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Die Schlacht von Camaret war eine amphibische Landung in der Bucht von Camaret an der sudbretonischen Atlantikkuste am 18 Juni 1694 Englander und Niederlander versuchten im Rahmen des Pfalzischen Erbfolgekriegs den franzosischen Hafen Brest einzunehmen und einen Teil der dort stationierten franzosischen Flotte zu zerstoren 4 Der Angriff wurde erfolgreich von Marschall de Vauban in seinem einzigen Feldkommando uberhaupt zuruckgeschlagen Schlacht von CamaretSchlachtplan der Schlacht von CamaretDatum 18 Juni 1694Ort bei Brest FrankreichAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienRepublik der Vereinigten Niederlande Vereinigte NiederlandeEngland Konigreich England Frankreich Konigreich 1791 FrankreichBefehlshaberEngland Konigreich Thomas TollemacheEngland Konigreich Marquess of Carmarthen Frankreich Konigreich 1791 Marschall de VaubanTruppenstarke10 12 000 Mann 36 Linienschiffe12 Bombarden80 Transportschiffe 1 mehrere hundert MannVerluste1 Linienschiff2 andere Schiffe 2 800 Tote und Verwundete bei der Landung400 Tote auf den Kriegsschiffen466 Gefangene 3 45 Verwundete 3 Schlachten und Belagerungen imPfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 Philippsburg Koblenz Walcourt Bantry Bay Mainz Bonn Fleurus Beachy Head Boyne Staffarda Quebec Mons Cuneo Leuze Aughrim Barfleur La Hougue Namur 1 Steenkerke Lagos Neerwinden Marsaglia Charleroi Torroella Camaret Texel Sant Esteve d en Bas Gerona Dixmuyen Namur 2 Brussel Ath Cartagena Barcelona Inhaltsverzeichnis 1 Gesamtzusammenhang 2 Vorbereitungen 2 1 Generelle Vorbereitungen 2 2 Konkrete Angriffsvorbereitungen 3 Schlacht 3 1 17 Juni 1694 3 2 18 Juni 1694 4 Auswirkungen 5 Der Camaret Bay Letter 6 Gedenken 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGesamtzusammenhang BearbeitenAnfang 1694 entschloss sich Ludwig XIV das Kampfgeschehen ans Mittelmeer und nach Spanien zu tragen Um den Marschall de Noailles bei der Einnahme von Barcelona zu unterstutzen und Spanien zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages zu zwingen verliess Admiral Tourville Brest am 24 April mit 71 Linienschiffen Chateaurenaults Schwadron folgte ihm am 7 Mai 3 Nachdem die Englander hiervon erfahren hatten planten sie gemeinsam mit den Niederlandern Brest einzunehmen da sie dieses Unterfangen in Abwesenheit von Tourville und seiner Flotte fur nicht allzu schwierig hielten Hierfur wollten sie eine 7 000 bis 8 000 Mann starke Armee anlanden Nach Tourvilles Sieg bei Lagos 1693 hatte Willhelm III von England eine Strafexpedition nach Saint Malo geschickt und plante ahnliche Vergeltungsangriffe gegen andere franzosische Hafen 5 Nachdem Spione Ludwig XIV die Planen gegen Brest mitgeteilt hatten machte er Vauban zum Befehlshaber uber Brest und die vier bretonischen Diozesen von Concarneau to Saint Brieuc 6 Vorbereitungen BearbeitenUnter dem Kommando des britischen Admirals John Berkeley 3rd Baron Berkeley of Stratton wurde im Hafen von Portsmouth eine Flotte versammelt die sich aus 36 Kriegsschiffen 12 Bombarden und 40 Transportschiffen die die 10 000 Mann starke Invasionsarmee unter Thomas Tollemache befordern sollten zusammensetzte Vauban begann unverzuglich die Verteidigung der Stadt und der sie umgebenden Felskuste zu organisieren Schlechte Wetter hinderte die englische