagerung zu erheben Unter dem Druck der Einwohner blieb dem Fursten Berghes nichts anderes ubrig als mit den Franzosen uber eine Ubergabe zu verhandeln Folgen BearbeitenEs wurde eine ehrenvolle Kapitulation vereinbart und die Belagerung endete am 10 April Nach dem Ende der Belagerung kehrte Ludwig XIV nach Versailles zuruck Offiziell wurde der Erfolg als sein eigener Sieg angesehen und es wurden Dankmessen abgehalten Zur Verherrlichung entstanden Gemalde die die Belagerung zeigten Fur die Alliierten war der Verlust von Mons eine schwere Niederlage Die Franzosen legten in die Stadt eine starke Garnison und begannen sofort die Befestigungen zu reparieren Ein Grossteil der Truppen kehrte zunachst in die Winterquartiere zuruck Wahrend der Belagerung wurden obwohl die Niederschlagung des irischen Aufstandes noch nicht vollig beendet war die englischen Truppen von etwa 10 000 auf uber 50 000 Mann in den Niederlanden stark aufgestockt Dennoch blieben die Franzosen unter dem Oberbefehl von Luxembourg nachdem der Feldzug wieder aufgenommen wurde zunachst in der Offensive Es wurde die Festung Halle im Mai des Jahres genommen Boufllers liess Luttich bombardieren Im September schlug Luxembourg den alliierten Befehlshaber Georg Friedrich von Waldeck bei Leuze Mons fiel 1697 im Frieden von Rijswijk an die spanischen Niederlande zuruck Literatur BearbeitenJohn Childs The Nine Years War and the British Army 1688 1697 The Operations in the Low Countries Manchester 1991 S 158 162 William Young International Politics and Warfare in the Age of Louis XIV and Peter the Great Lincoln 2004 S 228f Einzelnachweise Bearbeiten Jean Denis Lepage Vauban and the French Military Under Louis XIV An Illustrated History of Fortifications and Strategies Jefferson 2000 S 56 Jean Denis Lepage Vauban and the French Military Under Louis XIV An Illustrated History of Fortifications and Strategies Jefferson 2000 S 54 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Mons amp oldid 233698124