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Die Schlacht von Quebec auch Belagerung von Quebec im Oktober 1690 war eines der Hauptereignisse des als King William s War bezeichneten nordamerikanischen Nebenkriegsschauplatzes des Pfalzischen Erbfolgekrieges in Europa Der Angriff der neuenglischen Kolonien insbesondere von Massachusetts war eine Gegenreaktion auf franzosische Ubergriffe Die von einer Flotte bei Quebec angelandeten neuenglischen Miliztruppen waren nach europaischem Vorbild ausgebildet Sie scheiterten vor allem an der Miliz von Neufrankreich die nach indianischen Vorbildern aus dem Verborgenen agierte Schlacht von QuebecTeil von King William s War Pfalzischer Erbfolgekrieg Frontenac weigert sich zu kapitulieren Historiengemalde von Charles William Jefferys um 1925 Datum 16 Oktober 1690 bis 24 Oktober 1690Ort QuebecAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienEngland Konigreich England Frankreich Konigreich 1791 FrankreichBefehlshaberWilliam Phips Louis de Buade de FrontenacTruppenstarke2300 Soldaten und Milizionare 1 60 Ureinwohner 6 Feldgeschutze 34 Kriegsschiffe 1 900 Soldaten 1 1100 Milizionare 1 100 Indianer 1 Verluste150 Tote und Verletzte 1 zahlreiche weitere Verluste durch Krankheit und Erschopfung 1 9 Tote 1 etwa 52 Verwundete 1 Schlachten und Belagerungen imPfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 Philippsburg Koblenz Walcourt Bantry Bay Mainz Bonn Fleurus Beachy Head Boyne Staffarda Quebec Mons Cuneo Leuze Aughrim Barfleur La Hougue Namur 1 Steenkerke Lagos Neerwinden Marsaglia Charleroi Torroella Camaret Texel Sant Esteve d en Bas Gerona Dixmuyen Namur 2 Brussel Ath Cartagena Barcelona Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Franzosische Angriffe auf Neuengland 3 Rustungen in Massachusetts 4 Verlauf 5 Folgen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenQuebec hatte sich im Laufe des 17 Jahrhunderts von einem Handelsposten zu einer regelrechten Stadt entwickelt Sie war Umschlagplatz fur europaische Guter und Ausfuhrhafen fur die kanadischen Pelzwaren Bis Quebec konnten auch grossere Schiffe gelangen wahrend Montreal oder Trois Rivieres nur mit kleineren Booten erreicht werden konnten Im Ubrigen wurde die Stadt auch Ausgangspunkt fur die weitere Erforschung Nordamerikas und insgesamt Zentrum von Neufrankreich Im Jahr 1689 zahlte die Kolonie 14 000 Einwohner Deutlich starker war das Bevolkerungswachstum in den Newengland Kolonien Zwischen englischen und franzosischen Kolonien gab es religiose Unterschiede und wirtschaftliche Interessenunterschiede Franzosische Angriffe auf Neuengland Bearbeiten nbsp Militaroperationen wahrend des King William s War in NordamerikaVerscharft wurde der Konflikt noch als die Englander in den 1680er Jahren die Irokesen unterstutzen Nachdem England 1689 in Europa in den Pfalzischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich eingetreten war griffen die Irokesen die Gegend um Montreal an Die Franzosen planten Gegenangriffe auf die Englander die sie als Urheber des Uberfalls der Irokesen ausmachten Zu dieser Zeit kam Louis de Buade de Frontenac aus Frankreich an und ubernahm zum zweiten Mal den Posten als Generalgouverneur Er akzeptierte den Plan fur eine von den Indianern inspirierte Kriegsfuhrung Vor dem Vorstoss in Richtung Neuengland verstarkte er die Verteidigung gegen die Irokesen Der Angriff auf Neuengland fand zu einer Zeit statt als in Folge der Glorious Revolution interne Konflikte herrschten Die franzosischen Kanadier planten uber Land und im Winter die englischen Kolonien anzugreifen Aus den drei Stadten Montreal Quebec und Trois Rivieres brachen getrennt Truppen aus Kolonialtruppen freiwilligen Angehorigen der Miliz und verbundeten Indianern auf Die Truppe aus Montreal griff im Januar 1690 den westlichsten Vorposten der Kolonie New York an und totete einen Grossteil der Bevolkerung Die Truppen aus Trois Rivieres griff zwei Monate spater das Fort und die Siedlung Salmon Falls im heutigen New Hampshire an Es kam dabei zu einem Gefecht mit der ortlichen Miliz Danach schloss sich diese Einheit der dritten Truppe an die im Mai eine Siedlung bei Portland eroberte und zerstorte Rustungen in Massachusetts Bearbeiten nbsp Sir William Phips Olgemalde zugeschrieben Thomas Child ca 1687 1694Die Angriffe fuhrten dazu dass in Neuengland die internen Streitigkeiten beiseitegeschoben wurden und Gegenmassnahmen ergriffen wurden Zunachst segelte eine kleine Flotte unter William Phips nach Akadien und nahm Port Royal ein Dieser Erfolg fuhrte dazu dass die Kolonisten von Massachusetts einen Angriff auf Quebec uber See planten Zur Finanzierung des Unternehmens wurde eine private Gesellschaft gegrundet die Anteilsscheine verkaufte Man hoffte durch die Beute die Gelder zuruckzahlen zu konnen Als Befehlshaber wurde William Phips bestimmt Die Truppen zu Land bestanden nur aus Milizangehorigen Einheiten der regularen Armee waren nicht beteiligt Bitten um die Entsendung von Truppen waren wegen des irlandischen Aufstandes abgelehnt worden Die Miliztruppen