Flotte einen Monat lang am Auslaufen was den Franzosen gerade genugend Zeit verschaffte der Flotte einen warmen Empfang zu bereiten Generelle Vorbereitungen Bearbeiten nbsp Vauban Kommandant von Brest1685 schon drei Jahre vor Ausbruch des Pfalzischen Erbfolgekrieges hatte Ludwig XIV Vauban mit der Inspektion der Kuste von Dunkerque bis Bayonne beauftragt 7 Bei seinem ersten Aufenthalt in Camaret schrieb Vauban in seinen Memoiren am 9 Mai 1685 Es gibt noch immer zwei Reeden ausserhalb der Meerenge von Brest die als Korridor zu ihrem Eingang dienen von deren eine bekannt als Berthaume gegen alle Winde aus Norden vorbereitet ist und die andere von Camaret gegen alle Winde von Le Midy die beide gut gehalten werden konnen Bei der von Berthaume muss nichts weiter getan werden da sie landgestutzt von Kanonen gedeckt werden kann Es gibt jedoch einen kleinen Handelshafen bei der von Camaret mit Buchten in die sich Piraten ungestraft zuruckziehen was im Zuge von Kriegen oder schlechtem Wetter des ofteren geschieht Daher sollte es notwendig sein hier eine Batterie von vier oder funf Kanonen zu errichten die von einem Turm und einer gemauerten Einfriedung unterstutzt werden sollte um sie aufzuhalten und ein Netz uber die Reeden zu ziehen das auf diese Weise eine sichere Zuflucht fur Handelsschiffe schaffen wurde die von schlechtem Wetter oder dem Risiko der Aufbringung in die Bucht gezwungen werden Sebastien de Vauban Memoiren 8 nbsp Die Festung von Bertheaume mit der Roscanvel Halninsel im HintergrundKurz nach Kriegsbeginn und nachdem er die Statte bereits inspiziert hatte entschied sich Vauban zuerst eine Verteidigungsstellung auf Bertheaume und einen tour de cote auf Camaret zu errichten ein einzigartiges Beispiel seiner Art 8 Vaubans erste Entwurfe sahen fur das Bauwerk einen runden Turm vor doch nachdem er die Stelle abermals besichtigt hatte entschied er sich fur einen polygonalen Turm Bereits kurz nach Beginn der Arbeiten an dem Vauban Turm 1689 strebten die Englander vorgewarnt durch ihre Spione und in Erkenntnis der Wichtigkeit der Arbeiten die Zerstorung des Turms an Als 1691 sechzehn englisch niederlandische Schiffe in der Bucht von Camaret gesichtet wurden erschienen funf franzosische Fregatten um die Flotte des Feindes zu verjagen 7 Weil angesichts der Aufgabe hunderte von Kilometern an Kustenlinie verteidigen zu mussen die Wahrscheinlichkeit gross war bei der Auswahl der Stellen fur Verteidigungsanlagen die falsche Stelle ausgesucht zu haben sehr gross war entschloss sich Vauban mehrere Festungen an verschiedenen Stellen zu errichten die von Milizen in Stand gehalten werden sollten wobei die Moglichkeit schnell regulare Truppen aus dem Hinterland nachzuziehen jederzeit bestand 9 Konkrete Angriffsvorbereitungen Bearbeiten nbsp General Thomas Tollemache hier Talsmash genannt Kommandant der anlandenden FusstruppenZu Beginn des Jahres 1694 glaubte Wilhelm III Brest ware einfach einzunehmen nachdem ihm zu Ohren gekommen war dass Tourville die Stadt mit 53 Linienschiffen verlassen hatte So entschied er sich zum Angriff auf die Hafenstadt Der Historiker Prosper Levot schreibt die Attacke schien begunstigt durch den Entschluss von Ludwig XIV seine Seestreitkrafte im Mittelmeer zu konzentrieren um mit ihrer Hilfe Barcelona von Marschall de Noailles einnehmen zu lassen um dadurch Katalonien zu zwingen Spanien um einen Friedensschluss anzuflehen Prosper Levot 3 Der Plan Wilhelms III bestand darin den Grossteil der englisch niederlandischen Flotte unter dem Kommando von Edward Russell nach Barcelona zu schicken um Tourville zu bekampfen wahrend der Rest der Flotte unter dem Kommando von John Berkeley Invasionstruppen unter Generalleutnant lieutenant general Thomas Tollemache an der bretonischen Kuste nahe Brest absetzen sollte um die Kontrolle uber Meerenge und die Reeden von Brest zu erhalten 3 Dabei von vorrangiger Bedeutung war die Erwagung dass das Schicksal von Brest hauptsachlich von der Kontrolle uber die Meerenge abhing Dabei erinnerte man sich insbesondere an eine spanische Unternehmung gegen Brest von 1594 in der spanische Truppen von bloss 400 Mann Starke uber 6 000 Mann unter Johann IV von Aumont mehr als einen Monat in der Belagerung von Crozon in Schach hielten 3 10 In Anbetracht der immer konkreter werdenden englischen Bedrohung machte Ludwig XIV Vauban zum obersten Befehlshaber uber die gesamten franzosischen Land und Seestreitkrafte in der Provinz Bretagne 7 Vauban war schon seit 1688 lieutenant general des Armees Generalleutnant und akzeptierte die neue Stellung unter einer Bedingung dass er nicht ehrenamtlicher also unbezahlter Generalleutnant der Marine 7 wurde Der Bericht uber die Befestigungsanlagen vom 23 April 1694 von den Ingenieuren Traverse und Mollart zeigte bloss 265 und 17 an der richtigen Stelle 11 Als Vauban Anfang Mai die koniglichen Direktiven erreichten wurde Brest von rund 1 300 Mann und 6 Bataillonen verteidigt ein Kavallerie Regiment und ein Regiment Dragoner als Verstarkung war auf dem Weg 12 Als Vauban am 23 Mai in Brest ankam wusste er dass das Kraftegleichwicht zu seinen Gunsten ausschlug Er stockte die Anzahl an Verstarkungen nochmals auf die an wichtigen Punkten an der Kuste vorgenommen wurden und verstarkte die bereits bestehenden Mitte Juni inspizierte er die Verteidigungsanlagen unter seinem Kommando und notierte dass an der Baie de Douarnenez und bei Camaret Truppenlandungen in grossem Ausmass moglich seien Er befahl diese starker zu befestigen 13 Im Bestreben jegliche Landungen zu verhindern und ohne verfugbare Kriegsschiffe stattete er zahlreiche Schaluppen derart aus dass sie sich zur Verteidigung der Meerenge eigneten Die Milizen erhielten Waffen die von der Marine angefordert worden waren Die Kavallerie Regimenter und die Dragoner wurden in Landerneau und in Quimper stationiert Um einen raschen Informationsaustausch zu ermoglichen organisierte Vauban einen Kommunikationscode in Form von Signalen 14 In einem Brief an Ludwig XIV vom 17 Juni 1694 erstatte er folgendermassen Bericht Gestern Abend fand ich mich an der Kuste bei Camaret und dem Umland der Bucht von Douarnenez ein Ich ordnete die Befestigung von verschiedenen Buchten an die man uberfallen konnte um die Roscanvel Halbinsel von hinten einzunehmen und all unserer Befestigungen bei Camaret Zur selben Zeit bestimmte ich die Lager fur die Regimenter aus Roche Courbon und aus Boessiere die noch immer nicht angekommen sind die Quartiere fur Monsieur de Cervon und fur Monsieur de la Vaisse und die Milizstellungen an Land Der Anstoss zu diesen Massnahmen bedurfte dringendster Ausfuhrung ohne dass auf das Eintreffen der Truppen gewartet werden konnte und