waren in sieben Bataillone eingeteilt und zahlten zusammen etwa 2300 Mann 1 Die meisten davon kamen aus Massachusetts Es gab aber auch Kompanien aus New York und anderen Gegenden Artilleristen kamen mit ihren Kanonen aus Boston Hinzu kamen indianische Scouts Befehligt wurden die Landtruppen von John Walley Die Miliz aus New England orientierte sich am Vorbild der regularen europaischen Truppen Die Flotte bestand aus 34 Schiffen 1 Das Flaggschiff hatte 44 Kanonen Auch die meisten anderen Schiffe waren mit Kanonen bewaffnet Die Zahl der Besatzungsmitglieder betrug etwa 1000 Mit einer Gesamtstarke von 3400 Mann war die Angriffsarmee die starkste Truppe in Nordamerika bis in die 1750er Jahre hinein Verlauf Bearbeiten nbsp Die neuenglische Flotte vor Quebec nbsp Zeitgenossische Darstellung der SchlachtAm 19 August lief die Flotte aus erreichte aber erst am 16 Oktober Quebec Die Neuenglander hofften auf eine rasche Kapitulation Unmittelbar nach der Ankunft forderte Phips Frontenac zur Aufgabe auf Dieser weigerte sich In den folgenden Tagen griffen die Neuenglander die Stadt ohne nennenswerte Erfolge mit den Schiffskanonen an Die Stadt selbst liegt auf dem Hugelzug Colline de Quebec und wurde zusatzlich durch einige Verteidigungsanlagen und Geschutzbatterien geschutzt Ein frontaler Sturmangriff war fur die Angreifer ausgeschlossen Die franzosischen Krafte bestanden aus 900 Mann von den 1400 Mann starken in Neufrankreich stationierten Compagnies Franches de la Marine Hinzu kam die kanadische Miliz die sich an der indianischen Kriegsfuhrung orientierte Sie waren als Scharfschutzen und in der heimlichen Annaherung geubt Von diesen waren etwa 1100 Mann auch aus Montreal in Quebec zusammengezogen worden hinzu kamen dann noch rund 100 verbundete Indianer Insgesamt verfugte Frontenac uber etwa 2100 Mann 1 Die Angreifer hatten einen recht schwachen Punkt der gegnerischen Verteidigung im Nordosten der Stadt ausgemacht Dazu mussten sie aber den Riviere Saint Charles uberqueren Wahrend die Flotte erneut die Stadt mit Schiffsgeschutzen angriff wurden die Milizsoldaten beim Dorf Beauport angelandet Die Landung verlief ohne Gegenwehr Beim Vormarsch stiessen die Truppen aber auf die franzosischen Einheiten Schon zuvor hatte Frontenac in der Gegend Befestigungsanlagen anlegen lassen Weitere mit dem Buschkrieg vertraute Truppen und indianische Verbundete waren in den Waldern verborgen Von diesen wurden die Neuenglander immer wieder angegriffen Sie erlitten wahrend mehrerer Tage Verluste ohne selbst Erfolge erzielen zu konnen Die englische Flotte fuhr inzwischen naher an die Stadt heran und griff diese erneut mit den Schiffsgeschutzen an Sie geriet dabei aber in die Reichweite der gegnerischen Kanonen und die Schiffe wurden teilweise erheblich beschadigt und mussten sich zuruckziehen Am 20 Oktober entschlossen sich die Englander zum Vormarsch Sie planten ein gewagtes Manover wollten einen weiteren Fluss uberqueren um schliesslich die Verteidigungsanlagen der Stadt selbst anzugreifen In geschlossenen Einheiten unter Trommeln und Fahnen ruckten sie vor gerieten bald aber unter starken Beschuss der im Wald verborgenen kanadischen Miliz Die Neuenglander wurden gezwungen sich in ihr Lager zuruckzuziehen Die kanadische Miliz und die verbundeten Indianer ruckten nach und schliesslich sahen sich die Neuenglander zur Flucht auf die Schiffe gezwungen Folgen BearbeitenInsgesamt hatten die Angreifer etwa 150 Mann an Verwundeten oder Gefallenen eingebusst Auf franzosischer Seite soll es nur neun Tote und 52 Verwundete gegeben haben Am 23 Oktober verliess die neuenglische Flotte Quebec 1 Auf der Ruckfahrt gingen mindestens drei Schiffe verloren 2 Bei der Ruckkehr verlangten die Inhaber der Anteilsscheine ausgezahlt zu werden Dies hatte Massachusetts an den Rand des finanziellen Zusammenbruchs gebracht Die Bezahlung erfolgte in einer Art Papiergeld das rasch an Wert verlor In Quebec begann man nach dem Angriff mit dem Bau von Stadtmauern und anderen Verteidigungsanlagen Port Royal wurde 1691 wieder von den Franzosen eingenommen 1696 gelang es diesen nach der Verwustung der Siedlungen der Irokesen diese zumindest vorerst zu befrieden Der Frieden von Rijswijk 1697 bestatigte den status quo ante Literatur BearbeitenRene Chartrand French Fortresses in North America 1535 1763 Quebec Montreal Louisbourg and New Orleans Bloomsbury Publishing 2013 ISBN 978 1 84908 026 2 S 15 19 Hermann Wellenreuther Niedergang und Aufstieg Geschichte Nordamerikas vom Beginn der Besiedlung bis zum Ausgang des 17 Jahrhunderts Munster 2004 ISBN 3 8258 7672 1 S 473 f 582 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Quebec 1690 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Rene Chartrand French Fortresses in North America 1535 1763 Quebec Montreal Louisbourg and New Orleans Bloomsbury Publishing 2013 ISBN 978 1 84908 026 2 S 15 19 C P Stacey PHIPS SIR WILLIAM In Dictionary of Canadian Biography Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Quebec 1690 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