funf oder sechs Tage Arbeit konnten diesen Teil der Kuste in einen guten Zustand versetzen und die Verteidigung sicherstellen Vauban 3 Schlacht Bearbeiten nbsp Die englische Flotte greift an 17 Juni 1694 Bearbeiten nbsp Vauban Turm nbsp Profil und Grundriss des Turm von CamaretDie englisch niederlandische Flotte bestehend aus 36 Linienschiffen 12 Bombarden 80 Transportschiffen und circa 8 000 Soldaten 15 unter Berkeley stach schliesslich in See Vauban erreichten Meldungen dass die Flotte in der Iroise See sei am Abend des 17 Juni Sie ankerte auf halber Strecke zwischen Bertheaume und le Toulinguet nahe der Bucht von Camaret dicht bei der Einmundung in den Hafen von Brest Konteradmiral Osborne 2 Duke of Leeds begleitet von John Cutts naherte sich der Kuste um die franzosischen Stellungen auszukundschaften und mogliche Anlandungsplatze zu finden Bei seiner Ruckkehr meldete er dass die Verteidigungsstellungen von denen er nur einen kleinen Teil hatte sehen konnen formidabel seien Aber Berkeley und Talmash argwohnten dass er die Gefahr ubertriebe und entschlossen sich am nachsten Morgen anzugreifen Thomas Babington Macaulay 1 Baron Macaulay 16 Den Englandern war zu diesem Zeitpunkt unbekannt dass die versprochene franzosische Unterstutzung noch immer nicht eingetroffen war und dass Vauban am 17 Juni um 23 00 Uhr an den Konig folgenden Brief geschrieben hatte als wir um circa 22 00 Uhr die Siganle von Ouessant horten die bedeuteten dass eine grosse Flotte gesichtet worden war Am Morgen des Tages an dem die Signale bestatigt und ein Bote zu den Befehlshaber auf Ouessant geschickt wurde hatten wir erfahren dass sie 30 oder 35 Kriegsschiffe und uber 80 andere Transportfahrzeuge aller Art gesichtet hatten und es wurde zwischen 16 00 und 17 00 Uhr bestatigt dass sie zwischen Camaret und Bertheaume geankert hatten noch innerhalb der Reichweite der Geschutze der Stellungen an diesen Orten von wo auch 8 oder 10 Geschosse auf sie abgegeben wurden die aber nahezu alle fehlgingen Ich habe alle Batterien von Cornouaille und von Leon besichtigt wohin ich diverse Befehle gesendet habe einem war es moglich sie zu zahlen und recht gut zu kennzeichnen Es gibt drei Schiffe mit Kabinen vor den Hauptmasten und zwei mit solchen vor den Vormasten was mich zu der Uberzeugung gelangen lasst dass die Streitmacht aus Englandern und Niederlandern besteht Der Wind steht gegen sie wenn er dreht habe ich keinen Zweifel daran dass sie morgen in die Reede hinabsteigen vielleicht in beide Unsere Galeeren sind nicht gekommen was ein grosses Ungluck fur uns ist Ich habe ihnen diesen Abend bestellen lassen um jeden jeden Preis den Hafen zu erreichen sich entlang der Kuste zu halten um von unseren landischen Geschutzen zu profitieren Ich glaube nicht dass sie es schaffen werden aber ich weiss sehr wohl dass ich mich nach Kraften anstrengen werde sodass Eure Majestat mit mir zufrieden sein wird und ich werde zweifelsohne meine Stellung bei dieser Sache nicht verlassen Unsere Angelegenheiten in der Stadt sind ziemlich gut geregelt Vauban 3 18 Juni 1694 Bearbeiten nbsp Kirchturm der Kapelle Notre Dame de RocamadourAm Morgen des 18 Juni lag dichter beide Kriegsparteien behindernder Nebel uber diesem Teil der Bretagne was die Englander dazu veranlasste den Angriff hinauszuschieben Dies kam den Franzosen insoweit zupass als ein Kavallerie Korps befehligt von Monsieur de Cervon und ein Teil der Miliz bei Chateaulin um 9 00 Uhr ankommen konnte 3 Daher war es nachdem sich der Nebel gelichtet hatte bereits 11 00 Uhr als Carmarthen mit acht Schiffen vorrucken konnte um den Tour de Camaret anzugreifen und die 200 Langboote mit Soldaten zu beschutzen die den Strand von Trez Rouz ansteuerten Der Tour de Camaret nahm unterstutzt von den Batterien von Le Gouin und Tremet die Angreifer derart heftig unter Beschuss dass zwei Schiffe Feuer fingen und die anderen kritisch beschadigt waren Trotz ihrer Verbluffung ob dieser unerwartet starken Gegenwehr gelang es den Briten ihrerseits einige Treffer am Turm zu erzielen Bei dieser Auseinandersetzung wurde die Kirchturmspitze der Kapelle Notre Dame de Rocamadour von einer Kanonenkugel abgeschossen Die Legende erzahlt dass die Heilige Jungfrau uber dem Schlachtfeld erschien und die boswillige Kugel zuruck zu dem Schlachschiff schickte das dafur verantwortlich war woraufhin dasselbige sank Die Legende berichtet hingegen nicht dass die Jungfrau diese Tat vollbrachte inbdem sie sich des Armes eines Kannoniers von Vauban und einer seiner Kanonen bediente Pierre Lozachmeur 17 Unterdessen landete Tollemache am Strand von Trez Rouz an der Spitze von 1 300 Mann darunter franzosische Hugenotten Empfangen wurden sie von starkem Beschuss woraufhin sie nach einem kurzen Moment des Schwankens von 100 Mann Irregularen und 1 200 Mann Kustenwachenmiliz angegriffen wurden 8 Macauley schreibt in seiner History of England Bald zeigte sich dass das Vorhaben sogar noch gefahrlicher zu sein schien als es noch am Vortag den Anschein gehabt hatte Geschutzbatterien die sich nach dem Abfeuern zuruckzogen eroffneten ein derart morderisches Feuer auf die Schiffe dass mehrere Decks bald geraumt werden mussten Eine grosse Anzahl an Fusssoldaten und Pferden war erkennbar und sie schienen durch ihre Uniformen gekennzeichnet regulare Truppen zu sein Der junge Konteradmiral schickte in Windeseile einen Offizier um Talmash zu warnen Aber Talmash war so vollstandig von der Idee besessen die Franzosen seien nicht darauf vorbereitet einen Angriff zuruckzuschlagen dass er alle Achtung in den Wind schlug und nicht einmal seinen eigenen Augen getraut hatte Er hielt es fur gewiss dass die Streitmacht die er sich an der Kuste versammeln sah ein besserer Haufen Bauern war der in aller Eile aus dem Umland zusammengetrieben worden war Im Vertrauen darauf dass diese Mochtegern Soldaten vor den echten britischen Soldaten wie die Hasen davonlaufen wurden befahl er seinen Mannern in Richtung Strand zu rudern Er wurde bald eines Bessern belehrt Ein schrecklicher Beschuss mahte seine Truppen schneller nieder als sie uberhaupt an Land gehen konnten Er selbst hatte kaum trockenen Boden erreicht als er von einer Kanonenkugel am Schenkel getroffen wurde und zuruck zu seiner Barke getragen werden musste Besturzt kehrten seine Manner zuruck zu den Booten Schiffe und Boote beeileten sich schleunigst aus der Bucht herauszukommen was ihnen aber nicht eher gelang als bis vierhundert Seeleute und siebenhundert Soldaten gefallen waren Noch uber viele Tage hinweg spulten die Wellen immer wieder zerstuckelte und zertrummerte Leichen an den Strand der Bretagne Die Batterie von der Talmash seine Verwundung davongetragen hatte wird bis heute Tod der Englander genannt Thomas Babington Macaulay 1 Baron Macaulay 16 Tollemache wurde zuruck zu seiner Schwadron von einem der wenigen Langboote gebracht die noch seetuchtig waren Franzosische Gegenangriffe trieben die Feinde zuruck ins Meer und die Landungstruppen hatten dem nichts entgegenzusetzen Sie konnten sich nicht einmal zuruckziehen da die Ebbe die Langboote auf Grund gesetzt hatte Nur zehn der Boote gelang es sich wieder dem Rest der englischen Flotte anzuschliessen 8 Die englischen Verluste waren betrachtlich Auf Seiten der Englander waren 800 Mann der Landundstruppen tot oder verwundet 400 Mann wurden auf den Linienschiffen getotet und 466 waren gefangen genommen worden darunter 16 Offiziere Die Franzosen hatte nach Berichten von Monsieur de Langeron und Monsieur de Saint Pierre die noch am selben Tag aufgenommen wurden hatten lediglich 45 Verwundete zu verzeichnen darunter 3 Offiziere und der Ingenieur Traverse der einen Arm verlor Levot 3 Seit diesem Tag ist der Landungsstrand befleckt mit Blut bekannt als Trez Rouz roter Strand Die Talmashs Landepunkte nachste Klippe oder die Batterie die den Schuss auf ihn abgegeben hatte ist heute noch bekannt als Maro ar saozon Tod der Englander 18 Als die Schlacht begann befand sich Vauban selbst im Fort du Mengant und erreichte das Schlachtfeld selbst erst nachdem schon alles voruber war 7 In einem Brief an den Comte de Pontchartrain aus Camaret vom 18 Juni schrieb er Mein einziger Beitrag lag in den Befehlen und den Vorbereitungen das Hauptgeschehen spielte sich zwei Meilen von mir entfernt ab Mir wurde zugetragen dass wir dem Feind gut begegnet sind dass nicht ein Augenblick gezogert wurde Sie kamen unverzuglich sie griffen unverzuglich an und zwar an genau der Stelle die ich schon immer geahnt hatte mit einem Wort sie hatten es sich sehr gut ausgedacht aber nicht so gut ausgefuhrt Vauban 3 Auswirkungen Bearbeiten nbsp Die englisch niederlandische Flotte bombardiert DieppeTalmash starb nach seiner Ruckkehr nach Plymouth an seinen Verletzungen und Englands offentlicher Kummer und Entrustung ob des Verrats wurden laut kundgetan Nach dieser Niederlage wurde die englisch niederlandische Flotte uberholt und segelte den Armelkanal zuruck um als Vergeltungsmassnahme diverse Hafen darunter Dieppe und Le Havre zu bombardieren In einem funf Tage andauernden Bombardement vom 26 bis zum 31 Juli 1694 wurde Le Havre stark beschadigt Im September attackierte dieselbe Flotte Dunkirchen und Calais doch konnten die dortigen Festungen die Angriffe zuruckschlagen sodass die Stadte nur kleinere Beschadigungen hinnehmen mussten 19 Diese Angriffe gaben Vauban Gelegenheit und Anlass die Kuste um Brest noch starker zu befestigen So richtete er eine Geschutzstellung bei Portizc eine eine weitere auf der ile Longue eine dritte bei Plougastel usw 20 Um den Sieg zu feiern liess Ludwig XIV eine Medaille mit Custos orae Armoricae Wachter der Kuste von Aremorica und Angl et Batav caesis et fugatis 1694 die Englander und Niederlander aufgestobert und in die Flucht geschlagen 1694 gravieren 21 Durch einen Beschluss vom 23 Dezember 1697 befreite die Bretagne die Burger von Camaret vollg von jeglicher Zahlung von einer Herdsteuer Kopfsteuer oder sonstiger Steuern die in den anderen Gemeinden der Provinz Bretagne aufkommen mogen 8 Der Camaret Bay Letter BearbeitenAuf der Suche nach einem Sundenbock nach dieser blutigen Niederlage beschuldigten die Englander oft Marlborough der zu dieser Zeit bei Wilhelm III aus anderen Grunden in Ungnade gefallen war des Hochverrats Ihm wurde vorgeworfen dem abgesetzten Jakob II im Mai 1694 einen vorwarnenden Brief geschrieben zu haben 22 Dieser Brief wurde bekannt als der Camaret Bay Letter und lautet wie folgt ubersetzt Erst heute habe ich von den Neuigkeiten erfahren die ich Euch nun schreibe sie lauten darauf dass die Morserschiffe und die zwolf Regimenter die in Portsmouth stationiert sind zusammen mit zwei Regimenter von Marineinfanteristen allesamt befehligt von Talmash dazu bestimmt sind den Hafen von Brest in Brand zu setzen und alle Krieger die sich dort finden zu vernichten Dies wurde einen grossen Vorteil fur England bedeuten Doch keine Uberlegung kann mich oder konnte mich jemals davon abhalten Euch uber alles in Kenntnis zu setzen das Euch nutzlich sein konnte daher moget Ihr Euren Nutzen aus dieser Information ziehen auf deren Wahrheit Ihr Euch vollumfanglich verlassen konnt Ich muss Euch jedoch um Eurer eigener Interessen willen beschworen niemandem ausser der Konigin und dem Uberbringer dieses Briefes hiervon wissen zu lassen Russell wird morgen mit vierzig Schiffen Segel setzen ohne den Rest bisher bezahlt zu haben aber ist abgemacht dass innerhalb von zehn Tagen der Rest der Flott folgen wird und zur selben Zeit die Landstreitkrafte Ich habe versucht dies vor einiger Zeit von Admiral Russell selbst bestatigt zu bekommen Doch hat er es mir gegenuber immer abgestritten obwohl ich mir sicher bin dass er die Gestalt des Vorhabens seit mehr als sechs Wochen kannte Dies lasst sich Schlimmstes uber die Absichten dieses Mannes befurchten Ich werde sehr erfreut sein zu erfahren dass dieser Brief euch sicher erreicht hat Besagter Brief von Marlborough an Jakob II ubersetzt von General Sackville 3 Mai 1694 23 Der Brief existiert bloss in einer franzosischen Ubersetzung und Winston Churchill behauptet in seiner Biografie uber Marlborough seinen Vorfahren dass der Brief eine Falschung sei die Marlboroughs Ruf beschadigen sollte und dass der Herzog Wilhelm III niemals betrogen habe 24 Auch wenn es nahezu sicher ist dass Marlborough Anfang Mai eine Nachricht uber den Kanal schickte in der er den bevorstehenden Angriff auf Brest beschrieb ist genau so sicher dass die Franzosen bereits von den Planen uber die Brest Expedition aus anderen Quellen wussten 25 David Chandler folgert Die ganze Geschichte ist so obskur und undurchsichtig dass es noch immer nicht moglich ist eine definitive Entscheidung zu treffen Alles in allem sollten wir Marlborough die Unsicherheit des Zweifels zugute halten 25 Gedenken Bearbeiten nbsp Bleiglasfenster in der eglise Saint RemiIm nordlichen Querschiff der Gemeindekirche von Saint Remi teilweise verdeckt von den Orgelpfeifen gibt es ein grosses Bleiglasfenster von Jim Sevellec das die Schlacht zeigt Siehe auch BearbeitenMeerenge von Brest Camaret sur Mer Vauban TurmWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Camaret Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Geschichte von England ab der Thronbesteigung von James II Kapitel XX von Thomas Babington Macaulay Franzosische Darstellung des AngriffsEinzelnachweise Bearbeiten Ernest Lavisse Louis XIV histoire d un grand regne 1643 1715 Robert Laffont Paris 1908 ISBN 2 221 05502 0 S 767 franzosisch Ernest Lavisse Louis XIV histoire d un grand regne 1643 1715 Robert Laffont Paris 1908 ISBN 2 221 05502 0 S 768 franzosisch a b c d e f g h i j k Prosper Levot Histoire de la ville et du port de Brest 2 Auflage Brest 1865 S 387 franzosisch Die Schlacht wird auch als Brest Expedition bezeichnet Bernard Pujo Vauban Hrsg Albin Michel Paris 1991 ISBN 2 226 05250 X S 374 franzosisch Anne Blanchard Vauban Paris 2007 ISBN 2 213 63410 6 S 331 franzosisch a b c d e Georges Gustave Toudouze Camaret et Vauban Alpina Paris 1965 S 95 franzosisch a b c d e Georges Gustave Toudouze Camaret Grand Garde du littoral de l Armorique Grund Res Universis coll Monographies des villes et villages de France Paris 1993 ISBN 2 7428 0241 X S 100 franzosisch Erstausgabe 1954 Bernard Pujo Vauban Hrsg Albin Michel Paris 1991 ISBN 2 226 05250 X S 192 franzosisch Prosper Levot La ville et le port jusqu en 1681 Volume I Histoire de la ville et du port de Brest Brest 1864 S 387 franzosisch Regis de l Estourbeillon Revue de Bretagne de Vendee amp d Anjou La defense des cotes de Bretagne au XVIIIe siecle Brest 1910 S 334 franzosisch Bernard Pujo Vauban Hrsg Albin Michel Paris 1991 ISBN 2 226 05250 X S 191 franzosisch Anne Blanchard Vauban Paris 2007 ISBN 2 213 63410 6 S 334 franzosisch Bernard Pujo Vauban Hrsg Albin Michel Paris 1991 ISBN 2 226 05250 X S 193 franzosisch Hier werden die wahrscheinlichsten Zahlen zitiert Andere Autoren nennen die folgenden Schatzungen 41 Linienschiffe 14 Brander 12 Bombarden 80 Transportschiffe G G Toduouze Camaret Grand Garde du littoral de l Armorique 36 Linienschiffe 12 Bombarden 80 kleinere Tragerschiffe mit 8 000 Mann P Levot Histoire de la ville et du port de Brest 36 Linienschiffe 12 Bombarden Rapin Thoyras Histoire d Angleterre 29 Grosssegler 27 Fregatten Morserschiffe Bombarden und Tender The United Service Journal 36 Kriegsschiffe ohne die Morserschiffe und die Hollenmaschinen in Anschlag zu bringen The Monthly Review 36 Linienschiffe 12 Bombarden und Transportschiffe die 8 000 Soldaten beforderten Revue maritime et coloniale a b Thomas Babington Macaulay 1 Baron Macaulay History of the Reign of William III 4 Auflage Perrotin 1857 S 522 englisch Pierre Lozachmeur Camaret Son histoire ses monuments religieux 1968 S 9 amp 10 Guillaume Lecuillier Les etoiles de Vauban La route des fortifications en Bretagne Normandie Edition du huitieme jour Paris 2006 ISBN 2 914119 66 6 S 166 franzosisch Anne Blanchard Vauban Paris 2007 ISBN 2 213 63410 6 S 335 franzosisch Bernard Pujo Vauban Hrsg Albin Michel Paris 1991 ISBN 2 226 05250 X S 195 franzosisch La bataille de Trez Rouz en Presqu ile de Crozon abgerufen am 15 Februar 2016 Thomas Babington Macaulay The History of England Vol 4 From the Accession of James the Second London 1864 S 829 englisch Winston Churchill Marlborough His life and times Book One University Of Chicago Press London 1933 ISBN 0 226 10633 0 S 1050 f englisch Winston Churchill Marlborough His life and times Book One University Of Chicago Press London 1933 ISBN 0 226 10633 0 S 1051 englisch a b David G Chandler Marlborough as Military Commander London 1973 S 48 Englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Camaret amp oldid 231627258